Paulownia vs. Abachi/Samba Holz

Moin,
in Anbetracht der Balsa-Holz-Krise muss man sich als Holzwurm so langsam was überlegen. Durch einen Artikel über Freiflug-Modelle im DMFV-Verbandsorgan „Modellflieger“ wurde ich auf das Paulownia Holz aufmerksam.
Dieses Holz wird auch als das „Aluminium unter den Hölzern“ bezeichnet und ist kein Tropenholz.
Als Balsaholzersatz wird es sich sicher nicht durchsetzen können, das ist klar, denn es ist schon deutlich schwerer. Aber als Leistenersatz eignet es sich schon. Ich baue derzeit einen Doppelraab nach dem Plan von Vincent Besancon (retroplane.net). Dort und auch bei vielen anderen französischen Plänen wird als Leistenmaterial oft „Samba“-Holz verwendet, also unser Abachi. Da Abachi als Leistenmateriel nicht so leicht zu bekommen ist und außerdem ein Tropenholz ist, bietet sich das Paulownia Holz an. Es ist bei der Fa. Balsabaum
in verschiedenen Abmessungen zu einem akzeptablen Preis erhältlich. Als Brettchen 100x1000 mm in den üblichen Dicken wie Balsa erhältlich. Außerdem in Platten mit 500 x 250 mm auch in verschiedenen Stärken. Aus den Meterbrettchen kann man mit der Proxxon Kreissäge wunderbare Leisten schneiden. Die Rumpfstringer für den Doppelraab mit 5x5 mm habe ich so gesägt. Da bei diesem Modell die Stringer zum Teil stark gebogen sind, eignet sich Kiefer als Ersatz nicht so gut. Paulownia lässt sich auch ohne Wässern in gewissen Grenzen sehr gut
biegen. Bei Modellen, auf denen es jetzt nicht auf jedes Gramm ankommt, kann man auch Rippen schneiden oder noch besser fräsen, denn das Holz lässt sich wunderbar fräsen. Außerdem ist das Holz so fest, dass man großzügige Erleichterungsöffnungen machen kann. Dann relativiert sich der Gewichtsnachteil auch zum Teil wieder. Das ist besonders bei größeren Oldtimer-Seglern, mit entsprechend dicken Profilen eine gute Alternative zum Balsa. Was ich allerdings als Beplankungs-Ersatz nehmen soll, weiß ich nicht, dafür ist das Paulownia echt zu schwer.
Vielleicht kann der eine oder andere was mit diesen Tipps anfangen.

Herzliche Grüße aus dem „wilden Westen“ Deutschlands

Gernot
 
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