3d Druck - Form zu groß, muss geteilt werden(?)

Linus2

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Hallo zusammen!

Ich habe ein 3d-Modell zum erstellen einer Windsurffinne, welches ich gerne drucken will (Fräsen o.ä. ist mir einfach zu teuer, dafür, dass ich noch nicht weiß, wie die Finne wird). Die Form ist ca 50cm lang, und passt somit nicht waagerecht in den 3d-Drucker, der mir zur Verfügung steht. Jetzt überlege ich, ob ich hochkant drucke, oder ob es da Probleme mit dem Randbogen gibt. Muss ich dann Unterstützungen modellieren, damit die Form nicht umfällt? Oder ist es besser, direkt in jeweils zwei Teilen waagerecht zu drucken? Dabei einen senkrechten Schnitt in die Form setzen? Diagonal? "Bolzen" setzen, um verrutschen zu verhindern?

Eine weitere Frage (nicht die Frage der Größe betreffend) wäre, welche Materialien besonders fein drucken, sodass die verschiedenen Lagen, die beim Drucken entstehen, nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Ich freue mich über jegliche Hilfe!

Lg, Linus

Anbei noch ein/zwei mögliche (?) Ideen zum Schneiden. Dabei aber die Frage, inwiefern Überhänge gedruckt werden können.
 

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S_a_S

User
Linus,
das Filament ist eh eine relativ raue Oberfläche, die noch weiterer Behandlung bedarf.
Hätte zum Teilen eher an Puzzleteile oder entsprechende Schwalbenschwanzzinken gedacht, liegt dann eh zwischen zwei ebenen Platte zum Verpressen, auf die Du sie dann gleich Kleben kannst.

Grüße Stefan
 

Marcus M

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Im Prusaslicer kannst ganz easy zu große Bauteile "zerschneiden" und verschiede Verbinder definieren.
1709071569040.png

Funktioniert Wunderbar
Lass es im CAD komplett und teile es im Prusaslicer. Und so eine Form muss hochkant gedruckt werden.
Support brauchts in der Regel keinen, da fällt nichts um und auch die Randbögen sind in der Regel problemlos (notfalls um 180° drehen, Randbogen Richtung Druckbett)

Mal ein Bsp aus der Praxis :
1709071821884.png

1709071841577.png


1709072347520.png


Sowas geht ohne Probleme :
Wenn kein Core X/Y Drucker max 20cm pro Segment und je nach Druckbetthaftung vielleicht eine 5mm, Brim dazu
1709072596181.png
 

Linus2

User
Wenn es hochkant geht, brauche ich aber ja gar keine Unterstützung, glaube ich.

Habt ihr Tipps zur Nachbearbeitung? Im negativ zu schleifen stelle ich mir nicht so einfach vor😅
 
Hallo Linus,

Evtl. könntest Du versuchen die Form in ABS zu drucken, ABS neigt leider zu Warpen aber hat einen entscheidenden Vorteil, Du kannst ABS Aceton bedampfen, damit erhält man eine spiegelglatte Oberfläche. Die Bedampfung habe ich mit einem Kochtopf und einer Herdplatte vorgenommen. Das hat echt super geklappt. Der Acetondampf im Topf verhält sich aufgrund von der Dichte ähnlich wie Wasser und bleibt im Topf, sofern man vorsichtig anheizt. Wichtig das zu bedampfende Teil sollte vorgewärmt sein damit der Acetondampf nicht auf dessen Oberfläche kondensiert & Tropfen bildet.
Bei der Aktion ist es natürlich wichtig nicht unbedingt das in der Küche zu machen, oder dabei zu rauchen, vorsicht vor statischer Aufladung. Im Acetondampf verläuft die Oberfläche binnen Sekunden & wird spiegel glatt.

Am besten bei Tante Google mal etwas in das Thema einlesen.......

Wenn ABS ausscheidet, wäre ein möglich sprödes PLA meine Materialwahl, das kann man dann am besten schleifen. Das PLA von Schmelzbar z.B. ist ein PLA welches aufgrund von seiner schlechteren Stabilität nicht so gut für mechanische Teile geeignet ist, allerdings ergibt es super schöne Oberflächen. Momentan mein lieblingsmaterial wenn es um Optik geht.

Bei hochkantem Ausdruck stelle ich gerne ein 2. Druckteil im Winkel dazu, sich an den Kanten berührend. Damit stützen sie sich gegenseitig, und werden dann einfach nach dem Druck auseinander gebrochen.

Ps. Ich experimentiere gerade etwas mit CNC fräsen und habe in dem Zuge gelesen dass manche Laminierformen in MDF Platten fräsen, die Formen daraus halten natürlich nicht für eine Serienproduktion aber für eine kleine Stückzahl wohl eine günstige Produktionsmöglichkeit.

Gruß
Achim
 
Zuletzt bearbeitet:

Linus2

User
Danke für die informative Antwort! MDF ist doch Holz, zieht das nicht das Harz ein? Also das Trennmittel würde doch darauf nicht sonderlich effektiv wirken, weil ja auch das aufgenommen würde, oder?
 
Wie ich gelesen machen die das so :

MDF Fräßen, dann Schlichten mit minimal Restmaterial 0,1mm, dann wird die Oberfläche mit ordenlich Harz versiegelt, dann noch einmal fein geschlichtet. Dann Lackiert, poliert...... Allerdings lief die Fräße für das Feinschlichten wohl Stunden....

Habe auf die Schnelle nur die Homepage hier gefunden :https://www.cnc-negativformen.de/negativformen.htm ..den making off Beitrag kann ich auf die schnelle jetzt nicht mehr finden war auch in einem Forum...

Nachtrag: Ein Beitrag ist sogar hier im Forum : https://www.rc-network.de/threads/formen-in-mdf-fräsen.87702/ bin aber noch nicht durch mit lesen....


Gruß
Achim
 
Zuletzt bearbeitet:
@Baumpilot: Ich klinke mich hier mal ein bezüglich PLA von Schmelzbar: welches PLA genau nimmst Du für die optisch guten Oberflächen? Ich überlege ebenfalls Formen zu drucken.
Danke Dir
 

Marcus M

User
Das PLA an sich ist vollkommen zweitrangig, so lange es kein billiggedöhns ist, was ständig die Düse verstopft.
Nicht so viel Gedanken machen, einfach mal loslegen und eigene Erfahrungen sammeln.
 
Das Metallic grün und Silber, aber 3D gedruckte Formen habe ich noch keine erstellt.

Um eine Nachbearbeitung (spachteln, schleifen etc.) kommst Du allerdings nicht drum herum.
Wie Markus M schon geschrieben hat "learning by doing" & hier im Forum gibt es ja schon Beiträge von Leuten welche damit experimentiert haben. Am besten mal eine kleine Probeform mit dem was gerade da ist anfertigen, dann bekommt man schnell ein Gefühl darüber was auf einen zukommt. z.B. ob der Drucker + Material sich auch noch in 0,05 mm Layer drucken lassen ....

@ Linus2
meist reist der Druckkopf irgendwann die Teile vom Bett aufgrund schlechter Hebelwirkung, besonders wenn das zu druckende Objekt dünn & schmal ist. Dann gerät das zu druckende Objekt durch die Düse in Bewegung, dadurch wird die Oberfläche unregelm. was dann bei der nächsten Schicht wieder ein "verhaken" der Düse bewirkt..... gerade bei Formen würde ich beide Hälften gleichzeitig drucken und gegeneinander stellen und mit kleinen Helfern "Stege, welche dann nach dem Druck abgebrochen werden" beide Teile miteinander verbinden. Damit stützen sie sich gegenseitig. Auch ist es wichtig auf eine gut dosierte Kühlung zu achten, gerade bei Überhängen neigen die Kanten dazu hoch zu warpen, wenn dann über jene Stellen die Düse fährt dann hakt selbige ein und reist das Druckteil vom Bett. Im Slicer die Bewegunsbahnen mit betrachten und die Teile so ausrichten dass die Düse nicht gerade über die "Problemstellen" zum nächsten Objekt wechselt.
Ein Anfahren zum nächsten Objekt über die lange Seite ist besser als über die kurze. (Hebelwirkung). Und als letzten Ausweg könnte man noch Z-Hopping aktivieren, was ich aber nur ungerne verwende.

Wenn ich gleich am Rechner sitze füge ich noch beispielbilder ein .......

Gruß
Achim
 
Hier nun die Beispiele:

Das wird so nicht´s quer wechsel zwischen beiden Teilen, Bewegungsbelastung auf die kurze Seite, Bauteil zu hoch und schlank" wie würde Eckard zum Röhrich sagen...... ne ne Rörich das würde ich lassen das reist ab ......
Screenshot (10).png


Besser so: Teile stützen sich gegenseitig ab, der Wechsel (Bewegungen) erfolgen innerhalb vom Druckobjekt. zus. unten an den Ecken noch Discs unterlegt, die können nach dem Druck dann ganz einfach abgebrochen werden.
Screenshot (11).png


Geht schief..........

Screenshot (12).png


Das habe ich dann so gedruckt, ein kleiner Helfer zwischen beiden Teilen damit die sich gegenseitig stützen. Sowie zus. Disc´s unterlegt. So hat der Ausdruck dann super geklappt, ohne Support.
Screenshot (13).png



Oder alternativ die Form dann doch liegend drucken, und die oberen Schichten dann in 0,05mm. In Cura geht das mit der Funktion Anpassschichten verwenden, mit dem Wert Topographische Gröse der Anpassschichten, damit druckt er Feiner wenn es an Wölbungen geht.


Ps. das sind die Flügel von "Braq" dem jointed Dragon aus Thingiverse

Gruß
Achim
 
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Lownoise

User
Um eine Nachbearbeitung (spachteln, schleifen etc.) kommst Du allerdings nicht drum herum.
mit welchen Materialien wie genau wäre interessant bzw. womit liegen gute Ergebnisse vor?

Warum denn solche Formen stehend drucken? Liegend wäre doch viel einfacher?
Habe ich auch schon einmal probiert, war OK. Die Frage ist: Was ist besser zu bearbeiten nachher? Rillen längs oder quer zur Profilrichtung?
 
Mit einer Stufenhöhe von 0,05mm , dürfte auch bei liegender Druckweise nicht allzuviel zu schleifen sein, evtl. wird das schon durch Feinspachtel oder Sprühspachtel legalisiert.

Hier ein Bild wie die Anpassschichten raus kommen, wenn es an die Wölbungen geht druckt Cura feiner, die Funktion spart unheimlich Druckzeit.
mit den Werten musst etwas spielen. wenn möchtest kannst ja mal eine Teil STL deiner Form "kleiner Prototyp" hier einstellen. Dann würde ich mal einen kleinen Testdruck versuchen. Und wenn ich noch Zeit und etwas Material finde kann ich die STL auch mal auf die CNC legen.......


(blau fein gelb grob)
Screenshot (14).png

Ps. Deine Druck Oberfläche ist noch nicht optimal, spiele mal mit dem Flow etwas und veringere die Linienbreite auf 0,36mm (0,4er Düse angenommen) damit druckt er die Linien leicht überlappend was sofort eine bessere Oberfläche ergibt. Zus. könnte man noch die Funktion Glätten aktivieren damit bügelt der Drucker nochmals über die Oberfläche mit minimalst extrusion.

Gruß
Achim
 
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wersy

User
Ps. Deine Druck Oberfläche ist noch nicht optimal, spiele mal mit dem Flow etwas und veringere die Linienbreite auf 0,36mm (0,4er Düse angenommen) damit druckt er die Linien leicht überlappend was sofort eine bessere Oberfläche ergibt.

Egal bei welcher Linienbreite, eine vergrößerte Überlappung erzeugt Wülste zwischen den Perimetern.

Übrigens, der Prusaslicer erzeugt von sich aus Überlappung. Der Superslicer zeigt es sogar an:
1710683286264.png


2018 ist mir das schon aufgefallen. Das haben wir hier ausgiebig diskutiert:

 
Ich bin von Cura ausgegangen,

Wie andere Slicer da arbeiten kann ich nicht sagen, mit der Linienbreite bei Cura "minimal kleiner dem Düsendurchmesser" gibt es keine Wülste. Der Flow wird automatisch entsprechend angepasst. Ich habe mit 0,36mm bei einer 0,4er Düse gute Erfahrungen gemacht. Die Bregrenzung dach oben ist die Düse selbst & zur Seite ja die benachbarte schon gedruckte Linie. Ich bin mit der Oberflächenqualität jedenfalls zufrieden.

4 Aussenlinien a 0,36mm ..... PLA Metallic Grün

20240317_152027.jpg



Aber da hat ja jeder so seine individuellen Einstellungen und Vorlieben.



Gruß
Achim
 
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