Hallo Herbert,
in Ergänzung zur Kurven-Problematik.
Vergleiche doch einfach mal die Seitenansichten der Canadair CL215 mit der CL415 und mit der R1.
Die 215 hat eine kurze Nase, runde Motorhauben und ein normales Seitenleitwerk.
Die 415 hat weiter die kurze Nase, aber flache hohe Turboprop-Gondeln vor dem Schwerpunkt und zusätzliche Mini-Seitenleitwerke am Höhenleitwerk. (Obwohl sie auch ohne die Dinger noch recht "gesund proportioniert" ausschaut).
Die R1 hat eine dicke lange Nase, dicke und weit nach vorne ragende Triebwerksgondeln und ein relativ kurzes Heck mit einfachem Seitenleitwerk.
Das Seitenleitwerk (und -Ruder) ist für diesen Monster-Rumpf erheblich zu klein. Das macht zwar gerade ihr markantes Erscheinungsbild aus, führt aber zu ungesunden Proportionen "auf Seite". Es ist ein Design-Fehler des Originals!
Auswirkung:
Die Richtungsstabilität ist offensichtlich gerade noch ausreichend, da Du ja nicht von Unruhe um die Hoch-Achse (auf Gieren/Seite) berichtet hast.
Der Flieger hat ein massives Problem nicht in der Kursstablität, sondern in der Seitenruderautorität.
Ein großer Teil der Seitenruderwirksamkeit wird benötigt für den Ausgleich des negativen Wenderollmomentes der Querruder. Fürs koordinierte Fliegen ist dann nimmer viel übrig. Aber die Autorität auf Seitenruder ist zum Teil aufgezehrt.
Diese Problematik sorgt bei Wasserflug-Modifikationen von Landflugzeugen für zusätzliche Flossen im Leitwerksbereich!
Die dicken Schwimmer verringern die Längsstabilität erheblich.
Dazu kommt eine massive Verschlechterung der Leitwerksanströmung, wenn sie im aerodynamischen Nachlauf der Schwimmer liegen können.
Wo ich bei diesem Flieger gut aufpassen würde:
- Hochauftriebsbereich: Hast Du den Flieger schon gestallt oder getrudelt?
(Das Seitenleitwerk wird vom dicken Rumpf abgeschattet und wirkt noch schlechter.)
- Messerflug o.ä.
(Der Rumpf "fliegt" dann als Auftriebskörper deutlich hecklastig. Schwerpunkt hinter 25% Neutralpunkt., ggf. Abschattung des Seitenleitwerk durch Triebwerksgondel)
- unbeabsichtigt stark asymmetrischen Schub.
(Giermoment kann nicht mehr beherrscht werden)
- auf dem Wasser.
(Das Vorderschiff dreht Dir den Flieger wahrscheinlich weg, sobald das Wasserruder raus ist.)
Kannst Du testweise dem Modell zu zusätzlichen Seitenflächen im Leitwerksbereich verhelfen?
z.B. Finnen anbringen, Seitenruder vergrößern, ...?
Ansonsten würde ich auch erstmal
- mehr Seitenruderausschlag versuchen
- die Querruder-Differenzierung weiter verschärfen.
- Und die vorgeschlagene leichte Schubdifferenzierung ausprobieren.