Hier die komplette Info von der Tomahawk Seite. Das Profil ist kein RG 15! Das Basisprofil ähnelt dem RG 15 nur.
Der Duo Discus sollte eins auf jeden Fall können: Spaß machen. Per Tomahawk Philosophie bedeutete dies, einen schnellen Segler zu entwerfen. Und damit sollte er ideal für Hangflug sein, oder je nach Geschmack auch mit einer kräftigen E80 Impeller-Motorisierung vor der Haustüre im Flachland zum Herumheizen einladen.
Da keine Verwendung in einer bestimmten Wettbewerbsklasse geplant war und der Flieger grundsätzlich eher flott unterwegs sein sollte, musste der Grundriss auch nicht weiter angepasst oder verzerrt werden. Für die Alltagstauglichkeit als Modellflieger lag es nahe, vom Vorbild abzuweichen und eine Wölbklappe bis innen zu ziehen und dafür auf Störklappen zu verzichten. Die Klappentiefen wurden auf 25% der Flügeltiefe gesetzt. Um ausreichend Klappenwirkung zu erzielen, wurden sie größer gewählt als beim Original (ca. 17% Flügeltiefe). Zunächst sollte die erste Version des Duo Discus ohne Winglets gebaut werden, denn beim Schnellflug bringen Winglets keine Vorteile. Es gibt aber extra Ansteck- Winglets, die den flotten Flugstil nicht ausbremsen.
Zuerst wurde ein Basisprofil für den Duo Discus bestimmt. Das Basisprofil wird nicht einfach so ausgesucht, sondern durch Computerberechnung generiert. In einem Pareto- Mehrkriterienoptimierungs-Algorithmus werden die offenen Designparameter wie Profilparameter oder geometrische Schränkung optimiert. Ein 3D-Panelverfahren mit eingebauter viskoser 2D-Widerstandsberechnung und Strukturauslegung gibt mehrere Leistungskennzahlen für das gesamte Flugzeug aus. Diese sind zum Beispiel bestes Gleiten oder geringstes Sinken für Geradeausflug und Kurvenflug. Im Lauf der Iterationen bildet sich eine Pareto-Front aus und aus dieser wurde die geeignetste Lösung durch manuelle Auswahl ausgesucht. Vorteil an der Mehrkriterienoptimierung ist, dass nicht schon im Voraus eine Gewichtung zwischen verschiedenen Leistungskriterien getroffen werden muss. Durch die Kopplung von 3D und 2D-Berechnung passen die Profile des Straks auch wirklich zusammen mit der Flügelgeometrie. So kann der Flieger zum Beispiel über gutmütige Abrisseigenschaften (von innen nach außen) verfügen, ohne Kompromisse bei der Leistung einzugehen.
Umso erstaunlicher war am Ende der Basisprofil-Optimierung, dass das Optimierungs- Ergebnis einem RG-15 sehr ähnlich ist. Also wenn man so will, dann ist der Duo Discus mit einem modifizierten RG-15 profiliert. Da es sich beim Duo Discus aber um einen Scale-Segler und nicht um einen F3F Entwurf handelt, fiel der Strak letztendlich eher etwas thermikstärker aus, als ein reiner RG-15 Flügel. Um ein paar Zahlen zu nennen: Das Basisprofil ist 8,88% dick mit 1,76% Wölbung, bei der Trennung zum Randbogen 8,41% Dick und 2,84% gewölbt. Zusätzlich wurde an der Flügelwurzel das Profil aufgedickt (11,39%), um einen 20 mm hohen Verbinder zu ermöglichen und die Festigkeit zu erhöhen. Und ja, der Flügel verfügt auch über geometrische Schränkung. Zusammen mit der Zunahme der Wölbung nach außen soll so die Abrisseigenschaft verbessert werden. Doch keine Sorge: Gleichzeitig wurde die Auftriebsverteilung im Speedflug berücksichtigt und so kommt es nicht zu einer unschönen Absenkung der Außenflügel im Schnellflug. Diese sehr feine Abstimmung gelingt kaum von Hand, sondern nur mit modernen computergestützten Rechenmethoden. Die manuelle Sichtung der Optimierungsergebnisse mit einem zweiten
bewährten und unabhängigen Tool, sorgt für die Sicherheit, dass der Flieger auch aus Ingenieurssicht sinnvoll ausgelegt ist.
Der Flügel wird mit einem Anstellwinkel von 1,20° eingebaut, das HLW mit einem Anstellwinkel von 0,62°. Dadurch ergibt sich eine EWD von 0,58°.
Der Trimmpunkt bei Höhenruder im Strak befindet sich bewusst nicht im Punkt des besten Gleitens, sondern Richtung Schnellflug verschoben, damit das Modell im Schnellflug nicht „nose-down“ fliegen muss. Die erforderliche Trimmung des Höhenruders im langsamen Thermikflug wird durch den Einsatz der Flügelverwölbung zusätzlich verringert. Der Optimierer gibt rechnerisch ein geringstes Sinken bei einer Klappenstellung von 7° (ca. 8 mm Ausschlag an der Flügelwurzel) aus.