Hallo zusammen,
heute möchte ich meinen Baubericht abschließen.
Nach den ersten Rollversuchen gab es noch ein paar Kleinigkeiten nachzubessern. z.B. musste ich die Spornradanlenkung nochmal verändern. Da war mehr Weg erforderlich. Der Motor startete, obwohl er nach dem Einlaufen auf dem Prüfstand lange gelegen hatte, problemlos und, soweit im kurzen Bodenbetrieb beurteilbar, wollte sich auch nichts losrappeln.
Ein paar Tage später bei weniger Wind sollte es dann losgehen. Ich habe zunächst Rollversuche bis fast zur Abhebegeschwindigkeit durchgeführt. Ergebnis:
- Motorleistung passt
- die Fuhre rollt geradeaus
- scheint fliegen zu wollen
Trotz beschleunigtem Puls und leicht weichem Knie bleibt einem ja irgendwann nichts anderes übrig als das Gas stehen zu lassen und zu schauen, was passiert.
Der Flieger baute genug Geschwindigkeit auf, musste aber mit einem Griff ins Höhenruder vom Boden gehoben werden. Sofort stellte ich eine deutliche Tendenz zum Boden fest, als ich die Höhe wieder nachließ. Erst mal mit gezogenem Höhenruder Abstand von der Erde gewinnen und dann Höhe trimmen. Die anderen Ruder erforderten keine Trimmkorrekturen, also gerade gebaut.
Als der Flieger nach dem Höherrudertrim geradeaus flog, habe ich Ruderwirksamkeit getestet. Die Sorge vor Unruhe um die Längsachse wegen der Querruder über die gesamte Spannweite erwies sich als unbegründet und das Seitenruder war auch ok. Wegen der Kopflastigkeit war das Höhenruder etwas träge.
Fliegen heißt Landen, also mit etwas mehr Höhenreserve die Landeeinteilung erflogen. Der erste Landeanflug erfolgte mit etwas Schleppgas um die Sinkrate zu steuern. Der offene Rumpf erzeugt offenbar doch einiges an Widerstand. Die ersten beiden Landungen gelangen prima. An der Platzgrenze Gas raus, langsam abfangen und am Schluss den Knüppel "ganz an den Bauch". Jahrzehnte lange Routine mit Taildragger-Landungen ist hilfreich.
Die dritte Landung geriet dann (etwas zu hoch abgefangen) holpriger und der Flieger stand danach etwas schief und wollte nicht mehr so recht rollen. Beide Fahrwerksbeine waren offensichtlich zu biegeweich und hatten sich verformt.
Zum Glück sind sie leicht auszubauen und ich konnte sie im Schraubstock wieder richten. Die statisch beste Lösung wäre jetzt gewesen, die Fahrwerksbeine zur Aufnahme der Torsionskräfte zum Rumpf hin abzustreben.
Das wäre einerseits nicht scale und andererseits gibt es an den Stahlrohren des Rumpfs keine so richtig belastbare Stelle für die Krafteinleitung.
Ich habe letztlich in das Rohr einen 10 mm GFK Stab eingeharzt. Wie die nächsten Versuche Zeigen sollten, war das erfolgreich. Außerdem habe ich die doch recht harten Fema Räder durch Kavan Luftreifen ersetzt um etwas mehr Dämpfung zu bekommen.
Nachdem der Schwerpunkt noch etwas nach hinten gewandert ist, konnte die Höhenrudertrimmung auch wieder zurückgenommen werden. Die Füße des Piloten mussten allerdings mit einem Nylonfaden an den Pedalen fixiert werden. Im Fahrtwind wollten sie da von alleine nicht bleiben.
Die Querruder habe ich nicht differenziert, sondern einen Tipp von einem F3f Piloten (letztes Jahr in der Rhön bekommen) angewandt und das Gieren bei Querrudereinsatz mit etwas Combi-Switch auf Seite ausgeglichen. Geradeaus fliegen und kräftig Querruder rechts-links geben. Dann so lane Seite zumischen bis das Gieren weg ist.
Den größten Spaß machen tiefe Vorbeiflüge mit Halbgas. Die Geschwindigkeit wirkt dann recht naturgetreu und die Details sind gut zu sehen.
Hier noch ein paar kurze Videos von den letzten Flügen.
Sorry, der Server sagt, die Dateien sind zu groß.
Ich werde mal schauen, ob ich einen anderen Weg finde.
Bis dann
Bernd