Überlegungen zum direkten Servo Einbau im V-Leitwerk
Als VLW Anhänger und Konstrukteur diverser Eigenbauten finde ich Servos im VLW ein super Sache. Das geht erst ab einer gewissen Modellgrösse, wobei mit den immer dünneren Servos sich das zunehmend zu kleineren Spannweiten verschiebt. Ich fliege im alpinen Gelände, das heisst Schäden gibt es kaum in der Luft, sondern beim Landen und Transport. Wenn ein grösseres Modell beim Landen oder Transport gegen das VLW stösst, dann drücken viele Kilos auf eine filigrane Mechanik. Bei der konventionellen Auslegung, das heisst Servos vorne im Rumpf, verwende ich die 20 mm Low Profil Servos mit über 18 kg Stellkraft. Da verbiegt sich vorher die lange Anlenkung und die Servos bleiben heil. Servos im VLW haben kurze, steiffe Anlenkungen, das heisst Stösse werden direkter und ungedämpft auf das kleine Servo übertragen. Genau hier muss man ansetzen. Die Kräfte beim Landen, abrutschen, drehen, Rad schlagen, etc. dürfen so wenig wie möglich auf das VLW durchschlagen, egal ob Servos im VLW oder Rumpf angeordnet sind.
Kräfte auf das VLW beim Landen minimieren:
1. Die Ruderklappen dürfen nicht bis ganz nach aussen laufen, als Abschluss muss immer ein schützender Randbogen vorhanden sein.
2. Die Ruderklappen sollten auch nicht bis zur Wurzel (Rumpf) laufen, weil sie hier sehr nahe am Boden sind. Das können wir mit Rumpfservos schlecht umsetzen. Mit Servos im VLW geht das sehr gut.
3. Der Rumpf muss nach hinten verlängert werden. Bei meinen 1,5 m Seglern sind das ca. 60 mm, bei 3 m Modellen 100 mm. Seit ich das konsequent mache, habe ich wesentlich weniger Schäden bei Scheisslandungen, wie sie im Gebirge vorkommen. Das mag optisch gewöhnungsbedürftig sein, ist aber noch für etwas gut. Bei meinen Seglern sitzt der Empfänger (16 Kleinstempfänger der 2 g Klasse mit S-BUS oder F-BUS) in dieser GFK Verlängerung. So habe ich optimale Empfangsverhältnisse und minimale Störungen durch Elektronik und Elektrik.
Kräfte in der Luft auf die Ruderklappen und Servos.
Die Luftkräfte bleiben in der Regel klein im Verhältnis was heutige Servos aussteuern können. Einzig bei Akrofiguren, zum Beispiel rückwärts fallen lassen, kann es höhere Kräfte geben. Sollte das VLW ins flattern kommen, gibt es schnell Bruch, denn die Kräfte werden sehr hoch. Flatterfreiheit heisst nicht grundsätzlich Spielfreiheit. Vergleiche dazu personentragende Segelflugzeuge. Das Höhenruder flattert auch nicht, wenn der Pilot den Steuerknüppel los lässt. Die Höhenruderkräfte bleiben über den gesamten Bereich klein, so klein, dass Federn eingebaut werden müssen um genügend Steuerdruck für den Piloten zu erzeugen.
Kurt