Heute war Vergleichsfliegen bei bestem Kaiserwetter mit anschließendem Sonnenbrand
Testmodelle waren mein F3K Shark und mein Whirli 6.
Heute hatte es reichlich Thermik in Form von örtlich kleinen begrenzten Ablösungen. Das war anfänglich bockig zu fliegen, bis ich endlich begriff, dass ich quasi wie in einer Mineralwasserflasche mitten in der Thermik stand und um mich herum Ablösungen aufstiegen. Man hüpfte quasi von Thermik zu Thermik. Also beide Modelle flux aufgebaut und los ging es.
Der Shark liegt nach meinem Empfinden bei ruppigen Bedingungen recht ruhig, man könnte fast sagen träge in der Luft.
Das fällt einem dann gerade bei engem Kreisen im Vergleich zum Whirli etwas negativ auf. Während der Whirli auch ohne in Thermik zu sein, Haken wie ein Karnickel schlagen kann, verliert der Shark hierbei merklich an Höhe.
Ich denke hier sind auch die Hauptunterschiede der Beiden. Der Whirli muss aktiv über alle Achsen gesteuert und korrigiert werden. Auch ist er schneller unterwegs als der Shark, was einem am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig vorkommt. Während der Shark seinem Piloten weniger Arbeit an den Knüppeln abverlangt, das gutmütige Flugverhalten jedoch mit weniger Gleitzeit und geringerer Abwurfhöhe erkauft wird.
Mittlerweile habe ich beim Whirli 6, 5% Snapflap programmiert, was das Kurvenfliegen mit ihm erheblich entspannt und ich gerade beim engen Kreisen in der Thermik gleichzeitig schon mit leicht verwölbten Profil unterwegs bin. Positiv verringert sich seine Grundgeschwindigkeit etwas, aber übertreiben sollte man es nicht.
Snapflap mag der Shark gar nicht! Von winzigen 3%-15% Zumischung habe ich alles probiert immer mit dem selben Ergebnis. Je nach Zumischung reagiert der Shark darauf mit Aufbäumen und anschließendem Abriss (Evtl. versucht sich der ein oder andere Shark Besitzer mal daran und berichtet hier sein Ergebnis dazu). Ich erkläre mir das durch das dickere Flächenprofil. Aber eigentlich benötigt der Shark Snapflap auch gar nicht.
Die Grundgeschwindigkeit vom Shark und das ist seine wirklich Stärke, ist sehr niedrig. Er lässt sich im Schritttempo über die Wiesen kreisen, ohne dabei Tendenzen zum Abriss zu zeigen. Bei voll gesetzter Bremse hat man das Gefühl man wirft den Anker raus und das Modell kann wie ein Hubschrauber auf der Stelle landen. Schön im Video zu sehen wie ein Bekannter seinen Shark ständig überzieht und dann am Ende noch die Bremse voll setzt und dabei das Modell ständig ohne Fahrt trotzdem noch heil auf den Boden platschen lässt:
https://www.youtube.com/watch?v=CtYI9EaIys8
Viele andere Modelle und der Whirli inbegriffen, würden vorher abreißen und in die Wiesen knallen.
Ich denke durch dieses dickere Profil, rührt die niedrigere Abwurfhöhe des Sharks. Der Whirli lässt sich gefühlt auch für einen ungeübten F3K Piloten gleich um 10m-15m höher werfen.
Dafür belohnt einem der Shark mit absolut unkritischen Flugeigenschaften. Kein Gezappel, kein Abriss und auch bei Böen hat man das Gefühl immer; vorrausgesetzt es ist ausreichend Ballastiert worden; sicher unterwegs zu sein.
Trotzdem zeigt er Thermik sicher an. Sollte es mit ausreichend Zug nach Oben gehen, kann man dann auch etwas verwölben und mit Seitenrudereinsatz ähnlich wie der Whirli wirklich enge Kreise drehen.
Der Unterschied ist, dass kann der Whirli auch bei nullschiebern. Vorrausgesetzt, man verwölbt die Fläche etwas und übertreibt es dabei nicht, kann der Whirli dann fast in der Luft festgenagelt werden.
Daraus ergibt sich für den Shark eine geringere Abgleitzeit im Vergleich zum Whirli 6
Bevor ich es vergesse! Gut auf den Bildern zu erkennen ist, dass die Sichtbarkeit vom Shark definitiv die Bessere ist. Vom Whirli sieht man irgendwann trotz Glitzertape und Streifen auf der Fläche irgendwann nur noch eine dunkle Silluette und es ist mir bereits passiert, dass ich die Fluglage nicht mehr erkennen konnte. Das Modell ist ein Glück ohne Bruch in die Wiese gestürzt geplumst (hab in meiner Ratlosigkeit einfach nur noch leicht Höhe gezogen und den Rest die Physik erledigen lassen...). Nächster Schritt wird sein, dem Whirli weiße Blockstreifen auf die Flächenunterseite zu lackieren.
Das sind natürlich alles rein subjektive Empfindungen meinerseits. Aber das waren hier und auch per PN oft gestellte Fragen zum Shark, die ich nun hoffentlich dem Ein oder Anderen damit beantworten konnte.
Der Shark ist ein wirklich gutes Einstiegsmodell das nicht viel Schnick Schnack, Vorwissen oder fliegerisches Können vorraussetzt.
Dabei aber immer Luft für eine Lernkurve nach oben lässt und etwaige Fehler in Programmierexperimenten (Preset, Bremse, Thermikstellung, Snapflap, und was es noch geben mag...) oder beim Knüppeln gutmütig verzeiht.
Es ist mir schon passiert, dass ich den Ballast vergas und das Modell so in die Luft geworfen habe. Außer einem Rodeomäßigen Flug ließ sich der Shark noch sicher landen.
Hin und wieder dürfte ich mit dem Shark auch seine Konkurrenz aus Kohle abhängen. Das zeigt, dass selbst das beste Material, in unfähigen Händen keinen Unterschied macht.
Ich hoffe hier auch in dieser Saison den ein oder anderen Bau- oder Flugbericht über den Shark lesen zu dürfen und sende liebe Grüße in die Shark Gemeinde.
bleibt gesund,
der Tobi