Schmeissgeiermutant

Liebe Nuri-Experten,
angeregt durch einige Umbauberichte, bei denen "normale" Segler in Nurflügler umgebaut wurden, bin ich auf die Idee gekommen, einen alten Schmeissgeier in einen Nurflügler zu verwandeln - mit zentralem Seitenruder, leichtem E-Antrieb, vielleicht einem Autopiloten und GPS (iNAV).

Das Ding war zu seiner Zeit ganz gut, hat durchgängige Querruder und hat einen sehr leichten Aufbau.

Siehe historisches Photo:
https://drive.google.com/open?id=1TVLYiMEnEt1NQ1hUsBpGN34ucllMHTlT

Was meint Ihr dazu ? Hat jemand Erfahrung damit ? Lohnt es sich, überhaupt in diese Richtung zu denken?

Herzliche Grüsse und vielen Dank für Euer Feedback
Wolfgang

Hab' s probiert...

Hab' s probiert...

Hallo Wolfgang!

Denken lohnt sich immer, allerdings hat der Umbau des Highlight SAL zum Nuri bei mir nur mittelprächtig funktioniert!
Er flog - ja - aber mit wenig Leistung, vor allem musste man mit Höhenruderausschlägen sehr vorsichtig sein, damit nicht schnell ein "Sackflug" einsetzte.
Ich hatte nur sehr kleine Ausschläge, aber wenn man nur minimal zu viel Höhe gezogen hat, dann hat in Kurven regelrecht abgestellt.

Ich war durch einen Bericht in einem anderem Forum draufgekommen, weil sich wegen mehrfachen Rumpfbruchs ein Umbau angeboten hatte.
Letztlich habe ich das CFK-Rohr geflickt und ein Balsa-Leitwerk auf das (verkürzte) Rumpfrohr geklebt und verzichte auf Schleuderstarts.
Als Antester und Spaßmodell bei schwachen Bedingungen, mit dem man aufgrund seiner hohen Wendigkeit auch prima rumturnen kann, fliege ich ich immer wieder gerne...


Viele Grüße
Rainer

Kringelking schrieb:

allerdings hat der Umbau des Highlight SAL zum Nuri bei mir nur mittelprächtig funktioniert!

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Hallo Wolfgang,
ich habs auch probiert und auch bei mir flog der Higlight-SAL als Brettnurflügel nicht gut.
Ich habe nicht das Höhenruder stark hoch gestellt, sondern eine Gurney-Flap auf der Oberseite der Endleiste montiert um den erforderlichen positiven Profilmoment zu erzeugen.

Beim Fliegen ist es mir nie gelungen eine zuverlässig passende Trimmstellung zu bekommen, weder beim Höhenruder, noch beim Schwerpunkt.
Ich vermute die spezielle Art des Elastic-Flaps zusammen mit dem niedrigen Gewicht und der relativ hohen Streckung verhindern gute Steuereigenschaften.

Hier ein kurzes Video, das war einer der besseren Flüge: https://vimeo.com/39161185

Ich habe den Flieger noch, werde aber bei einer Reaktivierung wie Rainer wieder einen Leitwerksflieger draus machen.

Gruß,

Uwe.

Hallo Rainer und Uwe,
VIELEN Dank für die superschnellen Antworten. Es ist schon fast unglaublich, dass Uwe exakt den gleichen Flieger umgebaut hat !!!
Der Highlight fliegt auf dem Video eigentlich gar nicht schlecht...

@Uwe: mit welchen Überlegungen hast Du das Seitenruder dimensioniert? Die Idee, Gurney-Flaps zu verwenden, finde ich wirklich genial - kannst Du mir sagen, wie gross die sind? Habe bei meinem anderen - neueren- HLG ein Tesa-Tape verwendet, um die Flaps auf der Unterseite aerodynamisch "abzudichten" (das Tape schiebt sich in den Flügel - weiss nicht, wieviel das beim Nuri hilft).
Würden Turbulatoren im Bereich der Flügelnase helfen - war vor vielen, vielen Jahren bei Freifliegern Standard ???

Plan B wäre es natürlich, einen konventionellen Leichtwind-E-Segler zu bauen, aber da fehlt der Reiz des Besonderen

Herzliche Grüsse,
Wolfgang

wkorosec schrieb:

@Uwe: mit welchen Überlegungen hast Du das Seitenruder dimensioniert? Die Idee, Gurney-Flaps zu verwenden, finde ich wirklich genial - kannst Du mir sagen, wie gross die sind? Habe bei meinem anderen - neueren- HLG ein Tesa-Tape verwendet, um die Flaps auf der Unterseite aerodynamisch "abzudichten" (das Tape schiebt sich in den Flügel - weiss nicht, wieviel das beim Nuri hilft).
Würden Turbulatoren im Bereich der Flügelnase helfen - war vor vielen, vielen Jahren bei Freifliegern Standard ???

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Hallo Wolfgang,

wegen Seitenleitwerksgröße habe ich mich hier bedient, aber für den Schleuderstart einen sehr kleinen Faktor für viel Hochachsenstabilität verwendet, ich glaube ich habe Faktor 20 genommen: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/131227-Stabilitätsfaktor-für-Richtungsstabilität

Die Gurney-Flap im Video war eine 2 x 2 mm Kiefernleiste auf der Oberseite der Endleiste. Um die Verklebung wieder ablösbar zu machen habe ich die Endleiste zuerst mit Tesa abgeklebt und die Leiste dann darauf mit Sekundenkleber geklebt.
Tesa-Spaltabdichtung für die Ruder habe ich auch und bringt bei langsamen Nurflügel vor allem dann was wenn der Spalt auf der Flügelunterseite ist.
Turbulator habe ich nicht getestet, könnte aber bei so leichtem Gerät evtl. auch was bringen.

Gruß,

Uwe.

Liebe F3K - Nuri - Umbauenthusiasten

vor kurzem hab ich diesen , relativ kurzen , Beitrag über den Umbau von Hochleistungs - F3K Segler zu Nuri`s gelesen und finde dass dieses Thema nach wie vor interessant bleiben könnte .

Ich selbst fliege erst seit 2 1/2 Jahren und habe mir einen gebrauchten DLG , einen Turbo von Wolfgang Zach gekauft ( vermutlich ein 2008 `er Modell ) und als DLG geflogen .... das Teil fliegt wirklich ziemlich gut , hat hochwertige Flächen , ist sehr leicht , aber nicht leicht genug ( also mit 278 Gramm etwas über der magischen Grenze von 250 Gramm ) ... und ist kein Nuri ...
Da mich ich immer schon für minimale Konstruktionen interessiere , habe ich für die Turbo - Flächen einen Nurflügler-Rumpf ( aus 0,8mm Sperrholz ) entwickelt und gebaut ... das Teil wog dann abflugfertig 235 Gramm , also recht wenig für einen Segler mit 1500mm Spannweite .

Der "Turbo-Nuri" hatte dann 09/2019 seinen Erstflug und flog auf Anhieb ( d.h. es hat schon etwas gedauert den richtigen Schwerpunkt zu erfliegen ) erstaunlich gut ... anbei ein Video von einem der ersten Flüge (10) Turbo-Nuri-19.0-Fliegen am Hang - YouTube ( dies ist auch mein erstes Flugvideo welches ich erstellt habe )

der Turbo- Nuri ist gefühlsmäßig nicht soooo weit weg von den Gleitleistungen des Turbo-Leitwerklers , dürfte aber etwas wendiger sein ( ist mir für`s Hangfliegen lieber ) rollt aber nicht gut . Dies könnte aufgrund der hohen V-Form des ungeteilten Flügels oder an der noch falschen Differenzierung liegen .

lg

Rainer L.

Ist ja mal ne ganz tolle Idee finde ich. Für mein Laienauge fliegt er auch echt toll.

Lg Chris

Der Turbo sieht nicht nur gut aus, er fliegt (dem Video nach) auch wohl gut. Ich habe um die Jahrtausendwende auch einen Brettnurflügel aus einer vorhandenen F3K (damals SAL) Fläche gebaut. Flog aber bei mir auch nur mäßig, habe mich aber auch nicht groß mit Einstellen bemüht. Es ging mir nur um den "Beweis" dass so etwas per SAL Start erfolgreich in die Luft gehen kann, da Experten behauptetet, dass das nicht geht...

Also den Videos nach kann man einen Umbau machen, um einen OK bis gut fliegenden Allrounder zu bekommen. Wer F3K Wettbewerbe gewinnen möchte, sollte es nicht machen...