Die Zukunft des (manntragenden) Fliegens ist (vielleicht) elektrisch...

Jan

Moderator
Hi,

guckt Euch das doch mal an: http://www.stern.de/panorama/wissen...unft-des-fliegens-ist-elektrisch-6340976.html

Ist doch klasse, dass die da mit Lipo Akkus von Kokam arbeiten und eine Stunde in der Luft bleiben können.

Ein nettes Detail ist der Antrieb des Fahrwerks. Habe noch nie verstanden, warum die Räder beim manntragenden Fliegen (insbesondere bei größeren) NICHT angetrieben werden, etwa um
  1. beim Landen den enormen Verschleiß nicht zu verringern
  2. beim Rollen den ungünstigen Wirkungsgrad des Prop oder Turbinenantriebs zu vermeiden
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Ein nettes Detail ist der Antrieb des Fahrwerks. Habe noch nie verstanden, warum die Räder beim manntragenden Fliegen (insbesondere bei größeren) NICHT angetrieben werden, etwa um
  1. beim Landen den enormen Verschleiß nicht zu verringern
  2. beim Rollen den ungünstigen Wirkungsgrad des Prop oder Turbinenantriebs zu vermeiden

Weil sich das zusätzliche Gewicht bisher nicht gerechnet hat ;)
 
Hi,

guckt Euch das doch mal an: http://www.stern.de/panorama/wissen...unft-des-fliegens-ist-elektrisch-6340976.html

Ist doch klasse, dass die da mit Lipo Akkus von Kokam arbeiten und eine Stunde in der Luft bleiben können.

Ein nettes Detail ist der Antrieb des Fahrwerks. Habe noch nie verstanden, warum die Räder beim manntragenden Fliegen (insbesondere bei größeren) NICHT angetrieben werden, etwa um
  1. beim Landen den enormen Verschleiß nicht zu verringern
  2. beim Rollen den ungünstigen Wirkungsgrad des Prop oder Turbinenantriebs zu vermeiden

Ich kenne da zwei Theorien:
- Angeblich soll es ein Patent geben wodurch die Reifen durch eine Art Propeller (wohl eher wie ein Wasserrad) angetrieben wird. Der Verschleiß wurde drastisch reduziert. Eine Reifenfirma kaufte das Patent und hat es nie weiterverfolgt. (Ist wohl eher eine urban legend?)
- Eine Landung muss man spüren. Wenn sich die Räder mitdrehen "spürt" der Pilot die Landung nicht so gut. Die Vollbremsung reduziert die Geschwindugkeit um ein paar km/h. Das hilft mehrfaches hüpfen bei der Landung zu verhindern.
 

Julez

User
Den Reifen mit den Luftschaufeln seitlich dran gibt's wirklich. In der Grundschule haben wir mal einen Film darüber gesehen, wurde von einem Jugend forscht Team entwickelt, muss so vor 27 Jahren gewesen sein.

https://www.google.com/patents/DE20012304U1?cl=de

Wie ich gehört hatte, ist aber nicht der Laufflächenverschleiß der ausschlaggebende Grund für Reifenwechsel bei Flugzeugen, sondern der allgemeine Verschleiß. Schau mal was für Mörderbremsen so Verkehrsflugzeuge haben im Vergleich zur Reifengröße. Da kommen wesentlich höhere Scherkräfte zwischen den Gummilagen zustande als bei normalen Fahrzeugen, und wenn man das nicht rechtzeitig wechselt, fliegt einem die Lauffläche irgendwann ab, auch wenn diese selbst noch tadellos ist.

Hier ist auch noch was davon:

http://www.flugzeugforum.de/threads/38846-Radbremsen/page2
 

MX 22

User
Richtig,
Den Reifenantrieb haben Jugendliche entwickelt, meines Wissens bei Jugend forscht. Da gab's mal einen Fernsehbeitrag. Durch dir spezielle Form der Felge wird das Rad durch den Luftstrom in Drehung versetzt, was den Verschleiß deutlich mindern würde. Schade, wenn sowas für dir Schublade aufgekauft wird.
Gruss
Gerd
 

Dix

User
Man muss eben Vor- und Nachteile abwägen.

Das Gros des Reifenabriebes entsteht eben nicht durch die starke Beschleunigung während des Touchdowns, sondern durch die starke Walkarbeit, während des Taxi mit MTOW am Boden und den engen Kurven.

Als Nachteil der Aneometer-Hutzen steht die unstetige lokale Versteifung der Reifenwand, das Dauerlaufen der mies bis garnicht ausgewuchteten Räder (Vibrationen und Kreisel-Trägheitslasten) und die Laufrichtungsbindung der Reifen!

Einen externen Radantrieb darf man nicht so einfach bauen, die Bauvorschriften der Dickschiffe haben da etwas dagegen (hab ich mir sagen lassen).
Außerdem ist der Felgeninnenraum normalerweise voll mit Bremse! Diese braucht man schon aus Gründen der Sicherheit immer. Spätestens als Parkbremse.

Von wegen unnötiges Triebwerk während des Rollens: Es dient auch als Energieversorger für leistungshungrige Systeme wie Klima, Hydraulik, usw...
 
Ist doch klasse, dass die da mit Lipo Akkus von Kokam arbeiten und eine Stunde in der Luft bleiben können.

Segelflugzeuge mit E-Antrieb gibts schon seit einigen Jahren (Antares...), Martin Wezel wäre mit seinem Flieger schon lange in Serie, leider ist er bei einem Testflug tödlich verunglückt, sein Partner Yunteec kommt ohne ihn nicht in die Pushen.
 

Ortwin

User
[*]beim Landen den enormen Verschleiß nicht zu verringern

[/LIST]

Hierzu hatte ich vor Jahrzehnten schon gehört, dass Luigi Colani die Idee für ein Reifenprofil hatte, welches die Räder durch den Luftstom vor der Landung in Drehung versetzt, um den Verschleiß bei Bodenkontakt zu veringern. Habe hierzu leider keine weiterführende Info.
 

Dix

User
Dafür gibt es doch die APU.
Natürlich, aber die wird womit betrieben?
Das Thema lautet elektrisch fliegen.

Da macht es mehr Sinn, mit einem augfuchsten Ground-Handling-Service, den dicken Akku-Trecker an die Bahn zu schicken, um dort den Flieger aufm Taxiway einzusammeln.

Letztlich gibt es viele technische Möglichkeiten.

Das Thema "Electric Taxiing Aircraft" bekommt von Zeit zu Zeit einen (Forschungs-)Schub, der dann leider wieder verpufft.
A320 Bugrad mit DLR und Liebherr.
später Safran an den Hauptfahrwerken eines A320. https://en.m.wikipedia.org/wiki/EGTS

Fazit: Die Airlines wollen es nicht kaufen. Der Krams ist zu schwer und zu teuer, in das Luftfahrzeug zulassungsreif zu integrieren.

Fazit2:
Ich erwarte die nächste Zeit erstmal keine Quantensprünge, dafür müsste am Gesamtsystem "gewerblicher Personentransport in der Luft" zuviel reformiert werden und von der Welt-Politik die Schwerpunkt neu definiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dix

User
Hierzu hatte ich vor Jahrzehnten schon gehört, dass Luigi Colani die Idee für ein Reifenprofil hatte, welches die Räder durch den Luftstom vor der Landung in Drehung versetzt, um den Verschleiß bei Bodenkontakt zu veringern. Habe hierzu leider keine weiterführende Info.
Nette Idee.

Aber auch hier gilt: der Druck ist nicht groß genug für signifikante Neuentwicklungen und der technische Gewinn zu klein.

Aus der Praxis: bei mir verläuft in 2km Entfernung eine gut benutze Bundesstrasse vorbei: man hört die LKW mit ihren Reifen bis hierhin "singen".
Viel einfacher wäre es dagegen, die obere Reifenhälfte vom Luftstrom abzuschirmen. Das könnte vielleicht schon reichen. Aber das kostet Platz, Gewicht und ärgert die Wartungsmannschaft...

Die technischen Hinderungsgründe habe ich im Übrigen hier im Thema bereits ANNO 2015 genannt. Bisher keine Änderung daran.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten