Red Bull X-Alps 2019
Tag 2
Claus Eckert (Text, Fotos) - Red Bull Media (zwei Fotos)
Tag 2
Claus Eckert (Text, Fotos) - Red Bull Media (zwei Fotos)
Wer die Gegend um Flachau-Wagrain kennt, der weiß: Flach ist da gar nichts. Also begann für die Führenden, Kaoru Ogisawa (Jap), Chrigel Maurer (SUI1) und Benoid Outters (FRA1) der zweite Tag mit dem Anstieg in Richtung Hochkönig-Massiv.
Nicht nur Segelflieger wissen, dass am Hochkönig beste Thermik zu finden ist. Von dort kann man mit der gewonnenen Höhe gut weiterfliegen. Über die Leoganger und Loferer Berge und von dort über die Steinplatte geht es Richtung Aschau im Chiemgau, dem Turnpoint 3.
Aber an diesem Morgen des zweiten Tages mussten einige Athleten zunächst zum Turnpoint 2 nach Wagrain. Manuel Nübel (GER1) stieg deshalb vom Nachtlager auf einen höhergelegenen Startplatz, um von dort direkt zum Turnpoint nach Wagrain zu fliegen. Kurz nach 8:00 Uhr hatte er diesen erreicht.
Hier ein paar Tipps zum Livetracking:
Man kann das Livetracking in 2D oder 3D ansehen:
Klickt man auf einen Pilot und folgt diesem, so kann man auf die 3D-Ansicht wechseln.
Will man sehen, was der Pilot sieht, allerdings nur virtuell, nicht live, so klickt man auf das kleine Auge und kommt damit in die Cockpitansicht.
Der kleine Gleitschirm darüber ermöglicht es, den Piloten aus der Vogelperspektive zu folgen.
Die spannende Frage war an diesem Vormittag: Wer fliegt als Erster? Erfahrungsgemäß ist die Zeit um 11.00 Uhr oder etwas früher gut, um mit den ersten stabilen Thermikablösungen in die Luft zu gehen. Die Wetterlage ist im nördlichen Alpenraum aktuell labil, was eine gute Thermikausprägung ermöglicht. Allerdings ist die Wolkenbasis nur mäßig hoch.
Um 10:42 Uhr war es dann soweit. Manuel Nübel (GER1) startete in 1800 m Höhe und konnte relativ schnell zusätzlich Höhe machen. Inzwischen war auch Chrigel Marurer (SUI1) in der Luft. Allerdings wesentlich näher am Hochkönig. Manuel musste erst noch das Tal zwischen Bischofshofen und Wagrain überqueren. Dazwischen liegt die Kontrollzone von Salzburg. Er musste sich also möglichst südlich halten.
Manuel konnte bis auf 2250 m steigen. Der inzwischen führende Chrigel kämpfte unterhalb des Hochkönig in etwa 1800 m Höhe. Tendenz sinkend.
Aber ganz so verkehrt war der südlichere Kurs nicht. Chrigel musste bis zu den Leoganger Bergen nicht zu hoch steigen. 1500 m - 1600 m Höhe reichten ihm.
Benoid Outters (FRA1) und Maxime Pinot (FRA4) waren zwar den nördlicheren Kurs geflogen, konnten dennoch gegen Mittag entlang der Leoganger Berge gut Strecke machen.
Währenddessen war Rodolphe Akl aus dem Libanon (LKN) noch zu Fuß auf dem Weg zum Turnpoint 2 in Wagrain unterwegs. Damit lag er aktuell auf dem letzten Platz.
Das Spitzenfeld verdichtete sich gegen Mittags. Bei mir liefen Anfragen befreundeter RC-Paragleiter und Segelflieger ein, wann wir uns in Aschau treffen. 16:00 Uhr war avisiert. Aber das Tempo der Spitzengruppe war atemberaubend. Das könnte zu spät werden.
Chrigel Maurer landete um 14:00 Uhr als Erster in Aschau. Unter dem frenetischen Applaus hunderter Zuschauer glitt er auf die Landewiese am Aschauer Freibad.
Kurz darauf kamen die nächsten Piloten der Spitzengruppe an den Turnpoint 3. Paul Guschlbauer (AUT1), Maxime Pinot (FRA4) und Benoid Outters (FRA1).
Kurze Zeit später trafen Manuel Nübel (GER1) und Arron Durogatti (ITA1) ein. Ohne Pause ging es nach dem Packen der Schirme zu Fuß auf die Strecke Richtung Kampenwand. Noch unterhalb des Gleitschirmstartplatzes auf der Kampenwand ging Chrigel Maurer als Erster in die Luft. Er erwischte nicht nur genug Thermik, um ungefährdet die Kampenwand zu überfliegen sondern auch, um weiter in Richtung Wilder Kaiser fliegen zu können.
Manuel Nübel und allen anderen starteten fast an der gleichen Stelle. Die Bedingungen waren weiterhin gut, aber der Abstand zur Spitze vergrößerte sich.
Es galt nun, soweit wie möglich an den Alpenhauptkamm heranzukommen. Am frühen Abend stellte sich die Frage, ob sogar noch ein überfliegen möglich wäre? Diese Möglichkeit ergab sich allerdings nicht mehr.
Chrigel landete gegen 19:00 Uhr am Gerloss-Pass, kurz darauf Manuel unterhalb des Kitzsteinhornes. Mach kurzem Aufstieg machte Manuel noch einen Abgleiter Richtung Kitzbühl.
Einige schafften an diesem zweiten Tag zwei Turnpoints. Das ist für den Anfang nicht schlecht.
Ich vermute allerdings, dass eine Vorentscheidung frühestens beim ersten Alpenübergang fällt. Wer da vorne mit dabei ist, hat beste Chancen auf den vorderen Rängen zu landen.
Morgen fahre ich auf den Kronplatz in Südtirol.
Bilder von Tag 2:
Sportliche Einlage von Manuel vor der Landung.
Touch down...
Angekommen nach stundenlangem Flug.
Zeit für ein Autogramm von Manuel Nübel an Manuel Starzengruber.
Route checken...
...weiter gehts.
Team und Freunde!
"Wäschetrocknungsanlage" im Womo.
Wenn während einer Übernachtung eine Waschmaschine zur Verfügung steht, muss gewaschen werden.