Anleitung für die Propeller-Verstellmechanik in F1M

Hallo Gummiquäler,
hier nochmal eine ausführliche und leicht verständliche Anleitung für die Propeller-Verstellmechanik von Uwe Bundesen.
Die Anleitung ist besonders für die Einsteiger in F1M gedacht zur Vorbereitung auf das Training am 7. 5. und die Offene Bayerische Meisterschaft am 14. und 15. 5. in Ingolstadt (Ausschreibung beigefügt). Für den besten Neueinsteiger in das Fliegen mit Propellermechanik gibt es einen Pokal zu gewinnen.

Anlagen: Anleitung VP, 4 Bilder von VPs, Ausschreibung Offene Bayerische Meisterschaft 2022

H. Eder (Longgrain)
 

Anhänge

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StephanB

Vereinsmitglied
Ich habe Fragen an euch zum Unterschied ganzer/halber Strang.

Mein F1M-Modell hat den vollen Hakenabstand für ganzen Strang und so will ich es auch in der heimischen Halle einsetzen.
Beim Einsatz mit halbem Strang, bspw. in Ingolstadt bei den ByM werde ich also einen halben Gummi mit 0,75 Gramm und einen Draht 0,3-0,4mm (?) einsetzen, der mir die halbe Länge Gummi ersetzt. Dazu noch ein Ausgleichsgewicht, um auf 4,5 Gramm zu kommen.

Wie unterscheiden sich diese beiden Stränge, gleicher Gummi und gleiches Gesamtgewicht des Modells vorausgesetzt, in ihrer Ablaufcharakteristik in Bezug auf den Einsatz eines Verstellpropellers? Sind sie vergleichbar? Erfordern sie komplett unterschiedliche Einstellungen des VP?

Meine aktuelle Annahme ist, dass der halbe Strang mit demzufolge halber Anzahl Windungen das gleiche/sehr ähnliche Drehmoment erzeugen sollte. Das spräche dafür, dass gleiche/ähnliche Einstellungen am VP für beide Auslegungen stimmen sollten, Hallenhöhe mal ignoriert.
Passt das, liege ich komplett falsch?

Gruß
Stephan
 
Hallo Stephan,
Du hast recht. Der Drehmomentverlauf sind bei halbem und vollem Strang identisch , beim vollem Strang aber doppelt so lang .Leider stehen uns in Deutschland keine hohen Hallen zur Verfügung. Und das muss man leider beim Verwenden des VP berücksichtigen. D.h., bei beiden Strangvarianten sind bei gleicher Deckenhöhe die Einstellungen unterschiedlich
Du kannst bei der Einstellung des VP bei der Verwendung von halbem oder vollem Strang die Hallenhöhe dann ignorieren, wenn Du in einer Halle fliegst, in der das Modell die Decke nicht erreicht, z.B. in Slanic bei 56 Meter Deckenhöhe. Das gilt auch für eine Halle, die beim Fliegen mit vollem Strang genau doppelt so hoch ist wie bei den Flügen mit halbem Strang. Angenommen aber, Du fliegst in einer Halle mit 8 Meter Höhe, dann schaltet ein gut eingestellter Propeller 2 Meter über dem Boden, das Modell hat also einen Sinkflug von 6 Metern hinter sich. Verwendest Du jetzt einen vollen Gummistrang , der ja die gleiche Ablauf- und Momentcharakteristik hat wie der halbe , nur doppelt so lange, dann hätte das Modell einen Sinkflug nicht nur von 6 Metern, sondern von 12, und dafür reicht die Halle nicht aus.
Das Fliegen mit vollem Strang erfordert also eine Neueinstellung des Verstellpropellers . Auch die Gummistärke bleibt nicht die gleiche. Man muss sie etwas heraufsetzen, denn auch die letzte Phase des Sinkfluges ist ja doppelt so lang wie bei halbem Strang, und das hätte ein verfrühte Landung zur Folge.
Gruß

Uwe
 

StephanB

Vereinsmitglied
Danke Uwe, sehr interessant. 👍
Ich muss mich gedanklich damit auseinander setzen. Manches ist mir intuitiv nicht eingängig, wobei ich es keinesfalls anzweifle, sondern es nur (hoffentlich noch) nicht verstehe.

Zum Beispiel schreibst Du:
" (..) Du fliegst in einer Halle mit 8 Meter Höhe, dann schaltet ein gut eingestellter Propeller 2 Meter über dem Boden, das Modell hat also einen Sinkflug von 6 Metern hinter sich. Verwendest Du jetzt einen vollen Gummistrang , der ja die gleiche Ablauf- und Momentcharakteristik hat wie der halbe , nur doppelt so lange, dann hätte das Modell einen Sinkflug nicht nur von 6 Metern, sondern von 12, und dafür reicht die Halle nicht aus.(..)"

In beiden Fällen beginnt das Sinken, wenn das Gummidrehmoment nicht mehr zum Weiterkratzen an der Decke reicht. Ich hätte jetzt erwartet, dass der volle Strang einfach wesentlich längeres Deckenkratzen bedeutet, der folgende Sinkflug bei dann annähernd gleichem Drehmoment beider Stränge aber ähnlich steil/lang ist. Zwar hat der längere Gummi dann noch mehr Umdrehungen, bringt aber mangels Drehmoment nix. Da passt dann wieder dein Hinweis auf den dickeren Gummi bei vollem Strang, wobei sich aber auch da gedanklich die Kuh in den Schwanz zu beißen beginnt.
Je länger ich drüber nachdenke, je mehr weitere Einflussparameter fallen mir ein, eine komplexe Sache. :)

Auf die ersten Versuche mit dem VP freue ich mich schon.
Wenn ich alles gelesene richtig interpretiere, scheint es so zu sein, dass
  • ein bei min-pitch gut fliegendes Modell mit der Sollsteigung des Props vorliegen sollte.
  • im ersten Schritt max-pitch eingestellt wird: Langsam an die Decke, dann wieder sinken.
  • im nächsten Schritt der Schaltpunkt über die Federhärte eingestellt wird, optimal 2 Meter über Boden.
  • im letzten Schritt min-pitch ggf. nachjustiert wird, um trotz dann geringem Drehmoment zum zweiten mal an die Decke zu kommen und dann langsam zu sinken.
Mir ist bewusst, dass man das als Anfänger so kaum gleich erreichen wird. :)

Gruß
Stephan
 
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