molalu
User
Eigentlich bin ich seit dem 01.01.2023 "Modellbauer im Ruhestand", nachdem ich meine seit 30 Jahren genutzte Modellbau-Werkstatt an meinen Vermieter zurückgegeben habe.
Eigentlich wollte ich meine freie Zeit nutzen, um nur noch mit meinen verbliebenen Modellen auf dem Wasser, oder in der Luft zu sein. Aber "eigentlich" kommt es dann doch anders als gedacht.
Grundsätzlich fehlen mir Maschinen und etliche Werkzeuge, um nochmal mit einem komplizierten Holzbau anzufangen, aber in Verbindung mit meiner Liebe zu schnellen Booten reicht auch schon mal das gute alte Arbeitszimmer mit großem Schreibtisch, um so ein Rennboot zu restaurieren und neu aufzubauen.
Kürzlich stolperte ich bei ebay über ein MHZ Rennboot, namens "El Inferno", das ich schon seit Jahren haben und fahren will, aber irgendwie hat sich nie die Gelegenheit ergeben einfach mal loszulegen. Deshalb konnte ich auch meinen rechten Mouse-Finger nicht mehr halten, als das ebay-Angebot weniger als 1 Minute vor dem Ende war. Mein eigenes Limit von € 100 für einen leeren GFK-Rumpf habe ich dann deutlich unterschritten und wenige Tage später stand DHL mit einem großen Karton vor der Haustür.
Ich weiß es - die Rennboote sind nicht jedermanns Sache hier bei RCN. Wer trotzdem Lust hat, etwas über ein schnelles, elektrisch angetriebenes Boot zu erfahren und der vielleicht das hier mitgenommene nutzen will, um mal was eigenes zu bauen, der bleibt dran und bearbeitet mich mit Fragen.
"El Inferno"ist ein gestuftes MONO3 mit ca. 88cm Rumpflänge - ohne Anhänge (Ruder und Antrieb) und ca. 21 cm Breite. Mit allen Anbauten hat das Boot eine Gesamtlänge von ca. 1mtr. Ein perfektes Maß, um ohne großen Aufwand schnell mal an den See zu fahren.
Zur Technik, also Motor, Welle, Regler, Antrieb, etc. komme ich dann stepbystep und im Rahmen der Baufortschritte. Am Ende meines Berichts liefere ich für alle Interessierten eine Link-Sammlung nach.
Ich fange an mit 3 Fotos vom Urzustand des Rumpfes, nach dem Auspacken:
Offensichtlich war der Vorbesitzer auch noch RC-Car-Fahrer und er besaß eine Spektrum-Funke. Alle wahllos auf dem Rumpf verteilten Aufkleber deuteten darauf hin.
Die Rumpfhülle, also das GFK, war in einem tadellosen Zustand. Die im Rumpf verbliebenen Anbau- und Befestigungsteile waren sehr dilletantisch verharzt. Der Vorbesitzer, oder nennen wir ihn den Erbauer, hat mit Harz förmlich gewütet, und das auch noch unkontroliert.
Das mußte alles raus und mir war klar, dass das in Kombination mit einem Fräsvorsatz auf meiner Dremel eine riesen Schweinerei wird. Zuvor wollte ich aber zuerst einmal die vielen kleinen Aufkleber entfernen. Also wie schon so oft und erfolgreich angewendet, den Fön angeschmissen und die Aufkleber angewärmt, um sie dann abzuziehen. Das funktionierte gut, aber im Ergebnis schlecht, denn es blieb an jeder Klebestelle ein sehr hartnäckiger Kleberrest zurück. Ein Aufkleber, ausgerechnet der von Hobbywing, klebte dermaßen gut, dass beim Abziehen der darunter liegende Lack gleich mitkam.
Das war garnicht gut, weil ich den Lack erhalten und nur ausbessern wollte. Ich wollte den Lack mit 1000er nass anschleifen und mit 2K klarlackieren.
Jetzt ging es darum die hartnäckigen Klebereste der Sticker vom Lack runter zu bekommen. Aceton schied aus, weil der auch gleich den 1K Lack mitgenommen hätte. Spiritus blieb wirkungslos. Ich entschied mich für den WÜRTH "Industry Cleaner". Den kannte ich aus meinem Berufsleben. Dieses Spray aus der Dose zeichnete sich dadurch aus, Aufkleber unterschiedlichster Qualität und Alter sehr gut zu lösen und zu entfernen, ohne das darunter liegende Material anzugreifen.
Man soll nicht immer alles glauben, was einem die Werbung verspricht. Die Klebereste lösten sich gut, aber der darunter liegende Lack auch. Ich weiß nicht ob der Würth Industrie-Reiniger so gut war, oder der Lack meines Rumpfes so schlecht (vermutlich letzteres). Auf jeden Fall mußte ich umdenken. Nur den Lack ausbessern konnte ich vergessen. Mein Rumpf hatte deutliche "Putzspuren".
Also Plan B - den Rumpf mit 600er und 1000er nass anschleifen und demnächst neu lackieren Das ist mir garnicht so unsympathisch, weil ich nicht unbedingt der Patriot bin, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit "Schwarz/Rot/Gold" raushängen muß.
So sah der Rumpf nach den verschiedenen Schleifgängen aus:
Jetzt ging es an die Innereien. Eine Arbeit vor der ich sehr viel Respekt hatte, weil das GFK relativ dünn war/ist. Prompt ist dann das passiert, was ich unbedingt vermeiden wollte - an einer Stelle habe ich von innen nach außen durchgefräst (siehe Kennzeichnung):
Glück im Unglück. Ich hatte genau die Stelle erwischt, an der ich ohnehin einen 120er Glasstreifen auflaminieren wollte. Also von unten mit einem Alu-Klebebandstreifen gesichert und dicht gemacht und von oben einen Streifen Glas laminiert:
So, und am Wochenende haben wir für München eine Wetterprognose, die allen Modellbauern in die Hände spielt. Die, die fliegen oder Schifferl fahren wollten, wird es mächtig ärgern, aber die Werkstatthocker werden sich freuen.
Weiter gehts dann mit dem Stecker-/Buchsen-löten von Motor, Regler und Akkus.
Eigentlich wollte ich meine freie Zeit nutzen, um nur noch mit meinen verbliebenen Modellen auf dem Wasser, oder in der Luft zu sein. Aber "eigentlich" kommt es dann doch anders als gedacht.
Grundsätzlich fehlen mir Maschinen und etliche Werkzeuge, um nochmal mit einem komplizierten Holzbau anzufangen, aber in Verbindung mit meiner Liebe zu schnellen Booten reicht auch schon mal das gute alte Arbeitszimmer mit großem Schreibtisch, um so ein Rennboot zu restaurieren und neu aufzubauen.
Kürzlich stolperte ich bei ebay über ein MHZ Rennboot, namens "El Inferno", das ich schon seit Jahren haben und fahren will, aber irgendwie hat sich nie die Gelegenheit ergeben einfach mal loszulegen. Deshalb konnte ich auch meinen rechten Mouse-Finger nicht mehr halten, als das ebay-Angebot weniger als 1 Minute vor dem Ende war. Mein eigenes Limit von € 100 für einen leeren GFK-Rumpf habe ich dann deutlich unterschritten und wenige Tage später stand DHL mit einem großen Karton vor der Haustür.
Ich weiß es - die Rennboote sind nicht jedermanns Sache hier bei RCN. Wer trotzdem Lust hat, etwas über ein schnelles, elektrisch angetriebenes Boot zu erfahren und der vielleicht das hier mitgenommene nutzen will, um mal was eigenes zu bauen, der bleibt dran und bearbeitet mich mit Fragen.
"El Inferno"ist ein gestuftes MONO3 mit ca. 88cm Rumpflänge - ohne Anhänge (Ruder und Antrieb) und ca. 21 cm Breite. Mit allen Anbauten hat das Boot eine Gesamtlänge von ca. 1mtr. Ein perfektes Maß, um ohne großen Aufwand schnell mal an den See zu fahren.
Zur Technik, also Motor, Welle, Regler, Antrieb, etc. komme ich dann stepbystep und im Rahmen der Baufortschritte. Am Ende meines Berichts liefere ich für alle Interessierten eine Link-Sammlung nach.
Ich fange an mit 3 Fotos vom Urzustand des Rumpfes, nach dem Auspacken:
Offensichtlich war der Vorbesitzer auch noch RC-Car-Fahrer und er besaß eine Spektrum-Funke. Alle wahllos auf dem Rumpf verteilten Aufkleber deuteten darauf hin.
Die Rumpfhülle, also das GFK, war in einem tadellosen Zustand. Die im Rumpf verbliebenen Anbau- und Befestigungsteile waren sehr dilletantisch verharzt. Der Vorbesitzer, oder nennen wir ihn den Erbauer, hat mit Harz förmlich gewütet, und das auch noch unkontroliert.
Das mußte alles raus und mir war klar, dass das in Kombination mit einem Fräsvorsatz auf meiner Dremel eine riesen Schweinerei wird. Zuvor wollte ich aber zuerst einmal die vielen kleinen Aufkleber entfernen. Also wie schon so oft und erfolgreich angewendet, den Fön angeschmissen und die Aufkleber angewärmt, um sie dann abzuziehen. Das funktionierte gut, aber im Ergebnis schlecht, denn es blieb an jeder Klebestelle ein sehr hartnäckiger Kleberrest zurück. Ein Aufkleber, ausgerechnet der von Hobbywing, klebte dermaßen gut, dass beim Abziehen der darunter liegende Lack gleich mitkam.
Das war garnicht gut, weil ich den Lack erhalten und nur ausbessern wollte. Ich wollte den Lack mit 1000er nass anschleifen und mit 2K klarlackieren.
Jetzt ging es darum die hartnäckigen Klebereste der Sticker vom Lack runter zu bekommen. Aceton schied aus, weil der auch gleich den 1K Lack mitgenommen hätte. Spiritus blieb wirkungslos. Ich entschied mich für den WÜRTH "Industry Cleaner". Den kannte ich aus meinem Berufsleben. Dieses Spray aus der Dose zeichnete sich dadurch aus, Aufkleber unterschiedlichster Qualität und Alter sehr gut zu lösen und zu entfernen, ohne das darunter liegende Material anzugreifen.
Man soll nicht immer alles glauben, was einem die Werbung verspricht. Die Klebereste lösten sich gut, aber der darunter liegende Lack auch. Ich weiß nicht ob der Würth Industrie-Reiniger so gut war, oder der Lack meines Rumpfes so schlecht (vermutlich letzteres). Auf jeden Fall mußte ich umdenken. Nur den Lack ausbessern konnte ich vergessen. Mein Rumpf hatte deutliche "Putzspuren".
Also Plan B - den Rumpf mit 600er und 1000er nass anschleifen und demnächst neu lackieren Das ist mir garnicht so unsympathisch, weil ich nicht unbedingt der Patriot bin, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit "Schwarz/Rot/Gold" raushängen muß.
So sah der Rumpf nach den verschiedenen Schleifgängen aus:
Jetzt ging es an die Innereien. Eine Arbeit vor der ich sehr viel Respekt hatte, weil das GFK relativ dünn war/ist. Prompt ist dann das passiert, was ich unbedingt vermeiden wollte - an einer Stelle habe ich von innen nach außen durchgefräst (siehe Kennzeichnung):
Glück im Unglück. Ich hatte genau die Stelle erwischt, an der ich ohnehin einen 120er Glasstreifen auflaminieren wollte. Also von unten mit einem Alu-Klebebandstreifen gesichert und dicht gemacht und von oben einen Streifen Glas laminiert:
So, und am Wochenende haben wir für München eine Wetterprognose, die allen Modellbauern in die Hände spielt. Die, die fliegen oder Schifferl fahren wollten, wird es mächtig ärgern, aber die Werkstatthocker werden sich freuen.
Weiter gehts dann mit dem Stecker-/Buchsen-löten von Motor, Regler und Akkus.