Fokker DR 1 1:12 nach Harald Towner

_Renner_

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Kurze Einleitung zur Vorgeschichte:
Ich hatte einen Freiflieger (allerdings ein Ebenezer - Brettmodell) zum RC-Flieger umgebaut, aber durch einige Vorkomnisse und technische Gebrechen ist das Projekt quasi gestorben, ein Neubau ist da sinnvoller. Soviel zur Einleitung.

Es wird wieder eine Fokker DR 1. Der Flieger hat's mir angetan und er ist in so vielen verschiedenen Farbvarianten geflogen worden, so dass ich keinen Grund gesehen habe, den nochmalig zu bauen.
Diesmal wird auch wieder ein Freiflieger zugrunde gelegt, allerdings in klassischer Bauweise - nicht in der zeitsparenden Ebenezer-Version von Bert Strigler.
Diesmal ist es ein 1:12 Scale-Flattermann von Harald Towner aus dem Jahr 1957.
Eigentlich alles wieder Balsa, bespannt wird klassisch mit Papier. Als Elektronik geht die aus dem anderen Gerät rein, da ist genug Kraft vorhanden.
Hier gehts nun langsam mit Bildern los. Werde mir aber wieder nur kurze Anmerkungen vorbehalten, länger wenn was (in meinen Augen) interessantes erwähnt werden muss.

Der Rumpf besteht aus Balsaleisten, vorn Motorhalter aus Sperrholz. Eigentlich sollen das 3mm sein, ich hab 1mm gedoppelt (2mm quasi) genommen, reicht von der Festigkeit, rüttelt ja kein Diesel wie im Plan vorgesehen:
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Der Motorhalter ist herausnehmbar, hier haben Regler und Akku auch noch Platz. Dadurch sieht man am fertigen Flugzeug nichts und man kommt an Regler, Motor sowie Empfänger ohne Weiteres ran:
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Eigentlich ist es eine wirklich klassische Art zu bauen, so dass ich nur auf kleinere Details eingehe. Tragflächenbau, ist für alle Flächen gleich, daher nur das eine Bild:
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Die Querruder sind Balsabrettchen mit Rippen, oben bespannt:
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Seitenruder aus einzelnen Balsasegmenten, mit Rippen:

K1024_IMG-20201126-WA0005.JPGK1024_IMG-20201126-WA0011.JPG
Scharnier ist der Stahldraht, am Rumpf ist ein Carbonröhrchen befestigt:
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Fahrwerk ist aus Draht gebogen und gelötet, untere Fläche ist entgegen des Plans später auch bespannt.
K1024_IMG_20201127_144609.JPG K1024_IMG_20201127_144603.JPG

Das Höhenleitwerk besteht auch aus Rippen, ich habe das Höhenruder mittig geteilt und mit einem Carbonröhrchen zusammengefügt um es später gleichseitig bewegen zu können. Der Hintergrund war, dass ich sonst keinen Platz zwischen Rumpf und Seitenleitwerk gehabt hätte.
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So ist selbst mit voll ausgelenktem Seitenruder genug Platz.

Bei dem Modell habe ich das erste Mal mit 19g Bespannpapier (eher Bespannvlies) gearbeitet, das ging nicht ohne Worte, deren Auswahl mit Sicherheit im Kinderfernsehen dauerhaftes Piepen erzeugt hätten ;)

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_Renner_

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Nachdem ich die mittlere Fläche gebaut und zum Trocknen beiseite gelegt habe, kam eine Übung aus der Kategorie "Finger brechen leicht gemacht".

Die Fokker DR1 war nunmal ein Jagdflieger und hatte zwei Spandau MGs verbaut. Die Firma Wright Brothers bietet genau diese in 1:12 an. Das letzte Bild ist nur der Größenvergleich.

K1024_IMG-20201130-WA0019.JPG K1024_IMG-20201130-WA0023.JPG K1024_IMG-20201130-WA0021.JPG

In der Zwischenzeit waren auch einige mit Spannlack behandelte Teile trocken, so dass ich eine erste Anprobe machen konnte. Höhenleitwerk ist hier schon fertig bemalt und scharniert:

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Flügel hatte ich fertig, Holme sind gebunden und geleimt:
IMG_20201202_173201.jpg

Dann halt wieder bespannen und lackieren:
IMG_20201203_160827.jpg
gefolgt von der letzen Anprobe. Danach sollte nichts mehr schiefgehen ;)

IMG_20201203_183732.jpg IMG_20201203_183738.jpg

Hier nun ein Hinweis: Ich hatte die Querruder erst mit einem zentral sitzenden Servo und Umlenkhebeln angelenkt. Das habe ich aber später geändert gegen zwei Flächenservos. Deswegen sind die Bilder dann verschieden.

Auf die Innenseite des Rumpfes kamen noch zwei dünne Brettchen für das Höhen- und Seitenruderservo:

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Gemein war dann, dass man die obere und die mittlere Tragfläche gleichzeitig verkleben muss. Aber hab ich hinbekommen.
Die beiden Gewinde rechts und links sind die, mit denen der Motorträger befestigt wird.
IMG-20201207-WA0007.jpeg IMG-20201207-WA0005.jpeg

Diesmal habe ich mir sicherheitshalber einen Zettel für die Kanalbelegung mit eingeklebt, da der Empfänger auch schon drin war.
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Motorhaube besteht aus verklebten und verschliffenen Balsaringen, sowie Balsabeplankung:
IMG-20201208-WA0000.jpeg IMG-20201208-WA0003.jpeg IMG_20201208_160405.jpg

Die Motorhaube habe ich unten noch mittig ausgeklinkt, damit ich zum Akkuwechsel nicht jedesmal den Propeller abnehmen muss.
Danach gings eigentlich recht fix. Servos einkleben, Rumpf bespannen, anlenken.
Eigentlich, das war zumindest der Plan. Aber diese "Kleinigkeiten" halten ja bekanntlich auf.
Hier noch ein Zwischenstand vor der Fertigstellung. Rumpf ist bespannt (noch kein Spannlack drauf), Servos drin, Funktionsprobe war schon gemacht.
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_Renner_

User
Dann kamen die ganzen wichtigen Details, unter anderem Bemalung, Nieten, Flügelschrauben, Anzeigen und natürlich ein Pilot:

IMG_20201210_130009.jpg IMG_20201210_125955.jpg

Pilot hat einerseits einen dem Original nachempfundenen Steuerhebel bekommen, andererseits ein Servo in den Hintern für die Kopfbewegung. Da muss ich allerdings noch einmal ran, es hat nicht so gehalten beim ersten Flugversuch.
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Motorattrappe musste ich halbieren, hätte ihn gerne als Umlaufmotor drübergestülpt, aber das ging nicht wie geplant.

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Dann war auch eigentlich alles erledigt. Pilot hat Platz genommen, seine Anzeige mittig zwischen den MG hat er auch bekommen.

Bemalung drauf, Farbschema ist das von Leutnant August Raben, JaSta 18. Irgendwann ist mal fälschlicherweise das blau-weiße aufgetaucht bei der DR1. Das hatte er zwar, aber nie auf diesem Flugmuster. Da war es rot-weiß, seitlich der Rabe.
Denselben hatte ich auf Bespannpapier ausgedruckt und ausgeschnitten.

Polish_20201231_130913363.jpg Polish_20201231_130904490.jpg IMG-20201230-WA0008.jpeg

IMG-20201230-WA0011.jpeg Polish_20201229_212801192.jpg

Polish_20201229_212813100.jpg


Polish_20201231_113444618.jpg Polish_20201231_113455380.jpg

Hier nur der Vollständigkeit halber, die Querruderanlenkung wie oben erwähnt ist geändert. Im Bild sieht man auch den kopflosen August, das werd ich auch noch machen ;)

Polish_20210908_221826444.jpg
 

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C-J-S

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Hallo René,

schönes Projekt und liebevoll umgesetzt. Gratuliere!
Welches Abfluggewicht hast du erreicht?

LG
Christian
P.S.: Das Spaltmaß am Höhenruder, das trübt das Gesamtbild ein wenig... Lässt sich das noch auffüllen?
 

_Renner_

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Hallo Christian, ich bin bei ~290g rausgekommen. Leider war zu dem Zeitpunkt meine Erfahrung noch nicht so, dass ich das anders gelöst hätte. Heute würde ich das mit Sicherheit mit weniger Spalt hinbekommen. Ich könnte zwar einen Streifen Vlies befestigen, aber ob es das besser macht ist fraglich. Ändern lässt sich das nicht mehr, ohne es zu zerlegen. Damit muss ich also erstmal leben.
 

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Sehr schön, lässt sich das rechte Querruder noch etwas einschieben nach zentral? Umlaufmotore sind ja recht flach gebaut - ggf ließe sich die Haube etwas verkürzen ? ( ja SP Problem ggf. ) Ansonsten Kompliment zum gebauten Dr1, Claus
 

_Renner_

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Hallo Claus, das leider auch nicht mehr. Wie gesagt, die Erfahrung war noch nicht ganz so, wie sie sein sollte.
Danke :)
 

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Kein Problem - nur konstruktiv gemeint - der SP ist bei WW1 Umlaufmotormodellen nie ganz einfach einzuhalten bei scale Frontpartie - viel Erfolg weiterhin - ich find's richtig gut, da Modellbau pur 🍀, Claus
 

_Renner_

User
Kein Problem - nur konstruktiv gemeint - der SP ist bei WW1 Umlaufmotormodellen nie ganz einfach einzuhalten bei scale Frontpartie - viel Erfolg weiterhin - ich find's richtig gut, da Modellbau pur 🍀, Claus
Ich hab das auch so verstanden ;)
Ich musste auch schon Blei reinbringen, damits passt. Interessanter wird ja eher, dass ich alle steuerbaren Flächen zum Rudern brauch beim Dreidecker.
 
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