DIY Cockpitausbau - wie macht ihr das

onki

User
Hallo,

Ich habe nun mein erstes Instrumentenbrett selber gebaut und möchte den Fred hier zum Austausch von Tricks nutzen, was man für den Cockpitausbau alles "zweckentfremden" kann bzw wie man solche Dinge einfach herstellt.
Ich bin beim Instrumentenbrett wie folgt vorgegangen:

Kontur des Instrumentenbretts am Modell bzw. vorhandenen Instrumentenpilz mit Hilfe von Tonpapier abgenommen und Schablone ausgeschnitten
Die Schablone eingescannt und das Biutmap in CorelDraw vektorisiert.
Vorhandene Instrumente auf das Brett kopiert und halbwegs sinnvoll (was auch immer sinnvoll erscheint) auf dem Brett verteilt. Dabei hab ich alles hier im RCN verfügbare verwendet. Darauf achten das nur runde oder rechteckige Komponenten verwendet werden.
Die Seite hab ich dann kopiert auf eine andere Seite und soweit reduziert, dass nur die zum Fräsen nötigen Umrisse bzw. Bohrungen übrig bleiben. Die Position selber darf halt nicht mehr geändert werden.
Diese Seite als DXF exportiert und in Estlcam entsprechend für die Fräse vorbereitet (incl. Bohrlöcher für die 4 Schrauben / Instrument).
Als Material hab ich 2mm schwarze Kunststoffplatte verwendet. Material weiß ich leider nicht (hat aber eine Schutzfolie). Als Fräser dient ein 1,5mm Zweischneidenfräser der auch die Bohrungen erstellt.
Die Scalen werden mit einem Farblaser (aus der ersten Seite) ausgedruckt und einlaminiert, damit sich der Glaseindruck ergibt. Danach wird das entlang der Kontur mit etwas Untermaß ausgeschnitten und hinter das Brett geklebt.
Nun kann noch eine zweite Schickt dahinter kommen, das wäre aber Optional. Die Schrauben (ich hatte nur M2x8 Linsenkopf ausreichend verfügbar) werden dann eingeschraubt und ggf. mit dem Dremel gekürzt.
Nun kann man das Instrumentenbrett entweder einkleben oder, wenn man ein zweites hinten drauf hat von hinten an passender Stelle (also wo "Fleisch" vorhanden ist) verschraubt werden.
Der Knüppel ist im 3D-Drucker entstanden, nur das Gurtzeug wurde zugekauft weil schwierig in Metall zu erstellen. Das Sitzkissen ist auch selber genäht.

Wie macht ihr das so und wie kann ich die Details noch verfeinern. Schön wären beispielsweise geschwungene Ringe um die Instrumente wie z.B. beim Fahrtmesser. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das dauerhaft hält und wie ich die auf den Kunststoff kleben soll ohne eine Sauerei zu erzeugen.

Wie erstellt ihr Schalter oder Kontrolllampen?
Wie näht ihr die Polster (auf links die Naht und dann umkrempeln oder mit Overlock)?
Was baut ihr sonst noch selber im Cockpit?

Es geht um Semi-Scale Cockpits im Bereich um 1:3,5

Gruß
Onki
 
Viel habe ich nicht beizutragen, aber hier zwei Kleinigkeiten, die zu einem Cockpit passen könnten:

1. Karte
Vor GPS Zeiten gab es das tatsächlich: beschriftete, maßstabsgetreue Zeichnungen von den Landschaften, über denen man gerade fliegt aus echtem Papier. Da konnte man sich Flugrouten einzeichnen, Höhenprofile ablesen, Orts- und Flussnamen erkennen und sich auch an Straßen orientieren.
Je nach Alter des Flugmodells würden sich heute mehrere Methoden eignen:
Oldtimer: Wie auf dem Foto zu sehen, einfach eine Wanderkarte oder ein Messtischblatt aus dem Netz in Word einfügen und entsprechend verkleinern. Hat den Vorteil in Word, dass es beim verkleinern nicht verpixelt und scharf bleibt. Hier bei einen WWI Flieger in 1:6 eine Wanderkarte vom Nordschwarzwald, aus meinem Fundus einfach eingescannt und dann bearbeitet.
Bei Fliegern bis 2000 kann man auf die gleiche Weise auch eine ICAO Karte genauso bearbeiten. Für solche privaten Zwecke sehe ich keine urheberrechtlichen Probleme. Ansonsten gäbe es gebrauchte Wanderkarten und natürlich veraltete ICAO Karten sehr preisgünstig in den einschlägigen Foren zu erweben.
00.Karte.JPG

2. Pilot (in diesem Fall -in!)
Es ist ganz erstaunlich, wie selbst aus der Distanz Kleinigkeiten wie echte Haare und Bekleidung aus echtem Stoff in Gegensatz zu lediglich aufgemalten Features wirken. Hier im Maßstab 1:5.
00.Pilot.JPG

Viele Grüße

Henner
 

onki

User
Hallo Henner,

sehr schöne Lösung. Ich bin aber ausschließlich in den aktuellen Zeiten unterwegs.
Was auf den Karten im Cockpit dargestellt ist, ist denke ich zweitrangig. Das kann eh kein Mensch lesen geschweigedenn erkennen (zumindest nicht in den genann ten Maßstab).
Ob da ein Schnittmuster aus der Burda-Moden oder die Karte von Timbuktu angezeigt ist, mag den Erbauer begeistern, der Rest nimmt es aber nicht zur Kenntnis.
Daher bin ich mit den hier bereitgestellten Instrumenten etc. auch sehr gut bedient.

Mein Interesse zielt eher darauf, wie man z.B. die erhabenen, gewellten Ringe einiger Instrumente nachbildet und vernünftig befestigt usw.
Die würden optisch noch einen draufsetzen und recht gut erkennbar sein (zumindest wenn man sich bückt und das Modell etwas genauer begutachtet).
Bei 3D-Druckteilen bin ich da skeptisch weil die sich i.d.R. verziehen und auch schrumpfen. Zudem bin ich nicht sicher, on das Zeug dauerhaft kleben bleibt. Und beispielsweise bei einer geschlossenen Haube ist das ein wichtiges Thema.

Gruß
Onki
 
Es geht auch ohne viel Technik: Die Instrumente sind von modelflying.co.uk heruntergeladen, das Instrumentenbrett und die MG's aus Balsaresten und etwas Draht, die Unterlagen der Instrumente Balsareste- die bei den lasergeschnittenen Bausätzen so übrigbleiben... Dann etwas Farbe und fertig.
IMG_4572.jpeg
 
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