Turnigy 2S 800 mAh 20C Lipos für kleine Helis und Flächenflieger

So unauffällig, daß ich sie bisher fast ignoriert habe. Aufladen, fliegen, wieder aufladen, und ich habe einige davon jetzt schon 3 Jahre im Einsatz. Jetzt werden sie langsam auffällig, weil sie zu blähen beginnen. Hauptsächlich für den Winterspaß drinnen mit Koaxen im Einsatz, werden sie auch im Sommer regelmäßig draußen bewegt, wenn es windstill ist. Manchmal lagen sie 2 oder 3 Monate lang aufgeladen herum und haben das gelassen hingenommen. Nun wurde es Zeit, mal ein Fazit zu ziehen, und das ist ein erfreuliches :) denn die Leistung dieser altgedienten Lipos ist immer noch besser als die der den RTF-Koaxen beiliegenden! Ob e-sky, e-flite, JP oder Graupner, sie alle sind nicht besonders leistungsfähig und erreichen niemals ihre aufgedruckte Kapazität von 800 mAh. Selbst neu keine Chance, nahe dran an 700 mAh bei 1 A Entladung auf 3.3 Volt runter war das beste Ergebnis, das ich ihnen entlocken konnte.

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Ganz anders die Turnigy. Erste Ladung mit 0.5C und Entladung mit 1C auf 3.6 Volt Zellenspannung - huuups, satt über 800 mAh :eek: und kein bißchen warm. Also gleich wieder Ladung drauf und erster Flug mit meiner e-sky Lama V3, ich erinnere mich noch gut an den Beinahe-Lampenklatscher beim Start vom Wohnzimmertisch. Das Lämmchen sprang bei einer Gasstellung in die Luft, bei der es mit den e-sky Akkus noch locker auf dem Tisch stand. Erstmal 10 Minuten fliegen, der Koax schwächelt die ganze Zeit kein bißchen. Nach der Landung nahm ich einen nur ganz leicht erwärmten Akku aus seinem Fach, sehr gut. Die nächste Ladung wurde dann geflogen, bis der Lipo-Saver bei ca. 6.8 Volt ansprang. Jetzt wollte ich es wissen, noch 2x Gas zum steigen, ein klein wenig müde, und plötzlich läßt die Leistung rapide nach. Die anschließende Landung war ein auffangen mit der Hand, damit es nicht gleich ein Landegestell oder einen Heckausleger kostet. Blick auf die Uhr, fast 18 Minuten Flugzeit hatte der Koax geschafft. Und die Motoren waren am kochen.

Nach diesem ersten Test habe ich immer Flugzeiten zwischen 10 und 15 Minuten eingehalten, je nach Flugstil. Wurde öfter mit viel Gas gestiegen, zeigte sich die Begrenzung auf 10 Minuten als richtige Wahl, länger hätten die Motoren das bei der guten Spannungslage dieser kleinen Lipos kaum mitgemacht. Beim ruhigen fliegen, hauptsächlich im Rundflug und bei vorbildgerechten Manövern, kam ich immer auf 15 Minuten, ohne daß der Lipo-Saver ansprang. Einige dieser Lipos haben weit über 300 Zyklen runter und sind trotz der beginnenden Blähungen immer noch gut zugange. Die nutzbare Kapazität ist auf ca. 700 mAh zurück gegangen, die Flugleistungen sind noch fast identisch zu neueren Packs. Sie ziehen auf jeden Fall noch immer deutlich besser durch als die originalen Koax-Lipos.

Blöd ist nur, daß sie nur knapp in den Akkuhalter der e-sky Lama V3 passen und mit ihren leichten Blähungen nun gar nicht mehr. Mein mit 2S fliegender Eco Piccolo V2 von Ikarus läßt sich aber noch wunderbar mit diesen Packs fliegen, dieser kleine Quirl hat auch genug Platz für etwas größere Akkus. Aber warum, er fliegt mit diesen 800 mAh Packs immer noch über 10 Minuten und dank des geringen Gewichts hat er damit trotz Bürstenmotor noch ausreichend Leistung.


2S 800 20C long.jpg

Vor über einem jahr habe ich aufgrund der guten Erfahrungen mit diesen Akkus 2 "Long Packs" gekauft. Diese habe ich als Ersatz für die teilweise erbärmlich schlappen e-flite und Graupner Lipos gekauft, die Modellen wie Blade CX2, Jet Ranger und anderen beiliegen und teuer als Ersatzteile verkauft werden.


Vergleich 1.jpg
Hier der direkte Größenvergleich aus mehreren Perspektiven

Vergleich 2.jpg

Vergleich 3.jpg

Auch die Turnigy 20C Long Packs zeigen die gleichen Qualitäten wie die normale Bauform und sind seit 1 Jahr immer wieder im Einsatz. Bis jetzt haben sie ca. 75 Zyklen durch und sind noch wie neu.

Die Akkus werden bei diesen Belastungen kaum warm, sie haben nach oben noch Reserven. Ob sie ihre 20C wirklich schaffen, kann ich nicht beurteilen, ich komme maximal auf 8C Peaks mit meinen kleinen Helis.

Die Kabel sind Turnigy-Standard, Stromkabel und Balancerkabel hochflexibel und brauchbar dimensioniert. Bitte nicht über die 2 mm Goldkontaktstecker wundern, die sind bei mir Standard, die BEC-Stecker können bei mehr als 3 A versagen. Mir ist deshalb fast eine Lama V4 abgestürzt und danach habe ich sofort umgerüstet. Als Nebeneffekt hat sich damit die abrufbare Leistung verbessert, viele der fertig angecrimpten BEC-Stecker haben einen nicht zu verachtenden Übergangswiderstand und sind somit wahre Stromdrosseln mit Heizwirkung.

Hier noch die Links zu den Lipos aus dem europäischen Warenhaus:

Normale Bauform wie für e-sky Lama V3, Graupner und JP Bell 47 G: http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/uh_viewitem.asp?idproduct=9827&aff=476814
Long Pack wie für e-sky LAma V4, Graupner Jet Ranger, e-flite Blade CX2: http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/uh_viewitem.asp?idproduct=13433&aff=476814

Für Koaxe sind diese Akkus optimal, da hier nicht das letzte Millivolt Spannung wichtig ist, sondern eher die erreichbare Flugzeit. Für kleine CP-Helis gibt es diese Akkus auch als 3S:

http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/__10975__Turnigy_800mAh_3S_20C_Lipo_Pack_DE_Warehouse_.html

Damit kann man CP-Helis wie Blade CP, Honey Bee CP und Honey Bee 2 FP zu einem netten Leistungsschub verhelfen. Die Honey Bee 2 hält es als FP-Heli gut aus, bei den kleinen CP´s rate ich bei Verwendung dieser Akkus dringend zu einer Optimierung der Motorkühlung oder einer Umrüstung auf bessere Bürstis. Die originalen Hauptmotoren halten das nämlich nicht lange aus, die Heckmotoren machen das bei mir gut und überraschend lange mit. Für Helis wie T-Rex 250 würde ich eher die 30C oder 40C Versionen empfehlen.
 
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