Attacus F3J / F5J -Versuchsnurflügel in Holzbauweise - Baubericht

UweH

User
ich hätte mal gesagt: Du hast ein zu schlechtes Trennmittel ;)

Hallo Raphael,

ich hab ein System von EMC-Vega verwendet, wie sonst auch mit brauchbaren Ergebnissen.
Hab 6 x Grundierwachs und 1 x PVA aufgetragen, aber ich hab das Gefühl das Beschichtungsmaterial der Platten ist porig und hat zumindest mehr Wachs eingesaugt als bei geschlossenporiger Oberfläche......da würde GFK beschichten wahrscheinlich Abhilfe schaffen :rolleyes:....oder vielleicht auch das Trennsystem oder das Plattenmaterial wechseln. Beim nächsten Versuch werde ich zumindest Platten mit Schichtstoffoberfläche statt Malaminharzbeschichtung nehmen ;)

Viel Glück beim nächsten Versuch

Danke und Gruß von der Holmverkastungsfront,

Uwe.
 
Hey Uwe,

PVA ist da meiner Meinung nach Fehl am Platz.
Da kann´s passieren, dass die PVA-Schicht beim Durchziehen der Rovings kaputt geht.
Hast du ein Wachs daheim?

Gute Erfahrungen hab ich mit W70, Se700, Formula 5(silikonhaltig) gemacht.

Lg Jakob

P.S.: Schöner Bericht bisher und sehr interessanter Aufbau ;)
 

UweH

User
Hast du ein Wachs daheim?

Ja, das erwähnte Wachstrennmittel von EMC-Vega, das ist da als Grundwachsschicht drin.

Da demnächst ein Formenbauprojekt für einen kompletten Minirock....äähhh.....Brettnurflügel ansteht, werd ich mal nach einem zuverlässigeren System Ausschau halten. Bisher hab ich mit Wachs als Grundierung und PVA eigentlich gute Erfahrungen gemacht, bis auf Verbinderformen, da ist das der zweite Oberflächenschaden bisher :o

Danke für die Tipps, ich werde mich bemühen den Baubericht umgekehrt ebenso informativ weiter zu führen wo ich mich auf meinen Routine-Parkett bewege...der Kombi zwischen Faserverbundwerkstoffen und Holzmodellbau ;)

Gruß,

Uwe.
 

thomasr

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Wie wär's denn, wenn du Plexiglas als Platte nimmst?
Entweder auf Holz geschraubt oder direkt. Hätte viell. den Vorteil, dass du in die Form schauen kannst?

Gruß
Thomas
 

UweH

User
Wie wär's denn, wenn du Plexiglas als Platte nimmst?

Hallo Thomas,......öööööhhh...guter Tipp, ich hab auch irgendwo noch ein Stück Plexiglasplatte rumliegen, muß mal schaun ab das groß und dick genug ist ;)

Gruß,

Uwe.
 

Dix

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Uwe,

nach welchen Kriterien hast Du eigentlich den Verbinder ausgelegt? Wie bei einem Leitwerkler?
 

Dix

User
Nur, dass die Flugzeugmassse einigermaßen auf den Flügel verteilt ist. Könnte also erheblich dünner und leichter ausfallen.
Wie bei einem Leitwerkler ist aber der konservative Ansatz und dürfte auch Mishandling-Loads abdecken.
Soll der Vogel an die Winde?
 

UweH

User
Nur, dass die Flugzeugmassse einigermaßen auf den Flügel verteilt ist. Könnte also erheblich dünner und leichter ausfallen.


Das habe ich mir gedacht, dass Du darauf hinaus willst. Das ist in der Theorie ja ganz schön und richtig, aber leider funktioniert es in der Praxis nicht.
Bei Pfeilnurflügeln dimensioniert man nicht auf Bruchversagen, sondern auf Flatterversagen. Gegen Flatterversagen helfen verschiedene Maßnahmen, unter anderem hat es sich bewährt Holme und Verbinder analog zu hohen Lastvielfachen von Leitwerkern auszulegen und insbesondere sehr biegesteif zu bauen. Mark Drela hat dazu einiges veröffentlicht.
Es gibt auch den anderen Ansatz zentrale Massen zu vermeiden und torsionssteif und holmlos zu bauen, aber dann verbaut man sich bei einem F3J-Versuchsmodell die Ballastierungsmöglichkeit im Rumpf. Flächenballast ist bei einem Prototyp eher schwierig zu verwirklichen, weil sich der Schwerpunkt bei der Flugerprobung noch ändern kann.

Ich werde mich aber hier nicht auf eine Holm- und Dimensionierungsdiskussion einlassen. Wenn Du das diskutieren möchtest, dann mach bitte einen eigenen Thread dafür auf.

Danke und Gruß,

Uwe.
 

Dix

User
Nönö, war nur ne Interessensfrage. Alles gut. :cool:
 

UweH

User
Hallo Leute,

hier mal ein kurzes Update:

ich hab den Karies-Verbinder umgedreht wieder in die Form gesteckt, die größten Löcher mit Rovngs und UHU Plus gestopft und die Form mit Backpapier als Trennlage wieder geschlossen.
Die Zahnfüllungen sind OK geworden und die kleineren Löcher habe ich mit CA und Füllerpulver gefüllt und alles verschliffen, damit ist das Ding zu gebrauchen.

Vorhin hab ich den ausgebesserten Verbinder in Backpapier gewickelt, einen Glasschlauch drüber gezogen und mit Harz getränkt.

Morgen hoffe ich den Schlauch als Verbindertaschen wieder von dem Kohlestecken runter zu bekommen.

Am Dienstag hat uns Klaus Jakob beim Münchner Nurflügelstammtisch seinen geknickten Rundverbinder gezeigt, den er aus einem PVC-Rohr mit der Roving-Einziehmethode gemacht hat. Das PVC-Rohr als Form geht bei der Methode verloren weil es aufgeschnitten werden muss um den Stecken daraus zu bekommen, aber die Qualität ist absolut überzeugend und ich hab mich zuerst unwillkürlich gefragt wie der Klaus den Knick in den gekauften Kohlerundstab bekommen hat :eek: aber der Stab war ja selbst gemacht :rolleyes:;)


Bei der Verkastung des Hauptholms arbeite ich mich gemütlich von Rippenfeld zu Rippenfeld, damit ist diese Strafarbeit gar nicht mehr so schlimm....also jedenfalls wenn man sich das lange genug einredet :D

Neue Fotos wirds voraussichtlich zum Wochenende geben.

Gruß,

Uwe.
 

STB

User
Hi Uwe.

Tolles Projekt. Ich bin gespannt auf weitere Bilder und letztenendes auch darauf, wie der Attacus dann fliegen wird.

LG, Stefan
 

UweH

User
wie der Attacus dann fliegen wird.

Hallo Stefan,

ich nehme mal an der fliegt wie ein ARES in groß.....ach so:rolleyes:...ARES ist der Nuri der Deinen Shock F3J in der Thermik überholt hat ohne dass Du es gemerkt hast :p:D

@Kurt: danke für den Tipp, die Weißgerber-Stäbe sind rund, aber ich brauch eckig, in rund bekomm ich den benötigten Duchmesser nicht rein. Für den Freizeitbetrieb reicht wahrscheinlich auch ein 16er rund, dann wäre das eine praktikable Alternative zum Selbstbau ;)

Gruß,

Uwe.
 

STB

User
...immer diese ollen Geschichten :rolleyes:
 

UweH

User
...immer diese ollen Geschichten :rolleyes:


....deshalb gibt es neue Flieger, damit die ollen Leitwerker-Abhäng-Geschichten hoffentlich durch neue Leitwerker-Abhäng-Geschichten ersetzt werden :D

Hier der Verbinder nach dem zweiten öffnen der Form, durch das unscharfe Foto sieht es richtig gut aus :rolleyes:
4130 KleinIMG_4130.jpg

Ich habe in der Zeit für Verbinderkorrektur und Bau der Verbindertaschen schon mal im Mittelbereich der Tragflächen mit der verkastung angefangen. Hier ist das Verkastungsmaterial 0,6 mm Sperrholz mit senkrechter Hauptfaserrichtung, das ich mit dem Cutter zuschneide. Das Verkastungsmaterial wechselt noch je nach Einbauposition

4134KleinIMG_4134.jpg
4136KleinIMG_4136.jpg

Verkastungsbilder gibt es bei dem 3-holmigen Aufbau noch genug:rolleyes:, deshalb gehts jetzt erst mal mit den Verbindertaschen weiter.

Der Verbinder wurde nach dem ausbessern der Karies-Stellen hauteng in 2-3 Lagen Backpapier gewickelt, das Backpapier habe ich mit Tesa fixiert. Der Nachteil der Methode ist, dass Backpapier dafür gemacht ist dass nichts darauf haftet, also auch kein Tesa :p
Der Tesafilm wird also um den kompletten Verbinder gewickelt damit er auf seiner eigenen Rückseite hält. Das geht zwar ganz gut, aber nach dem entformen bleibt Tesa in den Taschen der dann etwas fummelig wieder raus gepuhlt werden muss. Vielleicht hat jemand eine bessere Methode?
Nach dem einwickeln in Backpapier hab ich den Stecken komplett in einen Glasschlauch gesteckt, beide Seiten zu gebunden und mit Harz getränkt zum aushärten mit Gewicht beschwert aufgehängt.

4140KleinIMG_4140.jpg
4141KleinIMG_4141.jpg

Bei der Rippenbauweise muss die Verbindertasche den Steckungsstab nur führen, die Krafteinleitung in die Holmgurte erfolgt seitlich über die Verkastung und punktuell über die Rippen. Deshalb kann die Tasche auch sehr dünnwandig sein, es ist nur einen Lage Glasschlauch. Eine Kevlarwicklung kommt nachher bei den Kohleholmen um alles außen rum.
Die Verbindertasche wird nach dem aushärten in der Mitte am V-Knick vorsichtig mit dem Cutter eingeschnitten und die beiden Seiten umlaufend auseinander getrennt. Dann können die Verbindertaschen nach beiden Seiten abgezogen und das Backpapier und der Fixier-Tesafilm entfernt werden.
4142KleinIMG_4142.jpg
4144KleinIMG_4144.jpg
4145KleinIMG_4145.jpg
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Probehalber einschieben von Verbindertaschen und Verbinderstab in die Rippenausschnitte. Noch ein bisschen Nacharbeit, aber paßt ;)
4148KleinIMG_4148.jpg

Das einkeleben der Verbindertaschen und einziehen der Hilfsholme kommt dann in meinem nächsten Post.

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
....weiter gehts mit dem Einbau der Verbindertaschen und der Hilfsholme.


Einpassen der Taschen in die Rippenausschnitte
4150KleinIMG_4150.jpg

Die 3. Rippe, an der der Verbinder endet, hat ein kleineres Loch für die Tasche weil sonst nicht genug Material für das fräsen und den bruchfreien Einbau der Rippen bleiben würde, der Verbinder liegt direkt am Untergurt auf.
Die Tasche hab ich am Ende so beschnitten, dass sie in den kleineren Rippenausschnitt eingreift, ein Sperrholzdeckel verschließt das Ende der Verbindertasche und versteift die Rippe am Verbinderende.
4152KleinIMG_4152.jpg

Die Rippen der Flächensteckung werden auf die Verbindertasche aufgefädelt, ausgerichtet und zuerst in der Helling mit Holzleim fixiert. Wenn alles paßt und winklig steht wird auch die Verbindertasche mit CA in die Rippen geklebt.
Wichtig: beim verkleben der Verbindertaschen muss der Verbinder eingesteckt sein, aber wegen der Löcher im Schlauchgewebe die man im Bild oben sieht muss man vorsichtig mit dem Kleber sein um nicht den Verbinder in der Tasche fest zu kleben.
Wichtig: die Wurzelrippen werden noch nicht verklebt und nur lose gesteckt!
4157KleinIMG_4157.jpg


Verkleben der Wurzelrippen.

Die Wurzelrippen werden in die Aussparungen der Helling gesteckt und mit dem V-Form-Winkel von 1,5 ° in der Helling verleimt. Bei meinem Anschlagwinkel müssen dabei hinten ~ 2 mm unter gelegt werden um die 1,5° zu bekommen. Holmwannen und Steckungstaschen werden noch nicht verklebt weil die Rippe noch gebogen sein kann.
4158KleinIMG_4158.jpg
4159KleinIMG_4159.jpg

Die Trockenzeiten des Leims nutze ich zur geliebten Arbeit des Verkastens. So weit außen wie die Klammern auf dem Bild sitzen wechselt das Verkastungsmaterial von 0,6 mm Sperrholz auf 1,5 mm Balsa. Den Untergurt des vorderen Hilfsholms hab ich auf dem Bild schon eingeschoben um ihn von unten in die Ausfräsungen der Rippen zu heben.
4161KleinIMG_4161.jpg

Als nächstes hab ich die 3 x 3 mm Kiefer-Gurte des vorderen Hilfsholms geschäftet weil sie länger als meine 1 m-Leisten sind. Ich verklebe die Dinger mit Sekundenkleber und benutze dicke Baumarkt-PE-Folie als Trennlage, weil sich CA damit nicht verbindet. Das nutze ich auch für andere Arten von CA-Verklebungen. da der Hilsholm außer der zusätzlichen D-Box-Verkastung nicht viel zu tragen hat genügt ein Schäftungsverhältnis von grob Pi mal Daumen.
4169KleinIMG_4169.jpg
4172KleinIMG_4172.jpg
4173KleinIMG_4173.jpg


Die Gurte werden nach dem verschleifen der Schäftung eingezogen, dabei wird der 1,5° Winkel der Wurzelrippe zum verkleben weiter kontrolliert. Zuerst der Untergurt...
4162KleinIMG_4162.jpg



..dann der Obergurt:
4165KleinIMG_4165.jpg

Der vordere Hilfsholm fixiert den V-Form-Winkel der Wurzelrippe, aber damit die Rippe beim verkleben der Verbindertaschen gerade bleibt muss man etwas zum ausrichten der Längsflucht anklammern. Ein gerades Stück Aluprofil ist gut geeignet, hier habe ich diesmal den Verbinder meines verstorbenen Pace VX benutzt. Wenn die Wurzelrippe gerade fluchtet, können Verbindertasche, Holmwannenböden und der hintere Hilfsholm eingeklebt werden.
KleinIMG_4167.jpg

Einziehen des hinteren Hilsholms aus 3 x 1 mm Kohle:
4174KleinIMG_4174.jpg
4176KleinIMG_4176.jpg

Gruß,

Uwe.
 
... aber nach dem entformen bleibt Tesa in den Taschen der dann etwas fummelig wieder raus gepuhlt werden muss. Vielleicht hat jemand eine bessere Methode?
Nach dem einwickeln in Backpapier hab ich den Stecken komplett in einen Glasschlauch gesteckt, beide Seiten zu gebunden und mit Harz getränkt zum aushärten mit Gewicht beschwert aufgehängt.

Gruß,

Uwe.

Hi Uwe,

ich vermeide das Festkleben mit dem Tesa-Film, indem ich auf den "eingepackten" Verbinder einen Streifen Glasgewebe drauflege und mit einharze.
Ablauf: ich habe immer etwas dünnes Laminat herumliegen, das wird auf einer Glasplatte gerollert. Nach dem Aushärten wird es überschliffen, damit es beim nächsten Laminieren gut klebt. Davon schneide ich einen passenden Streifen ab, und lege ihn wie oben beschrieben auf den Tesa-Film, streiche sehr dünn Harz drauf (das verbessert die folgende Harzerei) und ziehe den Gewebestrumpf drüber. Dann richtig harzen etc.
Du kannst auch alle 4 Seiten des Verbinders mit diesen Streifen belegen. Der Gewichtszuwachs ist vernachlässigbar. Die Hülse wird jedoch innen glatt, passgenau und weitestgehend dicht gegen eindringendes Harz beim späteren Einbau in den Flügel.

Schöner Bericht! Macht Laune auf Nachbau :)

Servus.
Klaus.
 
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