Sperrholz Vollbeplankung

Moin,

Bin ja ein 1a Theoretiker, und Projekte müssen bei mir lange reifen :)
Wenn man einen 1.5m Hangflieger DS fest aus Holz machen wollte, was wäre die geeignete Dicke?
Die Teresa war mit dem 0.4er schon gut fest, dachte jetzt, dass man für so einen Einfachtrapez Ding auch gern 0.6mm nehmen können müsste. Jetzt hatte ich eben mal ein 0.9er (gemessen, vielleucht wird das als 1mm vertrieben) Muster in der Hand und war überrascht, dass eine "Maserung" hat, sprich in eine Richtung besser zu biegen ist als in die andere. Die Teresateile kamen ja fertig gelasert, da hatte ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Wäre das 0.9er dann schon die Stärke meiner Wahl oder gibt's da geeigneteres? Hat schon mal einer so einen vergleichbaren endfesten Hangflieger gebaut?

Patrick
 
Moinsen,
wenn du schon bei den Akamodellern in Braunschweig bist, dann frag doch mal bei der dortigen Akaflieg nach, wie es sich mit Festigkeiten etc. verhält. Was die Festigkeit für DS angeht, wirst du um eine GFK/CFK Schalenbauweise mit enstprechend dimensioniertem Holm nicht herumkommen. Da ist Holz eher ungeeignet. Die Dicke des Sperrholzes ist dabei sekundär. Es kommt vielmehr auf eine geschlossene gut verklebte Schale an. Die Dicke spielt eigentlich nur eine Rolle für die Beul- und Druckfestigkeit. Die im Flug auftretenden Kräfte werden von dem Ober- Unterschale-Holm-Verbund aufgenommen. Das bei vertretbarem Gewicht und einem widerstandsarmen dünnen Profil (der Flieger soll ja schnell sein) mit Holz hinzukriegen, halte ich für nicht machbar.
Gruß von einem Alt- Akaflieger (Stuttgart), Gernot
 
Akaflieg ist gut, tatsächlich habe ich Kontakte dort hin. Allerdings dachte ich, die können nur GFK/CFK. Dass ich mich mit einem solchen Modell an die Spitze der DS Welt setze, halte ich auch für unwahrscheinlich, wollte nur mal in die Lücke zwischen den Transparent bespannten und den kleinen CFK Nuris wie Twerk und Co vorstoßen. Sollte halt Durchzug haben. Der wird IMHO durch widerstandsarme (=Profile < 10%), harte Modelle mit hoher Flächenbelastung erreicht. Meine Frage zielt also auf die mittlere Anforderung der drei.

Bei 0.4 hätte ich Bedenken wegen Beulen. Hängt natürlich auch vom Rippenabstand ab. "Maserung" ist normal, oder habe ich eine außergewöhnliche Materialprobe erwischt?

Patrick
 

S_a_S

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Patrick,
das dünne Sperrholz ist meist nur dreilagig, d.h. die Außenlagen haben gleiche Faserrichtung und die Zwischenlage quer dazu. Das erklärt, weshalb Radien in die eine Richtung leichter gehen als 90° gedreht. Ist mit Balsabrett nicht anders - und damit sollte die Faserrichtung parallel zum Holm ausgelegt sein.

Grüße Stefan
 
...es ei denn, Du hast sogenanntes "Biegesperrholz" erwischt, bei dem auch die Mittellage in derselben Richtung verläuft, wie die beiden Außenlagen. Extrem eng rollbar.

Die fühlbaren Unterschiede in Längs- und Querrichtung gehen bei mehrlagigem Flugzeugsperrholz bis etwa 3mm Stärke, erst danach wird die Faserrichtung durch die Vielzahl der Lagen unerheblich.

Dünnes FlugzeugSph ist immer übermaßig, also "0,4mm" misst mindestens 0,5mm, "0,8" misst 0,9mm, "1,0" hat mindestens 1,1 mm usw.
 
Gut zu wissen mit dem Übermaß. Hatte schon vermutet, dass das nicht als 0.9 verkauft wird, aber eher auf 1 getippt. A propos 1mm: mal 'ne doofe Frage: ich habe 1mm Buche hier rumliegen, da scheint das mit der Maserung nicht so ausgeprägt. Ist das wegen der Dicke, oder ist der Maserungseffekt bei Buche geringer?

Patrick
 

Papa14

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UweH

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Hallo Patrick,

soll das Sperrholz auf einen Schaumkern oder auf eine Rippenkonstruktion?
Buche ist kurzfaseriger und dichter als Birke, damit ist es etwas steifer und schwerer.
Ich habe schon sehr viele Rippenkonstruktionen mit Sperrholzbeplankung gebaut und würde zwischen 1,5 m und 6 m Spannweite immer 0,6 mm Birkensperrholz verwenden. Bei der Beplankung eines Schaumkerns und 1,5 m Spannweite reicht auch 0,4 mm Dicke weil der Schaumkern gegen Beulen der Beplankung besser ist als Rippenbauweise.

Was meinst Du mit DS-fest? Holzflieger mit steifem Kohleholm kann man ganz gut bis etwa 250 km/h bei 60-80 g/dm² Flächenbelastung hin bekommen wenn man weiß was man da tut, drüber wirds schon sehr anspruchsvoll und man braucht dafür dann viel mehr Kohle.

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
Dass ich mich mit einem solchen Modell an die Spitze der DS Welt setze, halte ich auch für unwahrscheinlich, wollte nur mal in die Lücke zwischen den Transparent bespannten und den kleinen CFK Nuris wie Twerk und Co vorstoßen. Sollte halt Durchzug haben. Der wird IMHO durch widerstandsarme (=Profile < 10%), harte Modelle mit hoher Flächenbelastung erreicht. Meine Frage zielt also auf die mittlere Anforderung der drei.

Hi Patrick,

hier ein von mir vor ca. 9 Jahren gebautes Beispiel auf Basis des Strong Mini-Rumpfs, Flügelspannweite ca. 1,6 m (nach Springbaumbruch von 2 m ursprünglicher Spannweite auf 1,6 m gekürzt)
Flügelbauweise positiv, Kern aus Styrodur, Kohleholm mit Pappelsperrholzsteg, Beplankung 0,6 mm Birkensperrholz mit 80 g/m² Kohle-Biaxgelege 2 x 45° unterlegt, Oberfläche Parkettlack ohne Gewebeverstärkung.
Profilierung Wurzel SD7003Re-mod (d~8,5%/f=1,3%), Mitte SD7003Re-mod (d~8,5%/f=1,15%), Randbogen PW51 mod (d~7,5%/f=1,0%)

Sowas hält bei ca. 60 g/dm² im DS ca. 250 km/h aus wenn der Rest des Aufbaus passt.....im Video war das aber leichter und langsamer, aber noch keine Flügelbiegung zu sehen.

Gruß,

Uwe.

 
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