DSA Rohre

UweH

User
oh....Missverständnis!

Ich bin überhaupt nicht skeptisch gegenüber dem DSA Rohr.

Hallo Peter, ich denke Du warst als Skeptiker gar nicht gemeint, sondern Hans Rupp, Bernd Pfeiffer und ich.
Aber auch von uns hat keiner das DSA-Rohr abgelehnt, sondern wir sind nur sketisch dass es an allen Wingletpfeilen und bei allen Flugaufgaben Vorteile bringt.

In wenigen Worten sehe ich die Wirkung beim Pfeil darin, dass die Strömungsveränderung des Flügelknicks am Wingletfuß ohne DSA-Rohr die Zirkulationsverteilung verschlechtert und das DSA-Rohr die Ursache dieser Verschlechterung verringert. Damit verbessert sich die Zirkulationsverteilung gegenüber einem WL-Flügel ohne DSA-Rohr, aber erstmal nicht gegenüber einem geraden Flügel gleicher Streckung ohne Knick.
In der Simulation mit FLZ_Vortex und auf den 3D-Simulationsbildern von Deftones in der alten Diskussion um den einfachen Hangflugpfeil kann man das gut sehen, die Ähnlichkeit der Smile-Simulationsbilder mit den Anstrichbildern ohne DSA-Rohr ist frappierend.
Hier der Smile in 3D-Panel-Simulation, die Probleme bereitende Ablöseblase ist mit einem Kreis markiert
Smile Frage Farbe.JPG

Hier der Marumba bei cAmax, man sieht an den Spitzen der grünen cA-Kurve und und der roten Zirkulationsverteilung die Deformierung der Strömungsverteilung am Wingletfuß.

20160918 Marumba cAmax.jpg


Nun hat mir Thomas Kehrer beim letzten Treffen erklärt, dass ein DSA-Rohr auch an einem Brettnurflügel ohne Winglet und Wingletknick den Maximalauftrieb erhöht wenn es ganz außen angebracht ist, das entspricht dann der Wirkung des Minix, aber ist eine andere Anwendung des DSA-Rohrs und funktioniert mit anderen Wirkprinzipien als beim Wingletpfeil.

Allen Verbesserungen der Zirkulationsverteilung gemeinsam ist aber, dass die Wirkung umso günstiger ausfällt, je höher der geflogene Auftriebsbeiwert ist, denn der Anteil des induzierten Widerstands am Gesamtauftrieb wächst mit dem geflogenen cA.
Umgekehrt bedeutet das, der günstige Einfluss des DSA-Rohrs wird mit zunehmender Fluggeschwindigkeit immer kleiner, dafür nimmt der ungünstige Einfluß der Interferenzwiderstände des Rohrs mit seinen Kanten und seiner zusätzlichen Oberfläche zu. Ab einer bestimmten Fluggeschwindigkeit bremst es, deshalb sollte man bei F3F und F3B genau überlegen auf welchen cA- Bereich und Flugstil man das Flugzeug auslegt um zu entscheiden ob das DSA-Rohr da Sinn macht oder nicht.
Besonders schwierig wird die Entscheidung im DS, denn da sind sowohl der geflogene cA im Kreis, als auch die Fluggeschwindigkeit relativ hoch, aber da werden Pfeile aus anderen Gründen nur selten eingesetzt und bei Brettern ist es ja relativ einfach das mal zu testen.

Gruß,

Uwe.
 
Sehe ich im Prinzip auch so. Wie beim Hörner Randbogen gehts darum die geometrische Spannweite voll auszunutzen, d.h. normalerweise reduziert der Druckausgleich die geometrische Spannweite und damit die Streckung des Flügel ein wenig, da der Wirbel typischerweise auf der Oberseite abgeht. Der Hörnerrandbogen und sicher auch das DSA Rohr sorgen nun dafür, dass der Wirbel bei Hörner so weit aussen wie möglich gelegt wird - das passiert sicher auch beim DSA Rohr. HJU´s Bilder zeigen auf alle Fälle eine bemerkenswert saubere Strömung auf der Oberseite bis hin zum DSA Randbogen.
Aber:
Das erklärt aber bei weitem nicht, dass man langsamer fliegen kann!!! Wenn das nur bei Pfeilflügeln der Fall ist und nicht bei Brettern (weiss das jemand??), dann könnte das damit zu tun haben, dass bei hohem Anstellwinkel Ablösungen im Wingletfuss entstehen, die dafür sorgen, dass einem weiteren Höhenruderausschlag ein kopflastiges Moment auftritt, das umso stärker wird, je weiter man den Anstellwinkel erhöhen will. Das heisst der Wingletfuss oder besser gesagt die Ablösung sorgt für ein kraftiges Unterdruckgebiet am Wingletfuss, also Auftrieb und weil hinten, dann kopflastig. Macht das Sinn? Wenn ja, dann müsste das auch der Fall sein mit Winglets weit hinter dem Flügel (weiss das jemand?) Bei unserer Vision 87 an dem Reinhard alle möglichen Winglets getestet hat, konnte man mit einem zentralen SLW nicht wesentlich oder gar nicht langsam fliegen. Die Bogenwinglets waren ganz klar ein Vorteil im geringsten Sinken, bei ruhigem Wetter und wenn man den Hochstart überlebt hatte und wenn man sich getraute nahe am Abriss zu fliegen - sonst Höchststrafe! Mit den Grenzschichtzäunen war das alles kein Thema mehr!
Hmmm Pfeilflügel haben immer noch jede Menge Überraschungen parat - gut so!!
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Uli,

ich (und Uwe und Bernd) zweifeln die Praxisergebnisse keinesfalls an und sind daher bezüglich der positiven Auswirklungen nicht skeptisch. Unsere Skepsis betrifft nur den Schnellflug und ist zwar aus der Theorie aber auch aus den Erfahrungen, dass alles zusätzliche doch irgendwie bremst begründet. Nun haben Leitwerkler gegenüber einem Schwanzlosen schon ganz schön viel Zusätzliches und vielleicht "stopft" sich das DSA-Rohr im Schnellfug so zu, dass gar keine große Durchströmung mehr stattfindet. Wie Du schreibst, solange wir es nicht sichtbar machen oder irgendwie messen können (Druckmesssonden im Rohr...) ist es Raten, was genau passiert.

ich glaub, wir werden das Rätsel, was da wirklich am Wingletfuß ohne - und mit DSA-rohr- passiert theoretisch nicht wirklich lösen und erklären können, solange wir nicht die Strömung und die Strömungsverhältnisse sichtbar machen können!!
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Also: net soo viel rechnen sondern bauen und fliegen gehen. Viel Spaß dabei.
Uli

Ich habe mir schon Gedanken gemacht wie man das Schieben bei den Versuchen mit verschiedenen Randbogenkonfigurationen zuverlässig erfassen kann. Bei Leitwerklern erkennt man Scheiben erst so ab 10° frei Auge zuverlässig, im Kreisflug fast gar nicht. Es gab mal Videoaufnahmen eines Wollfadens auf einer Kabinenhaube mit aufgezeichneter Skala da wurde das demonstriert. so was könnt ich mir auch da vorstellen, ein Stab nach vorne mit Wollfaden dran und den Filmen. Rein durch Beobachtungen vom Boden wird man es nicht genau genug erfassen könne, so meine Meinung.

Hans
 

UPR

User
DSA-rohre und Pioniergeist

DSA-rohre und Pioniergeist

Hallo Hans, Uwe und Bernd,

Wilbert, alias "portobello" hat ja in http://www.rc-network.de/forum/show...es-Winglet-auf-DSA-Rohr-(Druck-Sog-Ableitung) über seine Erfahrungen im Schnellflug geschrieben und unter anderem auch berichtet, dass nach seinem Eindruck "der Flieger schneller geworden ist". So viel zum Schnellflug und Hans, ich geb dir recht, alles zusätzliche Gewicht am Flächenende verursacht neue Probleme.

Zu den angedachten und manchmal geforderten Versuchen, ein DSA-rohr zu zu kleben und das andere offen zu halten: Jungs, das sagt man immer einem anderen Fliegerpiloten. Selber machen ist halt Risiko.....
Ich kann mich immer noch nicht aufraffen, meinem Schalentier "Triad" ein DSA.rohr zuzukleben. Denn - vorausgesetzt die DSA-rohr-erfahrungen stimmen, dann hab ich am Hang bei Hand- Start - bei großen Anstellwinkeln (Thermikkreisen) - und bei der Landung möglicherweise ein Schieben, das bei Nuris schwer auszusteuern ist - speziell im Langsamflug!!!!!
Beim Flitschenstart und im Schnellflug befürchte ich da weniger "einseitige" Reaktionen.

Ich bin am Überlegen, ob ich meiner in die Jahre gekommenen "Algebra" einen einseitigen Flug (soll heißen an einer Fläche DSA-rohr mit Winglet und andrerseits ein reines Winglet mit Gewichtsausgleich) zumuten will. Und wenn, ist das Ergebnis von einem 2m Pfeilflügel auf einen 3m Flügel übertragbar???

Wenn es hier zu regnen aufhört, geh ich meine Messflüge machen und ihr könnt dann davon lesen.

Hans zu den Schiebewinkeln: Die können wir nur bei ruhiger Luft feststellen. Die Einflüsse von windigen Verhältnissen haben bei unterschiedlichen Wingletkonfigurationen bzw bei einseitigem DSA-rohr eine viel zu hohe Auswirkung - nicht zu kalkulieren, schwer zu interpretieren - deshalb "ruhige" Luft.
Und wie wir Schieben "messen" können? Ich weiß es nicht. Denn sowohl einseitig bzw. beidseitig aufgebrachte Wollfäden, eine am Mittelstück auf-geklebte Kamera oder auch zwei (für links und rechts), ein Wollfaden an einem "Stab" - das alles verändert die Strömung am Gesamtflieger - und was bleibt dann Aussage kräftig? Die Hortens hatten schöne Kabinenhauben (HIII, H IV und HVI). Aber die brauchten keine DSA-rohre.

Schöne Grüße

Uli
 

UweH

User
Das erklärt aber bei weitem nicht, dass man langsamer fliegen kann!!! Wenn das nur bei Pfeilflügeln der Fall ist und nicht bei Brettern (weiss das jemand??)

Hallo Leute, da die Verfechter des DSA-Rohrs keine neuen Beiträge mit Messungen oder sonstigen Erkenntnisse gepostet haben obwohl es seit 19. September mehrfach aufgehört hat zu regnen...und wieder angefangen zu regnen, aufgehört, ....angefangen.... :D.....hab ich mal ein bisschen getestet.
Gemessen hab ich nix, werde ich wohl auch nicht (....wer misst misst Mist :rolleyes: ), aber ich habe mal DSA-Rohre provisorisch mit Servo-Tape an ein Brett geklebt und in den letzten 2 Wochen so 1-2 Flugstunden drauf geflogen.

Testobjekt ist mein Versuchsbrett "Squares", das auch ohne DSA-Rohre nur mit aerodynamischen Krücken anständig zu fliegen ist, denn es hat als Profilierung einen Leitwerker-Strak mit dem AG40 auf AG43. Um die Querachse stabilisiert wird es mittels spezieller Gurney-Flap. Die Idee ist ©Peter Wick, der Begriff und das Prinzip der "Draht-Gurney" ist ©UweH2012:D, aber um dieses Detail geht es hier nicht. Fluggewicht ist mit DSA-Rohren 1160 g, Flächenbelastung ~ 30g/dm², Spannweite 1,7 m, Stabilitätsmaß nach FLZ_Vortex-Neutralpunkt bei cA ~ 0,3 ist ungefähr 0,5 % negativ. Dabei stehen die Elevons etwa - 1,5 mm hoch.
So sieht das Fliegerle aus:

Klein_IMG_4424.jpg

Klein_IMG_4425.jpg

Klein_IMG_4426.jpg

Klein_IMG_4427.jpg

Ich habe das Brett sowohl an einem flachen Hang in schwacher Thermik, als auch ein einem steilen Hang im Aufwind und im (Soft-)DS geflogen.

Meine rein subjektiven Eindrücke sind:

- beim normalen rumgefliege, also wenn sich das Brett gut im Aufwind halten kann und zwischendurch auch mal die eine oder andere Kunstflugfigur aus gewonnener Höhe möglich ist, merkt man keinen Unterschied zwischen mit und ohne DSA-Rohr. Ich habe allerdings den Eindruck, dass eine spezielle Eigenheit des Gurney-Bretts beeinflußt wird. Durch die Gurney hat der Flieger ohne DSA-Rohr ein leicht gewöhnungsbedürftiges Steuerverhalten durch nicht ganz knüppelproportionale Höhenruderwirkung. Dieses Verhalten wird durch die DSA-Rohre vermindert, Squares fliegt sich jetzt viel mehr wie ein Brett mit S-Schlagprofilen als ohne DSA-Rohre.

- im Schnellflug und DS bremsen die DSA-Rohre deutlich spürbar, das normalerweise vorhandene Rauschen der Draht-Gurney© ist durch das Rauschen der DSA-Rohre noch mal etwas lauter (insgesamt ist dieses Brett aber recht leise, es rauscht nur und pfeift nicht)

- das Abrißverhalten ist nach wie vor harmlos, allerdings ist die Mindestfahrt beim langsamen durch ziehen des Höhenruders mit den DSA-Rohren deutlich geringer als ohne DSA. Zieht man den Knüppel langsam voll durch, dann geht Squares in den Hyperstall mit extrem geringer Vorwärtsfahrt und bleibt dabei über Quer gut steuerbar. Drückt man nach um den Flugzustand zu beenden, dann ist die Fahrtaufnahme und der Übergang in den schnelleren Flug weich und angenehm zu fliegen. Es kommt nicht zu einem schlagartigen Nase runter nehmen oder sonstigen Unarten. Dieses Verhalten macht vor allem das Landen bequemer.

- die niedrigere Mindestfahrt führt nicht zu einer Steigerung der Flugleistung bei hohen Auftriebsbeiwerten. Im Thermikflug kann man zwar langsamer fliegen, aber die Sinkleistung wird schlechter. Man kann am Hang beim F3F-Stil zwar sehr eng wenden, aber der Flieger stellt dabei ab, die Fahrt wird durch die Wende nicht gut mit genommen. Es scheint dass durch die DSA-Rohre mehr Maximalauftrieb vorhanden, aber mit recht hohem Widerstand verbunden ist.

Ich habe von den letzten Flügen ein paar Videoaufnahmen gemacht, die verschiedene Flugsituationen wie F3F-Stil, DS und Hyperstall zeigen, aber noch nicht geschnitten. Nach dem schneiden und hoch laden will ich das zusammen mit einem älteren Video ohne DSA-Rohre posten, man wird beim Video schauen allerdings keinen Unterschied beim Flugverhalten mit und ohne DSA sehen können, außer dass ich Hyperstall ohne DSA nicht gefilmt habe.

Ich werde an Squares die noch provisorisch befestigten DSA-Rohre voraussichtlich dauerhaft und aerodynamisch günstiger mit fließenden Übergängen zum Flügel anbringen, denn die DSA-Bremse stört hier nicht weil das Teil eh nicht das schnellste ist und das leicht verbesserte Steuer- und Landeverhalten kommen der Lebensdauer des Fliegers zugute.
Vorher werde ich aber den seit Jahren schaurig gefürchteten DSA-Test machen und mit nur einem Rohr auf einer Seite fliegen. Ich werde nicht ein Rohr zu kleben, sondern beim sauber geradeaus getrimmten Modell ein Rohr entfernen und durch Trimmblei schwerpunktneutral ersetzen, dann schaun mer mal auf welche Seite die Krücke ungesteuerte Kurven fliegt........denn sollte ich in den Testflieger in Zukunft auch noch Schwerpunktverschiebung und Kreisel einbauen werde ich ihn ganz sicher in "Krücke" umtaufen :D

Gruß,

Uwe.

Gurney-Brett DSA.jpg
 

UPR

User
DSA-rohr-erfahrungen

DSA-rohr-erfahrungen

Hallo Uwe,
schön, dass du dich der Sache auch praktisch näherst. Wie du ja weißt, gibt es Parallelforen. Thomas Kehrer hat einige seiner Experimente zusammengefasst - auch die einseitig offenen bzw. zugeklebten Rohrversuche. Wen`s interessiert
http://www.das-nurfluegelteam.de/
Das könnte anregen oder abschrecken, wie ihr wollt. Auf jeden Fall, die DSA-rohre funktionieren.
Und keine Bange: unter demselben link stehen demnächst auch die Ergebnisse von meinen DSA-rohrvarianten bzw. Spiroiden. Damit kein "Mist" rauskommt, dauert es etwas. Die erflogenen und gemessenen Daten stehen und werden noch gegen gelesen, bevor sie an die Öffentlichkeit gelangen und dann sicher interpretiert und kommentiert werden.

Viel Spaß beim Bauen und bei uns gab`s heut Nacht endlich Schnee......

Happy landings
Uli
 

UweH

User
schön, dass du dich der Sache auch praktisch näherst

Hallo Uli, klar, das Fliegen macht doch sehr viel mehr Spaß als auf einer Computertastatur rum zu hacken und ich denke für noch mehr Spaß in der Zukunft macht man solche Experimente ;)
Danke für den Link zum Bericht von Thomas Kehrer, sehr interessant. Mit Thomas hab ich mich beim letzten Spessart-Nurflügeltreffen über DSA-Rohre am Brett unterhalten, das war der Anlass das auch selbst zu probieren. Jetzt habe ich das passende Versuchsbrett dazu, also kommen die Röhrchen dran.
Ich bin gespannt was bei Deinem Bericht zu lesen sein wird.

Vielleicht schaff ich es über Weihnachten auch ein paar meiner theoretischen Gedanken zu den DSA-Rohren an Wingletpfeilen zu zeigen, ich hab da ein paar Simulationsdaten gesammelt. Das mache ich dann aber lieber hier, denn im Gegensatz zur Seite des Nurflügelteams ist das hier tatsächlich ein Forum und damit kann hier auch dialogisch diskutiert werden, nicht nur als Monolog.
Ob ich das schaffe hängt aber vom Wetter ab, denn Winter ist bei mir auch Flugsaison und z.B. an dem DSA-Brett-Testtag am steilen Hang hat es sogar etwas geregnet. Der Flieger ist trotz der DSA-Rohre ein bisschen nass geworden und ich hätte die Taucherbrille vertragen können die mir Raimund mal spendieren wollte :D
Berichte hängen bei mir auch davon ab wie ich mit dem Flieger hier voran komme: http://www.thermik-board.de/viewtopic.php?f=27&t=1092&start=70#p52740

OT: fliegst Du noch den Mimares und wenn ja mit welchen Winglets? Wenn es die erste Variante ist die bei den Fräsdaten dabei war sind sie zu klein, sie sollten mindestens 1,3 dm² groß sein sonst kommt es bei Böen verursachtem Schiebeflug zu unangenehmen Abrissen. Ich hatte das Problem vor allem im Thermikflug beim Einflug in kräftigere Blasen, aber mit den größeren Winglets war das weg. OT aus.

Gruß,

Uwe.
 
Äpfel und Birnen

Äpfel und Birnen

Hallo Uwe!

Ich glaube, dass Du hier Äpfel mit Birnen vergleichst. An diesem Brett wirken Deine Rohre nicht viel anders als Grenzschichtzäune und bringen in Hinblick auf die Geschwindigkeit auch die selben Nachteile mit sich. Ein Entfernen eines der Rohre würde dank des fehlenden Winglets auch nur relativ überschaubare Probleme mit sich bringen. Ich habe an meinem Versuchsträger für den Res-Dart so ziemlich alle Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, mit und ohne DSA, einseitig oder beidseitig verschlossen, ersetzen durch Grenzschichtszäune oder Lippisch Endplatten in allen erdenklichen Varianten, die einzelnen Ausführungen kombiniert mit Winglets unterschiedlicher Größen bis hin zum Verzicht auf Winglets, und so weiter ausprobiert. Dabei haben oft sehr geringe bauliche Veränderungen erhebliche Auswirkungen gehabt. Irgendwie fliegbar waren bei angepasstem Schwerpunkt alle Varianten, bei der Durchführung der Flugtests waren allerdings die Nehmerqualitäten des Versuchsträgers das eine oder andere Mal gefordert.
Meine gewonnenen Erfahrungen sind vor allem diese:
DSA-Winglet ©Zanonia-Flyers 2014 haben positive Einflüsse auf das Langsamflug.- und Steuerverhalten und entwickelt dabei die geringsten Nebenwirkungen von allen bisher getesteten Ausführungen.

lG

Franz
 

UweH

User
Ich glaube, dass Du hier Äpfel mit Birnen vergleichst. An diesem Brett wirken Deine Rohre nicht viel anders als Grenzschichtzäune und bringen in Hinblick auf die Geschwindigkeit auch die selben Nachteile mit sich.

Hallo Franz, Du hast zwar Recht, bis auf die Grenzschichtzaunwirkung der DSA-Rohre beim Brett, aber glaub mir dass ich ziemlich genau weiß was ich da tue.

Für das Brett hat mir Thomas Kehrer eine Erhöhung des Maximalauftriebs prognostiziert und dass ist auch eingetreten. Warum das so ist und welche Vor- und Nachteile das hat sei jetzt mal da hin gestellt, denn beim von Dir im Gegensatz dazu angeführten Pfeil ist die Situation anders.

Beim Wingletpfeil ist das Rohr im Gegensatz zum Brett nicht außen am Flügel, also an der Wingletspitze, sondern am Flügeknick des Wingletfußes und damit mitten im Flügel. Die Wirkung ist damit anders und wie ich das sehe ist von mir oben in Post #41 bereits beschrieben worden, incl. Simulationsbild des Problems gegen das dieses Hilfsmittel sinnvoll einsetzbar ist.
Das zweite Bild in Post #41 zeigt einen Nurflügel dessen Außenflügelaerodynamik ganz anders ist als bei RES-Dart, Zaphod oder auch Smile. Ziel der Auslegung war nicht möglichst viel Maximalauftrieb für Hochstart und passende cW-min -Lage für Thermikflug, sondern möglichst gute Schnellflugeigenschaften. Trotzdem ist der Flieger gerade in der Disziplin in der auf Optimierung verzichtet wurde auch noch sehr gut, unter anderem wegen der Wölbklappen die bei RES nicht erlaubt sind, aber es geht ja hier nicht um RES-Nurflügel, sondern um DSA-Rohre insgesamt.
Bei Marumba und ähnlichen Konzepten für schnelle Hangflieger wäre das DSA-Rohr kein Vorteil, sondern im Auslegungspunkt von Nachteil.

Gruß,

Uwe.
 

UPR

User
DSA-Rohr und Erfahrungen

DSA-Rohr und Erfahrungen

Hallo Uwe,
und schon sind wir mitten in der Diskussion.
Was da beim Brett passiert, weiß ich nicht genau. Gehen wir mal davon aus, dass das Röhrchen Strömung und Wirbel absaugt und damit - auch bei deinem Brett positive Wirkung hervorruft- Super. Ich bezweifle allerdings eine negative Auswirkung im Schnellflug. Und werf` nochmals ein, dass gerade bei schnellen Hangfliegern die Landung eine Herausforderung darstellt. Wenn ich mit DSA-rohren eine geringere Landegeschwindigkeit erzielen kann - und das haben meine Versuche eindeutig ergeben- dann seh ich nicht ein, wieso ich auf diese Hilfe verzichten sollte. Ob DSA-rohre im Schnellflug stören, müsste noch erprobt oder erflogen werden. Ich glaub`s noch nicht. Und dass DSA-rohre beim Pfeilflügerl wirken, zeigen gerade die Videos zu Franz RES-Dart. Kompliment und nochmals ein Dankeschön an HJU.

Halb OT und zur Mimares: Bei meinen Messflügen musste ich - wegen der einzuhaltenden Chancengleichheit- die Flüge einstellen, wenn Thermik aufkam (ganz schön blöd). Ich bin dann statt Triad Mimares geflogen und flieg noch mit den Ursprungswinglet. Mit leichter SP-vorlage und mit der Einklappensteuerung von Alfons Gabsch fliegt das Teil einfach hervorragend. Beim letzen Nuritreffen hab ich sie eingeflogen - mit korrekt eingestelltem SP kam sie in`s Trudeln. Jetzt nicht mehr. Und mit der Einlklappensteuerung nimmt sie beim leichten Kreisen Höhe mit, dass es begeistert - das werd ich auch beim RES-dart ausprobieren.

Es bleibt spannend

Uli
 

UweH

User
Hallo Uli,

Hangnurflügel werden aufs schnelle Hangfliegen ausgelegt, nicht auf möglichst geringe Landegeschwindigkeit.
Wenns dann noch mal extremer in den F3F-Wettbewerb oder um die DS-Speeds geht zählt nur noch die Uhr und das Radar für die Optimierung, auch wenn das Handling im Flug Einfluss auf den Speed hat......Auftriebshilfen mit ständig vorhandenen zusätzlichen Interferenzwiderständen haben da aber keine Chance.
Bei meinem Brett Squares ist die Bremswirkung der geflogenen DSA-Rohre deutlich zu spüren. Da sich dieses eigentliche Experimentalmodell zu einem gerne und oft geflogenen Alltagssegler entwickelt hat bemerke ich solche Unterschiede durchaus. Da Thomas auch unterschiedliche Ergebnisse je nach Ausführung der Rohre und Wetter festgestellt hat ist da vielleicht noch eine Verbesserung drin, aber das muss ich erst noch erfliegen. Da man auch einen Unterschied im Fluggeräusch zwischen mit und ohne DSA-Rohr hört gibt es auch am Hang eine weitere Beurteilungsmöglichkeit neben dem reinen Knüppelgefühl.

Zu Mimares: mit den größeren Winglets kann der Schwerpunkt wieder weiter zurück ohne dass es zum Trudeln kommt, die Thermikleistung und Wendigkeit nimmt spürbar zu. Wichtig dabei ist auch mit dem rückverlegen des Schwerpunkts den Höhenruderausschlag zu reduzieren, sonst fliegt man ständig unbeabsichtigt in den regulären Abriß des Flugzeug-Maximalauftriebs.
Einklappensteuerung mit 100 % Differenzierung auf dem Seitenruderknüppel ist aerodynamischer Unsinn, denn mit Höhe und Quer bei einer Elevon-Klappe pro Seite lässt sich auch ohne Unterstützung der Senderprogrammierung jede beliebige Ruderausschlagsmischung einstellen und man fliegt sowieso was das Modell beim fliegen an Steuereingaben erfordert und nicht was man daheim am Sender einprogrammiert hat........aber: da die gleiche Differenzierung der Klappen wie bei dieser Programmierung über den Sender manuell nur schwer zu Knüppeln ist, macht es für Piloten die ihre Steuergewohnheiten über die Senderprogrammierung auf das Modell abstimmen wieder Sinn das anzuwenden .

Wenn Du mal die größeren Mimares-Winglets testen möchtest kann ich meine zuletzt geflogenen auf den Scanner legen und den 1:1 Grundriss an Dich weiter geben, ich hab sie auch nur aus ein bisschen Sperrholz, Balsa, Folie und einem CFK-Profil von Hand gebastelt. Wenn Du das haben willst, sag Bescheid...... >= 1,3 dm² Flächeninhalt pro Stück.... ;)

Gruß,

Uwe.
 
Hallo Franz, Du hast zwar Recht, bis auf die Grenzschichtzaunwirkung der DSA-Rohre beim Brett, aber glaub mir dass ich ziemlich genau weiß was ich da tue.

Für das Brett hat mir Thomas Kehrer eine Erhöhung des Maximalauftriebs prognostiziert und dass ist auch eingetreten. Warum das so ist und welche Vor- und Nachteile das hat sei jetzt mal da hin gestellt, denn beim von Dir im Gegensatz dazu angeführten Pfeil ist die Situation anders.

Gruß,

Uwe.

Hallo Uwe!

DSA-Winglet ©Zanonia-Flyers 2014 und Minix, auf das sich Deine Strömungsbilder beziehen, sind zwar verwandt aber meiner Meinung nach in der Wirkung nicht so einfach vergleichbar.
Ich habe ebenfalls mit einem ungepfeilten Flügel, allerdings mit Leitwerk, Minix Versuche gemacht. Das Flugverhalten änderte sich in der von Dir beschriebenen Weise, Vergleichsflüge legen aber nahe, dass eine Leistungssteigerung bei den im Modellflug üblichen Flügeltiefen, nicht erzielt werden kann. Desweitern konnten mit richtig positionierten Grenzschichtzäunen sehr ähnliche Flugverhalten erreicht werden. Zudem erzeugt, meines Verständnisses nach, praktisch jede senkrecht auf einen Flügel oder in Spannweitenrichtung angebrachte Leiteinrichtung zusätzlichen Auftrieb und Widerstand, wodurch eine sehr sorgfältige Auslegung und Ausführung notwendig ist und, wenn es der Einsatzzweck erlaubt, ein Verzicht auch bessere Ergebnisse bringt kann.

lG

Franz
 

UweH

User
Hallo Franz, ich habe nicht DSA-Rohre oder Minix am Brett mit DSA-Rohren am Wingletpfeil verglichen.
Ich habe nur Rohre am Brett getestet und verschiedene Pfeilnurflügelauslegungen simuliert, aber völlig unabhängig voneinander, abgesehen von den Posts im selben DSA-Rohr-Thread hier.
DSA-Rohre am Pfeil simulieren geht zwar nicht, aber man sieht an den verschiedenen Auslegungsphilosophien der Pfeile schon bei 2D-Panelverfahren deutliche Unterschiede am Wingletfuß, die nach Abgleich mit den Flugerfahrungen dieser Modelle Rückschlüsse auf die Wirkung von DSA-Rohren an den jeweiligen Pfeilen nahe legen.
Das Bild mit der Ablöseblase am Wingletfuß des Smile ist von Benjamin Rodax aus einem anderen RCN-Thread und mit einem 3D-Simulationsverfahren erzeugt.

Gruß,

Uwe.
 
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