Die Sache fängt eh schon bei der Definition "immerdabei" an. Anscheinend gibt es viele, die einen 3m-Segler als immer dabei Modell definieren. Wie das allerdings "immer" im Auto mit dabei sein soll, wo man damit starten und landen kann und wie universell es einzusetzen ist, frage ich mich halt schon. Auch das viele davon ausgehen, dass immer eine 3ha große Wiese da ist...
Ich habe vor Jahren schon meine Definition von "immerdabei" gemacht und zwar nach folgenden Kriterien:
- Modell muss kompakt genug sein, es wirklich immer einfach so dabei zu haben. Z.h. im Kofferraum oder der Hutablage. Und natürlich auch beim Wandern
- Das Modell muss robust genug sein, dass es auf Wanderschaft nicht beschädigt wird, nicht sofort Dellen oder geknickte Flügel hat
- der leichte Transport muss erfordert also, dass es komplett zerlegbar ist
- der Aufbau vor Ort und Unterwegs muss komplett Werkzeuglos sein. Man schleppt nicht permanent einen vollausgestatteten Werkzeugkoffer mit sich
- Das Modell muss so schlicht und simpel aufgebaut sein, dass mal eine kleinere Reparatur z.b. im Urlaub, problemlos machbar ist. Im Notfall mit einem Taschenmesser, etwas Panzertape und Seku
- das Handling muss sehr einfach sein. Z.b. auch die verwendeten Akkus klein und leicht. A für den Transport und B kann man auf dem Berg selten eine Ladestation für 12S mit 2500W vorfinden. Unter Umständen kann es auch erforderlich sein, dass man nur zwei oder drei vorgeladene Akkus mitnehmen kann und mit denen dann haushalten muss
- das Modell muss mit den Bedingungen vor Ort klar kommen. Ob Stoppelfeld, Waldlichtung, Hangkante oder Prachtwiese. Was nützt mir der geilste Flieger wenn ich ihn nirgendwo raus und schon gar nicht heil rein bringen
- das Modell muss ein großes Einsatzspektrum haben und darf nicht langweilig werden. Was hilft der beste Thermikgeier wenn es bläst wie Sau und der Hang rockt? Muss kein 3D können aber mal ein paar Figuren müssen drinnen sein. Nur ne Stunde im Kreis juckt micht nicht.
Spätestens wenn man also das Pflichtenheft abklopft, wird man sehen, dass nicht mehr viel übrig bleibt:
- alles mit Verbrenner scheidet schon mal aus da zu aufwändig
- Warbirds, Scaler etc sowieso da zu empfindlich
- Kunstflugmaschinen und 3D-Kisten ebenso da sie Platz und Piste brauchen
- so an sich sehr universelle Dinger wie Tundra und Co gehen prinzipiell, sind aber nicht wirklich wandertauglich
- generell ist alles mit Fahrwerk problematisch. Ein Flieger den man wirft und auf dem Bauch landet ist universeller
- Hochleistungssegler und Orchideen sind oder zu groß (-> Platz) oder zu filigran. Und keiner kann mir erzählen, er hat permanent ne Holzkiste mit einem 3m Segler im Kofferaum liegen.
- breites Einsatzspektrum sieht also fast zwingend einen E-Motor vor was sich wiederum mit dem Handling beißt, da Ladebedarf. Also eher kleiner Motor und kleine Akkus, Stromsparer (Elektrosegler). Damit scheiden Speedlfieger, Rasant etc aus
- kleine Parkflyer aus Depron und Co erfüllen zwar viele der Punkte (Platzbedarf, Handling, Flugeigenschaften), sind aber meist eher empfindlich im Transport. So ein Trottel z.b. ist aber ein guter Kandidat
- Die ganzen Leichtwindsegler, Knickohrflohe mit HR/Sr etc scheiden auch aus. Mögen zwar gut auf der Wiese gehen, spätestens am Berg oder Küste ist bei denen Ende Gelände. Und wie schon gesagt: mal ne Runde ok, aber stundenlang nur im Kreis und ja keinen Looping...