CAP 232 von Black Horse - Baubericht

Hallo zusammen,

ich habe bei Hobbyfly ein schäppchen gemacht und dachte mir das wäre ein guter Anlass, dass gute Stück mal genauer unter die Lupe zu nehmen und meine Erfahrungen damit zu teilen.

Gekauft habe ich mir die CAP 232 - 40 ARF von Black Horse.

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Kurz zu den Daten:
Spannweite: 1460 mm
Gesamtlänge: 1250 mm
Fluggewicht: 2600 gr.
Konstruktion: Balsaholz
Motor: .40-.53 2 Takt

Auspacken ist angesagt:
Die einzelnen Teile sind ordentlich verpackt.
Alle Bauteile sind einzeln in Tüten verpackt und gegen Verrutschen gesichert.
Interessant fand ich die Variante, die Tüten einfach am Karton fest zu tackern.
Die Idee ist einfach, aber für mich neu :D
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Auf den ersten Blick sind alle Teile von guter Qualität und der Vorfertigungsgrad ist absolut ARF-like. Sonstige Einbauteile wie Tank, Schrauben und Anlekungen sind wie bei solchen Modellen üblich mit dabei.

Hier noch einige Higlights:

- Die Kabienenhaube samt Pilot und Cockpit sind vertig montiert
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- Die Löcher im Motorspant für die Motorträgermontage sind bereits gebohrt und mit Einschlagmuttern versehen.
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- Alle Anlekungsdrähte sind schon im Rumpf verlegt und warten nur auf den Servo-Einbau.
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- Alle Ruder sind bereits in den Flächen mittels Scharniere (Nein Kein Fließ!) angeschlagen.
Die Scharniere wurden sogar verstiftet. Für ein ARF-Model absolut erwähnenswert.

Negativ ist nur der Zustand der Oracover-Folie zu erwähnen.
Vor allem die Ruder und die Tragflächen haben sehr viele Blasen und Falten.
Hier ist auf jeden fall Bügeln angesagt, bevor man sich damit auf dem Flugplatz sehen lassen kann. ;)
Ich hab mal hier ein Bild vom Höhenruder, wo man die Falten einigermaßen sehen kann.
Leider kommt das auf dem Foto mit Blitz nich so gut rüber
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Aber alles in allem muss man sagen, ein sehr guter erster Eindruck der Lust auf bauen macht.

Morgen werde ich mit dem Bau beginnen und euch weiter berichten.
 
Das Bauem geht los

Das Bauem geht los

So, ich hatte heute etwas Zeit und konnte mit dem Bauen beginnen.
Erstmal hab ich ganz klassisch die Anleitung studiert.

Die Anleitung hat 25 Seiten und ist komplett in Englisch gehalten.
Durch die detailierten Bilder ist sie aber für niemanden der schon mal nen Trainer zusammengesteckt hat kein Problem.

Nach den üblichen Sicherheitshinweisen das es sich um kein Spielzeug handelt, geht es auch schon los.

Tragflächen:
Als erstes werden die Servos in den Tragflächen eingebaut.
Es werden jeweils ein Servo für jedes Querruder eingebaut.
Schön war, das trotz der Größe, die Servos liegend in die Fläche eingebaut werden.
Nicht alltäglich war hier die Tatsache, das die Aufnahmen für die Servos bereits an den Deckeln verklebt waren. Beim genaueren Prüfen der Servoaufnahmen ist aufgefallen, dass diese zwar mit Dreieckshölzern an die Platte geklebt waren, diese Verklebung jedoch unzureichend war. Hier musste mit etwas 5min Epoxy nachgeholfen werden.
Alles in allem waren aber dennoch die Servos in wenigen Minuten an ihrem Platz.

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Anschließen werden passen zur Position der Servos, 6mm Löcher in die Ruder gebohrt und die Ruderhörner (M3 Schraueben) in Position gebracht.

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Nachdem noch auf der Oberseite die Servokabel-Durchführung mit dem Lötkolben freigelegt wurde, konnten die zwei Helften auch schon miteinander verklebt werden.
Als "Hauptholm" kommt hier ein Alu-Rohr zum einsatz und nicht wie gerne in dieser größe üblich ein Stück Holz.


Tank einbau:

Als nächstes ging es mit dem Einbau des Tanks weiter.
Der "Verschluss" der Tankflasche war bereits mit den entsprechenden Röhrchen vorbereitet. Es muss nur noch das Tankpendel aufgeschoben und Betankungsanschluss etwas verlängert werden.. Danach konnte der Tank in die Aufnahme geschoben und mittels Kabelbinder gesichert werden. Den Anpresspunkt des Tanks an das Holz habe ich dann noch mit etwas Schaumstoff gepolstert.

Motoreinbau:
Beim Motor habe ich mich für einen 8,5ccm 4-Takter von PH entschieden.
Einfach aus dem Grund, weil er noch bei mir rumlag. Dieser stellt zwar die untere Grenze der Motorenempfehlung dar, aber ich wollte mal wissen was die Maschiene damit leistet bevor ich einen neuen Kaufe. (In der Stillen Hoffnung den Fehlkauf mal unter zu bekommen)

Über den Motoreinbau gibt es nicht viel zu berichten bis auf zwei wie ich meine sehr wichtige Punkte.

1. Der vorbereitete Motorträger
Wie ich am Anfang schon geschrieben habe, sind die Bohrungen am Spant für den beiligenden Motorträger bereits vorbereitet und versprachen einen schnellen Einbau.
Dem war nicht so!
Die Bohrungen waren ca. 2mm zu weit auseinander. Hier musste ich mit dem Dremel an den Motorträger ran um die Löcher zu verlängern. Das dieses Spielchen inkl. Motorausrichtung ne weile gedauert hat, könnt ihr euch vorstellen. Aber mit ein wenig gedult absolut für jeden zu schaffen.

2. Das Thema 4-Takter
Der Gaszug welcher schon eingezogen war, musste um ein paar millimeter nach innen wandern. Aber man sollte beachten, wenn man einen 4-Takter benutzen möchte, der 8,5er so ziemlich das Maximum darstellt. ansonsten sind die 110mm Abstand zwischen Motorspant und Luftschraubenaufnahme kaum noch zu erreichen ohne das der Vergaser an die Rückwand stößt. Also wenn ein "großer" Motor rein soll, lieber für einen 2-Takter entscheiden.

Anschrauben der Motorhaube:
Die Motorhaube passte auf Anhieb recht gut auf dem Rumpf.
Nachdem die Ausschnitte für Zylinder Auspuff und Kücken geschnitten waren, konnte diese mit 4 Schrauben montiert werden.
Beim Fräsen muss sehr behutsam vorgegangen werden, da die Lackierung der Haube sons zum Ausfransen neigt.

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So, soviel für heute.
Morgen werde ich weiter berichten.
:D
 
Endspurt

Endspurt

So kommen wir langsam zum Ende...

Höhenruder- und Seitenruderisntallation gingen leicht von statten.
Die Passgenauigkeit und Außrichtung passt auf Anhieb.
Auch die Anlenkung der Ruder war ruck zuck erledigt.
An ensprechender Stelle ein 6mm Loch gebohrt, Ruderhörner einschrauben fertig.
Kleines Manko ist der Ruderweg des Höhenruders. Wenn hier das Spaltmaß zwischen Ruder und Rumpf etwas größer wär, könnte man einen deutlich größeren Ruderausschlag verwirklichen. Der so mögliche Höhenruderausschlag ist aber auch mehr als ausreichend.
Für 3D ist die Kiste ja eh nicht gedacht.

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Kommen wir nun zum RC-EInbau.
Für Quer, Höhe und Seite hab ich Servos von Modelcraft (Conrad) MC-620 MG verbaut.
Mit diesen Metalgetriebe-Servos hab ich bisher nur gute Erfahrungen gesammelt und im Zweifelsfall sind sie auch noch für höherwertige Modelle tauglich. Für den Motor hab ich einen noch vorhandenen S3001 verwendet.
Eingebaut hab ich genau wie in der Anleitung beschrieben.

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So, der bau ist erledigt.

Jetzt noch die letzten Vorflugarbeiten.

Schwerpunkt:
Mit dem Akku direkt hinter dem Tank liegt der Schwerpunkt bei knappen 98mm ab Flügelwurzelvorderkante. Empfohlen wird laut Anleitung ein Schwerpunkt zwischem 100mm und 120mm empfohlen.
Ich hab mich entschlossen für den Erstflug den Schwerpunkt so eingestellt zu lassen.
Lieber ein wenig zu weit vorne als zu weit hinten. :D

Ruderausschläge:
Was die Ruderausschläge angeht, habe ich zwei Werte auf der Fernbedienung eingestellt.
Einmal die von der Anleitung empfohlenen Werte:
Höhe: 15mm
Seite: 30mm
Quer: 10mm
Und dann noch die "Was Geht" wege welche ungefähr das doppelte darstellten :)
Ich möchte ja auch mal testen wie viel Spaß man mit dem Gerät haben kann.


Zum Abschluss das Dekor:
Die qualität der Aufkleber ist absolut in Ordnung, allerdings ist das Ausschneiden und Aufkleben der einzelnen Rauten eine echte Fleißarbeit!!! :eek:

Aber wie ich finde, hat sich das echt gelohnt!!!

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Der Erstflug konnte also losgehen!!!

Nach dem der neue Motor ein paar Runden Sprit am Boden gesehen hatte und eingestellt war, ging es mit der kleinen Gelben auf das Rollfeld.

Sicherheitshalber habe ich das Höhenruder auf etwas drücken getrimmt, um zu verhindern das sie wegsteigt. Da sie ja eher Kopflastig eingestellt ist, ist bei einem Strömungsabriss auf jeden fall mit einem Abtauchen über die Fläche zu rechenen. Das muss ja nicht unbedingt sein!

Also Gas rein und kucken was passiert....

Was soll ich sagen.... das DIng fliegt einfach.
Ein paar Meter Fahrt aufgenommen, etwas am höhenruder gezogen und schon Stieg sie wie eine eins weg. Obwohl der Wind mit ca. 18km/h (3bft) geblasen hat, war der Erstflug absolut unkompliziert.
Zwei Zacken Quer und das Höhenruder wieder auf neutral und schon flog sie wie an der Schnur gezogen geradeaus. Sagte ich schon 3bft?

Nach ein paar gewöhnungsrunden habe ich sie mal langsam gemacht.
Wie erwartet, der Schwerpunkt ist zu weit vorne und wenn sie zu langsam wird, geht sie über die Fläche.
Als nächstes ging es dann mal 90° aufwährts um ein Gefühl für den Motorsturz zu bekommen.
Hier muss noch was gemacht werden.. Die Kiste zieht was nach Links, aber ein paar Unterlegscheiben am Motorträger wird das schon erledigen.

So Pflicht erledigt, jetzt könen wir die letzten Minuten mal was Turnen.
Messerflug, Loop, Turn, Rückenflug und usw. alles was der "klassische" Kunstflug zu bieten hat, macht die kleine mit den empfohlenen Ruderausschlägen mit.
Im Rückenflug muss kaum gedrückt werden und im Messerflug kann man soger wegsteigen.

So Zeit zum Landen.
In anbetracht der recht kleinen, leichten Maschiene und dem starken Wind war eine eher holprige Landung zu erwarten.
Tja dem war nicht so.
Relativ zügig und tief angeflogen, am Platzanfang das Gas raus und Zack die Kiste saß.
1a Landung!!! ;-)

Nach der Kontrolle und der Erkenntnis das alles dicht und fest ist, kamen ich und meine Fliegerkollegen zum Fazit:

- Die Kiste ist einfach zu bauen.
- Sieht optisch ansprechend aus.
- Fliegt sehr einfach und es sind alle klassichen Manöver möglich
- und ist absolut robust genug, um im Altagsbetrieb stand zu halten.

Ich würde sagen empfehlenswert für das Turnen zwischendurch ;-)
 
Hallo,

danke für den Bericht.
Auf Youtube schreiben leute, von sehr schlechten Langsamflugeigenschaften und dem schlechtesten modell, das sie je hatten.
Zitat: Wenn du den Fliegen kannst, kannst du alles fliegen....

Jetzt weiß ich, dass es nicht so ist :-)

Gruß,

Hias
 
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