Boot zieht nach Anbau von Lifting Strakes nach rechts

Hallo zusammen,

eigentlich baue ich RC Flugzeuge und Hubschrauber. Im Urlaub hatte ich ein RC Boot in den Fingern und hab mich gleich infiziert...
Daher habe ich ein simples "Renn"Boot mit einem einfachen Mono V-Rumpf aus Depron und Sperrholz gebaut.
Da ich reichlich Modellbau-Kram habe, war die Maßgabe, möglichst viel wiederzuverwenden und wenig neu zu kaufen.
Hat soweit auch gut geklappt. Außer Kardan, Stevenrohr, Schraube und Faltenbalg ist alles recycled oder selbstgebaut.
Z.B. ist die Ruderanlage aus einem Aluprofil gebogen, das Ruder aus einem großen Kabelkanal geschnitten und in einem Stück Messingrohr gelagert.
ESC und Motor sind aus dem Car-Bereich.

Bei der ersten Ausfahrt war ich schon ganz zufrieden. Das Boot liegt gut im Wasser.
Bei Volllast rollte es leicht nach rechts (der Motor dreht in Fahrtrichtung gesehen nach links), lief aber bei Ruder mittig sauber geradeaus.
Negativ fiel mir auf, dass es gefühlt etwas am Wasser klebte und durch die Kurven schob. Vorne am V-Rumpf spritzte ziemlich viel Wasser nach links und rechts weg.

Deswegen habe ich auf jeder Seite zwei Außenstringer (Lifting Strakes) angebracht. Die haben das Handling nochmal deutlich verbessert.
Das Boot kommt leichter ins Gleiten, das Spritzen am Bug ist viel weniger geworden und die Endgeschwindigkeit ist höher. Auch rollt es bei Volllast nicht mehr so stark und geht jetzt durch die Kurven wie auf Schienen. Allerdings ist der Geradesauslauf im Eimer. Beim Gas geben zieht das Boot deutlich nach rechts. Wenn ich bei Endgeschwindigkeit so lange links trimme bis es geradeaus läuft, zieht es sofort nach links, wenn ich Gas wegnehme.

Die Strakes habe ich nochmal vermessen. Sie laufen alle parallel zur Kiellinie.
Woran kann das liegen, wenn das Boot ohne die Strakes sauber lief?
Werde im nächste Schritt mal Gewicht nach links packen.
Aktuell kommt das Stevenrohr rechtwinklig (also ohne Seitenzug aus dem Rumpf). Das würde ich natürlich nur ungern ändern.
Wäre für Eure Ideen und Hinweise dankbar.

Anbei noch ein paar Eckdaten und Bilder.

Rumpflänge: 63 cm
LüA: 75 cm
Motor: Tamiya RS 540
Akku: 2S 5000mAh 25C
Schraube: aeronaut Rennschraube 2Bl.36mm li
Der Motor braucht an der Schraube bei Vollgas 79W. Er wird recht warm aber nicht zu heiß. Werde aber wohl noch eine Wasserkühlung einbauen.
 

Anhänge

  • IMG_20190903_132240105_HDR.jpg
    IMG_20190903_132240105_HDR.jpg
    254,5 KB · Aufrufe: 921
  • IMG_20190903_132320223.jpg
    IMG_20190903_132320223.jpg
    361,3 KB · Aufrufe: 626
  • IMG_20190909_134435382.jpg
    IMG_20190909_134435382.jpg
    259,8 KB · Aufrufe: 559
  • IMG_20190909_144456766_small.jpg
    IMG_20190909_144456766_small.jpg
    1,1 MB · Aufrufe: 563
Hallo TA,

Tolles Boot hast du da gebaut, gibt es auch ein Video wo man es in Betrieb sehen kann?

Was du Kontrolieren solltest is wo das Boot balanciert, b.z.w. das Schwerpunkt liegt, normalerweise ist das zwischen 28-32% der Rumpflänge, bei 63 cm also zwischen 20 und 17,6 cm gemessen vom Heck vorwärts.

Dein Boot ist sehr leicht, ohne Strakes war da noch genügend Rumpf im Wasser um den Propwalk entgegen zu wirken, mit Strakes ist das nicht mehr so und zieht das Boot nach rechts.
Bei die meisten Rennboote bleibt hinten einen Dreieck ohne Strakes.


Propwalk ist vorhanden bei jeden Einschrauber, um das entgegen zu wirken wird bei eine starre Welle den ganzen Antrieb nach rechts versetzt eingebaut, damit man beim gradeausfahren nicht gegenlenken muss. Bei Boote die schneller sind (80km/h+) wirkt gegenlenken verheerend auf das Fahrverhalten.

Das Ruderblatt neben dem Prop wirkt auch Propwalk entgegen.

Was anderes; das Spritzen am Bug kommt von den Winkel der Antrieb, die drückt dir die Nase 'runter, bei Oberflächenantrieb ist diese Winkel viel kleiner, damit das Boot nich zu nass läuft und es bei Vollgass nur noch auf die Letzten paar Zentimeter der Rumpf läuft.

Gruss, Jan.
 

Anhänge

  • JC30 & Arowana bottom 03.jpg
    JC30 & Arowana bottom 03.jpg
    149,6 KB · Aufrufe: 439
Hallo TA,

Tolles Boot hast du da gebaut, gibt es auch ein Video wo man es in Betrieb sehen kann?
Danke für die Blumen :) und die Antwort. Video gibt's noch nicht. Vielleicht beim nächsten Mal.

Was du Kontrolieren solltest is wo das Boot balanciert, b.z.w. das Schwerpunkt liegt, normalerweise ist das zwischen 28-32% der Rumpflänge, bei 63 cm also zwischen 20 und 17,6 cm gemessen vom Heck vorwärts.
Schwerpunkt liegt bei 20cm. Werde Verschiebung nach hinten testen.

Dein Boot ist sehr leicht, ohne Strakes war da noch genügend Rumpf im Wasser um den Propwalk entgegen zu wirken, mit Strakes ist das nicht mehr so und zieht das Boot nach rechts.
Bei die meisten Rennboote bleibt hinten einen Dreieck ohne Strakes.
Danke für die Bilder. Ich habe jetzt nochmal genau nachgemessen und festgestellt, dass der äußere rechte Strake vorne 2mm nach rechts aus der Flucht ging. Habe den jetzt neu geklebt. Mal schauen, ob das schon was gebracht hat. Sonst kürze ich sie noch.

Propwalk ist vorhanden bei jeden Einschrauber, um das entgegen zu wirken wird bei eine starre Welle den ganzen Antrieb nach rechts versetzt eingebaut, damit man beim gradeausfahren nicht gegenlenken muss. Bei Boote die schneller sind (80km/h+) wirkt gegenlenken verheerend auf das Fahrverhalten.
Du meinst schon den Wellenaustritt mittig am Rumpf aber den Motor um wenige Grad aus der Mitte nach rechts versetzt oder?

Was anderes; das Spritzen am Bug kommt von den Winkel der Antrieb, die drückt dir die Nase 'runter, bei Oberflächenantrieb ist diese Winkel viel kleiner, damit das Boot nich zu nass läuft und es bei Vollgass nur noch auf die Letzten paar Zentimeter der Rumpf läuft.
Das Foto von der Welle täuscht etwas, da es nicht genau von der Seite fotografiert ist. Ich glaube, die Welle ist 5° nach unten geneigt, so dass die Propellernnabe 2mm über der Rumpflinienverlängerung liegt. Kleiner konnte ich den Winkel leider nicht machen, weil ich der Einfachheit halber den Rumpf unten gerade geführt ist.
Müsste aber ja eigentlich auch besser werden, wenn ich mit dem Schwerpunkt weiter nach hinten gehe.

Gruss, Jan.
 

molalu

User
Boot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

Boot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

Hallo,
ich finde es schon mal super, dass Du mit Teilen aus der Restekiste so weit gekommen bist - Kompliment. Um Dein Problem abzustellen und dem sogen. "Propwalk" entgegen zu wirken, solltest Du das Ruder auf die rechte Seite, von achtern gesehen, versetzen. Ich hänge mal 2 Fotos von meiner "Tsunami" = Hydro&Marine an.

L1070906.JPGL1070899.JPG
 

molalu

User
Boot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

Boot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

Hallo Jan,
noch ein Tip - falls Du noch Dreiecksleisten in der Restekiste hast. Verklebe jeweils rechts und links an der äußersten Rumpfseite (bündig mit der Rumpfseite) eine Leiste. Das verbessert den Geradeauslauf und die Kurvenfahrten nochmals deutlich und Du hast nicht so viel Spritzwasser.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Du den richtigen Prop hast. Bei Deinem Bauprojekt macht es sicherlich keinen Sinn in hochwertige Props zu investieren, aber beim Boot ist es wie beim Fliegen. Du musst durch verschiedene Einstellungen, Schwerpunkt, Powertrimm, Props (2-Blatt, 3-Blatt, Steigung u. Größe) die optimale Lage "erfahren".
Ach so - noch ein Hinweis. Du hast einen rechtsdrehenden Motor. Die Drehrichtung ergibt sich aus der Montage, also in Blickrichtung Heck/Prop.

Weiterhin viel Spaß:)
 
Danke für Deine Vorschläge.
Schickes Geschoss hast Du da!

Hatte vergessen, meinen Namen unter den Post zu schreiben. Ich bin Henrik. :)

noch ein Tip - falls Du noch Dreiecksleisten in der Restekiste hast. Verklebe jeweils rechts und links an der äußersten Rumpfseite (bündig mit der Rumpfseite) eine Leiste. Das verbessert den Geradeauslauf und die Kurvenfahrten nochmals deutlich und Du hast nicht so viel Spritzwasser.
Da hatte ich auch schon drüber nachgedacht. Du meinst dann als Spray Rail ganz an der Unterkante der Rumpfseitenteile oder?

Ich bin mir auch nicht sicher, ob Du den richtigen Prop hast. Bei Deinem Bauprojekt macht es sicherlich keinen Sinn in hochwertige Props zu investieren, aber beim Boot ist es wie beim Fliegen. Du musst durch verschiedene Einstellungen, Schwerpunkt, Powertrimm, Props (2-Blatt, 3-Blatt, Steigung u. Größe) die optimale Lage "erfahren".
Das mit dem Ausprobieren habe ich auch schon festgestellt. Bei fliegendem Gerät wüsste ich was zu tun ist. Bei den Booten bin ich noch nicht soweit und daher dankbar für Eure Hilfe.

Hochwertige Metallprops machen keinen Sinn. Mehr als 20km/h werden bei dem Motor sowieso nicht gehen. Aber mir geht's um's erstmal um's Ausprobieren und Lernen. Bei den Kunststoffprops habe ich schon ein paar zwischen 30 und 39mm durch. der 36mm passte am besten vom Fahrverhalten und der Leistungsaufnahme.

Ach so - noch ein Hinweis. Du hast einen rechtsdrehenden Motor. Die Drehrichtung ergibt sich aus der Montage, also in Blickrichtung Heck/Prop.
Weiterhin viel Spaß:)
Ja stimmt. Allerdings durfte ich schon lernen, dass zumindest bei den Props die Hersteller nicht einheitlich kennzeichnen. Z.B. bezieht sich Graupner auf die Motordrehrichtung und aeronaut auf die Fahrtrichtung.
 

molalu

User
Sorry HnerikBoot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

Sorry HnerikBoot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

Sorry Henrik, ich war so von Jan seinem Post begeistert, dass ich ihn dann wohl verinnerlicht hatte. Jan hat die Lösung deiner Probleme absolut perfekt und korrekt beschrieben. Entscheidend wird der Umbau des Ruders an die rechte Seite des Heckspiegels sein. Dein Stevenrohr ist vermutlich mit Epoxid eingeharzt und sollte stabil genug sein, um ohne Stevenrohrhalter auszukommen. Ich glaub auch das Dein Prop zu viel getaucht fährt. Eigentlich sollte das Stevenrohr nur wenige Grad nach unten geneigt sein. An meinem Boot siehst Du einen sogen. Powertrimm. Damit kann ich die Neigung stufenlos einstellen (trimmen).
Du hast mich richtig verstanden. Die Dreiecksleisten an die beiden äußersten Kanten kleben. Die Leisten sollten bündig mit der Bordwand abschließen. Du musst diese beiden seitlichen Leisten auch nich bis in die Bugspitze verkleben. Es reicht der Teil der Bordwand, der gerade ist.
Pass mit dem Car-Regler auf. Der wird das auf Dauer nicht packen und irgendwann überhitzen. Du fährst zwar nur mit Bürste an 2S, aber wie es sich gehört, immer vollgas!? Wassergekühlte 60Ah-Bürstenregler gibt es neu und gebraucht (in der Bucht) für schmales Geld.
Wenn Du dann so richtig auf den Geschmack gekommen bist, dann solltest Du auf brushless umrüsten. Einen Antrieb mit einer gescheiten Flexwelle und Du wirst sehen, das Spee auch auf dem Wasser einen riesen Spaß sein kann.
Viel ERfolg bei den weiteren arbeiten und Abstimmungen:)
 
Du meinst schon den Wellenaustritt mittig am Rumpf aber den Motor um wenige Grad aus der Mitte nach rechts versetzt oder?
Hallo Henrik,

Bei meine Boote ist der ganze Anriebsstrang, je nach Bootsgrösse 5 bis 10 mm, aussermittig nacht rechts eingebaut, also Motor, Kupplung und Wellenkocher. Das Bild ist von meinen 80 cm Arowana.
Asgat.jpg
Das Foto von der Welle täuscht etwas, da es nicht genau von der Seite fotografiert ist. Ich glaube, die Welle ist 5° nach unten geneigt, so dass die Propellernnabe 2mm über der Rumpflinienverlängerung liegt. Kleiner konnte ich den Winkel leider nicht machen, weil ich der Einfachheit halber den Rumpf unten gerade geführt ist.

In den Arowana ist die Welle 45 cm lang (2 mm Federstahlwelle mit 4 mm Endstück), damit die Neigung nach unten so klein wie möglich ist mit eine starre Welle.
Maten schroefas..jpg

Eine Flexwelle hat mehr Einstellmögligkeit, wenn das Boot einmal gut läuft verstellt man nichts mehr, ich habe genügend erfahrung um das mit eine starre Welle hin zu kriegen, da erspare ich mich das nach jeden Fahrtag das rausnehmen, saubern, trocknen und vor den nächsten Fahrtag wieder fetten und einbauen der Flexwelle...

Gruss, Jan.
 
Habe nochmal ein paar Veränderungen vorgenommen und getestet.

Der Lifting Strake auf der Steuerbordseite lief 2mm aus der Flucht. Den habe ich begradigt.
Ich habe dem Boot mal mit stehendem Motor einen kräftigen Schubs gegeben. Dann läuft es sauber geradeaus.
Das Unterwasserschiff sollte also jetzt passen.

Mein aus dem Kabelkanal geschnittenes Ruder war ziemlich weich. Ich habe jetzt eins aus Alu gemacht und vorne angeschliffen:
IMG_20190913_154156119.jpg
Das brachte nochmal mehr Geschwindigkeit und knackigere Kurven.

ESC und Empfänger habe ich soweit wie möglich nach hinten gepackt. Der Schwerpunkt liegt jetzt bei 19cm vom Heck nach vorne.
Das Boot ist übrigens wirklich sehr leicht geworden. Aktuell mit Akku 880g.

Der Geradeauslauf passt leider immer noch nicht. Vermutlich durch das steifere Ruder zieht das Boot noch stärker nach rechts.

Außerdem habe ich eine Wasserkühlung für den Motor eingebaut:
IMG_20190913_154031745.jpg
Sichtbar kommt zwar nur bei Vollgas Wasser durch, aber der Effekt ist enorm. Der Motor wird nur noch gerademal handwarm.
@Ingolf - Der Car Regler ist noch weniger warm. Um den mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Den Spitzenstrom hatte ich beim letzten Mal mit 9A gemessen. Das sollte der locker wegstecken.

Video hab ich auch gemacht, allerdings gründlich vergeigt, da ich rechts nen Stein mit drauf habe und auch noch falsch fokussiert. Hier noch der brauchbarste Ausschnitt:
Ruder ist übrigens ein paar Klicks links getrimmt, daher läuft das Boot halbwegs geradeaus.

Als nächstes setze ich jetzt das Ruder nach rechts und wenn das auch nichts hilft, werde ich wohl den Antriebsstrang nach rechts versetzen wie von Dir vorgeschlagen, @Jan.
 
Hallo Henrik,

Im Video läuft das Boot doch ganz gut, vielleich noch ein wenig zu nass, aber den Antrieb und Grösse angemessen würde ich sagen.
Als ich noch Rennen fuhr, mit Bürstenmotoren, hatten wir einen Speed 700 BB mit 12-14 Zellen NiMH (heute 4S) in Boote dieser Grösse...

In einem Boot aus Depron würde ich das nicht machen, das hält das Material ohne verstärkung mittels Glasgewebe und Epoxy nicht aus.

'Rennbootmässig' ist die Kühlwassereinlass eine Bremse (und auf die Falsche Seite, weil beim Rennen nur Rechtskurven gefahren werden), weil das Rörchen senktrecht steht. Weniger widerstand und bessere Wasseraufnahme gibt es wenn das Rörchen schräg nach vorne zeigt, ist wobei es nur eine Fingernagel Dicke aus dem Rump heraus ragt.

Noch besser funktioniert das wenn die Auslass auch unter dem Rumpf ist und zwar schräg nach hinten geneigt, wobei es Sog entwikkelt und das Kühlwasser auch bei niedrige Geschwindigkeit fliesst.

Das Video ist auf 'm Rhein bei Rodenkirchen, oder?

Gruss, Jan.
 
Hallo Henrik,

Im Video läuft das Boot doch ganz gut, vielleich noch ein wenig zu nass, aber den Antrieb und Grösse angemessen würde ich sagen.
Als ich noch Rennen fuhr, mit Bürstenmotoren, hatten wir einen Speed 700 BB mit 12-14 Zellen NiMH (heute 4S) in Boote dieser Grösse...

In einem Boot aus Depron würde ich das nicht machen, das hält das Material ohne verstärkung mittels Glasgewebe und Epoxy nicht aus.
Nee, hatte ich auch nicht vor. Sollte der Motor mal den Geist aufgeben, würde ich ggf. noch auf ein 3S Setup gehen und den Rumpf mit Glasmatte belegen. Habe ganz gute Erfahrungen mit Parkettlack zum Laminieren von Glasfaser auf Depron gemacht. Der lässt sich leichter verarbeiten als 2K Harz. Aber erstmal soll das Boot so bleiben. Lackieren werde ich es noch, wenn es mal sauber läuft.

'Rennbootmässig' ist die Kühlwassereinlass eine Bremse (und auf die Falsche Seite, weil beim Rennen nur Rechtskurven gefahren werden), weil das Rörchen senktrecht steht. Weniger widerstand und bessere Wasseraufnahme gibt es wenn das Rörchen schräg nach vorne zeigt, ist wobei es nur eine Fingernagel Dicke aus dem Rump heraus ragt.

Noch besser funktioniert das wenn die Auslass auch unter dem Rumpf ist und zwar schräg nach hinten geneigt, wobei es Sog entwikkelt und das Kühlwasser auch bei niedrige Geschwindigkeit fliesst.
Guter Hinweis. Danke. Den Einlass passe ich vielleicht nochmal an, wenn ich dazu komme, das Ruder nach rechts zu setzen.
Bzgl. Auslass hatte ich die Empfehlung gelesen, ihn über der Wasserlinie zu halten. Weil man dann sehen kann, dass der Kreislauf funktioniert.

Das Video ist auf 'm Rhein bei Rodenkirchen, oder?
Jep. Gutes Auge trotz des unscharfen Hintergrunds. ;)
 
Bzgl. Auslass hatte ich die Empfehlung gelesen, ihn über der Wasserlinie zu halten. Weil man dann sehen kann, dass der Kreislauf funktioniert.
Hallo Henrik,

Das stimmt, aber wenn nur wenig Wasser fliesst, ist ein 'saugender' Auslass eine mögliche Verbesserung.

Al meine schnelle Boote habe dieses drucklose Kühlsystem, auch semi scale Modelle, die Stundenlange spazierfahrten entlang die Kanäle unserer Stadt machen, meistens Schrittgeschwindigkeit mit ab und zu einen hundert Meter Sprint mit Vollgas, sowas:
https://youtu.be/JTYDvmR4p8U

Bis jetzt hat das Kühlsystem immer tadellos funktioniert, auch bei Rückwärtsfahrt.

Gruss, Jan.
 
Hier noch ein Update von mir.

Ich habe das Ruder jetzt nach rechts gesetzt:
IMG_20190915_205753196~2.jpg

Das war der richtige Tipp! Damit läuft das Boot jetzt (überwiegend) geradeaus.
Hier noch ein etwas längeres Video in besserer Qualität:

Leider bin ich noch nicht ganz zufrieden. Nicht immer läuft das Boot geradeaus wie an der Schnur gezogen (wie z.B. auf der ersten Geraden bei 0:13).
Manchmal zieht es nach dem Ausleiten der Kurve leicht nach rechts (0:36), dann wieder leicht nach links (1:52). Ich hatte erst den Verdacht, dass das Servo nicht richtig zentriert, konnte das aber an Land nicht nachstellen. Und auch im Wasser kehrt das Boot nach leichtem Nachsteuern und erneutem zentrieren in Rudermitte wieder in die ursprüngliche Kurvenfahrt zurück.
Kann mir keinen Reim drauf machen.

Dann war mein Gedanke, dass die bis nach hinten durchgezogenen Strakes vielleicht damit zu tun haben. Daher habe ich die gekürzt:
IMG_20190917_084827465_HDR.jpg
Das hat aber keine Verbesserung gebracht, nur eine deutliche Einbuße in der Endgeschwindigkeit. Fahrbild ist jetzt eher gemächlich. :mad:

To be continued...
 
Hallo Henrik,

Schön das du wieder am Tüfteln warst.

Den Ruderaushalter soll nicht bewegen (biegen) können under Last, ein einziger Alustreifen könnte zu weich sein und das Lenken beeinflüssen.

Für das eigensinnige Kurvenverhalten ist die Leichbau verantwörtlich, nach eine Kurve 'klebt' mal den Linker, oder Rechterseite des Bootes am Wasser, was dann zu ungewolten Kurvenfahrt leitet. Wenn der Depron Boden nicht geglättet ist mittels Glassgewebe und Epoxy, hat das relativ offene Depron noch mehr Griff.

Abhilfe ist Bodenhaftung verringern und mehr Gewicht in form eines kräftigeren Antrieb, um das gemächliche Fahrbild zu beheben.

Bootsbau ist eben Kompromisse eingehen, für 63 cm Boot ist mit einen 540 Motor nicht mehr drin. Sogar den 540er erzeugt genügend Antriebsmoment um das Boot auf die rechte Seite zu drücken, was am Anfang gut zu sehen ist, etwas Gewicht (Lipo,gaaanz wenig, oder Regler, etwas mehr) nach links verlagern um das entgegen zu wirken, hilft auch gegen den Rechtsdrall. In Ruhe liegt das Boot dann schief.

Das letzte bisschen Rechtsdrall is nur durch das nach rechts einbauen der Antriebsstrang zu beheben...

(Wenn du doch dabei bist: Boden versteifen und ein 700er mit 4S einbauen...)

Gruss, Jan.
 

molalu

User
-Boot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

-Boot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

Hallo zusammen,
ich denke das der Henrik ausgereizt hat, was mit dieser Eigenkonstruktion in Depron-Leichtbau machbar ist. Wenn es an Speed und "Spurtreue" mehr sein soll, dann sollte man minimum an einen gestuften GFK-Rumpf mit leichtem V denken. Man kann heute, wenn auch bei vielen Powerboot-Fahrern verpönt, ein Low-Budget - Projekt ins Leben rufen und trotzdem mit erprobten und standfesten Komponenten ein Boot preiswert aufbauen. Das muss nicht SAW-tauglich sein, dennoch kann so ein Mono für schmales Geld Adrenalin erzeugen und viel Spaß machen. Die Nachfolger von TFL-Hobby = RC-Terminal bieten im Netz sehr preisgünstige Komponenten an, um ein schnelles Boot aufs Wasser zu bringen.
 
Für das eigensinnige Kurvenverhalten ist die Leichbau verantwörtlich, nach eine Kurve 'klebt' mal den Linker, oder Rechterseite des Bootes am Wasser, was dann zu ungewolten Kurvenfahrt leitet. Wenn der Depron Boden nicht geglättet ist mittels Glassgewebe und Epoxy, hat das relativ offene Depron noch mehr Griff.
Ja, den Verdacht habe ich auch. Fühlte sich an, als ob das Boot auf einer Seite klebt. Ich habe noch 49g Gewebe da. Das pack ich mal drauf und zieh den Rumpf glatt ab.

Bootsbau ist eben Kompromisse eingehen, für 63 cm Boot ist mit einen 540 Motor nicht mehr drin. Sogar den 540er erzeugt genügend Antriebsmoment um das Boot auf die rechte Seite zu drücken, was am Anfang gut zu sehen ist, etwas Gewicht (Lipo,gaaanz wenig, oder Regler, etwas mehr) nach links verlagern um das entgegen zu wirken, hilft auch gegen den Rechtsdrall. In Ruhe liegt das Boot dann schief.
Der Empfänger kann noch nach links. Dann muss ich mit den Kabeln nicht quer rüber. Vielleicht hilft das noch was.

(Wenn du doch dabei bist: Boden versteifen und ein 700er mit 4S einbauen...)
:)
Das läuft meinem ursprünglichen Ansatz, möglichst viel vorhandenes zu verwenden, entgegen.
Der Regler geht auch nur bis 2S. Vielleicht doch irgendwann mal Brushless, dann könnte ich auch an einer Phase die Drehzahl abgreifen...

Hallo zusammen,
ich denke das der Henrik ausgereizt hat, was mit dieser Eigenkonstruktion in Depron-Leichtbau machbar ist. Wenn es an Speed und "Spurtreue" mehr sein soll, dann sollte man minimum an einen gestuften GFK-Rumpf mit leichtem V denken. Man kann heute, wenn auch bei vielen Powerboot-Fahrern verpönt, ein Low-Budget - Projekt ins Leben rufen und trotzdem mit erprobten und standfesten Komponenten ein Boot preiswert aufbauen. Das muss nicht SAW-tauglich sein, dennoch kann so ein Mono für schmales Geld Adrenalin erzeugen und viel Spaß machen. Die Nachfolger von TFL-Hobby = RC-Terminal bieten im Netz sehr preisgünstige Komponenten an, um ein schnelles Boot aufs Wasser zu bringen.
Ich denke auch, dass viel mehr nicht geht. Das Boot war nie gedacht, um Geschwindigkeitsrekorde zu brechen. Habe auch gar kein passendes Revier in der Nähe. Wollte einfach mal ausprobieren, was mit Sachen aus der Restekiste geht und dabei lernen. Heißt ja schließlich Modellbau :). Alle Beiträge hier waren dabei super-hilfreich. Danke nochmal dafür.

Mein letzter Beitrag oben ist eigentlich auch Jammern auf hohem Niveau. Dafür, dass ich in Summe grade mal 25€ ausgegeben habe, bin ich sehr zufrieden und ehrlich gesagt überrascht, dass das Boot mit einem 540er Motor doch ein ganz ansprechendes Fahrbild abgibt.

Mal schauen, was ich mit den kleineren Optimierungen noch geht und dann ist auch gut.
Falls es Euch interessiert werde ich weiter berichten.
 
Nix klebt mehr...

Nix klebt mehr...

Hatte gestern Abend nochmal etwas Zeit in der Werkstatt.
Ich habe die Lifting Strakes wieder bis nach hinten verlängert und den Rumpf mit GF Matte bezogen.
Der ist jetzt glatt wie ein Babypopo. Es sind 30g an Gewicht dazugekommen. Gesamtgewicht liegt jetzt also bei 910g.

Heute früh konnte ich nochmal testen mit gemischten Ergebnissen.
Mit vollem Akku lief das Boot gut. Auch deutlich mehr Fluss durch die WaKü. :D
Nach dem Aufrichten aus Rechtskurven, wenn die linke Seite wieder ins Wasser kam, hatte das Boot immer noch die Tendenz links kleben zu bleiben.
Sobald wieder Geschwindigkeit da war (nach 1-2m) löste es sich aber von alleine und lief wie an der Schnur gezogen.
Mit abnehmender Spannung/Geschwindigkeit fing es wieder an, zu links kleben zu bleiben.

Also hattet Ihr Recht damit, dass mit dem Antrieb das Ende Fahnenstange erreicht ist.
Ich glaube auch, dass der von Euch angesprochene zu große Wellenwinkel das Kleben begünstigt, weil der Prop das Boot vorne zu stark ins Wasser drückt.

Nebenbei habe ich festgestellt, dass der Schwerpunkt noch einen Tick weiter nach vorne kann. Beim Kreuzen einiger Wellen kam das Boot komplett aus dem Wasser :cool: und kippte dann in der Luft leicht nach hinten weg. Wenn der SP passt, sollte es wieder gerade auf dem Kiel aufkommen oder?

Für mich hat der Rumpf (insb. jetzt wo er mit Glas belegt ist) aber noch Potenzial nach oben. Also werde ich wahrscheinlich doch noch einen stärkeren Antrieb einbauen und dabei dann gleich den Antriebsstrang nach rechts versetzten.
Ich oute mich jetzt mal als HK Besteller und habe erstmal dort geschaut. Folgendes könnte m.E. gut passen:
Motor - Der hat einen Durchmesser von 29mm. Der alte mit Wasserkühlung 43mm. Dadurch könnte die Welle vorn 7mm tiefer. Dann käme ich auf einen Wellenaustrittswinkel von nur noch 2-3° Die KV Zahl ist etwas höher als bei meinem 540er. Dann könnte ich mit 2S entspannt cruisen und mit 3S oder 4S etwas schneller unterwegs sein.
Außerdem dieser Regler.

Was meint Ihr?
 

molalu

User
Boot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

Boot-zieht-nach-Anbau-von-Liftin

Hallo Henrik,
das sind genau die China-Böller, die ich gemeint habe. Für Deine Zwecke absolut OK. Schau noch mal nach dem Gewicht von dem HK-Regler. Ich glaube, dass der ziemlich schwer ist. Wenn Du die Komponenten verbaut hast, solltest Du mit verschiedenen Props weiter experimentieren. Ich gaube auch, das 3S für Dein Leichtgewicht schon das Maximum ist.
Solltest Du irgendwann Geschmack auf mehr bekommen, dann empfehle ich Dir das Nachbar-Forum www.RC-Raceboats-Forum.de Dort sind mindestens so nette Leute wie hier bei RCN. "Dort wird Ihnen geholfen". Du findest aber auch sehr viel über Set-Ups, und, und, und.
Und falls Du mal für schmales Geld einen Rumpf, Teile, oder eine RTR-Boot kaufen willst - dort findest Du auch eine Börse.
 
Hallo Henrik,

Wie Ingolf schon sagte, die Teile passen, den Regler ist tatsächlich etwas klobig und schwer, aber das steckt deinen Rump problemlos weg.

Ich würde aber unbedingt den programming Card dazu bestellen, diese Regler sind umgelabelter Flycolor Regler, die sind ganz gut, aber deren Gebrauchsanleitung...
Vor enige Jahre hebe ich mal den 120A Version getestet für Flycolor und den Gebrauchsanleitung überarbeitet / übersetzt von "Chinglish" auf Englisch, weil ich den Regler nicht programmieren könnte mit was an Beschreibung mitgeliefert wurde. Offensichtlich hat da was gefehlt im Anleitung, denn ich habe nach endlosen 'rumprobieren und Mailcontact mit den Hersteller letztenendlich den programming Card bestellt, womit das programmieren dann sofort geklappt hat...
https://hobbyking.com/en_us/hobbyking-boat-esc-programming-card.html
https://youtu.be/X_Jo1Ix0GZ4

Wenn du den Antriebsstrang nach rechts versetzt einbaust, kommt die Welle automatisch etwas höher aus dem Spiegel, was neben den 'dünneren' Motor den Wellenwinkel nochmal verringert.

Ich würde auch zu einen robusteren Ruderanlage raten, sowas wie das hier https://nl.aliexpress.com/item/4000...chweb0_0,searchweb201602_7,searchweb201603_53 wobei den Strut natürlich in die Restekiste wandert. Oder du guckst mal hier: https://www.rc-raceboats-shop.de/ruderanlagen/profi-ruder-bicolor.html
Den Grund für eine stabile Ruderanlage wird spätestens klar wenn du den neuen Motor eingebaut hast und gefahren bist, das Ruderblatt sollte von aleine nicht bewegen können, das gibt ärger mit dem Fahrverhalten.

Springen und Landen; das Boot soll mit dem Heck erst landen, sonst gibt's Überschläge, das gut zu kriegen ist eine Sache von Ausprobieren.

Wenn neue Lipo's angesagt sind, nimm den höchsten C-wert, 25 C im Boot is wirklich nicht viel, vor Allem wenn einen Brushless dran lutscht.

Gruss, Jan.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten