Me 108 F Taifun von Topp

Hallo zusammen,

ich habe mir vorgenommen eine alte Me 108 F von Topp wieder in die Luft zu bringen.

Vorbild für dieses Modell war die geplante Neuauflage der Bf 108 in den 70ern, die leider nicht verwirklicht würde. Auffälligste Unterschiede zur Bf 108 sind wohl das Dreibeinfahrwerk und der Boxermotor. Das Seitenfenster ist auch anders geformt.

Das Modell ist seit ein paar Monaten in meinem Besitz, wegen zu vieler anderer Baustellen kam ich bisher aber leider nicht dazu die Restauration zu beginnen.
Von den technischen Detaillösungen und wie sie an diesem Modell vom Erbauer umgesetzt wurden, war ich aber von Anfang an begeistert.
Das Modell verfügt über ein mechanisches Einziehfahrwerk, Spreizlandeklappen und eine Mechanik für verstellbare Vorflügel.
Alle Anlenkungen sind verdeckt ausgeführt.

Gesteuert wurde das Ganze mit der gelben Varioprop 12s 35Mhz. Heutzutage kaum vorstellbar wie viele Funktionen mit nur 6 Kanälen ohne elektronische Helferlein gesteuert werden können.

Hier möchte ich über den Verlauf der Arbeiten berichten und nehme auch gerne Ideen und Anregungen auf.

Gruß Frank

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Heute habe ich als erstes den Ist-Zustand aufgenommen:

Bei einer Spannweite von 196cm und Lange von 154 cm liegt das Gewicht trocken bei 5360g. Nicht gerade wenig für einen alten OS Max 60 SR.
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Den Ölspuren am Rumpf und dem verklebten Burgfahrwerk nach, hat die Leistung wohl ausgereicht.IMG_20230426_155856711.jpg

Weil ich möglichst viel alte Technik erhalten will, habe ich als erstes, die Fernsteuerung überprüft. Bis auf das Seitenruderservo funktioniert die RC Anlage einwandfrei.
Die Anlenkungen zu den Rudern laufen leicht,
Sogar der Akku für die beiden Schaltservos am Fahrwerk, ein zweizelliger Blaustrumpf, ließ sich noch laden und reichte um das Hauptfahrwerk zweimal ein- und aus zu fahren.
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Zum Einsatz kommt die gelbe Varioprop bei mir aber nicht mehr...
 
Frank,

bei dieser Größe und Gewicht würde ich heutzutage nen netten Benziner einbauen mit so etwas über 30cm³, wenn´s denn vom Einbauplatz her geht.

Gruß, Peter
 
Peter,
ein größerer Einzylinder würde nicht unter die Haube gehen. Ein kleiner Boxer wäre vielleicht möglich.
Grundsätzlich möchte ich aber viel alte Technik erhalten.
Die Antriebsfrage stellt sich mir erstmal also nicht. Der alte 60er sieht noch ordentlich aus und soll erstmal in einem kleineren Modell zeigen, was er noch kann.
 
Hallo Cornelius,
Das Modell ist sicher von Topp. Ich hab auch den Bauplan dazu.
Das Modell von Aeronaut hat geteilte Tragflächen und ist bei ähnlicher Spannweite offenbar deutlich kürzer.
Gruß Frank
 
Den ursprünglichen Plan, die Patina zu erhalten und den Lack nur auszubessern habe ich leider gleich zu Beginn verwerfen müssen. Die Lackierung ist nicht Spritfest. Vor allem am Rumpfboden hat der Lack stark gelitten.
Allem Anschein nach wurde 1K Kunstharzlack aus der Sprühdose verwendet und lässt sich relativ einfach mit Verdünnung entfernen.

An der Motorhaube ist das schon geschehen.
Dortmüssen auch einige Risse repariert und auch die Ausschnitte sauber abgerundet werden um weitere Vibrationsschäden zu vermeiden.
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Auch der Rumpf hat eine kleine Reparaturstelle die ich,wenn sie so ausgeführt wurde wie an der Motorhaube, so nicht lassen kann.
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Die Kabinenhaube ist leider auch nicht mehr zu gebrauchen. Auf den ersten Blick zwar noch in Ordnung aber sehr spröde und brüchig. Sehr vorsichtig und mit Klebeband stabilisiert habe ich sie an einem Stück vom Rumpf gelöst und kann sie abformen.

Das völlig verharzte Burgfahrwerk ist inzwischen zerlegt und darf ein paar Tage in Petroleum baden...
 
Leider habe ich die letzten Tage wenig Zeit gehabt an der Taifun weiter zu machen.
Inzwischen habe ich aber die alte Folie entfernt und den Rumpf entlackt.
Die alte Reparaturstelle ist stabil und muss nur verschliffen und leicht übergespachtelt werden.

Im Rumpf sind aber einige kleine Spannungs-bzw. Vibrationsrisse.
Wie bekomme ich die am besten wieder zu damit die Lackierung auch etwas länger gut aussieht?
Meine Idee wäre schleifen und eine Lage Glas auflaminieren. Reicht dabei 25g Gewebe oder soll ich lieber 49er nehmen?
Weil das Modell in der Ausgangsbasis schon recht schwer war, möchte ich sämtliche Reparaturen leicht halten...
Die Vorgehensweise ist mir im Prinzip bekannt. Ähnliche Reparaturen habe ich oft an Fahrzeugen gemacht. Da wurde aber weniger aufs Gewicht geachtet...
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Morgen
Das mit Harz und Matte wäre ok Frage ist nur ist der Rumpf mit
Polyester oder Epoxyharz hergestellt.
Ich selber hatte mal eine alten Rumpf von Topp der war noch in Polyester
gefertigt.
Bei Polyesterrumpf würde ich eher auch wieder zu Polyester raten als zu Epoxy.
Polyester auf Polyester verklebt viel besser.
 
Es ist ein Polyesterrumpf. Für eine Reparatur dachte ich auch an Polyesterharz.
Wäre Seide oder Nylon mit Spannlack eventuell auch eine Option? Hält das auf Polyester?
 

Antares

User
Hi Frank,

du kannst auch Cyanoacrylatkleber nehmen, in Verbindung mit Glaskügelchen - klebt fast alles. Für kleine Stellen und Risse ideal.
Polyester und Matte ist aber billiger.

LG, Harald
 
Wäre Seide oder Nylon mit Spannlack eventuell auch eine Option?
Nur für Holz!
Hält das auf Polyester?
Es wird sich nicht gleich von selbst wieder abpellen, aber das "Halten", was du meinst: nein!

Für Risse und kleine Löcher unter 1cm² ist Seku mit Fasern vertretbar, wird aber spröder als das Polyester selbst. Ich nehme da lieber Epoxidharz. Wenn gut angeschiffen wird, ist gegen eine Reparatur mit Epoxy nichts zu sagen, das klebt sehr gut aut auf Polyester und bleibt elastischer. Umgekehrt geht das übrigens nicht, hält also ähnlich wie Spannlack. Für größere Ergänzungen ist dann Polyester wirklich besser.
Für alle Harze gilt: bei Zugbelastung immer mit irgendwelchen Fasern füllen, nicht mit Microballons, die können nur Druck aushalten.
einige kleine Spannungs-bzw. Vibrationsrisse
Wenn das wirklich solche sind, unbedingt mit Gewebe und Harz reparieren, Seku ist da ungeeignet. Der geht aber gut bei Stoßverletzungen.

Wichtig beim Anschleifen von GFK: niemals, wirklich niemals nach dem Schleifen mit einem Lösemittel drüber gehen.
Reicht dabei 25g Gewebe oder soll ich lieber 49er nehmen?
Weil das Modell in der Ausgangsbasis schon recht schwer war, möchte ich sämtliche Reparaturen leicht halten.

Ich würde dafür mindestens 49er nehmen, vielleicht sogar 80er. Allerdings solltest du den Rumpf vorher richtig gut ab- nicht nur anschleifen. Die Farbe(Gewicht) muss runter! Dann am besten noch ein halber mm vom Polyester. Vorher die Risse und die Löcher schließen. Scheckig darf es aussehen, Hauptsache wieder stabil, eben und glatt. Dann den ganzen Rumpf mit Gewebe überfangen. Ich würde dafür Epoxy nehmen. Dünn grundieren und lackieren - fertig, oft leichter als vorher.
Viel Erfolg
Andreas
 
Hi Harald,
es sind halt viele Risse. Bei CA Klebern habe ich Bedenken wegen den Vibrationen. Der Kleber wird sehr hart und ist dadurch wohl zu unflexibel...
 
Danke Andreas,

Das sind nützliche Informationen.
Mein Plan war den ganzen Rumpf mit einer Lage Glas zu belegen. Du hast im Prinzip meine Vorstellung bestätigt und noch einige Hinweise gegeben.

GFK schleife ich immer trocken, Lösemittel nach dem schleifen würden in die offenliegenden Fasern einziehen und nur schwer wieder entweichen.
Ich nutze nach dem Schleifen nur Druckluft und Staubbindetücher vom Lackierer.

Frank
 
Hallo Frank,
Staubfreiheit wird häufig überschätzt. Vor dem Lackieren muss das sein, auch mit Honigtüchern. Mit flüssigen Harzen kannst du aber auch auf staubige (naja, vieleicht grob abgefegte) Untergründe laminieren. Das flüssige Harz umschließt die Staubpartikel und benetzt trotzdem die Oberfläche.
Im Gegensatz dazu bei pastösen Klebern: Silikon, SikaFlexPU, Stabilit express, UhuPlus, etc.
Da muss es unbedingt staubfrei(Pressluft), besser noch mit einem Primer gepinselt sein.

Gruß Andreas
 
Das Schleifen geht voran.
Obwohl ich zur Zeit sehr viel anderes zu tun habe, nehm ich mir immer wieder ein bis zwei Stunden um weiter zu machen.
Die hinteren Fenster waren nur aufgemalt, was mir nicht besonders gut gefallen hat. Darum hab ich mich dazu entschlossen sie auch zu verglasen.
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Auf der Suche nach Infos über das Vorbild, bin ich über das Titelbild der Flug Revue 04/1974 gestolpert.
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Hat hier jemand diese Ausgabe und könnte sie mir zukommen lassen oder mir wenigstens sagen, ob es im Artikel noch mehr Bilder oder vielleicht sogar Zeichnungen der Me 108 F gibt?
In der Bucht habe ich diese Ausgabe nicht einzeln gefunden und möchte nicht unbedingt den ganzen Jahrgang kaufen.

Gruß Frank
 
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