F3B - Shinto J - Start - Gummihochstart oder Winde

Hallo Kollegen,

nachdem ich in den letzten 15 Jahren ausschließlich motorisiert und schnell unterwegs gewesen bin, habe ich mir eingebildet unter die F3B Segler zu gehen, um den Alltag etwas zu entschleunigen.

Flieger (Shinto J) war schnell bestellt und geliefert.

Am Wochenende hatte ich meine Erstflüge.
Zunächst 2 mal geworfen und dann gleich ans Hochstartgummi von EMC
https://www.emc-vega.de/de/hochstart/megarubber-sets/hochstart/hochstart-set-f3b-100-plus

Komme auf gerade einmal 50m, was nichts ist.
Will auch nicht ausschließen, dass es an meinen Hochstart-Fähigkeiten liegt (da Neuling)

Habe die Fläche um 2mm verwölbt -> vermutlich deutlich mehr nötig
Seil auf knapp 8kg Zug gespannt
Flieger wiegt knapp 1,7kg

Nun meine Frage.
1. Ist es überhaupt möglich auf eine ordentliche Höhe zukommen, oder komme ich an einer Winde nicht vorbei?
2. Tipps eurerseits zur Abfolge beim Gummihochstart?
3. Welche Winden gibt es überhaupt? Habe nur Ober Winden gefunden.

Gruß und Danke für euren Support

Philipp
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Habe die Fläche um 2mm verwölbt -> vermutlich deutlich mehr nötig
Seil auf knapp 8kg Zug gespannt
Flieger wiegt knapp 1,7kg

Nun meine Frage.
1. Ist es überhaupt möglich auf eine ordentliche Höhe zukommen, oder komme ich an einer Winde nicht vorbei?
2. Tipps eurerseits zur Abfolge beim Gummihochstart?

Philipp

Hallo,

Du musst den Gummi mindestens 4-fach ausziehen, 5-fach ist besser. 8kg Zug ist einfach viel zu wenig. 150m sollten drin sein.
https://www.emc-vega.de/de/hochstart/megarubber/f3b

Hans
 

ppb

User
Hm jaa, soll ich da jetzt antworten oder besser nicht???


Mir geht es im Prinzip ähnlich wie dir. Nachdem es mir mit der Winde so ganz alleine zu aufwändig wurde (öfter hat mal der Wind gedreht wenn die Winde endlich stand), bin ich dann auch ans Gummi ran. Ist halt deutlich weniger Aufwand, und so lange der Körper es mitmacht auch quasi ohne Tageslimit was die Starts angeht. An der Winde dürfte ich so um die 50 Starts gemacht haben, am Gummi übers Leben verteilt auch nicht mehr. Also auch noch blutiger Anfänger.

Da ich jedoch eher versuche einen F3J so nach oben zu bekommen, ist das ev. nicht ganz vergleichbar.

Ich habe mich bei der F3J Sommerliga und deren Equipment orientiert. Das Ganze dann noch auf unseren recht kurzen Platz (max. ca. 120m) angepasst (7m Gummi und das Seil so lange gekürzt bis die Spannung bei max. Platzlänge passt), und bin dann noch vom Scale- auf das Bungee-Gummi gegangen. Ich muss immer ganz alleine Starten, und das Scale flößt einem schon ein wenig Angst ein. Das Bungee ziehe ich so auf 20-23kg aus, und komme mit einem 3,5m Xplorer 3 so auf 90-120m max. Die Starts sind noch nicht wirklich reproduzierbar. Klappt mal besser und mal nicht so toll. Zudem ist das Einstellen der Startstellung die komplizierteste Flugphase überhaupt. Das spielt so viel mit rein. Modell, Hakenposition, Wölbung, HLW Trimm, Spannung, Abgabewinkel, .... Und zum Dank sollten alle möglichen Parameter auch noch perfekt zusammenpassen, da die sich auch alle irgenwie alle gegenseitig beeinflussen :mad:

@1
So ein Start sollte auch mit einem leichten F3B Sinn machen. Muss ich unbedingt mal mit dem Votan testen.

@2
Eigentlich ganz einfach. Startstellung und Gummi spannen bis es einem reicht. Modell nach oben abgeben, auf eine Höhe x steigen, umschalten in die Speed-Phase, andrücken und Fahrt aufnehmen, hochziehen (dabei wird hoffentlich ausgeklingt und kein Siel gefangen). Steigen bis die Fahr raus ist, und damit hoffentlich auf einer gute Höhe angelangt zu sein So oder so ähnlich. Beim Andrücken würde ich sehr vorsichtig anfangen. Hab schon mehrfach das Seil gefangen, weil ich verm. zu tief abgetaucht bin.

@3
Das können die F3B Jungs sicher besser beantworten. Ich hab ne gebrauchte Hollenbeck oder so gekauft.



Leider komme ich selten dazu so zu starten, da die Kollegen mit ihren Fahrwerken sonst nicht starten/landen können. Macht aber trotz allem Laune, und ist eine Herausforderung der ich mich gerne stelle.


patrick
 

Björn

User
Hallo zusammen,

also ich hab's ähnlich wie Patrick. 7m Bungee + ca. 30m Seil. Wenn man so 20-30m weit spannt solltest du mit nur schwachem Wind...4-7kmh... mit einem 1700g F3B auch durchaus ca 80-90m durchaus erreichen können. Mit mehr Wind sind da locker 120m und mehr drinnen.

Das "F3B" Gummi ist mir persönlich deutlich zu weich...bzw du brauchst sehr viel Platz. Das "Scale" von der Sommer-Liga ist eigentlich für die meisten Situation schon zu fest, denn ohne groß Gegenwind kann selbst ein F3J Modell dieses kaum selbständig auf hoher Spannung halten um einen effizienten "Schuss" hin zu bekommen. Das kann das "Bungee" bei schwachen/mittleren Bedingungen deutlich besser.

Als Startstellung peile mal über den Daumen 8° Klappe an... vielleicht 1-2° weniger an den Querrudern....das kommt etwas aufs Modell an. Wichtig ist Trimmung und Hakenposition so zu wählen, dass das Modell steil aber flüssig am Seil hängt. Meist hast du ein kurzzeitiges Ausbremsen ca 1-2s nach den Abwurf...das leicht mit Tiefe aussteuern. Sollte aber nur bei wenig Anströmung notwendig sein.

Ebenso wichtig ist, rechtzeitig zu "Schießen" bevor zu viel Spannung aus dem Seil ist. 4s nach Abwurf sind hier bei meinem Gummi ein guter Richtwert für Nova und Votan 2 (Votan CNC). Optisch ist das Modell hier noch in einem Anstellwinkel von ca. 30°....bzw auf ca. 60°-65° vom Kreissegment (90° wäre senkrecht über dem Erdanker). Ich habe die Werte ein wenig geschätzt, daher nagelt mich bitte nicht drauf fest, ob's +/-10° anders ist.

Die letzten 5-10m bei wenig Anströmung findest du, wenn du das Modell später F3J/F3B mäßig vorm Flügel mit ausgestrecktem Arm und "Nase nach oben" hälst und entsprechend abwirfst. Hier geht dir einerseits deutlicher weniger Vorspannung verloren , andererseits kannst du mehr Spannung aufbauen. Aber das kommt dran wenn der Rest sicher passt und klappt.

Wenn du das Modell hinter dem Flügel festhältst, sind denke ich die ca.25 die Patrick nennt nicht so falsch als Anhaltspunkt. Wenn du vor den Flügel festhältst, kommst du in der Zugkraft deutlich höher. Denke >40kg dürften das definitiv sein....im "alten"F3J hält man so ja auch 2 ausgewachsene stabile Männer (Läufer am Joch) fest, wenn man etwa trainiert....aber so stark bin ich da auch nicht

Gruß
Björn
 
Brushless Winde

Brushless Winde

Hallo Kollegen. Hallo Philipp

Vielleicht ist das für euch informativ.
Es handelt sich um keine F3B/ F3J Winde, sondern um eine universelle Winde, die von HLG bis F3B alles in die Luft bekommt.
Komplet mit 6S Lipo und Zubehör im Koffer wiegt die Winde auch nur etwas über 5kg.
Die Seilspannung ist elektronisch geregelt und läst sich zwischen 1,5 bis 12 kg Seilzug vorwählen.
Aber seht selbst.
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/593061-Hochstartwinde-Baubericht

Gruß Peter
 
Hier noch ein Bild

20190824_110815.jpg
 
F3j @ bungee

F3j @ bungee

Hi

Das mit dem scale bungee haben wir bei der Sommerliga so gewählt weil..

Alle anderen Gummiquerschnitte nicht die nötige Dauerstandfestigkeit hatten, um auch bei Wind zu überleben..
60-70 Kg baut ein F3Jler loc
 
Weiter

Weiter

Locker auf....

Bei gut Wind reichen Ca 10 Kg Vorspannung...Dann kann das Modell die nötige Spannung durch Pendeln selbst aufbauen.... Das Modell muss dazu unbedingt vor der Fläche gehalten werden. Denn nur so erhält man sofort den nötigen Anstellwinkel. Es wurden mit 7.5 mtr scale bungee und 75mtr 1,4er Seil 220mtr geloggt..

@ F3B Modell,,,, Das gind genau so mit meiner Energia....(ggf 1.2 er Seil nehmen)

Es hilft sehr wenn die Inneren WKs am Anfang des Starts ca 25-30° haben.. das baut etwas mehr Gegendruck für das Gummi auf, und verschafft einem etwas Zeit....Zum Druckaufbau wird dann bei ca 30 metern auf Thermikstellung umgeschaltet..und gependelt...Der Schuss ist dann wie gewohnt bei F3b F3j....

Wenn mich nicht alles teuscht hat Bernd (merlin) einen solchen Start bei der Rubrik Sommerliga gepostet..

Am besten übt man das mit ordentlich Gegenwind,,
Noch ein Tipp.... Die Hakenposition ist ca 5mm hinter dem SP und blos keinen stahlring verwenden... der Rutscht zu schnell raus...Ab etwas 2 bft geht das mit dem Pendeln.

Macht mega Spass Und Zischt mächtig....


Blue skyes


Tom
 
gestriger Flug

gestriger Flug

Hallo zusammen,

erst einmal ein großes Dankeschön für eure zum Teil recht langen Ausführungen.

Bin gestern wieder rausgegangen und habe das Seil auf die 3-fache Gummilänge gespannt -> 70m
Das Ergebnis waren gleich 100m, also schonmal deutlich besser.
Den Flieger habe ich gleich vor der Fläche gehalten, Zeigefinger hat die Fläche gestützt und Arm hat grob eine Linie mit dem Seil ergeben. -> funktioniert super, ist aber echter Sport, ist aber irgendwie richtig geil ;-)

Werde jetzt sukzessiv das Gummi weiter spannen, da die Zugkraft ja doch recht exponentiell ist.


Mein Fehler war, dass ich der Empfehlung auf der EMC Seite gefolgt mit mit der 3-5 fachen Zugkraft des Seglergewichtes zu starten, was nix ist.


Also nochmal danke!

Gruß
Philipp
 

ppb

User
So ein Gummihochstart hat sich auch über die Jahre deutlich verändert. Zu meinen Anfängen (um die 40 Jahre her) wurden die Segler einfach ans Gummi gehängt, und es ging halt so lange nach oben bis das Modell von ganz alleine ausgeklinkt ist. An sowas wie einen Schuss hatte damals noch keiner Gedacht. Das wäre für einen Dandy/Amigo auch sicher lustig geworden. Meine erreichten Höhen und Flugzeiten waren damals beschissen, weshalb ich recht schnell auf Motormodelle umgestiegen bin.
Schätze aus der Zeit stammen die Empfehlungen von EMC was den klassischen Hochstart angeht.


Bei mir ist eig. Bernd/Merlin dran "schuld" das mir das heute wieder Spaß macht. Er war vor Jahren mal bei uns aufm Platz, um nem Kollegen und mir zu zeigen wie man mit einer Winde startet.


Nochmal was zum Start selber
Ich hab mir angewöhnt das Modell mit der linken Hand an der Nase zu packen, um das Gummi zu spannen. Die Rechte ist dabei schon im Startgriff vor der Nasenleiste mit dem Seil in der Handfläche, aber der Arm ist dabei noch locker (hält eig. nur das Modell). Das entlastet den rechten Arm auf die Dauer doch deutlich, denn den Weg bis zum Startpunkt finde ich echt anstrengend. Am Startpunkt muss es dann auch flott ablaufen. Also rechten Arm ausstrecken und so in Position bringen das die bei mir ca. 20-23kg Zug gehalten werden können. Linke Hand an den Sender, und peinlich darauf achten das das Seil sich nirgends am Körper/Jacke/Sendergurt usw. verfangen kann. Konzentrieren, Modell ausrichten und über Kopf abgeben.

An den letzten Tagen wo ich so gestartet bin, hab ich leider auch kaum Thermik gefunden. D.h. die Starts erfolgen kurz hintereinander. Da bekommt der Name Modellsport ne ganz neue Bedeutung :D
Wenn ich dann was von 220m Starthöhe lese, oder mir von einem ex. F3J D Team Pilot was von ca. 280m Rekordhöhe sagen lasse, dann kommt man schon ins Grübeln. OK, die Profis machen aber auch an 1-2 Trainingstagen mehr Starts als ich bisher überhaupt drauf hab.
Ich hab mir eig. vorgenommen mal so einen Sommerliga-Wettbewerb zu besuchen (ohne Modell!). Einfach mal zusehen, die Piloten ausquetschen usw. Das hilft sicher schneller weiter, als jeden Fehler selber machen zu müssen um daraus zu lernen.


patrick
 
Ein 22 m Gummi 4 x gedehnt (88 m) hat mehr Energie als ein 29,4 m Gummi 3 x gedehnt (89,2 m)!!!
Als Relation Gummilänge(gedehnt)/Seillänge gilt etwa 1:1 bis 1:1,5, d.h. bei 22 m Gummi sind 70 -130 m Schnur sinnvoll.
Entsprechend sind 22 + 3x22 +70 = 158 m oder bis 22 + 4x22 + 130 = 240 m Platzlänge erforderlich.

Mal davon ausgehend dass man als Freizeitflieger ein F3J-Modell nur bei wenig Wind fliegt... die Dehnung zur Seillänge machts...

Wenn ich mal nicht an der Winde bin (selten) bevorzuge ich 14m Bungee + 60m Seil (lauffaul...) bei 4facher Dehnung.

Gummihochstart.png
 
Hallo Bernd,

nein ich komme aus dem bayrischen Denkendorf.
Das wäre aber ideal gewesen...für Nachhilfe wäre ich immer dankbar.

Gruß
Philipp
 
Hallo Phillip,
für kurze Platzlängen wären die ca.100 Höhenmeter auch mit dem Flitschenmodus problemlos möglich.
Mein leichter Shinto J (mit und ohne Ballastset) macht mir am F3B Gummi mit 7,5m und ca. 10m Leine ordentlich Spass.
Herzlichen Gruß
Martin
 

Chrima

User
Hi

Nun ja, also ich habe hier im Flitschen-Thread eigentlich gelernt 2 Gummis (zur Sicherheit :D) zu verwenden.
Umso mehr staune ich aber, dass Du mit nur 1S1P so viel Höhe gewinnst.


Ich verwende 2 F3B-Gummis parallel (1S2P), für leichte Modelle unter 2kg finde ich das aber schon recht brutal und ich ziehe da nicht voll aus.
Wenn es die Grösse des Feldes zulässt finde ich da den Gummiseil-Hochstart beschaulicher.
Die athletische Startversion "über Kopf" spare ich mir hier allerdings und ziehe den Scale-Gummi mit "Flitschen"-Griff dafür weiter aus, als was ich sonst schaffen würde.

Grüsse
Christian
 
Umso mehr staune ich aber, dass Du mit nur 1S1P so viel Höhe gewinnst.
Grüsse
Christian

Hallo Christian,
das hatte ich auch gedacht, habe ja den Scale und den F3B und wollte auch die leichten effektiver Starten.
Entscheident ist aber eher wesentlich mehr Ausdehnung bei gleicher Zugkraft ... die Tabelle zeigts eigentlich deutlich.

Wer natürlich den Stärkeren Gummi auf die gleiche Ausdehnung bringen kann ist natürlich im Vorteil :cool:

Gruß Martin
 
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