Meine 50 cents
Meine 50 cents
Hi,
eigentlich hast Du schon mehr als genug verschiedene Tipps, aber ich kann nicht widerstehen, es kommt grad nix im TV
. Möchte aber bitte keine Grundsatzdiskussion lostreten, nur meine Meinung/Erfahrung teilen. Es wird langwierig, schnapp Dir nen Snack, aber glaub mir es lohnt sich, zumindest für mich klappt´s so wunderbar.
Ich fliege auf die ein oder andere Art seit ich ein Kind war, viele hundert Stunden Manntragend motorisiert mit meinem Vater, selbst Manntragend Segelflug, viele tausend Stunden am PC Il2 Sturmovik
und seit ein paar Jahren wieder RC Hangflug und etwas Motorflug. Ich erzähle das deshalb, weil ich gelernt habe dass es am allerwichtigsten ist, so viel wie möglich von der
Bedienung her zu standardisieren, um nicht bei jedem Flieger was komplett anderes machen zu müssen bei der Landung. Das führt sonst über kurz oder lang ins Verderben.
Zunächst: Wahrscheinlich ist es bei Dir schon zu spät noch deinen Mode zu ändern, also bleib lieber dabei wenn´s Dir passt. Falls Du aber noch umlernen könntest, rate ich Dir
dringenst den Mode zu ändern: SR und HR auf einem Stick biegen mir die Fußnägel hoch, das gibt´s bei keinem echten Flieger. Das SR wird mit den Füßen bedient, QR und HR mit ein- und derselben Hand.
Egal ob Knüppel oder Steuerhorn, QR und HR gehören einfach zusammen! Ob Mode 1 oder 2 ist dann Geschmacksache, ich bin radikaler "Rechtslenker", sowohl Manntragend als auch RC
Zur Landeeinteilung haben die Vorredner alles erklärt.
Zur Programmierung rate ich Dir Folgendes, damit kannst Du dann
von der Bedienung her bei verschiedensten Modellen, egal ob mit oder ohne Motor, mit oder ohne Klappen alles ähnlich machen, sodass Du immer die gleichen Abläufe beim Landen hast:
#Steuern der Fluglage und der Geschwindigkeit mit dem "Knüppel" HR+QR,
#Kurskorrektur und Verhindern eines Stalls mit dem SR (ein WENIG QR geht auch zur Kurskorrektur).
#Steuern des Gleitwinkels mit dem Gas bzw. mit den Störklappen bzw. Crow/Butterfly, je nach Modell.
Die Belegung hier nun ganz allgemein in Mode 2 erklärt, Mode 1 analog mit vertauschten Knüppeln. Dafür brauchst Du allerdings mindestens 3 Flugphasen:
Ich programmiere mir 3 Flugphasen auf einen 3 Stufen Schalter, am besten sollte dieser mit derjenigen Hand bedient werden, die NICHT den HR/QR Knüppel bedient. Mittels Phasentrimmung haben die einzelnen Flugphasen jeweils unterschiedliche Grundstellungen aller Flügelklappen:
# Obere Stellung=Speed, Grundstellung der QR und ggf. WK leicht nach oben, je nach Modell 1-2mm, (Ausnahme sind Modelle die ihre Speedstellung im Strack haben).
# Mittlere Stellung= Normal bzw. Akro, Grundstellung der QR und ggf. WK im Strack,
# Untere Stellung= Thermik & Landung, Grundstellung der QR und ggf. WK ein paar mm nach unten, je nach Modell.
Zu jeder dieser Phasen muss man sich dann noch eine HR Trimmung erfliegen, da eine Veränderung der Flügelklappenstellung immer auch eine Lastigkeitsänderung bewirkt.
Belegung:
1. Rechter Stick ist dein Steuerknüppel QR+HR, sonst nix!
2. Linker Stick L/R sind die SR Pedale, sonst nix!
Jetzt wird´s kompliziert, lohnt sich aber:
3. Linker Stick vor/zurück ist der Gashebel bei reinen Motormodellen, hinten Leerlauf, vorne Vollgas. Die Landeklappen lege ich dann auf denselben 3 Stufen Schalter, den ich auch für die Flugphasenwahl verwende: (Landung=Voll runter -Start=Halb runter -Normal=Eingefahren)
4. Linker Stick vor/zurück bei Seglern oder Motorseglern ist der Stör- bzw. Bremsklappenhebel. Ich nenne es ab hier "Bremshebel", der Einfachheit halber.
#In den Flugphasen Speed und Normal bleibt der Bremshebel Funktionslos geschaltet, so kann ich nach Lust und Laune im SR rumrühren, ohne aus versehen die Bremse zu ziehen.
#Nur in der Flugphase Landung/Thermik ist der Bremshebel mit Funktion belegt: Knüppel vorne = Schnell. Knüppel hinten = langsam. Wichtig: dafür musst Du die Zentrierfedern im Sender auf der vor/zurück-Achse aushängen, sodass der Knüppel dort stehen bleibt wo du ihn loslässt.
Nun gibt es mehrere Varianten, je nachdem wie viele Klappen Du hast, ich beschreibe mal drei Möglichkeiten:
a)
2 Klappen Flügel, nur QR: Du programmierst im Mischermenu (keine Ahnung wie das bei Multiplex heißt), dass deine QR beim nach hinten ziehen des Bremshebels nach unten ausfahren, und zwar reichlich, bei voll gezogenem Knüppel so weit wie´s geht. Dein Sender sollte trotzdem die QR Wirkung weiterhin zulassen, deswegen heißt es ja "Mischer". Du musst nur aufpassen dass Du bei voll gezogenen Klappen + gleichzeitiger QR Betätigung nicht an irgendeinen mechanischen Anschlag gerätst, aber das lässt sich programmiertechnisch begrenzen. Dazu mischst Du noch etwas Tiefenruder
ebenfalls auf den Bremshebel, denn die Profilveränderung bewirkt ein Aufbäumen des Fliegers=> Nase hoch=>Flieger langsam=> Gefahr. Wieviel Tiefenruder musst Du erfliegen, wenn Du es raushast sollte der Flieger die Nase beim Ziehen der Klappen garnicht mehr anheben, oder evtl. sogar leicht absenken.
Hierzu sollte ich erwähnen, dass viele Modellflieger dasselbe lieber mit QR nach oben machen. Aber seitdem ich den Birdy DS fliege bin ich von QR nach unten voll überzeugt. Da wird man einfach langsamer, und die QR Wirkung bleibt trotzdem erhalten, obwohl die QR dann nicht mehr nach oben ausschlagen, sondern nur noch weniger nach unten stehen bei gleichzeitiger QR Betätigung.
b)
4 Klappen Flügel, QR+WK Du programmierst im Mischermenu eine Butterfly/Crow Bremse auf den Bremshebel. Diese Bewirkt beim ziehen des Bremshebels, dass die QR
leicht nach oben, und die WK
stark nach unten ausschlagen, je nach Modell bis zu 80-90°. Dazu mischst Du ebenfalls Tiefenruder auf den Bremshebel wie unter a), denn auch Crow/Butterfly bewirkt ein Aufbäumen des Fliegers.
Hinweis für a) und b): Bei Landungen im hohen Gras oder am hang solltest Du gaaanz kurz vordem Aufsetzen den Bremshebel wieder nach vorne schnalzen, so schonst Du deine Servos und deine Ruderflächen.
c)
Flügel mit Störklappen Genau wie a) und b), Knüppel vorn= Störklappen drin, Knüppel hinte= Störklappen raus. Tiefenruder weiß ich dazu nicht weil ich keine Modelle mit SK fliege. Ausprobieren.
Den Motor, falls vorhanden, lege ich bei Seglern auf einen Schalter, meist nur an/aus, geht aber auch 3 Stufig mit Aus-Halbgas-Vollgas wer`s braucht.
OK, das war jetzt ne Menge Klugschiss, aber wenn Du das mal verinnerlicht hast, programmiert sich das bei jedem neuen Modell ganz von selbst, und hilfreiche Kollegen vor Ort gibt´s auch überall.
Auf diese Art fliege ich mit jedem Modell genau wie mit einem Manntragenden Flieger an. Relativ kurzer Endanflug, möglichst
sehr konstante Geschwindigkeit, und die Klappen bzw. das Gas ungefähr halb gezogen, sodass ich nach
oben und unten Spielraum für Korrekturen habe. So triffst Du mit etwas Übung immer den gewünschten Landepunkt. Und irgendwann klappts dann sogar aus ungewöhnlichen Positionen.
Zum Abschluss ein paar Beispiele von Könnern (nicht von mir
)
Handlandung:
https://www.youtube.com/watch?v=5rWcwm368g8
Sehenswerter Kanal, speziell alles was er mit der Odyssey macht, der Mann kann fliegen das ist zum niederknien. Ist übrigens auch hier im Forum. Noch eins:
https://www.youtube.com/watch?v=bU617xpgldg
Am Ende dieses Videos ein schönes Beispiel des Klappen Einfahrens beim Aufsetzen:
https://www.youtube.com/watch?v=VVV4XziYM_w
Gruß
Patrick
P. S. Ich bin übrigens ein großer Fan von Butterfly, damit brauchst Du weder zusätzliche Störklappen, noch zu slippen. Sideslipps machen zwar Spaß, das traue ich mich bisher aber nur in Manntragenden Fliegern, denn dafür braucht es "Arschgefühl"