Großer Pfeilnurflügel

lemmi

User
Hallo Nurflügelfreunde

Heute möchte ich euch meinen neuesten Pfeil vorstellen

nach dem vergrößerten Res-Dart wollte ich noch was in Positivbauweise machen.

Eckdaten : Pfeilung : 25 Grad

Spannweite : ohne Winglets 3600mm

Streckung : ca. 17,5

Gewicht : 1900 Gramm F/B ca. 23gr./dm²

Profile :
Wurzel = AVX-Nitro von Jean-françois Sarteur aufgedickt auf 8%
ca. 2,7% Wölbung

Trennstelle bis Querruder Strak auf AVX-Nitro mit -1° Klappe
Ca. 2,4% Wölbung Dicke 7,5 %

Außen = SynerJ-50 1,8% Wölbung Dicke 6,35 %

Antrieb: MicroEditon 5:1 mit Leopard LC450 6P 3500Kv
15x8 GM Prop und 3s 1800mAh

Heute war dann der Erstflug …... sollte eingentlich beim 23. Nurflügeltreffen in Scherfede sein

Start mit der Flitsche war easy , Steigleistung mit Motor gut

…............ Nur beim langsamen Kurven ist der Flügel dann abgekippt

ich hab dann Prov. Blei vorne Aufgeklebt (Schwerpunkt 7mm vor)

dann war es schon wesentlich besser. Test wegen Regen abgebrochen

Zuhause hab ich nochmal die Pfeilung kontr. :( keine 25 Grad sondern 24,5 Grad

somit war der Erstflug mit ca. 7,5 % Stabilitätsmaß ..... wohl zu wenig :D

Soweit für Heute

Grüße,
Jürgen

Pfeil-Groß.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Flieger, Jürgen.

Täuscht das Bild, oder hat er einen Möwenknick im Flügel? Ist das ein unidirektionales Kohle-Gelege auf der Oberfläche?

Wenn Du magst, dann stell noch ein paar Fotos rein, auch Detailansichten des Innenlebens.

Besten Dank!

Klaus.
 

lemmi

User
Hallo Klaus
das täuscht , der Flügel hat keinen Mövenknick . Würde aber gut Aussehen :)

Bauweise:
Flügel Dreiteilig
Styrodur (URSA XPS) und 80gr. CFK Biax-Gelege
Holm Mittelteil von 8 auf 4 50k Rovings , Außenflügel von 4 auf 2 50k Rovings
Holmsteg = Depron und gefaltetes 80gr. Biax (auch Klappenstege)

Rumpf ist aus Glasfaser auf einem gedruckten Urmodel gemacht.
Spinner ist gedruckt
Pic_004.jpg
Pic_002.jpg
6-Klappen Servos innen Corona 238MG-HV , mittlere Klappen und Querruder BMS-125 WV

Die Servokabel verlaufen vor dem Holm

Mittelteil ist 98cm Breit Außenflügel Länge ca. 140 cm Winglethöhe 35 cm

Steckung 10mm Rund CFK

Pic_003.JPG




Leider ist die Oberfläche nicht so gut geworden wie es möglich wäre, auch der Holm zeichnet sich ab. Aber es Fliegt

Grüße
Jürgen
 

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UweH

User
Hallo Jürgen,

ein beeindruckend hoch gestrecktes Geflügel hast Du da gebaut, und für die hohe Streckung sehr dünn profiliert.
Die Profilierung ist wohl wieder überwiegend für Thermikflug gedacht, damit passt das ja dann ;)

lch hoffe hier noch viel von den Flugerfahrungen zu lesen und im Gegensatz zu meinem Dispar lieber nur positives ;)

Gruß,

Uwe.
 
Danke, Jürgen.

Toller Vogel!
Hast Du das Laminat mit Hilfe von PVC-Rollglas gepresst? Wenn ja, wie dick war dieses?
Ich hatte mit diesem Verfahren auch schon Flügel gepresst, und habe gelernt, dass eine Glaseinlage (50g/m²), als äußerste Decklage, die Lunker schließen kann.

Viel Spaß mit dem Nuri,

Klaus.
 

lemmi

User
Hallo Klaus

ich hab mal PETG als Rolle bei ebay gekauft, Stärke 0,5mm
ein wenig dünner könnte man auch noch probieren
Glas als Decklage bringt doch wieder Gewicht, und die
Oberfläche nur mit dem Gelege ist ....wenn als gut geht
nur Optisch nicht Perfekt.
Die Ungenauigkeit die ich so noch einbaue sind schlimmer :D

Grüße,
Jürgen
 

UweH

User
die
Oberfläche nur mit dem Gelege ist ....wenn als gut geht
nur Optisch nicht Perfekt

Pinnholes sind abrißverzögernde und flugstabilisierende Micro- und Mini- Becherturbulatoren, sie verlagern Ablöseblasen aus der Grenzschicht in den Flügel, das ist ein bisschen wie beim Nurrümpfler Golfball :D

Gruß,

Uwe.
 

Ted

User
Einen tollen Flügel hast Du da gebaut!

Ich war auch in der Vergangenheit immer wieder drauf und dran einen großen Pfeil zu bauen und habs dann meistens gelassen. Ich hatte immer Respekt vor dem Flattern ...

Vor gut 30 Jahren hatte ich mal einen 3,5m Pfeil gebaut (damals noch mit EH2/10). Ohne Holm - und das Ding fing bei leicht erhöhter Fahrt (Anstechen aus 50m) ganz langsam an zu flattern - bei der niedirgen Frequenz sah das schon fast so aus, als ob der Flieger mit den Flügel schlagen wollte! Abgespeichert habe ich aber allerbeste Thermikeigenschaften mit super eigenstabilem Flugverhalten: einmal in die Thermik bugsiert, per Trimmung eine leichte Kurve einleiten und dann den Sender weglegen und dem Flieger bei Steigen zuschauen!!!

Ich wünsche Dir viel Spaß und viele schöne Flüge mit dem Riesen-Pfeil - vielleicht raffe ich mich jetzt auch mal auf, etwas ähnliches zu bauen...

Gruß.

Ted
 

UweH

User
Flattern oder nicht Flattern :rolleyes:

...kein Flattern, bei 3,1 m Spannweite, Streckung 16,5 ohne Winglets / 175 km/h: https://vimeo.com/393300089

...kein Flattern bei 2,7 m Spannweite, Streckung ~15 ohne Winglets / 200 km/h: https://vimeo.com/411607918

Die beiden bisherigen Dispar sind halt aus Formen und relativ schwer gebaut, aber mit einem geometrisch gut überlegten, steifen Holm und leichter, steifer Außenhaut bekommt man das für den Allround-Alltagsbetrieb auch in Positivbauweise ganz gut in den Griff.

Gruß,

Uwe.
 

Ted

User
So ein Teil flatterfrei zu bauen, sollte kein Problem sein. Ich neige aber dazu, die Teile dann "zu steif" und damit auch recht schwer zu bauen. Und einen solchen Pfeil wollte ich dann eher zum Thermikfliegen bauen.

Jürgen hat ja seinen Aufbau dargelegt - das könnte schonmal eine Basis für einen schönen Thermikflieger geben...

Gruß.

Ted
 

EndL

User
Schöner Pfeil

Schöner Pfeil

Hallo Jürgen.
Du hast da einen schönen Pfeil gebaut. Wäre noch intressant den hintergrund zu den Profilen zu wissen..sind ja nicht unbedingt gängige.. und wie fliegt er sich mitlerweile.. hier im forum liest man vorallem von brettern...ich liebe aber die Pfeile.
Gruss Andreas
 

lemmi

User
Hi Andreas, leider bin ich seit dem Erstflug nicht mehr zum Fliegen gekomme.....also keine neuen Erfahrungen.
Die Profile :rolleyes: Außen das synergie ... kommt vom f5j ...wahrscheinlich nicht schlecht für kleine Re-Zahlen
und späten abriss. Innen ... das Profil ist für eine 150 cm Hangrenner gedacht.....im Langsamflug sind da auch keine großen Re-Zahlen...kann aber auch ein bisschen schneller.
Du siehst , alles nur geschätzt:D

Grüße,
Jürgen
 

lemmi

User
Ich hatte ergessen die FLZVortex Datei anzuhängen
hier ist sie jetzt

Grüße,
Jürgen
 

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lemmi

User
Hallo zusammen
wie man im Video sieht gibt es bei einem hochgestreckten Pfeil
ein Flatterproblem .:eek:

Ich kann leider nicht erkennen was der Auslöser ist

Die Frage ist wie man das ohne zusätzliches Gewicht verbessern kann .
meine Steckung ist ein 10mm Rundstab
das könnte als gebaute Rechtecksteckung
leichter und steifer sein.

Der Holm ist 12mm breit
wäre Breiter besser ?

Ein Winglet wiegt 40gr.
würde ein leichteres Winglet das Flattern zu einer höheren Geschwindigkeit verschieben ?

Die Profile sind schon ziemlich dünn Mitte 8% auf Außen 6,35%

oder sollte man eineneren Pfeilungswinkel nehmen ?

Grüße
Jürgen
 

UweH

User
Hallo Jürgen,

für mich sieht es im Video nach der typischen Biegetorsion als Ursache aus.
Vereinfacht erklärt funktioniert das so:
Wenn sich der gepfeilte Flügel biegt, dann verursacht diese Biegung geometrisch bedingt eine Torsion des Flügels.
Diese Torsion verursacht eine Spannung gegen die aerodynamischen Flügelmomente.
Irgendwann ist durch die Überlagerung von Schwingungen eine Grenzspannung in dem System überschritten und der Flügel fängt an zu flattern.

Gegenmaßnahmen sind steife Holme und steife Verbinder. Dabei ist Steifigkeit aus höherem E-Modul besser als Steifigkeit aus viel Material weil höhere Steifigkeit die Eigenfrequenz des Flügels zu höheren Geschwindigkeiten verschiebt, es kommt später zur fatalen Resonanzkopplung.
Mehr Torsionslagen sind als Gegenmaßnahme ungünstig weil sie die Flügelmasse erhöhen und die Eigenfrequenz damit herabsetzen.

Um Flattern zu höheren Geschwindigkeiten zu verschieben werden zwar steife Torsionslagen benötigt, aber die sollten mit steifen Holmen passend kombiniert werden. Die Abstimmung der Parameter ist nicht ganz einfach und braucht entweder aufwändige Rechenverfahren oder Erfahrung.

Große außen liegende Massen wirken ungünstig auf die Biegung und die Eigenfrequenz des Flügels, deshalb sollten die Winglets so leicht wie möglich sein.
Ein 10er Rundverbinder ist für Deinen Flügel wegen der geringen Biegesteifigkeit sehr ungünstig, ein größer dimensionierter Vierkantverbinder, der die Flügeldicke maximal ausnutzt bringt sicher schon mal eine deutliche Verschiebung der Flattergrenze.

Der Pfeilungswinkel hat auch Einfluß auf die Flatterempfindlichkeit, der ungünstigste Bereich liegt etwa zwischen 15 und 23°, da bist Du ja schon drüber, also dürfte eine Änderung des Pfeilwinkels nicht mehr viel bringen.

Wichtig ist auch die Normalkraftumlenkung der Pfeilspitze und die Einleitung der Kräfte in den Verbinder. Die Holmstruktur sollte eine A-Form haben und die Gurte an den Knotenpunkte der Struktur möglichst steif und fest verbunden sein.

Gruß,

Uwe.
 

lemmi

User
Danke Uwe

Dann werd mal versuchen leichtere Winglets zu bauen (auf das DSA Rohr werde ich verzichten)
was anderes kann ich bei diesem Flügel nur schwer ändern....

Ziel war ja ein F5J ähnlicher Flieger ....dafür ist er ja noch um einiges zu schwer.
das normale Fliegen ist ja soweit I.O. aber etwas Sicherheit wäre ja schöner

Das wird schon eine Herausforderung....mal schauen was wird.
Vieleicht kommen ja noch beim Gemeinschaftspfeil ein paar Ideen

Grüße
Jürgen
 
Hallo Jürgen

das ist wie Uwe schon schreibt der typische Flatterfall. Schön sieht man auch im Video, dass es eine Biegeschwingung ist und weniger mit der reinen Torsionsfestigkeit des Flügels was zu tun hat. Wenn es Torsion wäre, würde das Winglet nämlich vor und zurück schwingen und nicht wie im Video auf und ab!
Was man tun kann hat Uwe ja schon geschrieben. Im Prinzip hilft nur ein biegesteiferer Flügel oder mehr Pfeilung. Daher kann ein steiferer Verbinder kann schon mal helfen (kannst ja mal einen Stahl Verbinder nehmen und sehen, ob das einen Unterschied macht. Stahl hatte eine ähnliche Steifigkeit wie ein HM Kohle Verbinder. Wenn der reine Stahlverbinder zu schwer ist, dann kann man ev. ein Stahlrohr mit Kohle innen verwenden. Beim nächsten dann halt HM oder UHM Kohle verwenden und einen steifen Steg einbauen, so dass der Flügel möglichst wenig biegt. Weiterhin kann man den Holm entpfeilen (also an der Wurzel ein wenig weiter hinten - wenn das geht UND wenn die Bauhöhe NICHT zurück geht - dann am Randbogen an die Nasenleite vorgehen).
 
Du hast nur 8 50K Rovings im Mittelteil? Bitte sag noch mal genau das Fabrikat und welchen Rovingtyp Du verwendet hast. Mich würde es reizen das zu rechnen,... ich habe nämlich fast komplett vergessen, wie das geht ;-) Dann wird es höchste Zeit!

Sieh es mal von der positiven Seite, wir wissen jetzt welcher Holm Querschnitt zu schwach ist. Das ist zwar für Dich ärgerlich, aber es hilft bei dem zweiten Flieger.
Ich hatte mal bei einem Nurflügel nachträglich den Holm verstärkt,... man kann die Flügel Unterseite aufschneiden und einen zweiten Holm hinter dem ersten einlaminieren,... aber meist ist man mit einem Flügel Neubau genau so schnell, es wird leichter und fester. Und hübsch ist ein Flügel nach so einen OP auch nicht mehr.

Viele Grüße
Bernd
 
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