Problem mit Reisenauer HK 2524-1400 an Super Chief 8:1?

Hallo zusammen,

vielleicht hat jemand eine Idee und könnte bei meinem Problem weiterhelfen...

Zur Ausgangslage:

Ich betreibe in einer Alpina 4001 CME den im Titel genannten Antrieb (damalige Empfehlung von Andy Reisenauer für ein leichtes und effizientes Setup). Regler ist ein Graupner Brushless Control T60 HV.
Bis vor kurzem war alles in bester Ordnung. Der Antrieb lief an 8s 2200 (!) mit 26A, was in etwa 750 Watt entspricht. Das ist ein sehr gesundes Setup, der Motor wurde dabei nur mäßig warm und die Alpina stieg damit etwa 8 m/s. Luftschraube ist eine GM 20x13, nie gewechselt.

In letzter Zeit bemerke ich, dass der Strom koninuierlich sank. Mittlerweile sind wir mit vollem Akku bei etwa 20,5 A angelangt.
Ich dachte zuerst an schwache Akkus, wobei diese bei einer Belastung von 11-12 C schon arg hinüber sein müssten. Dies habe ich mittlerweile ausgeschlossen. Gleiches Verhalten an neuwertigen Akkus.

Ich habe den Gasweg des Reglers nochmals neu eingelernt, um sicher zu gehen, dass auch 100 Prozent Regleröffnung anliegt. Ebenfalls keine Veränderung.
Werksreset durchgeführt und alle Parameter (Timing, Pole etc.) neu eingegeben.

Stomaufnahme per Telemetrie und Zangenamperemeter gemessen. Beide Werte identisch.

Getriebe schließe ich aus.

Wer hat einen heißen Tip, woran es liegen könnte?

Vielen dank für Eure Mithilfe, ich freue mich über jeden Ratschlag!

Grüße in die Runde,
Chris
 
Hallo Chris,

wahrscheinlich hat der Regler einen defekt und Kommutiert z.B. nicht mehr richtig.

Bei einer überhitzung vom Motor hätten die Permanentmagnete ihre Magnetisierung teilweise verloren. Als Folge würde das KV zunehmen, der Strom steigt an. Einen Wicklungsschluß würde ich auch ausschließen. Eine Getriebe bei fehlender Schmierung würde ja auch einen höheren Motorstrom verursachen.

Gruss
Micha
 
Hallo Micha,

danke für den Tipp! Da gebe ich Dir recht. Vermutlich liegts am Regler. Die Motor-Getriebe-Kombi wird ja mit 26 A nicht wirklich belastet...
Meinst Du es macht Sinn, mal ein anderes Timing auszuprobieren? Etwas hoch und runter?

VG
Chris
 
Hallo Chris,

besser wäre ein anderer Regler aus dem Fundus mit 5S oder 6S zum Vergleich.
Der Motorstrom sollte dann im Bereich von 17 A - 19 A bei 6S liegen, 13 A - 15 A bei 5S.

Gruss
Micha
 

onki

User
Hallo Chris,

Schau dir mal deine Motor-Anschlusskabel an.
Hatte vor ein paar Wochen den gleichen Effekt eines plötzlichen Leistungsverlustes.
Auslöser waren abgescherte Motorkabel. Ich dachte (ohne Demontage) erst an eine Überhitzung, das war aber unrealistisch.
Auslöser bei mir war vermutlich (mal wieder) eine gelöste Getriebeverschraubung, die das Wire-Protect überfordert hatte und die Motorkabel in Mitleidenschaft gezogen hatte.
Also das Getriebe immer gut (und mit dem Werkzeug) anknallen.

Die Reparatur war aufwändig denn die Kabel lassen sich nur mit brutal viel Wärme abisolieren.
Nun passt aber wieder alles und die Antriebsdaten sind wieder im Sollbereich.

Gruß
Onki
 

udill

User
... wie wäre es den mit einer "kalten" oder schlechten Lötstelle an einem der Motor- oder Reglerkabel ...

Gruß Udo
 

steve

User
Der Antrieb zieht jetzt weniger Strom: Gratulation - was will man mehr!

Im Ernst: Ohne Angabe der Drehzahl ist diese Aussage nicht sinnvoll zu interpretieren.

Wenn Drehzahl und Spannung gleich bleiben, war wohl das Getriebe nicht optimal montiert und hat sich jetzt eingelaufen.
Wenn die Drehzahl sinkt und die Spannung etwas steigt, dürfte sich das Ritzel gelöst haben, evtl. auch die Verbindung Welle/Glocke.

Die Außenläufer und eigentlich alles, was sich in einem Magnetfeld bewegt, reagieren empfindlich auf eine axiale Verschiebung, wenn also die Glock etwas vor oder zurück bewegt wird, bzw. sich unter Last in diese Richtung verschieben kann.

Bei älteren Pylonantrieben gab es diesen Effekt auch, wenn die Blätter mit der Zeit weich wurden und unter Last die Steigung rausdrehten.

Und dann kann natürlich auch der Lipo einen defekt haben und nicht mehr die volle Spannung bereit stellen - dann sinkt der Strom ebenfalls. Das kann man aber messen, wobei meist die Vergleichswerte fehlen aber dafür gibt es ja evtl. einen zweiten Akku. Wenn der Lipo einen Schaden hat, sollte man dass eigentlich auch beim Laden sehen können. Wenn zB eine Zelle immer etwas zu wenig Spannung hat oder nicht die volle Ladeendspannung erreicht.
Wenn es wie bei Dir, bei allen Akkus ohne Veränderung auftritt, kann es auch ein defektes Balancerkabel am Lader sein. So ein Fehler hat mich mal ziemlich auf trapp gehalten, weil alle Lipos damit falsch geladen wurden. Es kam erst heraus, als bei der Nachrechnung die Einzelspannungen addiert nicht dem Gesamtwert entsprachen.

VG
 

Papa14

User
Ich betreibe in einer Alpina 4001 CME den im Titel genannten Antrieb (damalige Empfehlung von Andy Reisenauer für ein leichtes und effizientes Setup). Regler ist ein Graupner Brushless Control T60 HV.
Bis vor kurzem war alles in bester Ordnung. Der Antrieb lief an 8s 2200 (!) mit 26A, was in etwa 750 Watt entspricht. Das ist ein sehr gesundes Setup, der Motor wurde dabei nur mäßig warm und die Alpina stieg damit etwa 8 m/s. Luftschraube ist eine GM 20x13, nie gewechselt.
Ich verstehe die Antriebsauslegung überhaupt nicht, für so einen Flieger wäre die Standardausrüstung ein HK 2524/2410KV mit Micro Edition an 4S mit einer GM 18x10. Das ist leichter und kostet 2/3 der o.g. Auslegung.

Mit 26A langweilt sich der PeggyPepper, meine brauchen so um die 66A. Da geht dann ja auch etwas weiter, das sind um die 1000W (man will ja rauf und keine Rundflüge mit Elektromotor).

Egal ... was ich mir vostellen kann:
Mit 26A kann der Lipo seine Anfangsspannung von 4-4,2V eine Zeitlang halten. Wenn dann die Spannung auf 3,6-3,7V fällt, geht auch die Stromaufnahme rapide zurück.

Das konnte ich erst letztens bei einem Flug mit einem ausgelutschten Akku beobachten - Anfangsstrom 63A, nach kurzer Zeit 43A, die Leistung war natürlich dahin.

BTW: Das Superchief hat 7:1, nicht 8:1
 
Ich verstehe die Antriebsauslegung überhaupt nicht, für so einen Flieger wäre die Standardausrüstung ein HK 2524/2410KV mit Micro Edition an 4S mit einer GM 18x10. Das ist leichter und kostet 2/3 der o.g. Auslegung.

Mit 26A langweilt sich der PeggyPepper, meine brauchen so um die 66A.

BTW: Das Superchief hat 7:1, nicht 8:1

Hallo Peter,

die Antriebsauslegung ist schon sehr seltsam.

Allerdings würde ich den Peggy Pepper HK-2524-1400KV 10 Pol nicht gerade mit 66 A betreiben.
Der Ri ist deutlich höher (ca. Faktor 3) als beim Peggy Pepper HK-2524-2410KV 8 Pol.

Der Wirkungsgrad bei 26 A und 8S ist dabei nicht mal so gut. Mit den Daten vom HK-2524-1400KV 10 Pol hab ich ein Io von ca. 3.5 A bei
8S berechnet. Bei einem Motorstrom von 26 A liegt der Motorwirkungsgrad da auch nur in einem Bereich um die 83 %.
Der Motor wird unterhalb vom maximalen Wirkungsgrad betrieben, das Verhältnis Io zu Motorstrom ist ungünstig.

Bei guter Antriebsauslegung kann man einen E-Segler wirklich vernünftig mit 4S bis zu einem Abfluggewicht von 5 kg betreiben,
bei durchaus guten bis sehr guten Gesamtwirkungsgrad des Antriebstranges.

BTW: Das Superchief gibt es auch mit 8:1

Gruss
Micha
 

flymaik

User
Es wird schon seine Gründe haben, sich für diese, zugegeben, außergewöhnliche Combo zu entscheiden.
So daneben ist sie nun auch nicht. Da sind hier schon schlimmere Antriebe diskutiert worden.
Deshalb jemanden zu gängeln, weil man es anders machen würde, oder gemacht hat, find ich nicht gut.
 
So daneben ist sie nun auch nicht. Da sind hier schon schlimmere Antriebe diskutiert worden.
Deshalb jemanden zu gängeln, weil man es anders machen würde, oder gemacht hat, find ich nicht gut.

Hallo Maik,

es wird hier nur das Setup analysiert. Das Super Chief 8:1 wiegt deutlich mehr als das Micro Edition 5:1, der Preis ist auch deutlich höher.
Meine Bemerkung z. B. mit dem Wirkungsgrad unterhalb vom Maximum sollte als konstruktive Kritik gesehen werden. Falls man z. B. leichte 4S LiPos mit wenig Kapazität fliegt, dann kann man natürlich eine Lösung mit 8S und dem HK-2524-1400KV durchaus erwägen.

Ich betreibe in einer Alpina 4001 CME den im Titel genannten Antrieb (damalige Empfehlung von Andy Reisenauer für ein leichtes und effizientes Setup).

Das Setup ist m. E. weder besonders leicht noch besonders effizient. Mit 8S würde der Motor auch sehr gut mit einem Micro Edition 5:1 und
einer GM 18x8.5 harmonieren. Damit würden rechnerisch mit meinen Rechenkünsten die folgenden Daten herauskommen.

Vsteig = 13 m/sec
Pmech = 1114 Watt
Imotor = 40 A
Etamotor = 85 %

Natürlich fliegt die Alpina auch mit dem vom Chris genannten Setup ohne weiteres.
Ich persönlich fliege auch immer mit max. großen Klappluftschrauben bei el. Leistungen um die 140W/kg. Das langt im Schnitt für 9 m/sec bei 50 % DoD, für mich als Hangflieger völlig ausreichend. Mein Ziel ist eine möglichst gute Umsetzung der im Akku gepeicherten Wh in entsprechende potentielle Energie.

@ Chris: Gibt es spezielle Gründe für dieses vom Andy Reisenauer empfohlene Setup?

Gruss
Micha
 

flymaik

User
Micha, du warst hier auch weniger angesprochen.
Einiger Argumente teile ich nur bedingt, da sie, je nach verfolgten Konzept, nicht unbedingt wichtig sind.
Ein leichter Antrieb macht nicht immer Sinn, wenn man mit dem SP, oder der beabsichtigrn Akkuposition nicht hin kommt.
Nach meiner Philosophie sind in einer Alpina Antiebe unter 250g unpraktisch, weil man den Rest mit dem Akku hinter dem Motor erreichen muss. Da ist wiederum für mich nicht praxistauglich.Ich habe den Akkulieber im Schwerpunkt und bidamit unabhängiger von dessen Gewicht. Somit kann man problemlos verschiedene Akkus einsetzen, die man auch in anderen Modellen einsetzt.
Wer das Konzept verfolgt, für jedes Modell einen eigenen Akku zu haben, der geht natürlich anders ran.
Bei meiner Alpina, verwende ich 2 verschiedene Akkus mit einer Differenz von 180g
Die Akkuposition im Modell differiert dabei um 15mm. Mit einem HK2524 und ME nicht zu machen.
Welches Konzept hier verfolgt wurde, ist ja nicht Gegenstand der Frage gewesen.
Für das Modell sind schon Antriebe mit 3s, oder auch mit 10s besprochen worden.
 

onki

User
Hallo,

bevor wir das hier zu Tode diskutieren (jeder hat so seine Macken bei der Antriebsauslegung) die Frage ob es schon Neuigkeiten aus der Versuchsküche gibt?

Gruß
Onki
 
Servus

Hatte das gleiche auch schon mal, wenn der Motor warm wurde ist das Ritzel durchgerutscht. Bei meinem Antrieb (1,8KW) hat das 5 Steigflüge
gedauert bis es komplett lose war. Hab das Ritzel ausgebaut und nach reinigen und neu anrauen aller Klebeflächen neu verklebt.

Vielleicht ist das auch auch das Problem bei dir, nur dass dein Motor nicht so warm wurde wie meiner und daher die Verklebung nicht komplett versagt.

MFG

Christian
 
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