Nutzen der modernen Hilfsmittel
Nutzen der modernen Hilfsmittel
Hi,
Tolle Webseite Dirk – Danke
Es gibt verschiedene Methoden, wie man am Ende zu einem Modell kommt. Ich möchte deshalb auch eine andere vorstellen, die die Möglichkeiten, z.B auch von TurboCAD nutzt, allerdings kommt man dann um eine 3D-Konstruktion nicht rum und muss am Ende die Teile in’s 2D übernehmen ..
Meine Ausführungen soll eine Alternative aufzeigen, die die heutigen Möglichkeiten von 3D-CAD’s – kriegt man mittlerweile für < 50 €uro – nutzen. Der Aufwand ist wahrscheinlich nicht viel höher als bei der 2D-Digitalisierung von Bauplänen. Sind mehrere Modelle für den Bau geplant, z.B 3er oder 4er Serie, dann lohnt sich meist eine ‘Neukonstruktion‘ in 3D. 3D-CAD, wie z.B mit TurboCAD, ist gar nicht mal so schwer und geht bei etwas Übung sehr schnell.
In all den Jahren ist mir immer wieder aufgefallen, wie ungenau die Pläne jeweils waren, als Beispiele:
- Pläne wurden solange vervielfältigt, bis wahrscheinlich Längenverzüge vorhanden sind ..
- Spanten stimmen bezüglich Aussenkontur häufig nicht mit den Längen im Grundriss und Seitenriss überein ..
- Rippen stimmen nicht mit Bauplan überein ..
- Holme und Nasen-/ Endleisten haben die Nuten an anderen stellen ..
- Rumpfseitenteile etc. stimmen bezüglich Längen und Aussparungen in der Abwicklung nicht überein ..
Hat man nun einen Baukasten mit Teilen und mit Bauplan, dann spielt der Unterschied Bauplan versus Teile häufig keine Rolle, da die Teile zueinander passen. Legt man die Teile auf den Plan, stimmt dies meist bereits nicht mehr überein, was aber keine Rolle spielt, sofern bestimmte Winkel etc. richtig zusammengebaut werden. Hat man nun aber nur den Bauplan .. und möchte die Teile selber nachschnitzen, dann ..
Mein
Fazit ist es deshalb, dass
der beste Bauplan derjenige ist, den man gar nicht erst braucht, lediglich zur Definition der Teile-Abmessungen oder für den Zusammenbau, wobei eine Fotoanleitung für den Zusammenbau für Nicht-Cracks die wesentlich einfachere und erfolgversprechendere Vorgehensweise darstellt.
Eine gerade Linie auf einem Baubrett und entsprechende Winkel und Hilfsteile stellen die richtige Montage/ Bau von selbst sicher. Warum nicht die Rechenleistung und Vorteile moderner Konstruktions- und Fertigungs-Methoden für alte (Retro-) Modelle nutzen ? Das Beste aus 2 Welten
Die Vorgehensweise hierzu:
- Bauplan ausdrucken, z.B mit Foxit-Reader (Markierungen für das Zusammenfügen der A4-Seiten)
- Vergrösserung/ Verkleinerung beim Ausdrucken problemlos skalierbar
- Vermessen der neuralgischen Längen, Breiten und Dicken und deren Position
- Bestimmung des ‘Nullpunktes‘ eines Modell’s als Referenz, z.B Flügel Nasenleiste Mittelpunkt
- Identifikation des verwendeten Profil’s oder Verwendung eines ähnlichen Profil’s, dessen Koordinaten man besitzt
- Definition der verwendeten Halbzeuge (Leisten, Dreikantleisten, Sperrholz- und Balsa-Dicken)
- Übernehmen von Schwerpunkt und EWD
- Einbauen von Hilfselementen, wie z.B einer mittleren Rumpfleiste als Leitlinie
- Vorsehen von Nuten etc., die Abstände von Rippen, Spanten vorgeben
- Hilfsteile, wo Winkel exakt eingehalten werden müssen
Vorausgesetzt Grund- und Seitenriss eines Bauplanes stimmen einigermassen, kann man daraus auch die exakten Längen/ Breiten/ Dicken der Bauteile ableiten.
Sobald die Anzahl Winkel räumlich steigt, liefert nur ein 3D-CAD entsprechend genaue Teilen. Diese Teile mit Aussparungen schneidet man dann mit entsprechenden Schnittebenen und ‘zeichnet‘ diese dann im 2D entsprechend ab.
Beachtet man noch:
- die ungefähren Dicken der Halbzeuge (nicht Soll- sondern Ist-Dicken)
- berücksichtigt das Aufquellen bei Einsatz des Klebers (z.B PU-Weissleim)
Dann erhält man Konstruktionen/ Teile, die auch Anfänger im Modellbau problemlos erfolgreich bauen können. Meine so konstruierten Retro-Modelle stimmen in den Aussenkonturen vollständig mit den Originalen überein, das Innenleben der Konstruktionen weicht allerdings teilweise von der ursprünglichen Konstruktion ab im Sinne der heutigen anderen Möglichkeiten. Konstruktion, Materialtechnik und moderne Fertigung erlauben heute tolle Möglichkeiten, warum nicht nutzen ?
Bezüglich Aufwand ist es so, dass die ‘Neukonstruktion‘ nicht mal mehr Aufwand darstellen, ich habe in nicht mal 6 Monaten 4 Modelle so konstruiert, inkl. Step-by-Step Foto-Anleitungen für Kumpelz (Mescalero, Topsy, Super Kaos 60, Zaunkönig 125%). Bei jedem weiteren Modell sinkt die ‘Konstruktionszeit‘ aufgrund Erfahrungen mit den vorhergehenden ‘Übungen‘.
Vielleicht leicht mehr Aufwand, als alte Pläne zu digitalisieren, aber bauen mehrere das gleiche Modell, ist der Gesamtaufwand wesentlich geringer und das Erfolgserlebnis grösser, vor allem für Einsteiger (Yes, you can – und nicht, die ‘schaffen das schon‘). Hat man etwas Übung mit dem CAD (3D), dann bin ich wahrscheinlich genauso schnell, wie jemand, der 2D-Teile übernimmt und dann zusätzlich beim Bauen Zeit mit Anpassungen verliert ? Der vielleicht leicht höhere Aufwand (3D) wird durch weniger Probleme in der Bauphase überkompensiert.
Was ist besser ? Hierzu gibt es keine Antwort, solange man Spass an der Sache hat und das Resultat (vs. Aufwand) am Ende stimmt .. jeder hat ein anderes Ziel, meines ist es, eher Neulinge im Bauen für dasselbige zu begeistern .. natürlich anhand von Retro-Modelle,, weil Hersteller früher noch innovativ waren
Viele Grüsse,
Oliver