MOKI 250 dreht mit 32/14 nur 3600rpm...???

b-rock

User
Hallo Gemeinde,

ich habe seit ein paar Wochen mein erstes Modell mit nem MOKI 250 am Start und bin noch ein Frischling
auf dem Gebiet der Sternmotoren...
Start- und Laufverhalten sind eigentlich sehr gut, schöner Leerlauf bei 750rpm, sehr direkte Gasannahme - aber nur in den unteren 2/3 des Gasweges.
Sprich wenn ich langsam Vollgas gebe, erhöht sich die Drehzahl bis ca. 2/3 vom Gasweg auf max. 3600rpm und bleibt beim letzten Drittel dann konstant.
Die Anlenkung Drosselklappe usw. habe ich gecheckt und passt. Die ist nach 2/3 auch noch nicht ganz offen...
Ventile sind eingestellt und auch stetig geprüft.
Vergasereinstellungen passen auch, hab laut Anleitung H1,75/L1,25 eingestellt und dann noch leicht angepasst.
Auch Änderungen an der H-Einstellung bringen keine Besserung.
Laut Prüfprotokolle wurde der Motor mit ner 32/18 beim Test auf 4400rpm gebracht...
Ich hab auf dem Motor eine Wilga SEP 32/14 drauf. Habe hier verschiedene Beiträge gelesen, wo der Motor mit der Latte so um die 4200rpm drehen soll/muss.
Wie gesagt, bei mir ist bei 3600rpm Schluss.

Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte?

Danke & Grüsse

Bastian
 

b-rock

User
Hmm, ich denke schon.
Wie wäre das, wenn ein Zylinder nicht laufen würde, dann wäre die Laufkultur doch eher unruhig und ruppig, oder?

Bei Standgas läuft er Butterweich und auch die Gasannahme ist sehr direkt in den ersten 2/3...

Grüße
 
Hallo Bastian
ein ähnliches Problem hatte ich auch an meinem Stern, 1 Zylinder lief nicht nicht korrekt. Um dies zu bestimmen musst du die Temperatur aller Zylinder messen und vergleichen, nur so kannst du einen korrekten Lauf aller Zylinder bestimmen.
Grüsse
Michel
 

b-rock

User
Hallo Michel,

danke für den Tip, ich werde die einzelnen Zylinder mal genau checken und im Betrieb die Temperatur messen.


Grüsse

Bastian
 
Hallo b-rock

hier ne kleine To-Do-Liste:
Du solltest Dir von nem Kollegen das Modell bei den Testläufen unbedingt festhalten lassen!!!!
1.
Ist der Zündakku voll und in Ordnung? Wenn der Akku einbricht, erreicht der Motor keine Vollastdrehzahl mehr. Akku probehalber tauschen und Probelauf durchführen! Wenn erfolgreich und der Motor richtig läuft: Bingo! Wenn nicht, dann:
2.
Feststellen, ob alle 5 Zylinder Kompression haben, dafür den Motor von Hand langsam durchdrehen. Wenn ja, gut, wenn nicht, dann nach festsitzendem Ventil suchen, meistens ein Auslassventil. Festsitzendes Ventil unterhalb des Tellers (in die Ventilfeder), wo der Kipphebel draufdrückt mit WD 40 einsprühen und ein paar Minuten einwirken lassen! Ventil sollte sich nun lösen und alle 5 Zylinder sollten wieder komprimieren. Du kannst auch die Stößelstange rausnehmen und den Kipphebel von Hand fleißig bewegen, so das das Ventil bewegt wird. Nachsprühen mit WD 40 wenn nötig, bis Ventil leichtgängig ist. Motor starten, warmlaufen lassen und Vollast überprüfen. Haste nun wieder 4200-4300 U/min, war´s das schon, wenn nicht:
3.
Wenn kein Ventil klemmt, ist der Fehler in den Kerzen, den Kerzensteckern oder dem Vergaser zu suchen!
4.
Der Einfachheit halber fangen wir beim Vergaser an: Zuerst die Leitung von der Steuerpumpe (die auf dem Nockengehäuse) auf durchgängigkeit prüfen. Dazu den Festoschlauch von den Verbindern am Motor und Vergaser trennen (blauen Ring reindrücken und den Schlauch rausziehen)! In diesem Schlauch sammelt sich evtl. Fett aus der Nockentrommel an, welches über die Pumpe durch die Leitung in den Vergaser wandern kann, und somit die Pumpleistung des Vergasers hemmt oder sogar völlig unterbricht, woduch kein Vollgas mehr erreicht wird! Solltest Du Fett in dem Schlauch vorfinden, diesen entweder durch gleichen ersetzen oder mit Bremsenreiniger freispülen und mit Druckluft ausblasen. Schlauch wieder montieren und den Motor starten! Wenn jetzt wieder Vollgas (etwa 4200-4300 U/min) erreicht wird, haste den Fehler gefunden! Wenn nicht:
5.
wird wahrscheinlich Dreck im Vergaser sein, oder die Steuerpumpe arbeitet nicht mehr richtig. Der Motor bekommt zu wenig Sprit (du schriebst ja, das ab 3/4 Gas nix mehr kommt)! Nun den Motor starten, wenn warm, dann Vollgas geben und ein wenig Druck durch die Tankbelüftung auf den Tank bringen (nicht mit Kompressor!!!). Dazu reicht schon eine 100ml Spritze, deren Luftinhalt man nun langsam in den Tank reindrückt! Der Tank sollte dabei min. 90% mit Sprit gefüllt sein, damit die 100 ml luft aus der Spritze auch einen Überdruck im Tank bewirken!
Der auf Vollgas laufende Motor sollte nun deutlich an Drehzahl zulegen und evtl. anschließend überfetten, weil durch den Druck im Tank der Motor nun zuviel Sprit bekommt. Motor weiter auf Vollast laufen lassen und die Spritze wieder abziehen. der Motor wird nun langsam wieder abmagern (Druck im Tank ist weg)!
Nun muß der Pumpendeckel vom Vergaser abmontiert werden (der mit der großen, zentralen Schraube)! Bei meinem 215er geht das sogar bei noch montiertem Vergaser. Ist im Pumpendeckel Fett, dann dieses entfernen, alles Reinigen (inkl. Membrane) und wieder richtig zusammensetzen! Probelauf (ohne Druck im Tank) durchführen. Wenn Vollast erreicht wird, auch prüfen, ob der Motor sich nun durch fetter drehen der H-Nadel auch wieder überfetten lässt. Das ist für einen richtigen Motorlauf zwingend notwendig!!! Wenn ja, H-Nadel wieder langsam abmagern bis höchste Drehzahl erreicht ist, dann ca. 1/8 Umdrehung wieder rausdrehen, damit der Motor nicht zu mager läuft! Viel Spass beim Fliegen!
Wenn Du bis hierhin das Problem nicht lösen konntest und der Motor immer noch nicht dioe höchste Leistung erreicht, schreib einfach, was bis dato passiert ist!
Gruß
Stefan
 

b-rock

User
Hallo mokistern,

super, danke für die vielen Tipps!
Das werde ich jetzt alles mal nach und nach testen und Euch bescheid geben!

Was mir noch aufgefallen ist:

Ist das normal, das an der kleinen Pumpe vorne am Gehäuse "hinten" so ne schmierige Masse austritt?
Siehe Fotos:


IMG_5906.jpgIMG_5904.jpg


Viele Grüsse Bastian
 
Hallo b-brock,
ja, ist normal und an der Pumpe ist hinten ein kleines Loch, damit das Fett raus kann, wenn ein wenig Druck im Nockengehäuse entsteht. Ist wahrscheinlich zu viel Fett in der Nockentrommel. Heute wird bei Airworld weniger Fett eingefüllt als früher, eben aus diesem Grund. Dass wird mit der Zeit immer weniger, bis es aufhört.
Einfach nach einem Flugtag abwischen und gut ist!
Allerdings befürchte ich nach diesen Bildern, das auch Fett in den Schlauch gelangt ist, bitte unbedingt überprüfen. Da könnte schon das Problem mit der fehlenden Leistung liegen. Weiterhin Bilder einstellen, meine Kristallkugel ist gerade kaputt:D! Wenn Du Fett im Schlauch findest, mach, wie schon vorher geschrieben, den Pumpendeckel ab und stelle ein Bild hier ein!
Dann sehen wir weiter!

@koen
Ich halte nix von der elektrischen Pumpe, ist nur eine Fehlerquelle mehr! Der Moki braucht keine Pumpe!
Sauberer Einbau und gefilterter Sprit sind das Geheimnis für einen gut laufenden Stern! Ohne Spritfilter und Luftfilter würde ich keinen Motor dauerhaft in Betrieb nehmen!
 

b-rock

User
Hallo Stefan,

ich hab mal die Diagnose gestartet:

- Zündakku ist OK und hat die volle Leistung (Lipo 2S/2400mAh)
- Ventile bewegen sich alle
- Zylinder haben alle Kompression, nur kann es sein das diese unterschiedlich ist? Habe ohne Lutschraube direkt an der Propelleraufnahme gedreht um ein besseres Gefühl zu bekommen und da merkt man eindeutig einen Unterschied...
- Leitung zur Steuerpumpe werde ich tauschen, da war zwar direkt keine Verschmutzung zu erkennen, er ist aber auf der einen Seite ziemlich abgenutzt. Vielleicht ist da der Anschluss am Festo-Ventil nicht ganz dicht...
- Zündkerzen habe ich auch mal raus gemacht und festgestellt, das diese sehr verrußt sind. Der Motor wirft beim laufen auch ziemlich viel "schwarze Soße" aus (trotz ASPEN2). Ich werde da jetzt auch mal neue rein machen.

FullSizeRender.jpg

Wie kann ich denn die Kerzenstecker prüfen? Also ob da Spannung ankommt?

Soweit mal bis heute, leider bin ich beruflich erst mal 10 Tage unterwegs, somit muss der nächste Testlauf ein bisschen warten:cry::cry::cry:

Melde mich sobald es neue Erkenntnisse gibt!

Danke allen bis dahin für den Support!!

Grüsse
Bastian
 
Hallo Stefan,

ich hab mal die Diagnose gestartet:

- Zündakku ist OK und hat die volle Leistung (Lipo 2S/2400mAh)
- Ventile bewegen sich alle
- Zylinder haben alle Kompression, nur kann es sein das diese unterschiedlich ist? Habe ohne Lutschraube direkt an der Propelleraufnahme gedreht um ein besseres Gefühl zu bekommen und da merkt man eindeutig einen Unterschied...
- Leitung zur Steuerpumpe werde ich tauschen, da war zwar direkt keine Verschmutzung zu erkennen, er ist aber auf der einen Seite ziemlich abgenutzt. Vielleicht ist da der Anschluss am Festo-Ventil nicht ganz dicht...
- Zündkerzen habe ich auch mal raus gemacht und festgestellt, das diese sehr verrußt sind. Der Motor wirft beim laufen auch ziemlich viel "schwarze Soße" aus (trotz ASPEN2). Ich werde da jetzt auch mal neue rein machen.

Anhang anzeigen 1249056

Wie kann ich denn die Kerzenstecker prüfen? Also ob da Spannung ankommt?

Soweit mal bis heute, leider bin ich beruflich erst mal 10 Tage unterwegs, somit muss der nächste Testlauf ein bisschen warten:cry::cry::cry:

Melde mich sobald es neue Erkenntnisse gibt!

Danke allen bis dahin für den Support!!

Grüsse
Bastian

Hallo Bastian

Das die Kompression unterschiedlich ist, ist volkommen normal. Ich habe alle Zylinder meiner Moki (nach 60 liter Aspen) mit einem Praezisions Manometer vermessen und zwischen Zylinder 1 und 5 sind Werten vermissen von 3,5 Ato bis 4,8 Ato.

Die Leitung zum Vergaserpumpe muss absolut sauber sein, um da sicher zu sein sollte besser auch der Vergaser ueberprueft werden auf verschmutzungen und ggf. gereinigt werden.

Indem Dein Moki noch ziemlich neu ist, ist der erst nach ca 40-50 liter Eingelaufen, bei meinem 215er hat es auch gedauert bevor die "schwarze Soße" fast verschwunden war, das ist allerdings auch ein Zeichen von ein zu fett eigestellter Vergaser....deswegen sind die Kerzen auch verrust

Um zu ueberpruefen ob der Kerzenstecker funkt ist das einfachste die Kerze ausdrehen Stecker wieder drauf und Kerze gegen das Gehause druecken, und gleichzeitig die Luftschraube drehen; du wirst die Funke schon sehen, wenn nicht hat entweder der Stecker ein Wackelkontact (musst Du dann oeffnen und ueberpruefen) der Wiederstand kann kaputt sein, der Zuendkabel hat eine Bruchstelle, oder die Zuendspule ist kaputt.

Andere Moeglichkeit is indem Du der Moki startest, und die Temperatur der einzelne Zylinder vermesst. Die soll so ca. 110-130 Grad sein. Ist die nur 30-ca 40 Grad dann weisst du das entweder keine Zuendung da ist oder das ein oder mehrere Einlass- oder Auslassventile haengen bleiben und/oder verbrennt sind und deswegen nicht mehr gut schliessen.
Vor allem die untere Zylinder (von vorne gesehen der Zylinder auf 17.00 hr und die auf 19.00 hr kriegen oft ein zu fettes Gemisch und da gibts dann oft auch keine Funke....meistens kommen die dann nach einige Minuten voll Gas doch wieder mit ins zuenden ...)

Um absolut sicher zu sein kann mann Die Zuendspulen vermessen weil die Zuendung sollte unter Druck (Kompression) funktionieren. (Sollte am besten einem Fachmann ueberlassen werden...)

Ein wichtiger Rat kann ich Dir geben, die Ventilschachten und die Kipphebel sollten vor jedem Flugtag geschmiert werden mit sehr duennfluessiges und Hochdruckbestendiges Srpuehoel, da ist Maschinenoel absolut ungeeignet weil die Temperaturen gerade in die Ventilschachte (besonders Auslassventil) ueber 200 Grad kommen kann. Die Passung ist da gerade 0,05 mm ! Schmieren ist die Garantie auf ein Langlebiger Motor....:D

Meine Erfahrung ist das die meiste Probleme bezueglich der Lauf des Moki's eher zurueckzufuehren sind auf zu geringe/falsche Schmierung von Ventile und Kipphebel (Ventile schliessen sich nicht), Vergasereinstellung zu fett oder zu mager, Verschmutzung der Vergaser wegen verschmutzte Drueckleitung vom Gehause zum Vergaser.
Zusaetzlich sind die DENSO U20 MU Zuendkerzen zu empfehlen, im allgemeinem bekommst Du damit ein wesentlich sauberer Lauf als mit die standard NGK Kerzen, einfach weil der Funke staerker ist und dadurch die Kerzen im untere Zylinder nicht so schnell ausgehen.
Eine Albinger Pumpe beseitigt das Problem vom Fett im Vergaser definitiv und macht auch Sinn indem die Krafstoffleitung vom Tank bis zum Vergaser mehr als 30-40 cm lang ist.

Gruesse,

Clemens
 

b-rock

User
Hallo liebe Freunde der 5-Zylinder,

sorry das ich mich jetzt erst wieder melde, aber viel berufliches Tun kombiniert mit einem langen Winter ergaben wenig Möglichkeiten zum schrauben...

Dennoch möchte ich mich nochmals für die vielen Tipps zum Moki bedanken!

Der Motor läuft wieder!:D

Dank eines guten Freundes mit guter Infrarot-Kamera konnte ich feststellen, dass tatsächlich ein Zylinder nicht lief.
Nach ein paar vergeblichen Versuchen das in den Griff zu bekommen, habe ich den Motor zu Airworld gebracht.
Der Fehler war in der Zündspule zu finden. Diese wurde getauscht und nun läuft er wieder auf allen Zylindern!
Danke an Hr. Reisert und Team für den schnellen Support!

Jetzt ist auch die Gasannahme über den gesamten Gasweg gleichmäßig.

Derzeit dreht er zwar "nur" mit gut 4000 U/min, das denke ich, liegt aber daran, dass der Motor noch in der Einlaufphase ist und ggf. auch an der grossen SEP-Scale-Luftschraube.
Bei Airworld hatte er auf dem Prüfstand 4500 U/min, allerdings mit ner anderen Luftschraube (Menz 32/18).

Er hat auf jeden Fall wieder mächtig Dampf und ich freue mich auf´s fliegen.

Grüsse

Bastian
 
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