Erstflug am 24.04.04
Vorher lief der Motor noch zur Probe ohne Motorhaube zum ersten Mal in der Maschine, denn eingelaufen ist er am Prüfstand. Glücklicherweise lies ich anfangs auch die Kabinenhaube offen, denn bereits nach kurzer Zeit bemerkte ich dass der Tank sich munter in eine Richtung drehte und irgendwann die Schläuche abgewürgt hätte.
Den Hinweis von Markus Richter, beim Einbau des Tanks auf Verdrehsicherung zu achten, habe ich zwar gelesen und berücksichtigt gehabt, aber dennoch unterschätzt. Eine einfache Moosgummi-Einlage am vorderen Flaschenhals reicht da nicht aus. Hier sollte man auf doppelseitig klebendes Dichtband o.ä. zurück greifen.
Nach der Umstellung von 1:30 auf 1:50 Mischung musste ich die LL-Schraube noch etwas magerer drehen.
Das Schwingungsdämpfungssystem von Bauer Feinmechanik (nicht TC-Hydromount !) arbeitet problemlos, lässt den Motor sauber oszillieren, ohne dabei negativen Einfluß auf Leerlauf oder Gasannahme zu nehmen. Sichere 1300 Umdr und auch bis unter 1100 Umdr geht.
Der erste Flug verlief dann ohne Besonderheiten, wie häufig zu lesen, 2 Zacken QR rechts und 3 Zacken Tief war alles. Tief deshalb, weil sich der Schwerpunkt 110mm schon als sehr neutral darstellte.
Die Ruderwirkung der "riesigen Lappen" ist bei geringen Ausschlägen absolut harmlos und wurden gleich etwas vergrößert. Die Angaben hierzu von C-ARF sind absolut passend.
Durch die präzise arbeitende hochwertige Servobestückung lässt sich die Extra sehr fein und präzise korrigieren, fliegt also nicht "wellenförmig". Nachpendeln nach dem Turn ist nicht ausgeprägter als bei anderen Maschinen. Allerdings will die Extra hierzu viel Seitenruder-ausschlag haben, auch dieses wird von C-ARF so beschrieben.
Der sehr neutrale Schwerpunkt hat vermutlich zur Folge, dass die Extra sehr weich snapt und derzeit noch kein gleichbleibendes Trudeln erlaubt. Auch im Anflug zum Trudeln zeigt sie absolut kein Abreissverhalten, sondern fliegt stur geradeaus weiter.
@ Peter: Ich sehe das ganz haarscharf an einer Null-Wertung !?!
Eine Umschaltung auf grössere Ausschläge wäre möglich, dann kippt sie wahrscheinlich eindeutiger ab, könnte dann jedoch mehr Richtung Flachtrudeln tendieren.
Etwas Kopflastigkeit scheint hier angebracht zu sein ? Läuft auf weitere Versuche hinaus.
Im Messer ist eine Höhenruderunterstützung im Bereich von 10% notwendig, bei mehr Kopflastigkeit wäre dies vermutlich ebenfalls weniger.
Ansonsten verhält sie sich wunderbar neutral, senkrecht auf und ab geht sie ohne Korrekturen, auch der Seitenzug mit knapp 3° scheint zu passen (der Ostwind am WoEnde hat dies natürlich etwas verfälscht).
Und dann der Motor – ein traumhaftes Triebwerk.
Der Leistungsüberschuss ist so enorm, dass ich eigentlich nur mit Gasreduzierung geflogen bin. Von den möglichen 6100 Umdr nutze ich derzeit nur 5400 Standdrehzahl.
Damit ist sie in der Luft sehr leise, eine Lärmmessung am Boden steht noch aus.
Die Mejzlik 24x12 sorgt auch bei den niedrigen Drehzahlen noch für ausreichende Geschwindigkeit, sodass mich der Grundgeschwindigkeits-Charakter ein wenig an die gute alte Wigens erinnert, also schneller als z.B. die 2,5m Raven oder Ulrich Extra.
Der ZDZ80 hat ein exzellentes Startverhalten im kalten Zustand und auch warm wenn man ihn nur ganz kurz abstellt und wieder anwirft. Wartet man allerdings einen Moment lang, dann dreht sich das Ganze ins Gegenteil um, dann gibt er überhaupt kein Lebenszeichen von sich, auch nicht mit Choke. Erst nach ein paar Minuten lässt er sich dann mit einigen Versuchen wieder zum Laufen bringen.
Kennt jemand das Verhalten und kann mir ein Tipp dazu geben ?
Die ersten Flüge beschränkten sich ausschließlich auf das Handling im klassischen Kunstflug, einerseits weil mir dies einfach sehr wichtig ist (und ich im Vorfeld dazu auch schon einige Bedenken geäussert hatte) und zum anderen wegen der noch unbekannten thermischen Situation im Rumpf. Subjektiv beurteilt wird es schon nett warm im Rumpf. Ich hatte noch keine Abgasanlage offen im Rumpf eingebaut, will daher demnächst erst noch stationäre Temperaturmessungen im Rumpf machen, um die belastende Situation des Torquens zu simulieren. Auch fehlten beim Erstflug noch ein paar zusätzliche Luftöffnungen in der Motor-haube selbst. Der Zylinder ist mir noch zu sehr abgedeckt.
Wie auf den Bildern unschwer zu erkennen ist, steht jetzt noch meine schwierigste Aufgabe bevor: Ein Finish
Aber das werde ich auch noch hin bekommen.