Bitte Unterstützung bei der Fehlersuche

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

nach einer unschönen Außenladung im Raps bin ich ratlos wo der Fehler lag und erbitte Schwarmwissen.

Folgendes ist passiert: Schlepptag am Platz, ca. 20° Außentemperatur, bereits 3 Sätze LiPo´s verbraucht, 4. Satz LiPo´s rein, geschleppt wollte keiner mehr so recht werden, also nur so rumgeflogen. Dann meldet sich doch einer für den Schlepp, gelandet, angehangen (rund 5kg) und Start -> Leistungseinbruch nach ein paar Sekunden so groß, das es nicht mehr mal reicht den Schlepper in der Luft zu halten.

Flugzeuguntersuchung ergab: LiPo´s noch am System, keine abgelöteten Stellen, kein Schmorgeruch, Regler handwarm, Motor handwarm. Einen anderen LiPo angeschlossen, alle Servos laufen. Mit anderen Worten: nichts zu erkennen.

Die beiden 6S-LiPo´s getestet: alle Zellen bei rund 2,5V, eine Zelle bei 2,2V. Leichte Bläherscheinungen.

Dazu dieser Datenlog: die Spannung bricht schlagartig von 50V auf 30V ein. (der erste kleine Einbruch bei 7,8min war der Solo-Start)

PHOTO-2023-05-19-13-42-48.jpg


Am heimischen Ladegerät die beiden LiPo´s angeschlossen und erschrocken: Innenwiderstände jenseits der 200mOhm! DIe werden wohl tot sein... aber nein, beide LiPo´s mit 0,2A geladen. (draußen und unter Beobachtung) Nach reichlich 11 Stunden waren wieder 4,2V erreicht, die Innenwiderstände im normalen Bereich (rund 15mOhm) und die Blähung leicht zurück gegangen.

Technische Parameter:
Motor D-Power AL 80-02
Regler HobbyWing FlyFun 110A V5
Empfänger Futaba R7008SB
Telemetrie UnisensE
LiPo´s 2x LemonRC 6S 5000mAh (12S)

Nun die Fragen:
Warum bricht die Spannung schlagartig so ein?
Wo ist die Energie plötzlich hin?
Warum hat der Regler nicht abgeschaltet? (hat nicht das "Piepgeräusch" gemacht)

Wieso konnte ich die LiPo`s wieder laden. (die waren mehr als leer!)
Wieso geht der Innenwiderstand der LiPo`s wieder zurück zu normal?

@Knut zum mitlesen.

Danke und Grüße
Woody
 
DU hast also die 2x 6S zu 12S verschaltet .. ein - oder 2 Blöcke sind defekt, oder aber eher beim Start nahezu leer gewesen.
Vielleicht wurden diese Packs wirklich nicht geladen - kann man sich ja mal vertuen bei sovielen Packs ..
Dann bricht die Spannung halt so fix ein.
Warum dein Regler nicht abschaltet ? Die Programmierung überprüfen - oder er ist kaputt.
Der Innenwiderstand kann sich bei vollen Akkus wieder verbessern, vielleicht hast du Glück gehabt, und die Zellen nehmen es nicht wirklich krumm, auf die weitere Nutzungsdauer hin gesehen.
 
Ich glaub nicht, dass da ein Pack leer/fast leer war. Woody ist doch gut 13 Minuten bis zum plötzlichen Spannungseinbruch geflogen.
Was mich sehr stutzig macht ist, dass der eine Akkupack wohl von jetzt auf gleich entladen wurde. Das liest sich für mich wie ein „Kurzschluss“ in der Verkabelung. Dass würde man aber bestimmt irgendwo sehen …
Den Akku-Pack würde ich aber auf alle Fälle entsorgen, die 2.5V haben die Zellen angetötet…
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
@eifeljeti Ja, 2 x 6S zu 12S zusammen geschaltet.

Es waren nach dem Flug alle Zellen bei 2,5V oder weniger, also alle 12 Zellen! Ich bin mit dem Satz rund 2min solo geflogen, laut Telemetrie mit rund 48V (Datenlog von Minute 7,8 bis 9,7)

Deine Theorie passt also leider nicht.

Der Innenwiderstand der Zellen ist wahrscheinlich wirklich Glück, aber Glück ist keine beruhigende Erklärung...
 
Ich interpretiere den Solo-Flug von 7.5 bis 9.5, vermutlich auch mit reduzierter Startleistung, bei 09.5 Landung und zurückrollen ,, danach ist das Modell "scharf" stehen gelassen worden, die Leerlaufspg. geht leicht wieder rauf, bis zum Schleppstart bei ca. 13 --

Update: Gut .. dann waren die Zellen wohl beim 2. Start hinreichend leer ... da die Energie (sofern da noch vorhanden) augenscheinlich nicht im Modell verbraten wurde (das hätte man wohl gerochen oder gefühlt), waren sie vor der Prozedur nicht ausreichend voll (warum auch immer).
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
@Peter Stöhr eben, 20V binnen ein paar Sekunden müssen doch irgendwo hin sein, durch Stromfluss oder Wärme. Nichts dergleichen ist zu erkennen. Alle Kabel intakt, alle Isolierung intakt, alle Steckverbindungen intakt. Nichts zu sehen, nichts zu riechen...

Zudem auch noch so, das es offenbar alle 12 Zellen relativ gleichmäßig belastet hat (30V durch 12 = 2,5V)
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
@eifeljeti richtig, LiPo´s bei 0min angesteckt, kurzer Testlauf bei etwa 1,25min, dann scharf stehen lassen/gewartet bis ca. 7,7min, dann Soloflug bis ca. 9,5min, dann warten bis einhängen des Seglers, Schleppstart bei 13,4min. Wir waren gerade so außerhalb des Platzes, also ein paar Sekunden Schleppzeit.
 
Die entscheidende Frage ist auch für mich, wo die Energie hingegangen ist. :confused:
Ich bin ebenso ratlos. Und sehr interessiert, ob es dafür irgendeine Erklärung gibt.
 
Nur der Interesse halber, tut wohl nix zur Sache, aber wie erfolgte der Schleppstart ? Wurde das Modell zum Startpunkt getragen, man sieht kein "rollen" zur Startstelle im Log?
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Um Strom zu sparen schiebe/ziehe ich das Modell immer zum Startpunkt, daher die "0-Linie"
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Was mich sehr stutzig macht ist, dass der eine Akkupack wohl von jetzt auf gleich entladen wurde. Das liest sich für mich wie ein „Kurzschluss“ in der Verkabelung. Dass würde man aber bestimmt irgendwo sehen …
Das sieht tatsächlich so aus, als wäre einer der beiden 6s plötzlich aus der Spannungsversorgung rausgenommen worden, ohne die Versorgung insgesamt zu unterbrechen. Seltsam das Ganze.....
 
Das sieht tatsächlich so aus, als wäre einer der beiden 6s plötzlich aus der Spannungsversorgung rausgenommen worden, ohne die Versorgung insgesamt zu unterbrechen. Seltsam das Ganze.....
Wie kommst du darauf? Ca. 50 V geteilt durch 2 macht ca. 25 V, und nicht 30 V, wie im Log zu sehen.
Im Übrigen ergibt deine Überlegung auch sonst keinen Sinn.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Die 50 V sind ein Wert mit überlegenswertem Wert.
Bei einem 12s Akku ergibt das pro Zelle 4,16V.
Und das bei voller Belastung eines Akkus der bereits einige Zeit entladen wurde?
 
Ich schätze das die 50V unter Last einfach nicht stimmen.
Meine Vermutung: ein vollgeladener Akku mit einem Teilentladenen Akku wurde eingesetzt. Bekanntlich fallen die Spannungskurven recht steil ab. Das es so dramatisch aus sieht mag dazu noch an der Art des Loggens sein.
Der Strom ist bei Reihenschaltung überall gleich das darf man dabei auch nicht vergessen.
Wie gesagt nur eine Vermutung meinerseits.

Wenn es eine Art Kurzschluss gegeben hätte dann würde man das sicherlich auch optisch sehen
 

Knut

User
Hallo Woddy,

hatten nach dem Event alle 12 Zellen 200 mOhm Innenwiderstand? Kann ich mir nicht vorstellen. Bei dagegen nur einer mit 200 mOhm würden bei einem Strom von 100A 20V über diese eine abfallen. Ob der Innwiderstand so drastisch schnell ansteigen kann, weiß ich auch nicht. Und dann wieder auf normal zu gehen. Eventuell hat auch einen Verbindung im Akku ein Problem. Mal laden und unter ordentlich Last beobachten.
Muss ja nicht in der Luft sein.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Ich schätze das die 50V unter Last einfach nicht stimmen.
Genau, hinzu kommt, das jeder Akku, wenn er kontinuierlich belastet wird, in der Spannung abfällt!
Auch das ist im Logging nicht zu erkennen! Die Spannung hätte MINDESTEN bis zu 43V absinken
müssen bevor der Totalausfall schlagartig kommt. ... das ist nun mal Fakt!
Für mich klar, das Logging ist falsch, die Akkus haben das gemacht was alle machen, unter Last
kontinuierlich an Kapazität abbauen und einher gehend, die Spannung allmählich einbrechen.
Ich täte die Fehlerursache im Logging-Strang suchen!
 

aue

User
Hallo Woody,

es scheint ein Mysterium zu sein, als ob dir jemand heimlich die ganze Kapazität weggeklaut hätte ...
Was mich wundert: Der Strom scheint bei dem erfolgten Alleinflug sehr niedrig gewesen zu sein. Die Spannung geht von 50V (Ruhe) auf 45V (Start, Vollgas), und dann fliegst du mit 48V weiter. Das entspricht einer Zellenspannung von 4,17V Ruhe, 3,75V Vollast und 4V Teillast. Da kann die Stromlast nicht sehr hoch sein. Ist dem so?
Dass ein Akku bzw. zwei so radikal einbrechen, halte ich akkuseitig für höchst unwahrscheinlich. Außerdem brechen Zellen unterschiedlich ein, was sich im Zellendrift und unterschiedlichen Innenwiderständen zeigt. Das Verhalten würde genau zu einem recht leeren Akku passen. Deshalb denke ich auch, dass die Erfassung der geloggten Werte überprüft werden sollten. Kannst du deine Konfiguration benennen? Motor, Regler, Prop sowie verbaute Sensoren …

Schöne Grüße
Andreas
 
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