Rumpfbau für fortgeschrittene Anfänger
Die bisher gezeigte Methode ergibt schon mal leichtere und stabilere Rümpfe als annodazumal die Polyesterrümpfe mit Sauerkrautmatte.
Bei runden oder ovalen Rümpfen ist das schon ein sehr brauchbares Ergebnis.
Alte RC-1 Modelle haben aber oft relativ hohe Rümpfe mit geraden Seiten. Diese geraden Seiten brauchen zusätzliches Material sonst fühlen sie sich relativ lapprig an. Keine Sorge, die sind nicht schlecht oder gar dem Tod geweiht, es fühlt sich einfach komisch an wenn man sie dort anfasst. Und, was noch passieren kann: Vibrationen eines schlecht gewuchteten Props oder unrund laufenden E-Motors können den Rumpf aufschwingen, dann wirken die geraden Seiten wie eine Trommel.
Baudicke schafft Abhilfe. Wenn man jedoch einfach mehr Gewebe einlegt, steigt das Gewicht, im schlechtesten Fall bis zu den alten Polyesterteilen. Es geht aber auch eleganter, mit Sandwichbauweise.
Da gibts mehrere Methoden:
klassische Sandwichbauweise, funktioniert nur im Vakuum.
statt Stützstoff eine Aramidzwischenlage, braucht teures Material und macht relativ viel Arbeit.
Teilsandwich, das ist die im Anschluß beschriebene Methode.
Hier wird das Sandwich nur auf den geraden Seiten gebaut, der Rest ist konventionell wie bereits beschrieben. Der Fotobericht beginnt nach dem standardmäßigen Einlegen des 300g Atlasgewebes.
Hier als Beispiel ein Shadow-Rumpf.
Da er für Elektroantrieb gebaut wird, soll die Haube abnehmbar werden. Die wird später vom fertigen Rumpf abgetrennt und bekommt deshalb eine Verstärkung aus einen ca. 3cm breiten Zusatzstreifen aus 300er Atlas.
Als Kernmaterial fürs Sandwich nehm ich am liebsten Styropor in ca. 1,5mm Dicke, die ich einfach von der Platte mit dem Heißdraht abschneide. 5cm Breite ist hier optimal.
Wieso Styropor und wieso 1,5mm? Weil Styropor zwischen den Kügelchen Luftlöcher hat und diese bei 1,5mm noch durchgängig sind, so daß eine punktuelle Verbindung zwischen Außen- und Innenlage entsteht.
Es geht auch 1,5mm Balsa, Styrodur oder Depron, da gibts aber keine oder fast keine Verbindung.
Die Styrostreifen werden eingelegt und nötige Ausschnitte angezeichnet. Man kann das dünne Material einfach mit der Schere schneiden.
Da ich diese Einlagen immer aus Abschnitten fertige, sind die immer gestückelt, das spielt keine Rolle, da sie nur die Aufgabe haben die Innen- und Außenlage auf Abstand zu halten.
Wichtig!
Jetzt werden die Styroteile mit Harz eingestrichen, auf der Seite, die in der Form aufs Gewebe gelegt wird.
Dabei spielts keine Rolle, wenn man mal zu grobmotorisch ans Werke gegangen ist.
Jetzt ist erstmal Pause angesagt. Und zwar lange, bis das Harz schon sehr zäh ist und fast schon nicht mehr klebt. Das ist je nach Harztyp und Verarbeitungstemperatur unterschiedlich. Als Anhaltspunkt: Harz L mit Härter CL und 20° macht ca. 3 Std. Wartezeit.