Lager wechseln DA-50R

Hallo allerseits
Ich hab vor bei meinem Motor DA-50R die Lager zu wechseln.
Hat das manchmal von Euch schon wer gemacht? Ich möchte halt nix verkehrt machen oder kaputt.
Hab den Motor bis auf die zwei Lager schon zerlegt bekommen. Aber die Lager wollen nicht.
Vielleicht kann mir ja wer helfen.

Moin Werner

Ohne Abzieher bzw Aus-Eindrückwerkzugen wird das nix werden. Klar bekommt man die Lager mit langen Durchschlägen auch raus, hierbei sind aber Folgeschäden einzukalkulieren.
Das Einsetzen mittel Erwärmung, ggf. Abkühlen der Lager wäre dann die zweite Mission.
Ich würde den Motor eher an die Servicestellen schicken, so teuer ist das dann auch nicht mehr.

Lager wechseln

Lager wechseln

Hallo,

Ich habe schob bei einigen Motoren die Lager gewechselt, am beste bekommst du die Lager aus dem Gehäuse indem du das Gehäuse auf eine Herdplatte stellst und auf ca 90 - 120 Grad erwärmst, da Aluminium sich mehr ausdehnt als Stahl fallen die Lager nachher fast von allein heraus.
Denke bitte daran Warmfeste Handschuhe anzuziehen.

Gruß
Klaus

Stimmt, ohne erhitzen geht da nichts!
Vorher passende Ausdrückwerkzeuge herrichten (ein passendes Stück Rundmaterial), Gehäuse richtig heiß machen und ab damit auf die (nicht allzu kleine) Tischbohrmaschine. Dann sollte das Ausdrücken klappen.


Gruß,

Robby

Ich mache das immer mit dem Heißluftföhn oder im Backofen, ordentlich heiß machen, da fallen die Lager fast von alleine raus.
Gruß Fritz.

Hallo Leute
danke für die nützlichen Hinweise, habs gerade einmal probiert und bin aber gescheitert.
Vielleicht nicht richtig erhitzt oder zu langsam, probiere es später nochmal.Hab das Teil erstmal in den Tiefkühler gelegt.

Wedoka schrieb:

Hallo allerseits
Ich hab vor bei meinem Motor DA-50R die Lager zu wechseln.
Hat das manchmal von Euch schon wer gemacht? Ich möchte halt nix verkehrt machen oder kaputt.
Hab den Motor bis auf die zwei Lager schon zerlegt bekommen. Aber die Lager wollen nicht.
Vielleicht kann mir ja wer helfen.
Anhang anzeigen 2306528Anhang anzeigen 2306529Anhang anzeigen 2306530Anhang anzeigen 2306531

Zum Vergrößern anklicken....

Servus,
wenn du soweit zerlegt hast dann bringst auch die Lager raus
Lege das Gehäuse mit der Rückseite auf eine harte geraden Holzunterlage .
Suche dir ein rundes Teil aus Metall das von oben ziemlich genau auf das Lager passt so das es am äußeren Lagerring anliegt aber noch so klein ist das es durch das Gehäuse geht oft passt von einem Ratschensatz eine Nuss.
Wenn du die richtige Hülse gefunden hast gerade ansetzen und mit Hammer durchschlagen könnte sogar ohne Anwärmen gehen sonst mit Heissluftföhn das Gehäuse außen anwärmen maximal 90grad nicht mehr.
Wichtig ist das alles plan aufliegt und gerade schlagen.
Gruß Roland

Hallo
Ja das ist die große Frage, werden die Lager nach innen raus gedrückt oder müssen die raus gezogen werden
Fakt ist, es sind zwei unterschiedliche Lager im Durchmesser, das kleinere liegt Richtung Propellerwelle und das größere
Gehäuseinnenseite.Ich kann aber nicht erkennen ob ein kleiner Bund innen liegt so das beide Lager gezogen werden müssen.
Bin noch auf der Suche nach einer Explosionszeichnung.

Wedoka schrieb:

Hallo
Ja das ist die große Frage, werden die Lager nach innen raus gedrückt oder müssen die raus gezogen werden
Fakt ist, es sind zwei unterschiedliche Lager im Durchmesser, das kleinere liegt Richtung Propellerwelle und das größere
Gehäuseinnenseite.Ich kann aber nicht erkennen ob ein kleiner Bund innen liegt so das beide Lager gezogen werden müssen.
Bin noch auf der Suche nach einer Explosionszeichnung.

Zum Vergrößern anklicken....

Die Lager gehen von vorne nach hinten das kleine wird nach hinten gedrückt auf das größere .
Du schlägst das kleine nach innen auf das große gehen in der Regel ganz leicht raus auch ohne warm machen kühlen solltest nicht.
Wie schon erwähnt es muss alles Plan aufliegen.

Perfekt Danke

Neue Lager und Dichtungen gerade bestellt.

Hallo Werner.

Und ??? wie hast Du denn die Lager jetzt raus bekommen, erzähl doch mal.

Gruß Fritz.

Hallo Werner,

wenn du die neuen Lager einbaust und etwas nachhelfen musst dann nur zärtlich und nur Druck auf den Aussenring der Lager geben, sonst beschädigst du sie gleich wieder. Die roten Aluminiumschrauben für das Kurbelgehäuse und den Zylinder sind übrigens laut DA nur einmal zu verwenden sprich immer zu erneuern. Bei Toni Clark bekommst du für den Zylinder auch Ersatz aus Stahl, nicht ohne Grund Die Aluschrauben bekommen ein Drehmoment von 8 Nm, also mit Gefühl anziehen.

Gruß
Benni

www-Fritz schrieb:

Hallo Werner.

Und ??? wie hast Du denn die Lager jetzt raus bekommen, erzähl doch mal.

Gruß Fritz.

Zum Vergrößern anklicken....

Ich habs gemacht so wie mir es Pitts_S1 beschrieben hat.Bin mir aber nicht sicher ob es gut war, was ich gemacht habe.
Denn ich hatte vorher bei Toni Clark nachgefragt in welche Richtung man die raus macht , und ich bekam follgende Nachricht:

Sehr geehrter Herr Becker,
die Lager sind sowohl auf der Kurbelwelle als auch im Kurbelgehäuse mit hochfestem, hochtemperatur Fügekleber verklebt. DA-Motoren sind (ohne zuvor einen DA-Lehrgang besucht zu haben) nicht für die Reparatur durch den Kunden geeignet


schon seltsam das die verklebt waren?

Hallo Werner,

wenn du alles gereinigt hast kannst du die neuen Lager wieder mit Loctite 638 oder 648 verkleben. Das wird u.a. gemacht weil Aluminium und Stahl unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten haben um sicherzustellen das die Lager etc. in Position bleiben.

Gruß
Benni

acid_one schrieb:

Hallo Werner,

wenn du alles gereinigt hast kannst du die neuen Lager wieder mit Loctite 638 oder 648 verkleben. Das wird u.a. gemacht weil Aluminium und Stahl unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten haben um sicherzustellen das die Lager etc. in Position bleiben.

Gruß
Benni

Zum Vergrößern anklicken....

Wie sieht es mit der Temperaturbeständigkeit aus? Um so höher um so besser? dann habe ich das gefunden:

Loctite 620

Der Klebespalt geht hier bis 0,2 mm, dafür dauert es länger, bis es seine Handfestigkeit erreicht hat. Dies dauert zwar 60 Minuten, aber es weist von allen Loctites die grösste Temperaturbeständigkeit auf, nämlich von –55 bis +230°C. Es zeichnet sich also durch seine Wärmebeständigkeit aus und ist ideal zum Befestigen von Passstiften in Kühlern, von Gleitbuchsen in Pumpengehäusen und von Lagern in Kfz-Getrieben.

Hier mal noch die anderen Anwendungen wem es interesiert:

Loctite 638

Beim Einbau von grösseren Lagern empfehlen wir das Loctite 638, welches den grössten Klebespalt von bis zu 0,25 mm aufweist. Es ist beständig von –55 bis +150°C und hat nach ca. 8 Minuten seine Handfestigkeit erreicht. Durch sein sehr grosses Spaltfüllvermögen ist es für dynamische, axiale und radiale Belastungen geeignet. Es ist ideal für Teile, die in Getrieben, an Flaschenzügen oder ähnlichen Anwendungen eingesetzt werden.


Loctite 648

Bis 0,15 mm ist der Klebespalt von Loctite 648 und dennoch weist es eine Temperaturbeständigkeit von –55 bis +175°C auf. Nach nur 5 Minuten hat es seine Handfestigkeit erreicht. Auch hier wird als Argument auf seine hohe Hitzebeständigkeit hingewiesen und es ist ideal beim Fügen von Spiel- oder Presssitzverbindungen, das heisst zur Befestigung von Buchsen, Lagern, Dichtungen, Lüftern, Auskleidungen und vielem mehr.

Werner,

die genannten Loctite-Typen schenken sich nichts, die passen eigentlich alle. Bei der Temperatur ist mehr als genug Reserve vorhanden. Normalerweise nimmt man zum Einsetzen von Kugellagern das 638, auch 601 bzw. 603 sind noch zu erwähnen und zu empfehlen. Ich bin vor geraumer Zeit auf das ERGO 4453 umgestiegen.
Hauptsache, alles vor der Montage schön fettfrei machen (Isopropanol). Sollte es bei der Montage zwicken, dann Gehäuse erwärmen und den Kleber auf das Lager geben. Jetzt sollte das Einsetzen aber ruckzuck und problemfrei erfolgen, sonst zieht die Sache schon an, bevor das Lager ganz drin ist.

Gruß,

Robby

Loctite?

Loctite?

Hallo.

Ich dachte, Loctite in den diversen Ausführungen sind anaerobe Kleber? Die härten erst unter Luftabschluss aus, und dann auch noch relativ langsam, oder?

Gerade deshalb sind sie doch so gut geeignet um Lager einzusetzen, man hat genügend Zeit alles einzuführen und auszurichten. Z.B. gegenüber Sekundenkleber.
Liege ich da falsch?
Warum muß man sich also beeilen?

Gruß
Willi

Willi,

falls ein leichter Klemmsitz vorhanden ist, sollte man Kugellager nicht einpressen, sondern das Gegenstück erwärmen. Wärme beschleunigt die chemische Reaktion anaerober Kleber aber ungemein. Wenn man jetzt auf halbem Weg der richtigen Kugellager-Position doch noch einen Klemmer hat und nicht fix reagiert, kann es das mit dem Weiterschieben gewesen sein.

Gruß,

Robby

Ich möchte hier mal kurz eingreifen.
Die hier beschriebene Methode zum Ausbau der Lager gilt in diesem Fall nur für den DA Motor. Andere Motoren haben einen anderen Aufbau im Kurbelgehäuse und da müssen die Lager dann in eine andere Richtung ausgedrückt werden. Also bitte diese Anleitung nicht auf andere Motoren übertragen.
Beim DLE / DLA z.B. muss das kleinere vordere Kugellager nach vorn, also in Richtung Luftschraube ausgepresst werden. Das hintere große in die entgegen gesetzte Richtung. Wer da versucht , das kleine Lager in Richtung großes Lager herauszudrücken, der würde das Gehäuse zerstören.

Auch beim Einsetzen der Lager darauf achten, dass die Montage spannungsfrei erfolgt. Daher wird hier oft mit Kälte und Hitze gearbeitet. Wenn ein Lager beim Einsetzen nur leicht verkantet, dann wird diese Spannung unweigerlich auf die Kurbelwelle übertragen. Eine verspannte Kurbelwelle führt zu einem rauhen Laufverhalten und die neuen Lager sind auch ganz schnell wieder Schrott. Die Nadellager der Kurbelwelle sind meistens nicht zu tauschen und dann wird es richtig teuer.

Ein sparsamer Umgang mit Loctite ist selbstverständlich, denn zuviel davon endet schnell in einem Tropfen, der unkontrolliert bis zum nächsten Lager wandert und es dann verkleben kann.

Das ist nur ein gut gemeinter Rat, denn die fachgerechte Montage von Lagern und Kurbelwellen bedarf schon etwas Übung. Bei richtiger Montage lässt sich die Kurbelwelle einwandfrei drehen und neigt auch in keiner Position zur leichtesten Schwergängigkeit. Wenn sich die KW an nur einer Stelle etwas schwerer drehen lässt, dann sollte man wieder von vorn beginnen.

Gruß Ralf