Welches Bild läßt sich bei gleicher Sensorgröße wohl am besten beschneiden mit dem wenigsten Informationsverlust?
Selbstverfreilich kannst du aus den 61MP mehr rausholen. Die Frage ist nur, wie die Qualität auf Pixelebene ist.
Nehmen wir an, Sensor A) hat 10MP und Sensor B) hat (bei gleicher Größe) 40MP. Das bedeutet die doppelte Pixeldichte (pro Seitenkante), aber nur ein Viertel des Lichteinfalls pro Pixel. Damit eine Photozelle dieselbe Information ausgeben kann, muss die Empfindlichkeit der Zelle auf den vierfachen Wert gesteigert werden. Wenn also die 10MP Ausnahme mit z.B. ISO 400 gemacht wird, muss bei der 40MP Kamera schon ISO 1600 angewandt werden. Es muss nicht erklärt werden, dass sich damit das Rauschverhalten verschlechtert.
Jetzt machen wir von beiden Aufnahmen einen Bildausschnitt von ca. 10%, schneiden also 90% weg. Im Fall von Sensor A) bleiben 1MP übrig, im Falle von B) bleiben 4MP übrig. Jetzt _könnte_ man Bild B) weiter auf 1MP beschneiden (also noch einmal 3/4 weg) und das Motiv würde auf die doppelte Größe anwachsen, hätte aber immer noch das - vereinfacht gesagt - vierfache Rauschen.
Wenn man jetzt beide Bilder auf die übliche Internet-Briefmarkengröße verkleinert (ca. 500.000 Pixel), dann wird das stärkere Rauschen vermutlich untergehen und der Beifall ist groß, weil das Motiv die doppelte Größe hat. Wenn man hingegen beide Bilder auf DIN A4 ausdruckt oder ausbelichtet, dann werden die Unterschiede sehr schnell sehr deutlich.
Also, da ich die 7D und die 5D einsetze ...
Die 7D hatte ich sehr intensiv im Einsatz, die 5D ist jetzt meine Pensionisten-Cam. Bei diesen Kameras ist o.g. Unterschied absolut perfekt zu erkennen:
- 7D: 1,6er Crop, 18MP (die Version 1)
- 5D: Fullframe, 20MP (auch Version 1)
Die 7D hatte einen saugeilen AF und Bedienelemente wie eine 1er. Bei klarem Wetter und / oder Motiven mit glatten, bunten Fläche war die Bildqualtität hervorragend. Sobald die Bedingungen anspruchsvoller wurden (hohe Luftfeuchtigkeit, Hitzeflimmern, staubige Atmopshäre, Motive mit feinsten Details wie Fell und Federn) war die Bildausbeute zum Heulen
mittelmäßig. Ich muss es wissen, ich war damit in Afrika.
Im Vergleich dazu hat die 5D die schon erwähnten bratpfannengroßen Photozellen. ISO 800 bis 1600 sieht man so gut wie gar nicht in den Bildern. I.d.R. mache ich damit gar keine RAW Aufnahmen mehr, weil die JPGs out-of-the-cam schon so gut sind, dass jegliche Nacharbeiten im RAW Konverter nur Zeitverschwendung sind. Siehe auch die schon verlinkten Nachtflugaufnahmen, einige davon wurden mit ISO 10.000 bei 300mm/F2.8 und nicht weiter nachbearbeitet (ggf. Crops und nur verkleinert).
Unterm Strich kann jeder für sich selbst entscheiden, was ihm besser zusagt ;-)