REELY WILGA-2000
Arbeiterin im Abendkleid
Als mir das Testmuster angekündigt wird, ist das Modell noch ein echter Erlkönig. Nur die Eckdaten sind mir bekannt: Eine Wilga soll es sein und mit 3S 2.400 mAh wird sie geflogen. Die Spannung ist also groß, als der Karton vor der Tür steht. Und was entsteigt ihm? Eine Grazie in schönem Gewand, die Wilga-2000 in der Werkslackierung des ersten Exemplars dieses Flugzeug Musters. Das macht Lust aufs Fliegen!
Wie beim Original federn die Räder nach hinten ein
DATEN
Wilga-2000 von reely
Länge: 1.005mm
Spannweite: 1.345mm
Flügeltiefe mit Vorflügel: 218mm
Flügelfläche: 31,92dm²
Leergewicht: 1.050 g
Gewicht flugbereit: 1.250 g mit 3S 2.600mAh
Flächenbelastung: 39 g/dm²
Propeller: APC 11×5,5 Zoll
Schwerpunkt: 67mm von der Nasenleiste
Ruderausschläge
Höhe: +22mm/–15mm
Seite: ±45mm
Quer: ±15mm
Landeklappen: – 24 mm (6 mm Tiefen -ruder zugemischt)
Expo: 40% auf alle Ruder und 70% Dual Rate für gemütliches Fliegen
RC-Funktionen: Höhen-, Seiten-, Querruder, Motor, Landeklappen
Erforderl. Zubehör: Empfänger, Akku, RC-Anlage
Geeignet für: Fortgeschrittene
Verkaufspreis: ca. 180 Euro
Bezug: www.conrad.de
Gespannt bin ich schon, als da ein Paket von Conrad an meiner Türschwelle steht und ich einen „Erlkönig“ der neuen Wilga entnehmen darf – am liebsten würde ich gleich damit losfliegen, aber vor dem Fleiß kommt bekanntlich der Schweiß. In meinem Fall heißt das, vier Styroporteile, das Fahrwerk, Propeller und ein paar Kleinteile aus der sorgfältig gemachten Noppenfolien-Verpackung schälen. Mein erster Eindruck: Boaahh, ist die schön! Eine Anleitung liegt nicht bei und auch der Karton verfügt noch nicht über einen bunten Aufdruck, der verrät, was in ihm steckt. Rumpf, Flügel und Höhenleitwerk sind aber bereits zweifarbig lackiert. Allerdings ist das Material recht weich und druckempfindlich und die Farbe löst sich auch gern vom Untergrund. Also bitte keine Klebestreifen aufbringen! Zuerst sticht natürlich der massige, aber doch elegante Rumpf ins Auge. Anders als die alten Wilgas, die einen Sternmotor hatten, ist bei der 2000 die Cowling sehr elegant, denn im Original muss sie nur einen Boxermotor abdecken. Im Modell befindet sich im Motorraum der Akkuschacht, der von unten durch eine Kunststoffklappe mit mechanischer Verriegelung zugänglich ist. Neben der abnehmbaren Heckscheibe ist das der einzige Zugang zum Innenraum des voluminösen Rumpfs. Die RC-Einbauten wollen also gut geplant werden. Besagte Heck scheibe ermöglicht den Zugang zu den beiden Servos, die das Leitwerk ansteuern. Das Seitenleitwerk ist bereits am Rumpf angeschäumt. Das Höhenleitwerk liegt separat bei. Beide Leitwerke haben sogar die Sicken, die im Original auch vorhanden sind, angebracht. Sogar die Positionslampen sind angedeutet und separat bemalt. Solche Details machen das Modell lebendig.
Edle Styroporteile entsteigen dem schlichten Karton.
Querruder- und Landeklappenservos sind im Flügel ein gelassen und mit soliden Anlenkungen versehen.
Der Wilga-typische Vorflügel ist nicht nur eine Attrappe.
Die Flügelhälften werden mittels Klemmschraube am Flächenverbinder gesichert.
Sauber verlegte Kabel
Die Flügel sind in Schutztaschen verpackt, die auch später das Modell beim Transport und bei der Lagerung schützen können. Die Servos für die Betätigung der Klappen sind fertig installiert, die Kabel sauber verlegt und die Ruderanlenkungen solide angebracht. Der Hammer ist der Vorflügel: Er ist separat geschäumt und nach dem Lackieren auf seine Halterungen am Flügel geklebt worden. Dadurch wirkt er wie beim Original. Für ein Schaummodell ist dieses Detail schon eher ungewöhnlich. Im Flug werden wir später sehen, dass der Aufwand sich gelohnt hat. Wie der Flügel ist auch das gefederte Fahrwerk ein Hingucker. Wie beim Original federn die beiden Räder an Längslenkern nach hinten ein. Fertig aufgebaut steht das Modell satt in den Federn, wodurch bester Bodenkontakt garantiert ist. Auch beim Propeller lässt der Hersteller sich nicht lumpen – hier wurde ein Markenprodukt von APC gewählt und damit das Ganze gut aussieht, spendierte man einen rund laufenden, zweiteiligen Spinner. An Kleinteilen liegen sonst nur noch drei Schrauben und etwas Klettband sowie das Kohlerohr bei, das den Flächenverbinder darstellt. Mehr ist zum Zusammenbau der Wilga-2000 nicht notwendig und somit ist auch klar, des dieser schnell vonstatten geht.
Des Erscheinungsbild der Wilga-2000 ist graziös und dennoch kraftvoll.
Leicht gebaut
Trotz fehlender Anleitung gestaltet sich der Aufbau problemlos. Zuerst wird das bereits fertig montierte und gefederte Fahrwerk an den Rumpf geschraubt. Danach werden die beiden stabilen Alu-Bügel des Fahrwerks mit den eleganten, gelb lackierten Verkleidungen beklebt. Die Verkleidungen passen saugend an den Rumpf und sind optisch der Hingucker! Jetzt wird das Höhenruder mittels einer M4-Schraube angeschraubt. Leider ist die Schraube beim Testmuster zu lang und stößt am Seitenruder an, so dass dieses sich nicht mehr bewegt. Abhilfe schafft eine fünf Millimeter kürzere Schraube aus dem Fundus. Jetzt steht die Wilga schon auf den eigenen Beinen und die Grundeinstellung von Höhen-und Seitenruder kann vorgenommen werden. Bei dieser Gelegenheit sollten gleich alle Schrauben der Seitenruder- und Spornradanlenkung mittels Sicherungslack gesichert werden – sie gehen sonst verloren, wie der Erstflug später zeigen sollte. Die Flügel werden von einem gut dimensionierten Kohlefaserstab gehalten. Er hält wirklich allen Kapriolen im Fluge stand! Die Arretierungen am Rumpf klemmen ein wenig, aber das ist gut, dann sitzt alles spielfrei. Etwas fummelig ist das Einfädeln der Kabel der Querruder- und Landeklappenservos: Sie müssen, nachdem der Flügel angebaut ist, mit einem Draht von vorne durch den Akkuschacht aus dem Kabineninnenraum gefischt werden. Das macht man nicht gerne öfters. Damit es beim nächsten Mal besser geht, sind Verlängerungskabel zu empfehlen, die bei der nächsten Demontage mit aus dem Rumpf gezogen werden. So kann man die Kabel jederzeit wieder leicht einziehen. Und damit man die nicht verwechselt, ist es ratsam, jedes Kabel zu beschriften, denn das hat der Hersteller leider vergessen.
Trotz fehlender Anleitung gestaltet sich der Aufbau problemlos. Zuerst wird das bereits fertig montierte und gefederte Fahrwerk an den Rumpf geschraubt. Danach werden die beiden stabilen Alu-Bügel des Fahrwerks mit den eleganten, gelb lackierten Verkleidungen beklebt. Die Verkleidungen passen saugend an den Rumpf und sind optisch der Hingucker! Jetzt wird das Höhenruder mittels einer M4-Schraube angeschraubt. Leider ist die Schraube beim Testmuster zu lang und stößt am Seitenruder an, so dass dieses sich nicht mehr bewegt. Abhilfe schafft eine fünf Millimeter kürzere Schraube aus dem Fundus. Jetzt steht die Wilga schon auf den eigenen Beinen und die Grundeinstellung von Höhen-und Seitenruder kann vorgenommen werden. Bei dieser Gelegenheit sollten gleich alle Schrauben der Seitenruder- und Spornradanlenkung mittels Sicherungslack gesichert werden – sie gehen sonst verloren, wie der Erstflug später zeigen sollte. Die Flügel werden von einem gut dimensionierten Kohlefaserstab gehalten. Er hält wirklich allen Kapriolen im Fluge stand! Die Arretierungen am Rumpf klemmen ein wenig, aber das ist gut, dann sitzt alles spielfrei. Etwas fummelig ist das Einfädeln der Kabel der Querruder- und Landeklappenservos: Sie müssen, nachdem der Flügel angebaut ist, mit einem Draht von vorne durch den Akkuschacht aus dem Kabineninnenraum gefischt werden. Das macht man nicht gerne öfters. Damit es beim nächsten Mal besser geht, sind Verlängerungskabel zu empfehlen, die bei der nächsten Demontage mit aus dem Rumpf gezogen werden. So kann man die Kabel jederzeit wieder leicht einziehen. Und damit man die nicht verwechselt, ist es ratsam, jedes Kabel zu beschriften, denn das hat der Hersteller leider vergessen.
Seiten- und Höhenruder-Servo sitzen gut zugänglich unter der Heckscheibe.
Das Höhenleitwerk wird mit einer M4-Schraube befestigt …
… die aber fünf Millimeter zu lang ist, so dass das Seitenruder nicht mehr frei beweglich ist.
Abhilfe schafft eine kürzere Schraube.
Nach dem Erstflug hat sich die Anlenkung des Spornrades verabschiedet …
… und die des Seitenruders ist schon locker
Der Conrad-3S-1P-2.400-mAh- Akku findet seinen Platz vorne im Akkuschacht, der auch Empfänger und Regler aufnimmt.
Entgegengesetzt
Ist das alles geschafft, kann der Empfänger vorne im Akkuraum installiert werden. Bei mir ist es ein Neun-Kanal-Empfänger geworden, da ich später noch eine Schleppkupplung einbauen wollte. Leider ist unbedingt ein Computer-Sender zum Fliegen des Modells notwendig, da die Landeklappen-Servos so eingebaut sind, dass sie entgegengesetzt laufen. Dadurch können die Klappen nicht mittels V-Kabel angeschlossen werden, sondern müssen im Sender gemischt werden. Damit mir der Anschluss der sieben verschiedenen Kabel leichter fällt, habe ich vor dem Zusammenbau des Modells geprüft, welches Kabel zu welchem Servo gehört und eine entsprechende Beschriftung angepasst. Nun wird noch das beigefügte Klettband im Akkuschacht angebracht und schon kann der Akku installiert werden. Ich habe ihn für den Erstflug so weit nach hinten geschoben, dass er in das Cockpit hineinragt und mit dem hinteren Ende des Akkuschachts abschließt. Mit dieser Einstellung liegt der Schwerpunkt genau auf dem Hauptholm, was etwa 67 Millimetern entspricht, von der Nasenleiste des Vorflügels gemessen. Ach ja: Wir sollten nicht vergessen, den Propeller zu montieren. Die APC-Latte in 11 x 5,5 Zoll wird mittels Klemmkonus auf der Motorwelle gehalten und die Nabe durch einen silber lackierten, rund laufenden Spinner verkleidet. Wie das so ist bei Erstflügen, müssen sie sofort stattfinden, sobald das Modell fertig auf der Werkbank steht. So geschah es auch hier. Der Neun-Kanal-Empfänger war noch nicht installiert, denn es war Sonntagabend und meine Grabbelkiste gab nur einen mit fünf Kanälen her. Und die Dämmerung war auch schon am Start. Eile war angesagt, was einem Erstflug in der Regel nicht allzu gut tut. Trotzdem ging es an den Start. Noch schnell den Standstrom messen, 31,8 Ampere lassen genug Power vermuten. Die Akkus sind noch frisch und haben eine gute Spannungslage, wodurch dem Motor 370 Watt Eingangsleistung zur Verfügung stehen.
Ist das alles geschafft, kann der Empfänger vorne im Akkuraum installiert werden. Bei mir ist es ein Neun-Kanal-Empfänger geworden, da ich später noch eine Schleppkupplung einbauen wollte. Leider ist unbedingt ein Computer-Sender zum Fliegen des Modells notwendig, da die Landeklappen-Servos so eingebaut sind, dass sie entgegengesetzt laufen. Dadurch können die Klappen nicht mittels V-Kabel angeschlossen werden, sondern müssen im Sender gemischt werden. Damit mir der Anschluss der sieben verschiedenen Kabel leichter fällt, habe ich vor dem Zusammenbau des Modells geprüft, welches Kabel zu welchem Servo gehört und eine entsprechende Beschriftung angepasst. Nun wird noch das beigefügte Klettband im Akkuschacht angebracht und schon kann der Akku installiert werden. Ich habe ihn für den Erstflug so weit nach hinten geschoben, dass er in das Cockpit hineinragt und mit dem hinteren Ende des Akkuschachts abschließt. Mit dieser Einstellung liegt der Schwerpunkt genau auf dem Hauptholm, was etwa 67 Millimetern entspricht, von der Nasenleiste des Vorflügels gemessen. Ach ja: Wir sollten nicht vergessen, den Propeller zu montieren. Die APC-Latte in 11 x 5,5 Zoll wird mittels Klemmkonus auf der Motorwelle gehalten und die Nabe durch einen silber lackierten, rund laufenden Spinner verkleidet. Wie das so ist bei Erstflügen, müssen sie sofort stattfinden, sobald das Modell fertig auf der Werkbank steht. So geschah es auch hier. Der Neun-Kanal-Empfänger war noch nicht installiert, denn es war Sonntagabend und meine Grabbelkiste gab nur einen mit fünf Kanälen her. Und die Dämmerung war auch schon am Start. Eile war angesagt, was einem Erstflug in der Regel nicht allzu gut tut. Trotzdem ging es an den Start. Noch schnell den Standstrom messen, 31,8 Ampere lassen genug Power vermuten. Die Akkus sind noch frisch und haben eine gute Spannungslage, wodurch dem Motor 370 Watt Eingangsleistung zur Verfügung stehen.
Motorsturz stimmt
Beim ersten Rollen zeigt sich, dass die Wilga-2000 präzise am Boden zu steuern ist. Das gefederte Fahrwerk verliert auch beim schnellen Rollen und Unebenheiten nicht den Bodenkontakt. Es ist fast vollständig eingefedert, sobald das Modell am Boden steht. Ich drehe ein paar Kreise, um ein Gefühl für die Wendigkeit zu bekommen. Die halbe Landebahn reicht für einen Vollkreis. Also gut: Ich richte den Flieger aus, schiebe langsam Gas rein, gebe nach zehn Metern Vollgas und nach weiteren zehn Metern ist die Wilga das erste Mal in ihrem Element und gewinnt zügig an Höhe. Ein paar Klicks Höhenruder genügen, um das Modell geradeaus fliegen zu lassen. Vollgas und Gas raus, das Modell fliegt einfach geradeaus weiter. Der Motorsturz stimmt also. Beim folgenden Anstechen will sich das Modell nur sehr weich abfangen, der Schwerpunkt ist also eher am hinteren Limit mit meiner Einstellung. Deshalb geht sie auch etwas zackig um die Kurven und will mit wohl dosiertem Rudereinsatz auf allen Rudern um die Ecke zirkuliert werden. Ich mag das agile Flugverhalten und lege später lieber 70 Prozent Dual Rate und etwas Expo auf alle Ruder. So kann ich mittels Schalter entscheiden, ob ich gemütlich oder agil fliegen möchte. Eine Wilga hat Kraft – nicht umsonst werden die Originale gerne als Schleppmaschinen eingesetzt. Diese hier hat auch Kraft, mehr als genug! Sie steigt senkrecht, wenn auch nicht ewig, aber 50 Meter senkrechtes Steigen sind schon drin. Dabei zeigt die Wilga-2000 von reely keinerlei Tendenzen seitlich auszubrechen. Ein Zeichen, dass auch der Motor-Seitenzug stimmt. Oben angekommen wird kräftig ins Seitenruder gelangt und der Turn ist perfekt. Ab wärts gibt es nur ein ganz leichtes Nachpendeln und dank des hinten liegenden Schwerpunkts muss der Pilot schon selbst eingreifen, wenn das Modell nicht einen halben Meter unter der Grasnabe enden soll. Dank des stabilen Holms ist aber auch heftiges Abfangen ohne sichtbare Bewegungen des Tragwerks möglich.
Beim ersten Rollen zeigt sich, dass die Wilga-2000 präzise am Boden zu steuern ist. Das gefederte Fahrwerk verliert auch beim schnellen Rollen und Unebenheiten nicht den Bodenkontakt. Es ist fast vollständig eingefedert, sobald das Modell am Boden steht. Ich drehe ein paar Kreise, um ein Gefühl für die Wendigkeit zu bekommen. Die halbe Landebahn reicht für einen Vollkreis. Also gut: Ich richte den Flieger aus, schiebe langsam Gas rein, gebe nach zehn Metern Vollgas und nach weiteren zehn Metern ist die Wilga das erste Mal in ihrem Element und gewinnt zügig an Höhe. Ein paar Klicks Höhenruder genügen, um das Modell geradeaus fliegen zu lassen. Vollgas und Gas raus, das Modell fliegt einfach geradeaus weiter. Der Motorsturz stimmt also. Beim folgenden Anstechen will sich das Modell nur sehr weich abfangen, der Schwerpunkt ist also eher am hinteren Limit mit meiner Einstellung. Deshalb geht sie auch etwas zackig um die Kurven und will mit wohl dosiertem Rudereinsatz auf allen Rudern um die Ecke zirkuliert werden. Ich mag das agile Flugverhalten und lege später lieber 70 Prozent Dual Rate und etwas Expo auf alle Ruder. So kann ich mittels Schalter entscheiden, ob ich gemütlich oder agil fliegen möchte. Eine Wilga hat Kraft – nicht umsonst werden die Originale gerne als Schleppmaschinen eingesetzt. Diese hier hat auch Kraft, mehr als genug! Sie steigt senkrecht, wenn auch nicht ewig, aber 50 Meter senkrechtes Steigen sind schon drin. Dabei zeigt die Wilga-2000 von reely keinerlei Tendenzen seitlich auszubrechen. Ein Zeichen, dass auch der Motor-Seitenzug stimmt. Oben angekommen wird kräftig ins Seitenruder gelangt und der Turn ist perfekt. Ab wärts gibt es nur ein ganz leichtes Nachpendeln und dank des hinten liegenden Schwerpunkts muss der Pilot schon selbst eingreifen, wenn das Modell nicht einen halben Meter unter der Grasnabe enden soll. Dank des stabilen Holms ist aber auch heftiges Abfangen ohne sichtbare Bewegungen des Tragwerks möglich.
Das Flugbild ist einzigartig.
Mit Vorflügel
Langsam fliegen muss eine Wilga aber auch können. Und das ist auch eine der Paradedisziplinen des vorliegenden reely-Modells. Offensichtlich hat der Vorflügel nicht nur optische Qualitäten, sondern auch aerodynamische. Ein Strömungsabriss ist nur zu provozieren, wenn das Höhenruder voll gezogen und gleichzeitig voll Querruder gegeben wird. Das Flugzeug kippt dann über die entsprechende Fläche ab und fängt sich sofort wieder. Ohne Querrudereinsatz sackt die Wilga-2000 mit voll gezogenem Höhenruder einfach durch und bleibt dabei noch gut steuerbar. Mit Landeklappen-Einsatz wird sie noch langsamer, benötigt aber bei voll gefahrenen Klappen etwas Schleppgas. Natürlich kann man mit der Wilga auch einfache Kunstflugmanöver machen. Der Turn geht prima. Messerflug mag sie nicht so, dafür fehlt einfach die Rumpffläche. Und Rollen wollen geplant sein, denn die Rollrate entspricht eher einer Küchenmaschine im ersten Gang. Aber immerhin kommen die Rollen fast gerade. Im Rückenflug muss nur wenig gedrückt werden und so kann man mit der Wilga jede Menge Spaß am Himmel haben, auch wenn die Figuren nicht so exakt einrasten wie bei einer Extra. Landungen sind die Paradedisziplin dieses Modells. Man mag gar nicht mehr damit aufhören zu landen und zu starten. Auch ohne Klappen setzt sich der Proband sicher auf die Landebahn. Hier spielt das Fahrwerk seine volle Stärke aus. Da gibt es kein Springen oder Ausbrechen, weder beim Landen noch beim Starten. Man glaubt fast ein Flugzeug mit Dreibeinfahrwerk zu fliegen. Und mit Klappen macht es noch mehr Spaß, denn damit kann sie kreuzbrav im Schneckentempo auf die Landebahn gestreichelt werden. Nur das Schleppgas darf man nicht vergessen, sonst sackt sie durch und die Landung wird etwas härter – was das Fahrwerk aber locker wegsteckt. Nur holprige Graspisten mögen die kleinen Räder nicht. Auf kurz gemähtem Rasen geht es jedoch gut. Nach sieben Minuten habe ich den Erstflug beendet. Danach hatte ich aus dem Akku eine Kapazität von knapp 1.200 mAh entnommen. Mit meinem 2.600-mAh-Akku ist also fast die doppelte Flugzeit möglich. Ich bin auch schon 15 Minuten mit dem Modell geflogen, im Wiesenschleicher-Modus. Bei häufigen Starts und Landungen oder wenn man am Himmel etwas rumturnen möchte, sind zehn bis zwölf Minuten Flugzeit mit einem 3S-2.400-mAh-Akku realistische Werte. Und das Beste kommt zum Schluss: Die Wilga-2000 von reely passt voll aufgebaut in den Kofferraum eines Mittelklassefahrzeugs, so dass sie innerhalb von wenigen Minuten am Flugfeld einsatzfähig ist. Damit ist sie ein Modell, mit dem man mehr fliegt als schraubt.
Fazit
Die Wilga-2000 ist ein tolles Modell, das sich sowohl in der Luft, als auch bei Start und Landung keine Schwächen leistet und in seinem farbenfrohen Kleid am Boden und in der Luft ein tolles Bild abgibt. Der Schaumstoff und die Lackierung sind leider etwas empfindlich und ein paar kleine Schwächen im Aufbau trübten beim Vorserienmodell etwas die Freude. Für den geübteren Modellbauer ist das aber kein Problem und der Flugspaß ist mit diesem Modell auf jeden Fall garantiert. Wer Segler schleppen möchte, erfährt in einer der nächsten Ausgaben von FlugModell, wie das mit der Wilga-2000 von reely funktioniert!