Ein Pfeil als Gemeinschaftsprojekt?

Hallo Gemeinde

Stephan (Gideon) und ich haben gestern genüsslich gespeist und ein wenig fabuliert. Wie wäre es, den leicht unterrepräsentierten Pfeile mit einem RCN Gemeinschaftsprojekt wieder ein wenig Zuwendung zu geben? Ich hatte letztes Jahr mit ein paar CAD Skizzen angefangen und Stephan hatte Ideen zur Baubarkeit des Formenfliegers geliefert.

Rahmenparameter - Flügel

Derzeit ist es eine "klassische" Auslegung: 30° Pfeilwinkel, RS - MH Strak, ca. 2,5 ° Schenkung. Flächentiefe 240mm, Spannweite 2300mm. Hier ist die Begrenzung der Arbeitsraum der Fräse (1550mm in X, 550 mm in Y). Winglets als DSA, auch in Formen, Profil MH Tropfen, Konstruktion soweit durch.
Demnächst beginnt die E-Rumpfkonstruktion, in normaler Zugbauweise. Die Flugeigenschaften der MBUZZ Serie von Dr. Unverferth zeigen, dass es geht und ich mag keine gehäckselten Unterarme .... Gerne nehmen wir hier kompetenten aerodynamischen Rat an und jemanden, der mit Ranis o.ä uns hier unterstützt.

Rahmenparameter - Formenbau

Die grundlegende Idee ist ein möglichst geringer Aufwand end-to-end (daher auch die vereinfachte Konstruktion mit einem Rechteckflügel) auch bei der Form. Stephan kam auf die geniale Idee einer "Schnellform". Der Formunterbau aus einem Schaum (ca. 300g/l) Den mit ca. 2mm Offset fräsen, ein fettes Gewebe als stabile Kupplungsschicht und dann mit einem speziellen Vorgelat, welches sich gut polieren lässt, der Abschluss. Die Form soll sicher keine Produktionsform werden, sie wird eine begrenzte Lebensdauer haben, damit ist sie aber auch im Materialwert recht günstig.

Rahmenparameter - Bau des Flügels

Auch hier mal ganz schnell und simpel: 1. Aussenlage 25er/50er Gewebe. 2. Aussenlage 100er Biax. Stützmaterial NeoCore, Innenlage Aussenlage 25er/50er Gewebe. Aber auch hier sind wir sehr offen

Wie schaut's, wer hätte Lust? So ein Team von 4/5 Nuribegeisterten mit verteilten Aufgaben und zum Schluss ein netter Flieger?

Grüsse

Gero
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Demnächst beginnt die E-Rumpfkonstruktion, in normaler Zugbauweise. Die Flugeigenschaften der MBUZZ Serie von Dr. Unverferth zeigen, dass es geht und ich mag keine gehäckselten Unterarme .... Gerne nehmen wir hier kompetenten aerodynamischen Rat an und jemanden, der mit Ranis o.ä uns hier unterstützt.
Grüsse Gero

Aerodynamisch ist es ja der ziemlich exakt der Buzzard, und ein passender E-Rumpf ist auch schon erfunden. Wenn der Fokus bausseits auf KISS liegt, gibt es da nicht mehr viel zu tun.

Hans
 

UweH

User
Aerodynamisch ist es ja der ziemlich exakt der Buzzard, und ein passender E-Rumpf ist auch schon erfunden. Wenn der Fokus bausseits auf KISS liegt, gibt es da nicht mehr viel zu tun

Seh ich auch so, wozu viel Arbeit und Geld in ein Flugzeug stecken dass es prinzipiell schon zu kaufen gibt?
Wenn man Fräs- und Formkosten mit dem Kaufpreis gegenrechnet müssen schon sehr viele Modelle aus der Eigenbauform fallen damit das wirtschaftlich ist.
Eine Neuauslegung als Ergebnis einer Entwicklung erscheint mir beim Selbstbau schon interessanter und lohnender :rolleyes:

Gruß,

Uwe.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Mit der Überlegung kann man sich die Eigentwicklung eines F3B, F3J, F5j...Modells immer sparen. Gibt es alles immer schon in einer Perfektion, die im Selbstbau kaum zu ereichen ist.
Ich sehe den Bau ein Stück weit als Selbstzweck und die Idee eines einfachen zubauneden "Verschleißteils" , Imerdabeimodells oder ähnliches als Motivation durchscheinen.

Aber wenn es so simpel und genau auf die Initiatoren abgestimmt erfolgen soll, sehe ich in der Anzahl 2 einen ziemlichen Idealzustand erreicht. Schon Reinhard Mey sang "mehr als zwei sind eine Gruppe" und die Erfahrung lehrt, mit der Größe der Gruppe steigt die Anzahl der Friktionen und des Frustpotentials. Daher entweder ihr findet 1-2 Leute mit denen ihr Euch auf genau ein Ding ohne große Kompromisse einigen könnt oder zieht es zu zweit durch.

Hans
 

UweH

User
Mit der Überlegung kann man sich die Eigentwicklung eines F3B, F3J, F5j...Modells immer sparen. Gibt es alles immer schon in einer Perfektion, die im Selbstbau kaum zu ereichen ist

Hallo Hans,

bei Leitwerkern schon, aber bei Pfeilnurflügeln? ..da ist das Angebot am Markt ziemlich dünn.

Gruß,

Uwe.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Hans,
bei Leitwerkern schon, aber bei Pfeilnurflügeln? ..da ist das Angebot am Markt ziemlich dünn.
Gruß, Uwe.

Ich bin bei dir, deshalb ja auch mein Verweis auf den Buzzard. Aber ich sehe eben bei den zwei eine andere Motivation, z.B. technisch etwas auszuprobieren und im Sinne von Kiss Teile einsparen (Teile die man bauen muss und Teile die kaputt gehen können).

Hans
 

ulikon

User
Twiggy - noch einfacher als KISS?

Twiggy - noch einfacher als KISS?

Hallo,

wenn es darum geht mit möglichst wenig Aufwand einen guten Allround-Pfeil zu bauen, hätte ich folgenden Ansatz:
- Rechteckfläche
- durchgehend gleiches, symmetrisches Profil
- keine Verwindung
- 6 Klappen
- Entenkonfiguration (Höhe durch positiv Wölben)

evtl. Vorteile:
- man bräuchte für den gesamten Flügel nur eine Formenhälfte
- die Flatterproblematik wäre im Schnellflug entschärft wegen fehlender Verwindung und symmetrischem Profil
- geht auf dem Rücken genauso wie in Normallage
- DSA-Winglets sollten überflüssig sein wegen der sehr geringen ca-Belastung der Winglets
- Butterfly mit den inneren Klappen, Steuern mit den äusseren
- "mal was anderes" (mir ist dieses Konzept noch nicht begegnet, evtl. aus gutem Grund?)

Grüße aus der Südpfalz
Uli


Twiggy.jpg
Anhang anzeigen Twiggy RCN.flz
 

ulikon

User
Hallo Gero,

für die Auslegung spielt das Profil so gut wie keine Rolle solange es symmetrisch ist.
Ich habe hier das TP28 verwendet. Es lässt sich bei großer Klappentiefe (30%) gut wölben und deckt damit einen relativ großen ca-Bereich ab.
Wenn man das Profil noch an die Re-Zahl anpasst und die Profildicke dem Einsatzzweck und dem gewünschten Materialeinsatz an Kohle anpasst sollte noch einiges an Leistung rauszuholen sein.
 
Hallo,
nach meinem ersten Versuch einer NF-Konstruktion IMGP4328.jpg
will ich mich nach langer Pause wieder mit Pfeil-Nurflügeln beschäftigen. Dazu habe ich diverse Varianten des gezeigten Pfeils gerechnet und einige in 2D oder 3D konstruiert. Bis zur "Fertigung" ist es dann durch andere Bauarbeiten nicht gekommen. Jetzt habe ich verschiedene Varianten eines 2m-Nurflügels mit 30° Pfeilung gerechnet und könnte mir für das Gemeinschaftsprojekt vorstellen, z.B. verschiedene Bauweisen oder verschiedene Streckungen und Profile zu vergleichen. Ganz besonders interessieren mich Auslegungen, die bei einer Verwölbung des Mittelflügels im Langsamflug die Nase nach unten nehmen. Dies erleichtert die Landung sehr, da dann die Aussenflächen nicht als erste aufsetzen.
Mein derzeitiger Entwurf:
Anhang anzeigen pw106-split-0765-Demo.FLZ
Bildschirmfoto vom 2020-06-22 11-46-24.png
Ich will diesen Nurflügel aus EPP schneiden und wenn nötig beplanken/laminieren...
Ich fände es toll, wenn solche verschiedenen Ansätze gesammelt werden könnten.
Grüße, Kurt
 

oT-To

User †
3 meter pfeil

3 meter pfeil

hallo zusammen!

die frage, wo es sich lohnt einen eigenen pfeil zu entwickeln habe ich mit peter wick in eine andere ricchtung diskutiert: ein schneller 3 meter pfeil in purvariante, also ohne restrumpf und antriebsverkleidung. die ersten berechnungen hat peter bereits gemacht und ist überzeugt, dass sich bei einer 3 meter variante vieles verbessern
liesse, was man bisher in der 2x variante entwickelt hat.

meine vorstellung einer zusammenarbeit sehe ich in einer co-finazierung der aufwändigen formenbauerei und anschliessender einzelbautätigkeit. bei einem pfeil gibts nach nicht viel unterschiedliches zu bauen.

wie seht ihr so eine art von bauprojekt???

grüsse: otto
 

oT-To

User †
3 meter pfeil

3 meter pfeil

hallo uwe!

klar, kenn ich deinen dispar. denke es würde sich noch eine andere auslegung / angang lohnen. oder konntest du das abreissverhalten in den griff kriegen? und noch ein tipp für SNAP fans: in der kundenbörse bei tun.ch gibt gerade einen für wenig geld. :rolleyes:
siyu:otto
 

UweH

User
denke es würde sich noch eine andere auslegung / angang lohnen.

Hallo Otto,

natürlich kann man immer verschiedene Wege gehen.


oder konntest du das abreissverhalten in den griff kriegen?

Ja, das Abrissverhalten ist inzwischen OK.

Das Problem war der zu stark zugespitzte Außenflügel, der zu einer Auftriebsüberlastung des Wingletfuß geführt hat.
Inzwischen gibt es für den Dispar 3 funktionierende Gegenmaßnahmen:
- Zentralleitwerk mit weniger Flügelpfeilung, also keine Winglets, Spannweite ist 2,5 m und nennt sich Dispar Mini: https://vimeo.com/343863080
- geänderte Außenflügel mit Zusatzschränkung, das ist die Variante mit den kleinen Prothesen aus einer separaten Form von Jörg im Video in Post #14, damit ist die Spannweite 3,1 m
- gekürzte Außenflügel auf eine Spannweite von 2,7 m ohne Zusatzschränkung. Das ist die Variante die ich derzeit fliege und die noch etwas an dem zu hohen Gewicht aus Prototypen-Baufehlern krankt. Fliegt sich halt wie andere Nurflügel oder Leitwerker mit hoher Flächenbelastung auch, beim gekürzten Dispar Midi sind es jetzt 60 g/dm²:
https://vimeo.com/411814722
https://vimeo.com/420055227

Die Zentralleitwerksvariante fliegt mit 4 %, die Wingletversionen mit 10 % Stabilitätsmaß

Die nächsten Aufgaben beim Dispar sind die Fertigstellung der bereits begonnen leichteren Flügelteile für die #3 und optimierte Winglets. Die jetzigen Winglets sind alte Höhenleitwerke vom Pace-VX und etwas zu klein, sie sind nur etwa 2/3 so groß wie die Winglets des 2 m SNAP. Die nächsten Winglets werden Höhenleitwerke von der DS-Diva, sie sind größer als die vom Pace, aber immer noch deutlich kleiner als die SNAP-Winglets. Wenn ich mich für eine Spannweite und Wingletgröße entschieden habe kann ich Urmodelle oder Formen für die endgültigen Winglets fräsen lassen die einen passenden Flügelanschluss haben, dann sieht der Außenflügel mit Wingletanschluß ganz ähnlich aus wie beim SNAP und alle Formen sind normal benutzbar.

Gruß, Uwe.
 

oT-To

User †
weitere diskussion verlagert

weitere diskussion verlagert

hi uwe!

sieht nach viel arbeit aus, spannend. werde mir das im
TB durchlesen und dann können wir dort evtl. weiterdiskutieren.
siyu:otto
 

Thermike

User
Viel Arbeit!

Viel Arbeit!

Ich glaube das ein gemeinschaftlicher Pfeil, einen riesigen Haufen Arbeit bedeutet...von Null, zur Form, ohne Prototypen, denke funktioniert nicht...oder mit viel Glück.

Mangels Zeit und Möglichkeiten, habe ich einen Arthur bestellt, ausgereift und über Jahre optimiert.

So einen aus der Form, hätte was...

Grüße Michael
 
F5j .. versagt man dabei?

F5j .. versagt man dabei?

Möchte doch gerne auch etwas kitzeln, um die Spezialisten der Nurflügel-Szene etwas aufzuwühlen.
Eben deshalb weil ich auch Fan bin.
Wir haben bei der RES-Klasse gesehen, dass über den
RES-Dart und zusätzlich von Pampers-Flieger ein wirklich konkurrenzfähiger Nurflügel hergestellt werden konnte.
Schauen wir aber in die tolle F5J Klasse ist Schweigen im Walde. Man trifft auf einzelne gute Entwürfe, aber hier ist das Latein am Ende.

Jetzt mal ganz offen und um den Ehrgeiz an zu treiben: Hat der Nurflügel gegenüber Leitwerklern versagt?
Das ein Einzelner versagt, um gegen die Konkurrenz aufzutrumpfen kann man verstehen. Jeder kann natürlich auch im eigenen Keller (und wenn unverheiratet auch auf dem Wohnzimmertisch) sein tolles Modell (nein nicht weiblich) zusammen nageln. Aber würde man damit als Vorbild für alle die sich nach einem F5J Flügel sehnen ein souveränes Ziel erreichen?
Deshalb fand ich die Idee eines Gemeinschafts-Projektes gut.
Wie würde man also vorgehen können.
(Echt .. Ich hab keine Ahnung - deshalb fange ich mal an zu reden ..��)
Leider besitze ich nur eine Styroschneimaschine (seit 2 Wochen - von jemandem proffesionell gebaut, die ich erst einmal kennen lernen muß).
Andere hier im Forum kennen sich mit Profilen aus.
Wieder andere würden sich und Ihre Fräse zur Verfügung stellen.
Nun kann und muß nicht gleich das 3,9 Meter Spannweite Modell mit 1300 Gramm Gewicht gebaut werden. Aber mit 2 Kilogramm wäre ein Ziel und wenn erreicht, lässt sich eventuell der Schritt einer Fräse nachdenken. Das kostet dann einen Fräskopf, Aluminium und jemanden der dafür Licht in der Werkstatt hat.
Laminieren .. hm .. kennt jemand jemand? Oder geht das nur tschechisch oder russisch?

So .. bin erstmal durch ..

Beste Grüße

Marcus
 
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