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Währenddessen traf Manuel mit seinem Team am Monte Baldo ein. Er war um 5:30 Uhr bei Torbole gestartet und den Weg zum Monte Baldo zu Fuß raufgestiegen. Nach dem signieren am Wendepunkt traf er eine gute Entscheidung. Er wusste, die Starthöhe am Monte Baldo würde nicht ausreichen, um den Gardasee zu überqueren. Dafür braucht er mehr Starthöhe. Nur dann ist er hoch genug, um eine Chance zu haben, auf der Ostseite Thermikanschluss zu finden.
Also stieg Manuel in Richtung des Monte Altissimo auf. Dort oben, in 1850 m, startete er zur Gardasee-Überquerung. Auf der Ostseite konnte er ins Val de Ledro fliegen und ab da musste er bis Sondrio nicht mehr landen. Seine Flugstrecke war die vermutlich längste Strecke ohne Unterbrechung an diesem Tag.
Pál war bereits vorausgeflogen und konnte ebenfalls einen sehr guten Kurs fliegen. Irgendwann mussten alle Verfolger im Veltliner Tal landen. Die einen näher an Sondrio, andere weiter entfernt. Der Weg zu Fuß Richtung Comer See blieb niemandem erspart.
Páls Team bereitete das Camp für die nächsten zwei Tage vor.
Er darf sich an den nächsten beiden Tage nicht weiter als 250 m vom letzten Punkt, den er um 22:30 Uhr erreicht hatte, entfernen. Man kann darüber trefflich streiten, ob zwei Tage Pause wegen einer Luftraumverletzung angemessen sind. Eine Strafe muss es geben, daran gibt es keinen Zweifel.
Das Kopfschütteln der Fans der Red Bull X-Alps ist noch die harmloseste Reaktion für diese Wettbewerbsregel. Andererseits waren allen Teilnehmern die Regeln schon vor dem Start bekannt. Deswegen sollte man den Dialog konstruktiv in die Zukunft gerichtet führen.
Die technische Lösung wäre, den Alarm des Navis so einzustellen, dass er bereits mit erheblichem Sicherheitsabstand vor einer drohenden Luftraumverletzung ausgelöst wird.
Gegen 17:15 Uhr landete Pál in Sondrio. Für die fast 50 km zum Comer See benötigt der durchschnittliche "Google Maps-Geher" fast neun Stunden. Pál schaffte es in der Hälfte der Zeit. Dennoch es ist verdammt knapp geworden.
Pál ist rund 22 km durchgelaufen. Sascha hat das Tempo bestimmt, in dem er voraus gelaufen ist. Pál musste pro Kilometer unter fünf Minuten laufen, um noch rechtzeitig am Ziel anzukommen. Seinen Rucksack hatte er selbstverständlich auf dem Rücken.
Ein Red Bull-Filmteam hat Pál mit Musik beschallt, um ihn abzulenken. Auf die allerletzte Minute ist er am Comer See im Camp angekommen. Ein furioses Ende von zwei langen Tagen und einer ebenso langen Nacht.
In den nächsten beiden Tagen kann sich Pál ausruhen. Aber aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit wird dies zu einem psychologischen Vabanque-Spiel. Er bekommt es ja zwangsläufig mit, wie ihn die Athleten auf den hinteren Plätzen an ihm vorbeiziehen.
Deshalb ist jeder im Team gefordert, dafür zu sorgen, dass Pál nur noch ein Ziel vor Augen hat: Ankommen in Monaco.
Alles andere fällt später in die historische Klamottenkiste mit der Aufschrift „Hätte, hätte Fahrradkette….“
Nur für Facebook-Nutzer:
Die Seite von Pál Takáts
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Schorsch Ott, vielen Dank für Deine Bilder vom Wendepunkt 5 am Monte Baldo:
Manuel Nübel ist nach dem harten Aufstieg völlig abgekämpft. Trotzdem konnte er noch lächeln.
Viel mediale Aufmerksamkeit.
Stanislav Mayer vom Team CZE hat es auch geschafft.
Die Tafel am Wendepunkt 5, auf der sich jeder Athlet eintragen muss.
Die Red Bull-Versorgung funktioniert perfekt.
Diana ist bestens versorgt.
Tine knetet Pál durch und verbiegt seine Gliedmaßen.
Wer denkt, das will ich auch mal von Tine bekommen, der muss erst mal 12 Stunden fliegen und bergauf laufen. Da scheidet doch mancher gleich mal aus...
Ferdi prüft Páls Ausrüstung.
Die wiegt nur einen Bruchteil eines normalen Gleitschirmausrüstung. 8,5 kg mit Schirm, Rettung und Avionik.
Nein, keine Restmüllverwertung. Sascha räumt auf und um.
Pál wird nicht aus den Augen gelassen...
Ferdi und Pál begutachten das Wetter
Unser Fotograf Schorsch mit seiner Frau Diana, eingerahmt von Ferdi und Tine. Schorsch, vielen Dank für die stimmungsvollen Bilder.
Bilder von Páls Team:
Ferdi und Sascha sind noch etwas müde. Im Hintergrund schläft Sebastian. Er ist völlig platt nach der Nacht.
Am Startplatz oberhalb des Termalzo-Paß' vor dem langen Flug Richtung Matterhorn. Auch Helden müssen mal schlafen. Nach einer durchgelaufenen Nacht sowieso.
Aufgabe der Helfer ist es, vor dem Start alles noch mal sorgfältig zu prüfen. Auf der nächsten Strecke lauern wieder ein paar Luftraumgrenzen.
Ständig neue Herausforderungen verlangen ein Höchstmaß an Improvisation und Kreativität.