Ich will nicht schwarzmalen.
Sondern nur darauf hinweisen, dass man nicht denken soll, das wär alles soo einfach.
Wer sich damit auseinandersetzen will, kann sich ja mal ein Buch kaufen : Kurzstarter und Senkrechtstarter von Otto F. Pabst
Da stehen ausführliche Infos über die Fluglageregelung und Antriebstechnik drin.
Schwierig wird die Sache dadurch, dass solch ein System sehr komplex ist und man es auf der einen Seite nicht einfach so verkleinern, auf der anderen Seite aber auch nicht grossartig vereinfachen kann. Die zur Steuerung notwendigen Korrekturen müssen gemacht werden, man braucht also Kanäle für die Luft im Rumpf.
Wer will, kann ja mal folgendes ermitteln:
Wie teile ich den Massenstrom des Triebwerks so auf, dass ich mit der abgezapften Luft ausreichende Steuerwirkung erziele und welchen Querschnitt der Steuerluftkanäle brauche ich bei der gegebenen Triebwerksleistung?
Wie baue ich die Kanäle so, dass sie ein geringes dP aufweisen und trotzdem in die Tragfläche passen (Bug und Heck wollen auch versorgt werden)?
Welche Ventile nehme ich als Stellorgane?
Das Triebwerk... Herr Schuster scheint sich ja soo über seine zu freuen, dass er nicht mal die konventionellen Binen abgeben will, nach dem Fan würde ich garnicht fragen.
Also selberbauen oder was Vergleichbares kaufen.
Turboprop adaptieren wär nicht schlecht.
Als Alternative käme ein elektrisch betriebener Fan in Betracht. E-Motor mit Untersetzungsgetriebe oder so. Ich kann mal Dirk Juras fragen, was er davon hält, da ich keine Erfahrungen mit der Auslegung solcher Sachen habe.
Für die Fluglageregelung dürften 2 Kreisel reichen. Allerdings muss man die Kreiselsignale geschickt zu- und wegmischen, da sich die Steuersignalanteile während der Transition ja stetig ändern. Eine gleichzeitige Erfassung der Vorwärtsgeschwindigkeit über Staurohr wäre hilfreich, damit die Kiste nicht wegen Abriss abschmiert. Damit müsste ein Bordcomputer gefüttert werden, der, wie bei Tiltrotor beschrieben, die Signale nach Polynomen 3.Ordnung errechnet.
Der Harrier sollte so gross wie möglich werden, da die Menge an eingebauter Technik (systemimmanent bedingt) immer gleich bleibt.
Bedeutet, dass ein grösserer Harrier die gleiche Menge an Technikkomponenten beherbergt wie ein Kleiner, beim Grossen aber eine geringere Flächenbelastung zu erreichen ist.
Und das ist wichtig, da ein Senkrechtstarter gerade im Langsamflug gutmütig sein sollte.
Es gibt zwar auch Beispiele (die deutschen VAK-Senkrechtstarter) für sehr geringe Flügelflächen und damit hohe -belastungen, das bedeutet aber höheren Energiebedarf und regelungstechnischen Aufwand.
Wie man sieht, gibt es eine Menge zu klären.
Und das sollte man vorher tun - es wäre ärgerlich, wenn man diese Sachen mit Trial & Error lösen wollte. Jeder Error ein neuer Prototyp...
Ich persönlich favorisiere die Osprey als Modellvorbild, da man viele Heliteile adaptieren kann, aber das gehört eher ins Experimentalforum.