RAZOR BLADE - ein Speedmodell aus dem 3Drucker

Hey Olly,

da hast du dir mit dem Video ja mühe gegeben.
Danke dafür!
Der Flieger hat was. Erinnert mich an meine Twin-Jet Zeiten.
Nun muß er nur noch auf die Wiese. Von der Power sollte das kein Problem sein.

Grüße, Bernd
 

olly6156

User
erfolgreicher Erstflug beim MBC-Jever e.V.

erfolgreicher Erstflug beim MBC-Jever e.V.

Moin moin,

es ist vollbracht. Der Erstflug war erfolgreich !!

Gestern Nachmittag passten Wetter, Wind und vor Allem die Zeitplanung, um endlich, 3 Tage nach Wiedereröffnung der Modellflugplätze, den Erstflug durchzuführen.

Der Wind wehte mit lauer Brise (5-10 km/h) direkt über die "lange Bahn" und die Sonne schien bei angenehmen 20 Grad :cool:

Der Erstflug des RAZOR BLADE sollte dann auch gleich die Einweihung der neuen Eigenbau-Rampe inkl. Flitschengummi von EMC mit beinhalten.
Nach der Positionierung der Rampe und Zusammentüddeln des Flitschen-Gummis sagte aber der "Bauchratgeber", es wäre besser mit weniger Winkel in die Lüfte zu steigen.
Glücklicherweise lagen noch einige Holzreste vom letzten Arbeitsdienst im Januar am Vereinsheim rum, die dann schnell zu einer Entschärfung der Rampe genutzt werden konnten.

Das Flitschengummi wurde auf doppelte Länge ausgezogen, die Fußauslösung scharf gemacht und der RAZOR BLADE wurde zum Start auf die Rampe aufgelegt.

RAZOR BLADE_Erstflug_2020-05-09_1.png

Einen leichten Fußtritt später hob der RAZOR BLADE völlig unspektakulär ab und zog seine Bahn.
Ein wenig Trimmung nach links und etwas Höhe und schon flog er gerade. :)
Für mein Fluggefühl lag war das Modell ganz leicht hecklastig, so dass der Schwerpunkt beim nächsten Flug etwas nach vorne wandern wird.

RAZOR BLADE_Erstflug_2020-05-09_2.pngRAZOR BLADE_Erstflug_2020-05-09_3.png

Die Landung war auch nicht wirklich schwierig, wenn auch etwas schnell.
Eine kleine Unebenheit in der Bahn schob den noch relativ schnell rutschenden RAZOR BLADE wieder in die Luft. Er war noch voll steuerbar und die Landebahn auch noch lang genug. Also....kein Problem...gleich wieder weich landen. Warum nicht gleich so. :confused:

RAZOR BLADE_Erstflug_2020-05-09_4.png

Leider hatte sich, wohl beim schnellen Aufsetzen, eine Klebenaht am Rumpf etwas gelöst, so dass ich den zweiten Flug nicht gleich hinterher gemacht habe.
Eigentlich ist in meine Fliegerkiste, wie bei fast alle Modellpiloten auch, immer Sekundenkleber drin. Hatte ich auch diesmal....nur leider eingetrocknet...:eek:

Die Geschwindigkeit und Agilität war schon beim 4-minütigem Erstflug mehr als zufriedenstellend, obwohl die Gasstellung kaum mehr als 50% betrug, abgesehen von 2 ganz kurzen Vollgasphasen.
Das GPS wandert jetzt erst mal raus aus einem kleinen Impeller-Speedflieger und rein in den RAZOR BLADE. Die Neugier hat mich gepackt.....
Die Farbgebung lässt die Fluglage gut erkennen....vielen Dank an meine Ratgeber :D

Ein kurzes Video ist in der Erstellung.

VG

Olly
 
Hallo Olly,

gratuliere zum Erstflug deiner Razor Blade!
Aufwendige Rampe die du da hast. Nimmst du die immer im Auto mit? Hatte auch mal eine Rampe für schwierige Modelle. War mir aber trotz einfachem Aufbau irgend wann zu viel Gerödel damit. Am Ende hat das Flitschengummi alleine gereicht.

Viel Spaß mit deinem neuen Flieger!

Grüße, Bernd
 

olly6156

User
Rampe

Rampe

Moin Bernd,

danke für die netten Wünsche.

Die Rampe hab ich für den Verein gebaut und lasse sie zur Nutzung im Vereinsheim.
Der Winkel ist noch optimierungsbedürftig. Da müssen sicherlich noch ca. 15cm aus dem vorderen Ständer entfernt werden, ansonsten gibt es wohl Klapp-Flügel.

Stimmt, ist nicht ganz uneingennützig ;)
Durch die Lagerung im Vereinsheim muss ich das große Teil nicht immer hin und her transportieren.


VG

Olly
 
Hallo Olly,

schönes Video. Das ist wirklich ein Katapult, Flitsche kann man das nicht mehr nennen.;)

Ich empfehle dir den Motor erst nach auslösen aus der Schnur zu starten. Zu schnell dreht der Prop die Schnur auf und dann wars das. Ist mir selbst bei beschweren des Endes der Schnur passiert. Bei der Beschleunigung reicht es auch den Motor erst später zu starten.

Grundsätzlich könnte der schnittige Flieger noch mehr Bums haben im Antrieb.:D
Vielleicht täuscht das Video aber auch.

Grüße, Bernd
 

olly6156

User
...mehr Bumss...

...mehr Bumss...

Moin Bernd,

das Video täuscht nicht ;)
Der Grund ist nur ein anderer :D

Bei keiner der Aufnahmen liegt der Gashebel ganz vorne, eher bei 50-60%.

Bis jetzt sind es erst 10 Flüge und ich befinde mich irgenwie immer noch in der Einstellphase.
Bei den ersten 8 Flügen war ein UnisenseE mit in der Luft, um erst mal rauszubekommen, wie lange ich mit den 2450mAh Akkus fliegen kann und wie Leistungshungrig der Motor ist.
Die wenigen Speedphase bei den letzten 2 Flügen erfolgten noch nicht unter Maximalbedingungen. Aktuell waren es nur ca. 170 km/h.

Gefühlt kann der Motor einen etwas größeren Prop vertragen. Werde mal schauen, ob ich irgendwo einen 7x6 CCW bekommen kann.

Zum Experimentieren hab ich mal einen günstigen, etwas schärferen Motor beschafft (3100kv) und ihn auch schon im Testbetrieb laufen gehabt.
Ab ca. 75% Gasstellung reißt die Strömung am 6x5,5 Prop ab, so dass auf dem Test-Stand keine echten Volllastsituationen erzeugt werden können.
Die Stromstärke liegt dann bei ca. 55A. Hab die Telemetrieprotokolle aber noch nicht ausgewertet.
Schauen wir mal....

VG

Olly
 
Hallo Olly,

verstehe.;)

Standtest für Speed ist aber nicht aussagekräftig. Logisch das ein Speedprop ohne Anströmung durch den Standbetrieb einen Strömungsabriss bekommt. Solange dein System nicht überlastet ist, würde ich das im Flug testen.

Ich hab mir jetzt auch einen Drucker gekauft. Und sobald ich durch die Anlaufschwierigkeiten die so was mit sich bringt durch bin, werde ich auch mal so ein Projekt angehen. Bin schon sehr gespannt! Der Blade ist da ein netter Anreiz.

Grüße, Bernd
 

olly6156

User
Moin,

hab lange nichts zum Razor Blade geschrieben, deshalb jetzt mal ein paar Erfahrungen aus den letzten Monaten.

Gleich vorweg, auch ich habe, so wie viele andere Piloten vorher, die Erfahrungen machen müssen, dass materialtechnisch im 3d-Druck noch einiges passieren muss, bis dieses Verfahren voll alltagstauglich sein wird.
Auch bei PLA+ wird die notwendige Festigkeit im Normalbetrieb teilweise überschritten.

Die Version 1 meines RazorBlade ist deshalb inzwischen auch abgewrackt.
Es war kein Totalverlust duch Absturz, sondern Abnutzung, die zur "Außerdienststellung" nach vielen Flügen geführt hat.
Das Flugverhalten ist klasse und schnell genug (200km/h+), schon bei der Wahl eines leistungsmäßig und auch kostenseitig eher am unteren Segment gelagerten Antriebs.

Was ist mir bei der Version 1 so insgesamt aufgefallen:
  1. Sekundenkleber und Aktivator sind Dein ständiger Begleiter, denn im Betrieb tritt eher häufig, als selten Reparaturbedarf auf. Ist es hier mal ein kleiner Bruch, oder dort mal eine leichte Schicht Ablösung, die schnell repariert werden können, es aber vor dem nächsten Flug auch zwingend müssen.

  2. Trotz einwandfreier Haftung der einzelnen Druckschichten, wurden diese teilweise voneinander getrennt. Die Verklebung der einzelnen Bauteile mit mittelviskosem Sekundenkleber waren nie das Problem.
    Ich gehe eher davon aus, dass dies beim Katapultstart passiert und weniger ein Flug-/Landeproblem darstellt.
    Die zwar kurze, aber plötzlich auftretende Belastung ist zu groß, auch wenn ein normales Modell das aushalten müsste.

  3. Die Unterseite des Rumpfs wird durch die Bauchlandungen stark beansprucht, auch wenn diese weich und langsam erfolgen ;)
    Der Einschicht-Druck hält diese Belastung nicht wirklich aus. Kleine Bruchstellen waren an der Tagesordnung.

  4. Neben der Rumpfunterseite sind die WingTips ein Schwerpunkt für Beschädigungen, gerade beim Landen.
    Irgendwann setzt eine Tragflächenseite auf. Die dann auftretenden Punktbelastungen reichen schon aus um kleine Bruchstellen zu erzeugen.

  5. Sind einzelne Baugruppen mal nach diversen Einzelschäden zu stark abgenutzt, dass sie ausgetrauscht werden müssen, so ist das zwar prinzipell möglich, aber nur mit sehr großem Aufwand machbar.
    Die Lötpistole mit messerförmig angeschliffenem Aufsatz ist dann ein beliebter Helfer. Glücklichweise stinkt PLA beim Abtrennen mit Hitze nicht so schlimm.
    Das passgenaue einkleben der neuen Teile ist dann aber die Herausforderung. Meine Erfahrung ist...irgendwo bleibt immer ein hässlicher Spalt übrig, auch bei noch so großer Sorgfalt.
    Wenn man also ein hübsches Modell sucht, so wird dies nur ein paar Flüge so bleiben.

  6. Leisutngsseitig kann der RazorBlade auch bei der Nutzung von PLA+ sicherlich mehr ab, als von mir abverlangt.
    Einzig die bereits beim 3d-Druck mit aufgebauten Anlenkungshebel der Steuerflächen sind meiner Meinung nach gerade so ausreichend für die von mir gewählte Antriebsleistung. Bei höheren Geschwindigkeiten (ab ca. 150 km/h) hatte ich den Eindruck eines "etwas schwammigen" ansprechens, gerade bei Nutzung des Höhenruders.
    Meine Vermutung ist, dass die Anlenkhebel sich unter der dann höheren Last erst ein wenig verbiegen und dann die aufgebaute Spannung mit etwas Verzögerung an das Ruder abgeben. Es ist nicht kritisch, aber dennoch merklich, obwohl man nicht behaupten kann "...wie auf Schienen..." zu fliegen. Bei QR-Ntuzung fällt das nicht so auf.

Mein Fazit:
  • Wenn man ein vergleichsweise günstiges SpeedModell sucht und die 3d-Druck-Technik vorhanden ist, kann man relativ schnell ein flugfähiges Modell aufbauen, wenn einem das äußerliche nicht so wichtig ist.
    Quick and dirty ist also machbar.


  • Soll das Modell alltagstauglich und vor allem durchhaltefähig sein, muss man gerade den Rumpf außen, aber auch innen verstärken.
    Ist zwar Aufwand, aber mit ein paar Kohlestäben und etwas Epoxi und Glasgewebe leicht zu machen, erhöht aber die Bauzeit.
    Echte Leistungsspitzen wird man aber mit dem 3d-Druck Verfahren nicht erreichen.

  • Ein anderes Startverfahren würde einen nicht weiter verstärkten RazorBlade sicherlich weniger stressen, meine Hände/Unterarme, sogar die meiner Flugkameraden 🤣, sind mir für einen Handstart aber zu schade.
    Der Flitschen-Haken hält übrigens hervorragend, wider erwarten.

  • Um die WingTips schneller austauschen zu können, sollten sie abnehmbar gestaltet werden.
    Magneten sind dafür meines Erachtens das Mittel der Wahl.

  • Die Anlenkung der Ruderflächen reicht nur bei Antrieben bis ca. 600W gerade so aus.

Zusammenfassung:
Da sich die aufgezeigten Schwächen relativ einfach abstellen lassen und noch genügend Filamentreste rumlagen, ist Version 2 im Quick and Dirty Verfahren fertig gestellt und gestern sicher und ohne Schwierigkeiten durch den Jungfernflug gebracht.
Man sieht, die Haube von Version 1 hat es überlebt und in Version 2 geschafft wieder in die Luft zu kommen, der Motorträger übrigens auch.

IMG_9338.jpg


Über die Details berichte ich später......


Würde mich freuen, wenn jemand seine Erfahrungen teilt.
Der 3d-spezifische Krams kann ja im 3d-Druck Unterforum abgehandelt und hier nur verlinkt sein, wenn erforderlich.
 
Hallo Olly,

danke für die Infos!
Leider geht das mit dem Drucker nur sehr schleppend voran. So kann ich zu dem Razor Blade keine Erfahrungen beisteuern.
Schade das die Konstruktion den Alltagsbelastungen nicht standhalten kann. Vielleicht würde bei dir, da du vermutest es kommt vom Flitschen ein anderes Flitschengummi Abhilfe schaffen. Ich hab ja schon angemerkt das das eher ein Katapult ist.;)
Flitschengummis sind normal speziell darauf ausgerichtet eine längere dafür Konstante Beschleunigung zu bringen. Sonst würden viele Segler schon auf der "Startrampe" gecrasht zurückbleiben. Denke auch nicht das der Blade so eine brachiale Beschleunigung braucht. Wie lang ist dein Flitschengummi? Vielleicht mal eines mit doppelter oder sogar dreifacher Länge nehmen. Ich hatte an meiner kleinen Pushy Galore sogar mal ein überlanges, schweres Gummi für große Segler dran und das hat auch funktioniert.

Grüße, Bernd
 
Hallo,
bin auch als Neuling im 3D-Druck dabei. Habe mir die Razor Blade Dateien gekauft, und nach einigen Fehlversuchen mit Cura habe ich mir Simplifi 3D
gekauft. Nun kommen schon brauchbare Teile aus meinem Anycubic Mega S. Nun beim drucken der Ruder habe ich Probleme, dass die Ruderhörner nicht mit angedruckt werden sondern nur so ein Punktemuster, ebenso der Motormount wir zu dünn und zu brüchig. Was muss ich da ändern um vernünftige Teile herauszubekommen? Hast du eventuell dafür eine Lösung ? Da ich allergisch gegen CA Kleber bin, werde ich es mit UV Kleber versuchen, erste Tests sind schon sehr gut.
Gruß Rüdiger
 

olly6156

User
Moin Rüdiger,

die Hilfestellungen von 3dLP zu den Druckeinstellungen sind eigentlich nicht schlecht.
Mach Dir keine allzu großen Sorgen hinsichtlich des Ausschusses beim Drucken. Ich glaube jeder, der anfängt 3d zu Drucken erzeugt erst mal ein paar Kilo Müll.

Ich selber nutze als Slicer CURA in der jeweils aktuellen Version ..... und ich will es nicht mehr missen.
Die Diskussion, auch hier bei RCN, welche Slicer-SW nun die bessere ist, ist schon sehr alt und dazu ist viel geschrieben worden.
Wenn Du mit S3D besser zu recht kommst, dann ist das OK.

Tips für die Slicer-Einstellungen:

Ruder:

Wie Du es bei S3D einstellst, weiss ich nicht, aber versuch mal die Ruder mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit zu drucken (60-70% der normalen Geschwindigkeit). Kannst entweder mit niedrigerer Geschwindigkeit neu slicen, oder einfach die Geschwindigkeit direkt im Drucker ("tune") reduzieren. Dazu wäre es auch ein guter Ansatz, die erste Schicht dicker zu drucken. Soweit ich mich erinnere hab ich bei den Rudern immer einen RAFT genutzt.
Es kann auch sein, dass Dein Druckbett nicht richtig nivilliert ist. Einfach mal neu einstellen.
Wenn das alles nichts hilft bei den Ruderhörnern, dann mach Dir nichts draus. Die sind ohnehin eher am unteren Ende der notwendigen Festigkeit angesiedelt (siehe Post #29). Man kann die auch einfach abtrennen und vernünftige aus Nylon einschrauben.

Motormount:
Den Motormount hab ich komplett anders gedruckt, als von 3dLP vorgeschlagen.
Nimm min. Wall-Line-Count 2 und min. 10% Infill, gerne auch mehr. Du wirst schon beim Slicen merken, dass da gar nicht so viel Mehrgewicht entsteht.
Der Motormount nimmt ja die gesamte Leistung des Motor auf. Da lohnt es sich schon, durch etwas mehr Gewicht in erheblich bessere Festigkeit zu investieren.
Mein erster Motormount fliegt wieder in Version 2 meines RazorBlade.


Mit einem nicht so übermäßig großen Modell wie dem RazorBlade in den 3d-Druck im Modellflug einzusteigen, ist eigentlich eine gute Idee.
Man lernt sehr viel über seinen Drucker und auch den genutzten Slicer ohne dabei immer gleich 30 Std und mehr Druckzeit warten zu müssen, um dann festzustellen, dass nur Mist rausgekommen ist.
Eine Strategie muss jeder für sich selber finden. Mir hat geholfen, einen Druck dann abzubrechen, wenn absehbar ist, dass es nichts wird. Kostet anfangs zwar Überwindung, führt aber schneller zu besseren Ergebnissen.

Das grundsätzliche Problem ist aber die Festigkeit im Alltagsbetrieb, wie oben beschrieben.
Mit etwas zusätzlicher Arbeit, wie Kohlestäben im Rumpf und Glasfaserverstärkung des Rumpfbodens, kommt man aber erheblich dichter an die Alltagstauglichkeit ran.

Berichte ruhig weiter über Deine Erfahrungen !!

VG

Olly
 
Hallo,
vorab mal vielen Dank für diese ausführliche Info.
Nachdem ich das mit den verschiedenen schichten verstanden habe hat das jetzt auch geklappt, braucht halt Übung.

Habe die vorderen Teile des Rumpfes alles mit UV Kleber zusammengepappt, geht sehr gut, werden möglichst auf CA verzichten
soweit möglich.

Melde mich wieder mit Neuigkeiten wenn der Flieger fertig ist.

PS: habe noch vom Funjet den ich mit Impeller gebaut habe einen Motor Mount, der passt genau, werde mal sehen ob ich den nehme.
Ebenso überlege ich den RazorBlade auf Impeller umzukonstuieren, habe aber noch zu wenig Erfahrung mit Fusion 360, aber vielleicht wird
es noch.

Grüße Rüdiger
 

olly6156

User
Leistungen - mehr Spannung, anderer Prop oder schärferer Motor ?!

Hallo Allerseits,

nach inzwischen ca. 50 Flügen hab ich mal ein wenig die Telemetriedaten durchgeforstet.
Motordaten sind mit einem UniSenseE und Geschwindigkeitsdaten mit einem Jeti MGPS gelogged.
Mir geht es bei den Geschwindigkeitsangaben nicht um exate Werte, sondern um Größenordnungen. Mir ist völlig klar, mit einem Pitot-Rohr genauere Aufzeichnungen zu bekommen ;). Wenn das Experimentierstadium mal verlassen ist und ich mit dem Setup zufrieden bin, mache ich das vielleicht auch noch mal.

Motorisierung HIMAX 3514-2900 kV:
Mit der aus dem FunJet bekannten Motorisierung HIMAX 3514-2900 kV (max. 800W) komme ich im Flugbetrieb mit SLS Quantum 3s-2450-30C und einem 6x5.5 CCW Prop auf Leistung im oberen 500W Bereich, maximal aber nur 610W.
Das GPS wirft dann, bei relativ ruhigem Wind, immer zu erreichende Geschwindigkeiten im Bereich 190-200km/h aus. Mit vollem Akku direkt nach dem Start und Abschwung gerne auch mal darüber.
Um hier mehr rauszuholen (...der Motor ist ja nur zu 3/4 belastet 😩...) bleibt also noch einen Prop mit mehr Steigung zu nutzen. Größerer Durchmesser wird widerstandsseitig für die Endgeschwindigkeit wohl wenig bringen. Finde allerdings keine CCW Props mit Steigung größer 5.5 bei 6-Zoll Durchmesser.
Wer einen Tip hat....immer her damit.
Den HIMAX mit 4s zu betreiben wäre auch eine Variante, die ich demächst mal ausprobieren werde. Befürchte aber, den eingebauten 80A Regler und auch den Motor damit zu überfordern, zumindest im Dauerbetrieb. Ein kurzer Test zeigte mit auf Lagerspannung befindlichem 4s-2200 Akku schon mittlere 80A an. Wird im Flug sicherlich nicht so hoch sein, aber am Anfang ist der Akku dann ja voll 😀.
Denke mit vorsichtigem Gas-Stick und Telemetriewarnung bei 90A wäre es aber ein Versuch wert. Im 4s Betrieb könnte man den Prop auch ggf. etwas kleiner wählen, um die Ströme nicht allzu hoch werden zu lassen. Hab mal probehalber 5x5 CCW Props in der China-Bucht bestellt.
Hat jemand Erfahrungen mit dem Betrieb des HIMAX 3514 bei 4s ??

schärferer Motor
Klar, eine andere Idee wäre es, einen schärferen Motor einzubauen, bei möglichst unverändertem restlichen Setup (Regler, Akku, Prop).
Ein günstig erworbener SurpassHobby K2845-3100 kV Inrunner (eigentlich für Modellautos) liegt zum Testen bereit.
Schauen wir mal.....
Auch hier meine Bitte....Vorschläge für schärfere Motoren sind immer gerne genommen.

VG

Olly
 
Hallo Olly,

ich denke einfach nur eine Komponente zu verändern, wird nicht den erwünschten Erfolg bringen. Motor und Regler laufen im sicheren Strombereich. Darüber kann es schnell zur Zerstörung führen. Schau dich doch mal bei den Fun Jet Ultra Tuningmaßnahmen um. Denke irgendwer wird schon ein schnelleres Setup ausprobiert haben. Eines wird aber klar sein. Der Mehrgewinn an Geschwindigkeit wird auf deutlich höheren Strom und höheres Gewicht hinaus laufen. Einzig nicht so kostenintensivem Tuning wäre die Laufrichtung des Motors einfach an den Anschlüssen umzustellen und mit normalen Props zu experimentieren.

Danach kommt dann, dickerer Motor, belastbarer Steller mit 100 bzw. 130 Ampere Belastbarkeit. 4S Akku usw. Wo das hinführt ist klar. Der Razor wird deutlich schwerer. Mindestens muß der Regler ausgetauscht werden. Denn der ist ja bei 4S in Lagerspannung schon über seiner Belastungsgrenze. Ich würde auch eher an einen Prop mit mehr Steigung denken. Den Durchmesser würde ich nicht verkleinern. Ist einfach ineffizient. Der heult dann nur.

Du kannst die Performance schon mit gut vorgewärmten Akkus erreichen. Das merke ich schon bei meiner Lightning mit Scale 3-Blatt Props. Dazu hoch belastbare Akkus und der Flieger ist nicht wieder zu erkennen. Das bei unveränderten Motoren und Stellern. Als Beispiel aus der SLS Schiene.
1 x 5000er Quantum 4S zu 2x 3000 APL 4S. ich schätze das alleine bringt bei meinem Modell 30 % mehr Power.

Geh in Schritten vor und erhöhe nur immer eine Komponente. Den schwachen Regler würde ich aber bei mehr Leistungsanspruch als erstes tauschen. Sonst raucht es.

Grüße, Bernd
 
Hallo,
ich möchte mal kurz die Frage einschieben, ob es evtl. möglich ist einen Impeller einzubauen, wie es auch beim Funjet oft gemacht wird?
Damit wäre Bodenstart und sehr hohe Geschwindigkeiten, bei geringer Lautstärke möglich.

Gruß
Klaus
 

olly6156

User
.... ob es evtl. möglich ist einen Impeller einzubauen, wie es auch beim Funjet oft gemacht wird?
Damit wäre Bodenstart und sehr hohe Geschwindigkeiten, bei geringer Lautstärke möglich.
...........

Moin Klaus,
der Umbau des RazorBlade auf einen Impeller-Antrieb ist schon möglich, aber m.E.n. mit ordentlich Aufwand verbunden. Ist ja kein Schaummodell, wo man mit einem Cutter gut "rumschnippeln" kann :)
Um das strömungstechnisch hinzubekommen, müsstest Du den Rumpf hinten ummodellieren....ganz schön arbeitsintensiv.
Mit etwas Geduld aber sicherlich machbar. Könnte mit ein paar Ideen beim 3D CAD sogar ganz gut aussehen, etwa wie beim GASB.
Muss nur ehrlich sagen, ich weiss nicht, ob das mit der Lizenz für die von 3dLP erworbenen STL Dateien passt. Für den Eigenbedarf sollte das aber wohl passen.

Es sei denn, Du wählst die "unschöne" Variante, in dem Du den Antrieb (ein 70 wäre sicherlich passend) einfach hinten auf den Rumpf drauf montierst. Bleibt dann aber der Hebelarm des Antriebes.....
Wäre aber schnell und unkompliziert.

Wenn Du Dich damit mal auseinandersetzt, berichte Doch von Deinen Ergebnissen. Wäre interessant.

Gruß,
Olly
 

olly6156

User
.... einfach nur eine Komponente zu verändern, wird nicht den erwünschten Erfolg bringen. Motor und Regler laufen im sicheren Strombereich. ....
....dickerer Motor, belastbarer Steller mit 100 bzw. 130 Ampere Belastbarkeit. 4S Akku usw. W........

.... hoch belastbare Akkus und der Flieger ist nicht wieder zu erkennen. Das bei unveränderten Motoren und Stellern. ...... das alleine bringt bei meinem Modell 30 % mehr Power.

Geh in Schritten vor und erhöhe nur immer eine Komponente. Den schwachen Regler würde ich aber bei mehr Leistungsanspruch als erstes tauschen. Sonst raucht es.

Grüße, Bernd

Moin Bernd,

gute Betrachtung, beschreibt ganz gut meine eigenen Gedanken ;)
Klar hab ich die einschlägigen Threads zum FunJet, Bajo Jet etc. schon gelesen.

Der RazorBlade ist ein LowCost Modell, bei dem es nicht um Flugleistungen im Grenzbereich gehen kann. Dazu ist das Material viel zu wenig belastbar, auch wenn die Maßnahmen wie oben beschrieben schon einiges an Festigkeit gebracht haben.
Weit mehr als 1kW würde ich dem PLA Flieger nicht zumuten.

Ich betrachte den RazorBlade eher als Experimentier-Fliegerchen, mit dem Ziel, bei wenig Aufwand (Arbeit und Finanzen) das Machbare rauszuholen. Noch bin ich da aber nicht angekommen.

Deshalb passt Dein Ansatz ja auch gut 😬.
Den Regler auszutauschen ist deshalb schon geplant. In der ESC-Kiste liegt ja ohnehin ein 120A LV Regler und wartet auf seine Wiederverwendung.

Laut eCalc Berechnungen wird der HIMAX aber im 4s Betrieb und dem vorhandenen 6x5.5 Prop mehr als grenzwertig belastet werden (mehr als 1200W !!). Mit einem 5x5 Prop nicht. Hier sind es ca. 800W gem. eCalc. Durch die zu erwartende höhere Drehzahl berechnet eCalc auch eine höhere Strahlgeschwindigkeit mit dem kleineren Prop.
Ja, kreischt noch mehr und ist weit weniger effektiv, wird den Motor aber nicht grillen.

In Grenzen kann der RazorBlade auch noch ein wenig Mehrgewicht ab. Ich denke, bis 1500-1800g wird es gehen. Darüber wird es beim Landen wohl zu viel werden, trotz der GfK Versträrkung des Rumpfbodens. Bis dahin kann man mit vorhandenen Akkus experimentiren.
Mehr Gewicht bringt auch mehr Geschwindigkeit....in Grenzen.

Werde erst mal folgendes machen, da die 5x5CCW Props wohl noch ein paar Wochen unterwegs sein werden:

Ich teste mal den Surpass KK2845-3100kV mit vorhandenen Akkus und 6x5.5 Prop.
Wie der HIMAX hat der KK2845 eine max. Belastung von 800W. Ein wenig höhere Drehzahl sollte es bei 200kV mehr schon werden.
Auch werde ich mal vorsichtig mit einem 4s Akku fliegen (mit beiden Motoren, bei stärkerem Regler). Sollte der Telemetrie-Alarm zu viel meckern, bleibt der Stick bis zur Landung eben weiter hinten.

Ich werde berichten......

VG

Olly
 
Hallo,
Habe meinen jetzt zusammen, Motor ist unterwegs, Dr. Mad Thrust 3300kv mit 4S.
Werde 50mm breit Glasfaser unten über den Rumpf harzen und ev. Ein paar Kohle Flachstäbe im Rumpf. Hoffe das hebt bei 1300 Watt Leistung. Das höhere Motorgewicht ist Erfahrungsgemäß gut, dass man auch einen starken Akku mit dem CG hinbekommt.
Übrigen fast alles mit UV kleber gepappt.

Werde weiter berichten.
Gruß Rüdiger
 

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olly6156

User
Hallo Rüdiger,

SUPER, sieht gut aus, quasi der rote Blitz :D
Die Druck-Probleme hast Du ja ganz gut gelöst.
Sind die Ruderhörner denn noch passabel gedruckt worden?

Der von Dir gewählte Motor ist sicherlich eine gute Wahl. Welche Prop Größe willst Du denn verwenden?

Mit UV-Kleber hab ich selber noch nicht gearbeitet, dafür nutze ich liebend gerne den CanopyGlue, der auch bei Dir hinten links auf dem Baubrett steht. Der klebt quasi allles und hält bombig.
Der Vorteil von UV-Kleber müsste eigentlich bei PLA u.ä. Material voll zum Tragen kommen. Man hat Zeit die Verklebung in Ruhe auszurichten und härtet dann einfach durch. Bei CA ist das immer so ein wenig spannend, ob die Zeit noch reicht noch mal nachzurichten, wenn es nicht gleich 100% passte.

Inzwischen hat meine V2 auch wieder ein Farbkleid bekommen. Nach 40 Flügen ohne gezicke im Spachtel-Look hat sie das auch verdient.
Bei den vorherrschenden Wetterbedingungen war der primär graue Flieger teilweise kaum vor den grauen Wolken in Norddeutschland zu erkennen.
Nun funkelt er wieder neon-rot-grün, so wie die V1. Bilder folgen.....

VG

Olly
 
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