Segler ausgebrannt, verbrannt, verglüht...

Malanger

User
Gestern war ich mit meinem Easyglider unterwegs. Böiger Wind machte es mir bereits beim Start schwer den Kurs zu halten. 4-6 bft.
Voller Hoffnung startete ich den Motor (Hacker A30 an 3S 2600mAh, und ein grosser Propi dran), um gegen den Wind anzukämpfen. Der Quirl verlieh dem Flieger derart Schub, dass dieser abging wie ein Hotliner mit Chilli im Hintern. In diesem Moment hätte ich mir gewünscht etwas Expo auf den Rudern gehabt zu haben. Diese Rakete war bei dem starken Wind nicht mehr zu kontrollieren! Querruderflattern inklusive. Schnell war der Styroflitzer an der Sichtgrenze meines spähenden Auges. Der Wind tat sein übriges. Ich habe noch nie so etwas schnelles geflogen. Der Flieger geriet ausser Kontrolle und der Verlust des Modells war vorauszusehen. "Notaus" und Stossgebet in den grauen Himmel gerufen.

Zu Fuss in Richtung mutmasslichem "Landeplatz".
Nach 10 Minuten später fanden ich und mein Hund die sterblichen Überreste des Fliegers. Gelinde gesagt; es war nichts mehr davon übrig!!! Der Akku war allem Anschein nach bei der Landung verletzt worden, fing Feuer und fackelte den Easyglider innert weniger Minuten komplett, restlos und ohne Asche ab!!! Das einzige was übrig blieb; ein kleines Kohlehäufchen vom Akku, ein trauriger Klumpen des Motors, einige Kupferstrippen und der Turbospinner aus Aluminium. Servos? nichts gefunden. Empfänger? Regler? Nada. Alles bei "High teperature" verglüht.
Am Boden die schwarzen Umrisse des Easyglieders im grünen, frisch gewachsenen Gras. WAHNSINN !!!

Beim nach Hause tragen der Reste, (es hat alles in einen Robidog Säcklein Platz), sinnierte ich über mögliche Folgen nach.

Ich verspreche es, ich werde in Zukunft etwas vorsichtiger sein. Versicherung hin oder her.
 
Hi!
Ein erfahrener Clubkamerad sagt immer, "fliegt meine Schildkappe vom Kopf, bleiben meine Modelle im Auto".
Vielleicht ist es ein guter Tipp... . Man lernt nie aus.
 

maddyn

User
hi

bei starkem wind nicht an die sichtgrenze fliegen
und versuchen das modell in der nähe zu halten
und immer im gegen wind fliegen, so trteibt das modell bei einem ausfall wieder zu dir zurück
 

Milan

User
Trotz Modellverlust ist das doch Glück im Unglück.

Im Sommer auf diese Art beispielweise ein Kornfeld anzünden, ist schon eine ganz andere Nummer.

Unter Erfahrung abbuchen und vorm nächsten Start ein wenig besser vorbereitet sein.

LG

Harry
 

Papa14

User
Böiger Wind machte es mir bereits beim Start schwer den Kurs zu halten. 4-6 bft.
4-6 Bft. entsprechen 20-49 Km/h - was dachtest du, mit welcher Geschwindigkeit dein Easyglider vorwärtskommt? :eek:
Oder dachtest du mehr an einen geostationären "Standort" ... dann wäre die Theorie vom Verglühen bei Wiedereintritt zutreffend. :D

Wenn der Tag nicht dein Freund war, so war er dein Lehrer.
 

aue

User
Hallo Malanger,

dein Bericht ist schön beschrieben, man fiebert richtig mit. Jetzt hast du eine Erfahruing, die man eigentlich nicht braucht. Dass ein Modell außer Kontrolle gerät, kommt (hoffentlich ganz selten) vor. Dass aber auch der Akku hochgeht, ist zum Glück noch seltener - ich habe es noch nie erlebt.
Der Easyglider ist halt kein Windflieger, v.a. zu leicht. Aber bei Wind zeigen sich auch die fliegerischen Qualitäten des Piloten. Vor knapp zwei Wochen ist ein Kollege mit einem alten Graupner Thermik Sport bei kräftigem Wind in der Luft gewesen. Der musste zwar viel rudern (entspannt Fliegen geht anders), hatte das Modell aber immer unter Kontrolle. Und mit zunehmender Erfahrung macht Windfliegen auch mehr und mehr Spaß. Ich habe noch einen alten LiftOff, der geht bei Wind richtig ab.

Wenn sich ein Modell nur sehr schwierig kontrollieren lässt, muss man über einen kontrollierten Absturz nachdenken. Vor allem hättest du vermutlich nur wenig Gas geben dürfen, damit er nicht immer weiter steigt. Und wie schon von einem Vorredner erwähnt, sollte man vor dem Wind segeln, dann kommt das Modell zuverlässig zurück.
 
Ich denke, das Zauberwort heißt VERZICHT!
Ich weiß, für viele ist es noch immer ein Schimpfwort. Aber manchmal erspart das blöde Erfahrungen und Schaden ebenso.

Gruß Mirko
 

Malanger

User
Nun ja, der EG war mit zusätzlichen 100 Gramm Blei aufbalastiert, sowie ein mit Sand gefüllter Tragflächenverbinder montiert.
Das Setup habe ich schon mehrere Male bei starkem Wind auf dem Gurnigel, (hübscher voralpiner "Hügel" in der Schweiz) zum Einsatz gebracht.
Das neue Element war der Hacker A30. Der war wohl zuviel des Guten. Zudem hatte ich die Motordrehzahl über einen Switch auf 60 und 100% geschaltet.
60% war zuwenig um dem Wind zu trotzen, bei 100% Power war der Flieger nicht mehr zu steuern.

Nun denn... wieder was gelernt.
 
Hallo Malanger,

ich fliege auch oft an deinem beschriebenen Hang. Im Januar oder Februar war ich mit den Kindern dort im Schnee und hab dich beobachtet: EasyGlider, Hund und strak auffrischendere Westwind, dass kannst nur du gewesen sein :)
Ich dachte nur: Mutig bei dem Wind einen EasyGlider zu werfen, aber du hattest alles im Griff und bist ordentlich herum geturnt. Wobei die Landung sah ich dann nicht mehr ;)

Anhand deiner Flugkünste würde ich dir ein Modell zutrauen, welches mehr Wind verträgt. Ich denke bei dir wär der nächste Schritt an der Reihe ;)

Grüsse Reto

www.rc-soaring.ch
 

aue

User
Zudem hatte ich die Motordrehzahl über einen Switch auf 60 und 100% geschaltet.

Dann hattest du also die Klappen auf dem Gasknüppel. Ich habe bei keinem Modell den Motor nur auf einem Schalter, was sich in deinem Fall jetzt als der möglichweise entscheidende Fehler gezeigt hat.
Aber wie Reto richtig gesagt hat: jetzt ist Zeit für ein windfreudigeres Modell!
 

Malanger

User
@reto
und ich dachte, hier oben bin ich alleine... ;)
Die Landung war ok. Nicht ganz "bei Fuss", aber alles heile.
Ich denke der entscheidende Fehler war gestern, den Motor auf einen Schalter gelegt zu haben. So war ich zuwenig flexibel um dem Wind die Stirn zu bieten.

Zeitpunkt um auf ein anderes Modell umzusteigen? Notgedrungen! EG ist ja keiner mehr im Hangar... :cry: Wobei ich den EG eigentlich ganz gern habe!
Ich kenne den jetzt ziemlich gut, so dass ich mit verschiedenen Setups den Bedingungen entsprechend Balast dazu geben kann. EG mit Motor ausgerüstet oder nur als reinen Segler und leichtem Akku für wenig Wind, etc. Das Fliegerchen ist nicht soo verkehrt. Grübelgrübelvielleichtwiederbestell... :rolleyes:
 
eigentlich ist es schon richtig, den motor auf einen schalter zu legen und die klappen (butterfly) auf den drosselknüppel. das macht sinn, da man die klappen zur landung ja steuern/regeln muss. störklappen oder butterfly (wie an EG, die querruder hoch stellen) sollte man nie schalten. das ergibt "lustige" landeanflüge.

den motor bei einem normalen e-segelflugmodell kann man ruhig ein/aus schalten. der motor-schalter sollte natürlich am sender erreichbar sein.
 

DeeSea

User
Ich hab selbst das AFT19 auf einen 2-Stufen Knüppel-Schalter gelegt...so wie bei jedem anderen E-Segler in den vergagenen 10 Jahren auch. Ist ja nur ne Aufstiegshilfe.
Schade um dein Modell. Hattest Du diesen Antrieb anhand der Daten mit genügend Reserven ausgelegt und auch den Prop entsprechend gewählt? Nicht das er deswegen abgefackelt ist
 

Eisvogel

User
eigentlich ist es schon richtig, den motor auf einen schalter zu legen und die klappen (butterfly) auf den drosselknüppel. das macht sinn, da man die klappen zur landung ja steuern/regeln muss. störklappen oder butterfly (wie an EG, die querruder hoch stellen) sollte man nie schalten. das ergibt "lustige" landeanflüge.

den motor bei einem normalen e-segelflugmodell kann man ruhig ein/aus schalten. der motor-schalter sollte natürlich am sender erreichbar sein.

Uwe, hast du als Hackerer nicht gleich Bauchschmerzen bekommen als du den ersten thread gelesen hast?

Hacker A 30, großer Prop dran,
daß dieser abging wie ein Hotliner :eek:

Ich vermute mal, daß der Brand nicht vom beschädigten Akku ausging, die neuen Riegel sind ja kaum mehr zum brennen zu kriegen, sondern vom Antrieb.
Meine Vermutung ist ein völlig überlasteter und deshalb abgefackelter Regler, der das Styromodell zum brennen brachte. Der Motor ist evtl. auch schon beim Flug mit verglüht.
"Außer Kontrolle" war wohl wegen abgefackelten Regler mit BEC.
 
Hacker A 30 sagt ja mal fast gar nix, genauso wie grosser Prop; das ist ein ganz schön weites Feld.:rolleyes:

Und wenn der User "Malanger" bei seinem neuen Modell noch weiterhin bei Schaum bleiben will, dann empfehle ich den MPX Heron.
Handzahm, und im Vergleich zum EG kommt da für Schaumverhältnisse noch mal richtig Leistung hinzu.
Butterfly ist eh prima zum Landen, wenns mal etwas eng zugeht, und der Heron gleitet auch überraschend gut in der Schaumfraktion.
Viel Spass noch beim Hobby !:cool:

Liebe Grüsse
Jürgen
 

Eisvogel

User
Hacker A 30 sagt ja mal fast gar nix, genauso wie grosser Prop; das ist ein ganz schön weites Feld.:rolleyes:

Das was er dazu geschrieben hat sagt aber schon was aus:

großer Propi dran um gegen den Wind anzukämpfen,
der Quirl verlieh dem Modell derart Schub,
daß dieser abging wie ein Hotliner
Querruderflattern,
ich habe noch nie so etwas schnelles geflogen

klingt komisch, ist auch so!!!
 

micbu

User
4-6 Bft. entsprechen 20-49 Km/h - was dachtest du, mit welcher Geschwindigkeit dein
Ein Easyglider fliegt durchaus auch schneller als 50km/h.
Das Problem hier war einfach die mangelnde Erfahrung.
Sehr schön geschrieben! Hat mir gut gefallen!!! Den Schreibstil meine ich natürlich, nicht der Absturz.

Eisvogel schrieb:
Ich vermute mal, daß der Brand nicht vom beschädigten Akku ausging, die neuen Riegel sind ja kaum mehr zum brennen zu kriegen, sondern vom Antrieb.
Bitte was??? LiPo/LiIon Akkus sind gefährliche Brandbomben. Da gibt es nichts zu beschönigen. Da das Modell wohl in der Luft nicht gebrannt hat ist die sinnvollste Annahme, dass der Akku beim Aufschlag beschädigt wurde und den Brand ausgelöst hat. Deine Theorie warum das Modell nicht mehr steuerbar war teile ich ganz und gar nicht.
Ein Brand der an der Sichtgrenze ausbricht......... da kommen noch nicht einmal mehr Schaumschnipsel unten an.
 

Eisvogel

User
Bitte was??? LiPo/LiIon Akkus sind gefährliche Brandbomben. Da gibt es nichts zu beschönigen. Da das Modell wohl in der Luft nicht gebrannt hat ist die sinnvollste Annahme, dass der Akku beim Aufschlag beschädigt wurde und den Brand ausgelöst hat. Deine Theorie warum das Modell nicht mehr steuerbar war teile ich ganz und gar nicht.
Ein Brand der an der Sichtgrenze ausbricht......... da kommen noch nicht einmal mehr Schaumschnipsel unten an.

Sorry hatte ich ganz übersehen, wenn der Regler im Flug abgefackelt wär, dann hätte ja ein Feuerball runterkommen müssen :rolleyes:
Wann hast du das letzte mal einen Akku beim Aufschlag brennen sehen?
 

k_wimmer

User
Bitte was??? LiPo/LiIon Akkus sind gefährliche Brandbomben.

Häh, aus welchem vergangenen Jahrtausend kommt denn diese Aussage?
Ich habe erst ein einziges mal erlebt, dass ein LiPo beim Aufschlag in Flammen aufging, und das ist jetzt auch 6Jahre her.

Selbst wenn der Antrieb bei blockiertem Prop eingeschaltet wird, passiert da überhaupt nichts !
Der Regler stellt fest, dass der Motor sich nicht dreht und schaltet ab.
Lediglich wenn der Regler nicht abschalten sollte und dann erst der Motor und dann die Endstufe durchbrennt kann es dazu kommen, dass der Akku heiss wird.
In Flammen aufgehen wird dann aber mehr die Umgebung als der Akku selber.

Die heutigen Akkus sind da schon bedeutend eigensicherer als noch vor ein paar Jahren.
Aber das soll jeder sehen wie er mag.
Ich finde den Umgang beim Laden, Stecken und die Qualität der meisten Lötstellen deutlich gefährlicher als den Akku selber.
Auch wenn ich Leute sehe die erst den Akku anstecken und dann den Sender einschalten u.s.w. macht mir das wesentlich mehr Angst.
 
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