Hallo zusammen,
der Threat-Starter fragte nach einfachen Erklärungen. Ich versuche es mal…
Auf Meereshöhe herrscht je nach Wetterlage (Hoch- bzw. Tiefdruckgebiet) eine Luftdruck von 980-1025 mbar (Millibar) absolut.
Eine Thomaspumpe kann davon rund 900mbar evakuieren, wenn alles dicht ist, also keine Luft nachfließt. Man redet von -900mbar relativen Druck gegenüber dem Umgebungsdruck oder rund 100mbar (80-125mbar) Restdruck absolut bei Null Volumenstrom.
Zum Laminieren, Vakkumspannen etc. interessiert nur der relative Druck, also die -900mbar.
Mit genau diesem Druck drückt die Atmosphere die Laminiertüte aus allen Richtungen gleichmässig zusammen.
Verschiedene Pumpen haben unterschiedliche Kennlinien bzgl. welchen Unterdruck sie bei welchem Volumenstrom erreichen können.
Wenn unsere Laminiertüte dicht ist, brauchen wir nach erreichen des Vakuums keinen Volumenstrom mehr. Daher reicht eine Thomaspumpe aus. Dasselbe gilt für einen Rastervakuumtisch oder ein Vakuumpad.
Falls man eine Kompressor hat, kann man auch eine Venturi-Vakuumerzeuger nutzen.
Anders sieht es bei Lochrastervakuumtischen aus, die verwendet werden, wenn man durch das gespannte Mageriel fräsen möchte und Leckage erzeugt. Dann muss die Pumpe die Leckage ausgleichen und entsprechend viel Luft bei möglichst hohen Vakuum absaugen.
Je nach Anwendungsfall werden zweistufige Seitenkanalverdichter (-250 bis -350mbar, hoher Volumenstrom) oder Drehschieberpumpen (-900mbar, mittlerer Volumenstrom) z.B. Becker VT eingesetzt. Man kann auch gute Werkstattsauger (-200mbar) einsetzen, die eine Beipass-Kühlung haben.
Eine Becker VT.40 liegt dann bei mehreren Tausend Euro.
Hoffe es hilft und war verständlich…
VG, Björn