Micro Vario von SM- Modellbau

Hallo,

wieviel Prozent Vorteil bringt die TEK Düse gegenüber einem normalen Vario ohne Düse im Flug?
Stellt sich halt die Frage ob die TEK Düse in Sachen Thermik einen Vorteil bringt bzw. ein wechsel sich lohnt?
Danke!
Grüße
Werner
 

rcfox

User
also bei normalem Kreisen in der Thermik spielt die TE Kompensation keine Rolle. Es geht da mehr ums geradeausfliegen / Streckenflug um die sogenannte Knüppelthermik auszublenden. Bei guter Kompensation wird das Vario dann deutlich zuverlässiger da der Höhengewinn durch Ziehen am Höhenruder praktisch wegkompensiert wird. Ganz wichtig also für GPS Streckenflug.
 
Hallo Werner,
Meine Meinung: Wenn Du einmal mit einem guten TEK-Vario geflogen bist, willst Du nichts anderes mehr. :-)
Schwache Thermik wird besser angezeigt, zentrieren wird einfacher und ja, im Geradeausflug werden Bärte besser erkannt und deren Stärke lassen sich besser einschätzen. Zudem ist es ruhiger. Ich war am langjähriger TEK Flieger sehr überrascht, dass es sogar im langsam fliegenden F5Jler Vorteile bringt.

Gruß Arcus_E
 

moze

User
Moin Werner,

klare Antwort: 94,3%

Grüße

Tim

......

Ne Scherz, im manntragendem Segelflug kann ich mir etwas anderes nicht vorstellen. Stauscheibe ist da definitiv out. Nun da ich in meinen beiden großen TEK nachgerüstet habe will ich es auch hier nicht mehr vermissen. Es zeigt halt ECHTEN Energiegewinn oder -verlust an. Also nicht ob es steigt oder sinkt ;) Damit wird Knüppelthermik weggeblendet. Das Finden von Aufwinden ist damit in meinen Augen auch deutlich leichter, da ein kurzes aufbäumen der Nase mit gleichzeitigem Fahrtverlust zu keiner Veränderung des Variotons führt. Auch wenn ich mit Vollgas auf Strecke gehe zeigt mir das Vario nun nicht mehr ultimativ sinken sondern immernoch den echten Energiegewinn oder verlust. Ich weiß also wenn ich lieber etwas langsamer fliege weil es vielleicht wenig sinkt oder sogar steigt und ich weiß wann ich negativ schnell fliege weil ich gerade in einer Luftmasse bin in der ich deutlich mehr Energie verliere.

Ich sage also mal um ALLER Herren gerecht zu werden: Man braucht kein Variometer! Eins zu haben hilft aber rechnerisch laut RKI bei 79,3%. TEK ist dann das ultimative Upgrade mit nochmaligen 62,1% ;) Wenn man dann noch den Streckenflug einbezieht denke ich nochmalige 88,3321% sind hier zu realisieren. Ich hoffe ich konnte helfen. ;)

Vielleicht beschäftigst du dich also mit den Themen Sollfahrt und Total energiekompensierte Variometer. Hierzu findet sich genügend Videomaterial bei Youtube und lesenswertes bei Wikipedia.

Always keep smiling, ich hoffe der scherz wird nicht bös aufgefasst!

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Werner,

Deine Frage kann nicht in Zahlen beantwortet werden, aber ein guter erster Einstieg in das Thema Vario ist u.a. auf der Webseite http://www.wstech.de unter dem Stichwort "Variokunde" zu finden.
Wolfgang Schreiner ist geschäftlich nicht mehr aktiv, leider, aber sein letztes (Jeti-spezifisches) "LinkVarioPro" wird von SM weitergeführt. Das MicroVario ist wohl ein "enger Verwandter".

Merke: Das Thema Vario ist etwas komplexer als "wenn's piept geht's hoch" ;-)

Merke ebenfalls: Eine eingehendere Beschäftigung mit dem Thema lohnt sich, einfach vom fliegerischen Erfolg und Spaß an der Freud` her!

Happy landings
Herbert
 

Knut

User
Hallo Werner,
Meine Meinung: Wenn Du einmal mit einem guten TEK-Vario geflogen bist, willst Du nichts anderes mehr. :-)

Gruß Arcus_E

Die Erfahrung kann ich voll unterschreiben. Und der Preis von dem Teil ist sowas von heiß, dass einfach schon der Versuch lohnt.
Gut kommt noch die TEK Düse dazu, wenn man die nicht selbst bauen möchte.
Tschüß
Knut
 
Hallo,
vielen Dank für die Rückmeldungen.
Ich habe eine ASW 17 mit 4 Meter. Was benötigte ich dazu bzw. kann die Tek Düse selber gebaut werden od. ist dies eine Spezialanfertigung wegen der Abstimmung in Verbindung mit dem Vario?
Ich fliege Hott und kann es da Probleme mit einem weiteren Sensor geben wenn ich ein V-Kabel verwende (bis jetzt Hott Regler plus Vario von Hott)? Kann ich dann das Vario auch von Modell zu Modell wechseln?
Danke!
Grüße
Werner
 

onki

User
Hallo Werner,

Eine gescheite TEK-Düse nachbauen ist so eine Sache. Da würde ich doch eher zu der "Braunschweiger Düse" von Stephan Merz greifen.


Die Halterung dazu ist recht einfach selber zu erstellen. Ich verwende dazu ein ca. 4cm langes Messingrohr (ID 2mm, AD 3mm) das ich in meiner Mini-Drehbank auf etwa 2cm Länge einseitig auf 2,5mm vorsichtig aufbohre.
Das Teil wird nun mit dem aufgebohrten Teil nach außen an der Seitenflosse angeklebt (uhu endfest) und ausgerichtet.
Kann hier bei den Bilder recht gut sehen:


Als Schlauch nutze ich Teflon oder Tefzel-Schlauch und als Verbindungsstück jeweils ein kurzes Stück Silikonschlauch (ID2mm). Auf die Verbindung Messingrohr - TEK-Düse auch noch zum Abdichten ein Stück Silikonschlauch.
So habe ich das in meinen Scaleseglern realisiert und es funzt wirklich gut. Die TEK-Düse ist im Senderkoffer und wird dann beim Aufbau an die Seitenflosse gesteckt. Das ist mit ein Grund, weshalb ich diese Art TEK bevorzuge (statt Prandtl-Rohr). Die TEK-Düse ist wesentlich praktischer und transportfreundlicher.
Ich nutze allerdings ausschließlich das LinkVario und das LinkVario Pro. Das ist die komplette Telemetriezentrale (Antrieb, Temperatur, GPS) und beim LinkVario Pro kann ich über einen EX-Bus Schaltkanal noch zwischen kompensiert und unkompensiert umschalten. Unkompensiert ist gerade wenn man ein Modell einfliegt doch vorteilhaft. Später dann kompensiert.

Gruß
Onki
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hallo,
vielen Dank für die Rückmeldungen.
Ich habe eine ASW 17 mit 4 Meter. Was benötigte ich dazu bzw. kann die Tek Düse selber gebaut werden od. ist dies eine Spezialanfertigung wegen der Abstimmung in Verbindung mit dem Vario?
Ich fliege Hott und kann es da Probleme mit einem weiteren Sensor geben wenn ich ein V-Kabel verwende (bis jetzt Hott Regler plus Vario von Hott)? Kann ich dann das Vario auch von Modell zu Modell wechseln?
Danke!
Grüße
Werner

Hallo Werner,
ersetze einfach das HoTT-Vario durch das neue Micro-Vario oder den GPS-Logger von SM. Zum Tausch der TEK-Düse ist ja schon alles geschrieben. Ich habe einen (1!) GPS-Logger im Einsatz und wechsle ihn von Modell zu Modell. Dazu habe ich in jedem Modell ein Adapterkabel fest installiert, das Vario wird einfach mit Klett an geeigneter Stelle im Rumpf befestigt. Ist alles ganz easy.

LG
Hannes
 
Hallo,

bei dem TEK Düsen gebogene Form gibt es ja unterschiedliche längen von den Herstellern wie ich sehe. Die von SM ist 24 cm lang und dann gibt es noch eine mit 18,5 cm. Ist die längere besser als die kürzere? Bei Großseglern o.K aber bei Seglern mit 4 Meter ist dies TEK Düse doch mit 24 etwas lang.
Grüße
Werner
 

skytra

User

Das Rohr mit 2,5 mm Durchmesser ist bei der gewinkelten Ausführung für den Einbau im Seitenleitwerk etwa 240 mm lang und 40 mm hoch. Im Original ist diese Länge etwa 750 mm, so dass unsere Düse die korrekte Länge für 1:3 er Modell hat. Bei kleineren Modellen kann das Rohr etwas gekürzt werden, bei größeren könnte es verlängert und mit einem Kohlefaserrohr versteift werden.
 

Knut

User
Hallo,

ich würde nun nicht so eine Wissenschaft aus der Düse machen.
Meine von Westech sieht anders aus. Möglich das die hier gezeigte besser ist. Ob das in der Praxis tatsächlich jeder bemerkt sei dahingestellt.
Ich selbst merke eine deutlichen Unterschied beim fliegen mit und ohne Düse. Die Knüppelthermik wird komplett ausgeblendet und das ist das was mich am meisten stört.
Die auf dem Foto ist 11cm bis zum Knick lang, der Rest 3 cm. Das unter Rohrende ist verschlossen. 3mm dahinter, zur langen Seite gerichtet, befindet sich ein ca. 0,2 - 0,3 mm Loch. Das dürfte die größte Herausforderung werden. Meine ist aus 2mm Al Rohr. Messing wird auch gehen und wird den Schwerpunkt nur unwesentlich verändern.

Tschüß
Knut
 

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Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo,

eine Kompensationsdüse für ein bekanntes und gleichmäßiges Ströungsfeld zu bauen ist nicht schwer. Die von Knut gezeigte Grundform, egal ob als Ausführung mit einem Loch oder einem bzw. zwei Schlitzen ist schnell zu fertigen und muss wie alle Düsen auf das vorhandene Strömungsfeld abgeglichen werden. Auch die Braunschweiger Düse muss abgeglichen werden.

Die Herstellung einer Braunschweiger Düse ist erheblich aufwändiger, hat jedoch einen großen Vorteil gegenüber allen anderen Systemen. Die Schiebeempfindlichkeit ist deutlich kleiner. Während die Schlitz- und Lochdüsen bei Schiebewinkeln über 5 Grad zur Hauptwirkrichtung erhebliche Über- oder Unterkompensation zeigen, ist die Braunschweiger Düse bis ca. 15 Grad Schiebewinkel tolerant.
Nach meinen Beobachtungen stellt sich jeder Pilot auf seine verwendete Düse ein. Der Kopf blendet nach einiger Zeit die Veränderung, wenn ich aus dem Vorfliegen in einen Bart einsteige und mit dem Seitenruder stark korrigiere, das gemeldete sprunghafte Steigen oder Sinken aus. Sowie die Strömungsverhältnisse wieder stimmen und ich meinen Kreis fortsetze, passt es wieder.

Um einfach mal etwas mit einer Düse zu probieren und die Veränderungen zu sehen, ist eine Schlitzdüse bzw. Lochdüse der richtige Weg. Mit dem SM-Vario und einer selbst gefertigten Nicks- oder ILEC-Düse (zwei Löcher mit 4D Lochabstand) kann man wunderbar probieren. Die Kompensation bei einer Nicks-Düse wird durch das Kürzen des Rohrstückes, welches verschlossen ist und nach untern zeigt eingestellt. Für den Start sollte die Bohrung ca. 2 Rohrdurchmesser der Düse vom verschlossenen Ende entfernt sein. Dann fliegen und probieren. Wichtig ist, das Ende muss rechtwinklig und scharfkantig ohne Grad sein. Dann 10tel mm weise abtragen bis es passt. Wenn es dann wieder schlechter wird, ist man zu kurz und kann leider nicht mehr verlängern. (Zumindest bei einem Alurohr, in das man als Verschluss einen kurzes Stück Vollmaterial passenden Durchmessers eingeklebt hat. Es geht auch einfach ein kleiner Kleberstopfen, er darf nur nicht undicht werden beim Anpassen).

Viele Grüße

Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Knut

Die Braunschweiger-Düse (zur Anwendung bei Modellen) wurde m.W. bei wsTech ursprünglich entwickelt und verkauft. Sie ging dann, wie auch das LinkVario Pro, später in die Hände von SM über.
Die Nicks-Düse wurde erstmalig von Uwe Schulz (damals "tek-variometer") vor rund 20 Jahren produziert und verkauft.

Grüße
Herbert
 
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