Ja, diese Messung ist etwas irreführend, aber ich erklär es dir gerne.
Aber erstmal zu der Messung welche ich eigentlich meinte:
Ich beziehe mich auf Post#20. Da schreibt Andreas: „Darüberhinaus lief der Motor im Wingover 2T ca. 11000 und in den Runden 4T 9300. Drehzahl am Boden ca. 8800“
Also, Drehzahlzuname in der Luft 1700 1/min zwischen Horizontalflug (4T) und Steigflug im Wingover (2T). Diese Zunahme ist es, worum es beim 4-2-4 Konzept geht.
Ziel ist es im F2B Kunstflug, in allen Lagen eine möglichst gleiche Fluggeschwindigkeit zu erreichen. 4-2-4 ist nur eine Möglichkeit dies zu tun. Wie gut das funktioniert hängt auch vom Modell ab und dessen Gewicht, sowie natürlich vom Propeller und wie dieser den Drehzahlanstieg umsetzt. Bei guten Setups wird durch das Schalten zwischen 4T und 2T die Geschwindigkeit zumindest soweit konstant gehalten, das dem Betrachter Geschwindigkeitsunterschiede kaum auffallen. Sicherlich wird die Geschwindigkeit trotzdem im Steigflug geringer sein als im senkrechten Sturzflug, aber es fällt eben kaum auf. Der Klang-Unterschied zwischen 4T und 2T, welcher deutlich mehr Drehzahl Zunahme suggeriert, wird sicher seinen Teil dazu beitragen, dass der Betrachter die Geschwindigkeit konstanter wahrnimmt als sie eigentlich ist. Wir sind also plötzlich beim Thema subjektive Wahrnehmungsbeeinflussung und Psychologie :-)
Aber zurück zu unseren Motoren:
Meine Messungen sind hier irreführend gewesen, da sich zwei Effekte überlagern. Da der eine Wert im Stand am Boden gemessen wurde ist er nicht repräsentativ. Die Drehzahl ist viel geringer als sie es in der Luft beim 2T Lauf (z.B. im Steigflug des Wingover) ist, da der Propeller ja am Boden nicht angeströmt wird.
Im Flug konnte ich nur die Drehzahl in den horizontalen Runden messen. Im Wingover statt aufs Modell aufs Handy zu schauen hielt ich für keine gute Idee :-)
Ich bin jedoch davon Überzeugt, man würde dann eine Ähnliche Zunahme sehen könnte, wie sie auch Andreas gemessen hat.
Warum mein Modell im Stand im 2T läuft und in der Luft anfettet erklärt sich durch die Einbaulage des Tank. Dieser liegt vergleichsweise weit links (in Flugrichtung), also zur Kreismitte hin versetzt. Dadurch wird der Motor fetter, je schneller das Modell wird, und Magerer, je langsamer es wird. Das geht nicht bei jedem Modell, da die Rümpfe ja oft sehr schmal sind. Aber die YAK55 erlaubt das.
Wie oben schon kurz erwähnt, 4-2-4 ist nur eine Möglichkeit die Geschwindigkeit konstant zu halten. Für kleine und mittlere Modelle unter 10ccm würde ich die 4-2-4 Methode nicht empfehlen. Es geht einfach zu viel Leistung verloren. Hier würde ich es so machen wie du schon angedeutet hast.
Wir nennen das „High-Low Setup“. Hohe Drehzahl und geringe Steigung. Super gut geht das z.B. mit dem LA46 von OS und einer APC 12,25x3,75. Das ist dann, als ob man im Auto im 1sten Gang Vollgas am Drehzahlbegrenzer fährt. Dann wird man auch nicht langsamer wenn es Bergauf geht, oder schneller wenn es Bergab geht.
Ich hoffe ich konnte deine Fragen beantworten und zu einem besseren Verständnis beitragen.
Grüße
Frank