Wie richtig löten ???

Mefra

User
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage bzgl. des richtigen Löten.

Wie lötet man z.B. zwei gleichdicke Kabel z.B. 4mm² zusammen; legt man die beiden abisolierten und verzinnten Kabelenden zusammen und lötet sie dann, quasi nebeneinander?? :confused:

Und wie lötet man ein 4mm² Kabel an einen 4mm Goldkontaktstecker, da diese i.d.R. eine 2,5 bis 3 mm Bohrung haben. :(
Kann man das verzinnte Kabel abschleifen, so dass es in diese Stecker passt???

Welches Lötzinn ist für diese Lötungen das Richtige??
Ich nehme immer das gleiche Elektroniklötzinn ohne Flußmittel, wie ich es auch z.B. zum Löten von Servokabel einsezte.

Es wäre schön, wenn Ihr mir hierbei mit Tipps und Tricks helfen könntet, ggf. mit ein paar Fotos??

Vielen Dank schon mal im voraus :)
 

MalteS

User
Wenn du 4mm² Kabel brauchst sind 4mm Goldstecker m.E. zu wenig.

Zum Löten generell, ich mach das so:
Gute Lötstation ca. 330°
Gute Lötspitze, nassen Schwamm zum Abwischen derselben. Elektroniklot. Keinesfalls irgendwas daran rumschleifen. Lötspitze sollte überall verzinnt sein und wenn heiß sollte das Lötzinn überall sofort schmelzen wenn es daran kommt. Hier ist gutes Werkzeug das A und O.

Zwei Kabel verbinden:
Abisolieren, nicht verzwirbeln
Beide Kabel ineinanderstecken
Zwischen zwei Fingern ein wenig rollen
Lotkolben und Zinn dran und warten bis es überall hingeflossen ist.
Wichtig dabei: Mit dem Zinn Wärmebrücke zwischen dem Lötkolben und dem Kabel schaffen.

Kabel in Stecker
Stecker: Bohrung mit Zinn auffüllen, Aufpassen das nix in die Lamellen läuft
Kabel abisolieren, Verzinnen.
Lötkolben an Kabel und Stecker und Kabel in Stecker einführen wenn das Zinn schmilzt.
Den Stecker fixiere ich irgendwie.

Das war grundsätzlich. Für ein 4mm² Kabel verwende ich aber dann einen 100W Lötkolben. Eine normale Lötstation bringt die Leistung nicht. So denke ab 50W kann man es versuchen.
 

Knut

User
Hallo Frank,

ich kopiere Dir mal einen früheren Beitrag von mir rein.

Ein 60-100 W Lötkloben ist für Deine Lötaufgabe schon das richtige. ( Kabelquerschnitt 2-2,5 mm²)100 W muß aber nicht sein.
Achte auf eine saubere/verzinnte Lötspitze. Nicht so ein schwarzer verzunderter Haken. ( Im kalten Zustand läßt sie sich mit der Feile ordenlich bearbeiten und beim anschließenden Hochheizen im richtigen Moment mit Lötzinn ( mit Kolophoniumseele) ordendlich verzinnen.
Dann Kabel verzinnen. Lötspitze an das Kabel halten, an das abisolierte natürlich und gleichzeitig Lötzinn zuführen. Fertig.
Mache das gleiche mit dem Motoranschluß. Jetzt Kabel an den Anschluß halten, kurz noch mal zum Lötzinn und verlöten. Wenn Dir jemand den Motor und das Kabel halten kann und Du die Lötstelle erwärmst und gleichzeitig Lötzinn mit Kolohoniumseele zuführen kannst, ist das optimal. (Lötzinn und Flußmittel wird gleichzeitig zugeführt und das Kolophonium verbrennt nicht schon unterwegs.)Ohne Flußmittel wird wird es keine Lötverbindung, sondern kleben.
Dein Isolierung schmilzt in der kurzen Zeit nicht, bei den Reglern wird meist auch Silikonisolierung verwendet.
Wichtig:
1. Richtiger Lötkolben (W)
2. Saubere und verzinnte Spitze
3. Elektroniklötzinn ( Kolohoniumseele) wichtig!
(Fett und Säure sind in diesem Bereich Tabu)
4. Alle Lötstellen sauber ( metallisch blank )
5. Kurze Lötzeit (1-3 s), Zinn muß fließen
(je nach Größe der Lötstelle kann es aber auch schon mal länger sein)
5. Nicht verwackeln. Gegebenenfalls Zähne zusammenbeißen. Ansonsten:Kalte Lötstelle > Bruch

Wichtig auf jeden Fall. Lötzinn mit Kolophniumseele als Flußmittel. Also Elektroniklot, da ist das bereits drin.

Kabel von solchen Querschnitten zusammenfügen, mache ich auch wie Maltes.
Ebenso die Vorgehensweise beim Stecker/Buches anlöten. Fixiere den Stecker/Buches in einem Loch in einem Brett. Manche, was ich hier schon gelesen habe, verwenden dazu einen Metallblock um die Wärme von den Lamellen abzuhalten. Das beißt sich allerdings die Katze in den Schwanz. Ich will meine Lötstelle schnell auf Schmelztemp. des Lotes bringen. Das gelingt nicht schnell, leite ich zusätzlich noch Wärme ab. Letztendlich muß ich das Werkstück auf Schmelztemp. des Lotes bringen, je schneller umso besser. Der heiße Lötkolben allein nützt noch nichts. Für jede Aufgabe allerdings den richtigen Lötkolben mit entsprechender Leistung um genau das am jeweiligen Werkstück/Bauelement zu erreichen.

Tschüß
Knut
 

Mefra

User
Vielen Dank

Vielen Dank

für Eure Tipps,

doch ewtas ist mir noch unklar:
Kabel in Stecker
Stecker: Bohrung mit Zinn auffüllen, Aufpassen das nix in die Lamellen läuft
Kabel abisolieren, Verzinnen.
Lötkolben an Kabel und Stecker und Kabel in Stecker einführen wenn das Zinn schmilzt.
von MalteS

Ja, doch da habe ich das Problem, dass das 4mm² Kabel nicht in den Stecker passt, so habe ich dann das abisolierte in verzinnte Kabel mit einer Feile so geschliffen, dass die 4mm² in den Stecker passen.
Dann den Stecker mit dem Lötkolben so erwärmt, dass frisches Lötzinn (Sn60 steht auf der Spule) auf dem Kabel schmilzt und die "Lücken" auffüllt.

War das falsch :confused:
 
Nein, aber kompliziert ;)

Wieso nimmst du nicht ne Abisolierzange und nimmst nebender Isolierung noch von der Kupferseele so viel weg, dass es (vor dem verzinnen) in den Stecker passt ??

Dann verzinnen und der Rest wie oben.

Sollte etwas schneller und einfacher gehen.
 

HFK

User
Eine Bohrung von 2,5mm hat einen Querschnitt von D^²*Pi/4 = 4,9 mm². Ein Kabel mit 2,5mm² sollte trotz der Luft zwischen den Litzen eigentlich passen :D
 
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