CFK Beschichtung

lenger

User
Hallo zusammen
Ich bin gerade dabei meinen Hai 3 aus der FMT fertig zu stellen. Da ich mich ein wenig mit CFK vertraut machen will, möchte ich die Nasenleiste und Endleiste mit CFK beschichten. Den ersten Versuch habe ich bereits an der Endleiste gemacht. Dabei bin ich wie folgt vorgegangen.

1. Balsa Beplankung verschliffen und anschliessend mit Mattschliff grundiert damit das Balsa nicht zu viel Harz aufsaugt.
2. 160g Carbongewebe und 25g Glasfasergewebe zugeschnitten
3. Endleiste mit Epoxy Laminier Harz L ein gerollert
4. Carbongewebe auf Folie mit Epoxy getränkt (gerollert)
5. Carbongewebe aufgelegt und mit Roller Angepresst
6. Glasfaser mit Epoxy getränkt und ebenfalls auf gerollert.
7. Gelochte Trennfolie und Haushaltspapier aufgelegt und anschliessend gepresst.

Nun meine Probleme. Beim tränken und auflegen des Carbogewebes verzog sich das ganze Gewebe und der Rand franste aus. Dies ergab schlussendlich nicht das gewünschte Optisch schöne Ergebnis. Die biege und Druckfestigkeit war top aber eigentlich möchte ich die beschichteten Stellen als Sichtcarbon bleiben lassen.
Gibt es einen Tipp wie man das Carbongewebe auflegen kann ohne dass die Ränder sich ausfransen oder verziehen?


Gruss Andi
 
Hallo

es gibt für solche Aktionen schiebeverfestigte Kohlegewebe...wir hatten bei Extra Flugzeugbau sogar eines, das auf einer Seite mit einem Glasgewebe beschichtet war...war ideal für Sichtteile...

musste mal bei den einschlägigen Firmen für FVK Material schauen

MfG M.Gross
 

Howie

User
Hallo,
für solche Sachen wird das Kohlegewebe erst auf einer Folie vorgetränkt, dann wird die gewünschte Form ausgeschnitten (vorher mit Edding auf der Rückseite der Folie anzeichnen) und dann auf das Bauteil oder die Form auf- bzw. eingelegt. Die Folie wird nachdem die Position der Gewebelage stimmt, abgezogen. Auf diese Art und Weise franst das Gewebe nicht aus.
Viele Grüße,
Holger
 

lenger

User
Danke für deine Antwort. Daran habe ich auch schon gedacht aber bei R&G gibt es en 10cm breites Band erst ab 195g/m2. Ist das nicht etwas übertrieben?

Gruss Andi
 

lenger

User
Hallo,
für solche Sachen wird das Kohlegewebe erst auf einer Folie vorgetränkt, dann wird die gewünschte Form ausgeschnitten (vorher mit Edding auf der Rückseite der Folie anzeichnen) und dann auf das Bauteil oder die Form auf- bzw. eingelegt. Die Folie wird nachdem die Position der Gewebelage stimmt, abgezogen. Auf diese Art und Weise franst das Gewebe nicht aus.

Danke Holger für den super Tipp. Was nimst du für eine Folie damit dir das Gewebe beim stürzen nicht runter fällt?

Gruss andi
 

Howie

User
Also ich nehme meist normale Blumeneinpackfolie. Gibts z.B. beim Pfennigpfeiffer für wenig Geld. Ist aber nicht selbsttrennend.
Wenn du die Folie gern drauf lassen willst, wegen glatter Oberfläche / Sichtcarbon, dann rate ich dir zu etwas dickerer Folie wie z.B. Bucheinbandfolie. Die ist dann aus PE-LD und selbsttrennend. Gibts in 5 m Rollen z.B. auch beim Pfennigpfeiffer oder jedem anderen Schreibwarenladen.
Also erst auf der einen Seite die Form anzeichnen mit Permanent Edding. Dann Folie umdrehen und die Kontur mit Harz einpinseln. Gewebe mit Überstand drauflegen, ordentlich tränken und festrollen. Dann wieder umdrehen, Kontur entlang der Linie ausschneiden und das nasse Gewebe mit der Folie auflegen und festrollen. Dann die Folie in Spitzem Winkel abziehen und nochmal nachrollen.
Viele Grüße,
Holger
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Andi,

derartige Verstärkungen machen wirklich nur dann Sinn, wenn die Fasern unter ± 45° angeordnet (Stichwort: Torsionssteifgkeit) sind. Du willst ja neben der Optik auch die mechanischen Eigenschaften der Kohlenstofffaser nutzen

Und by the way, 3k-Gewebe sind erst ab 200 g/m² für optische Anwendungen geeignet
 

steve

User
45° Anschnitt verlangen

45° Anschnitt verlangen

Hallo Andi,
die feinen CFK-Gewebe oder Gelege gibt es auch mit 45°Anschnitt und dann auch in kleineren Mengen. Sind eh Apotheker-Preise aber so ist das nun mal. Das SP-Gelege sollte auch eine ansprechende Optik gewährleisten aber auch um die 100g-Gewebe macht schon was her, wenns dann noch etwas transparent-blau eingefärbt wird.

Wichtig ist die Trägerfolie. Der Rest kommt dann mit der Übung.

Grüsse
 

Gast_22053

User gesperrt
Hi
Nimm Mylar/Folie 0,3mm dick
Die Folie eignet sich hervorragend für das laminieren als deck Folie. Die Folie hinterlässt eine glänzende und glatte Oberfläche. Unter pressdruck ( ZB. Vakuum)oder dünnen Laminaten kann es sein das die Deckschicht stellenweise festklebt. Das kann durch Trennmittel / Trenn spray / oder Grundierwachs verhindert werden. Die Mylar/Folie kann mehrmals verwendet werden.

Norbert
 

lenger

User
Danke für all eure Tipps... Es hat super funktioniert. Nun habe ich das Ganze nach 24h ausgepackt. Eigentlich bin ich mit dem Resultat sehr zufrieden, doch hat es kleine runde Einbuchtungen im Harz. kann ich diese einfach mit ein wenig Harz füllen und nach dem aushärten verschleifen?

Gruss andi
 

lenger

User
Hallo Leute...

Kann mir jemand sagen wiso es diese Löcher giebt beim Beschichten und wie kriege ich diese weg?

Danke und Gruss aus der Schweiz

Andi
 

Anhänge

  • DSC00133.JPG
    DSC00133.JPG
    102,2 KB · Aufrufe: 94

Gideon

Vereinsmitglied
Kannst Du einmal detailliert beschreiben, wie Du vorgehst?

Ein grundsätzlicher Fehler ist der, dass das Gewebe von oben mit Harz durchtränkt wird und so Lufteinschlüsse provoziert werden

Also, zuerst das Harz mit einer Walze gleichmäßig auftragen und dann das Gewebe trocken auflegen. Das Harz dringt von unten in die Faser ein und verdrängt die vorhandene Luft

Egal ob in einer Form oder auf einer Folie!
 

lenger

User
Hallo
Dank für deine Antwort. Ich gehe wie folgt vor:

1. Anzeichnen der Gewebegrösse auf ein Plastik-Tischtuch.
2. Carbongewebe 160g und Glasgewebe 25g mit Übergrösse zuschneiden.
3. Gewebe trocken auf Plastik legen und mit Harz tränken (roller).
4. Gewebe mit Plastik zusammen auf Grösse schneiden.
5. Harz auf Beplankung rollern (nur dünn)
6. Das ganze ca. 5min stehen lassen.
7. Carbongewebe mit Plastikfolie auf Beplankung legen und mit Roller anpressen
8. Plastikfolie abziehen
9. Mit Roller anpressen
10. Glas mit Plastikfolie auflegen und anpressen.
11. Plastikfolie abziehen und nochmals an rollern.
12. Nochmals ein wenig Harz drauf geben und mit roller verteilen.
13. Trennfolie auflegen
14. Haushaltspapier auflegen
15. 24h Pressen.
 

amoc

User
Moin,

habe hier in dem Thread schon einiges an Tipps erhalten. Danke schon mal dafür!

Nur um es für mich nochmal eindeutig zu bekommen:
Kann ich "jede" Folie als Trägerfolie (also einharzen, auflegen, abziehen) nehmen? Also z.B. Baumarkt-Maler-Abdeckfolie?
Oder hat sich da ne spezielle Folie bewährt (die Blumenfolie?).
Hab so ein bisschen Angst, dass sich die Folie nicht so recht vom nassen Gewebe lösen will...

VG,
Andi
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten