Die Birdys von PM Soaring mal anders - Der Pyro Birdy

Ich denke hier kann es hinpassen, weil die Modelle in dieser Rubrik bekannt sind.

Angefangen hat alles mit einer Idee. Wie kommt man auf Höhe ? Auf gute Höhe? Aus sehr gute Höhe?

Mit der Speerfurftechnik, mit der Drehtechnik, mit dem Laufstart, mit dem Gummistart oder Bungee oder einem potenten E.Antrieb? Alles hat seine Berechtigung und einen Reiz.

Es gibt für die Raketenmodelle diverse Treibsätze die sich für den RC Segler anbieten. Die kleine Me 163 Epo hats ja vorgemacht, zugegeben die Flugzeit ist sehr überschaubar.

Als erster Test diente mein Banshee aus selben PM-Hause. Der C2 200 Gramm Treibsatz reichte für eine müde Platzrunde, der D3 300 Gramm Schub brachte etwas bessere Leistungen, aber so richtig ..... na ja -sieht anders aus.

Also meinen Birdy 1Meter genommen, eine Aluhülse unten drann, im Schwerpunkt - und probiert. 1Meter bei 220 Gramm. joooo, geht schon besser Höhe ca. 120 Meter, Absegelzeit 270 Sekunden, da findet jeder Thermik. Aber da geht noch mehr. Auf der Basis baute ich dann die Lunte, Profil wie Birdy allerdings 1,2 m Spw. Gesteuert über Flächenverdrehung, wie beim Dread , auch aus dem Hause PM. Der Flieger sah nun mal nach einem Flugzeug der 40 Jahre aus. Die Segeleigenschaften waren bei 250 Gramm mit dem Birdy in etwa vergleichbar, nur wenn man stark zieht nimmt er die Nase nicht so hoch und bremst sich ab. Die Lunte will laufen. Eher was für den Hang. 40 Gramm mehr Gewicht ergeben ca. 25 Meter weniger Höhe.

Und Lunte hat einen parallel angeordneten 2-Stufenantrieb, damit wollte ich testen mit welcher Kombination welches Ergebniss zu erziehlen ist. Mit einfach D3 sind ca. 75 Meter machbar. mit zwei dieser Ladungen in Reihe gezündet sieht es wie folgt aus: erste Stufe ca. 60 Meter ( kommt daher , weil das Gewicht der 2. Ladung ja mitgenommen werden muss) am Ende der 2. Ladung waren es dann 140 Meter, wobei weitere 25 Meter Höhe durch den Fahrtüberschuß nach Abbrand zu verzeichnen waren.
Fazid: Zu schwer, zu viel Widerestand ( besonders der Rumpf)!

Also was tun? Einen zweiten Rumpf für die Birdyfläche bauen mit 2 Aluhalter, diesmal strömungsgünstiger. Das Gewicht ist identisch geblieben.
Erste Stufe 14 m/ Sek auf 80 Meter, zweite Stufe 17 m/ Sek. auf 190 Meter Höhe.

Der finanzielle Aufwand ist mit dieser Lösung um den Faktor 2 gestiegen. Es geht auch ökonomischer.


Die ultimative Lösung !!!

Der Pyro Birdy - Pilot-Modell

Basierend auf einem Funny fast Birdy mit 60 cm Spannweite auch bei PM zu bekommen. ( 49 Euro)
Modifikation:
4 mm mehr Rippenabstand nach Rippe 3
eine Radbogenrippe mehr, macht 75 cm Spannweite.
Holme verkastet.
0,6 mm Stahlanlenkungen, damit das Aramid-Seil nicht abfackelt.
Aluhülse als Treibsatzträger
Seitenleitwerk etwas nach oben geschoben und unten gekürzt.
Den Rumpf im Vorderteil gemäß der RC Anlage reduziert.
Zwischen den Rumpfseitenteilen CFK Rowings mit CA Kleber eingearbeitet.

Da kommen nun bei 4 Gramm Blei in der Nase 108 Gramm Abfluggewicht heraus, da die Fläche etwas größer geworden ist, ist die Flächenbelastung gleich geblieben.

Weiterer Vorteil, in die Aluhülse kann man nun verschiedene Gewichte einschieben, um für alle denklichen Winde das Modell am Hang aufzubleien, zugegeben macht man normalerweise nicht, am Hang eine gute Option.

Die Aluhülse wiegt ca. 4 Gramm mit Kleber, der Rumpf ist innen so breit, dass die Hülse da saugend rein geht, der Treibsatz liegt genau im Schwerpunkt, dahinter sind nochmal ca. 4 cm Alubech wegen der Hitzeentwicklung. Die Verkastungen der Holme wiegen 0,8 Gramm, die Oracover am Flügel macht 10 Gramm aus, hier könnte man mit Oralighte noch was einsparen, habe aber zugunsten der Torsion das nicht gemacht, die Stahlanlenkungen brachten nochmals 7 Gramm.

Das Einfliegen war wie immer, kein Problem. Der C2 Treibsatz ( um es erst mal vorsichtig anzugehen) wurde plaziert und zwar so, dass der Treibsatz etwas klemmend ist , sonst fällt er beim Speerwurfstart nach 10 Meter raus und zischt am Boden ab..
Die Zündschnur brennt ca. 5 Sekunden ehe das Spektakel losgeht. Ein genauer Startablauf ist einzuhalten. Sieht wie folgt aus:

Hand-Startstellung für den Speerwurf ist voreingestellen ! Sender schräg auf den Fuß stellen, damit man ihn schnell richtig aufnehmen kann. Modell in die Wurfhand, mit der Anderen die Lunte anzünden. Sturmfeuerzeug ist hier gut. Wenn die Lunte brennt gibt es kein zurück mehr !

Lunte brennt, Sender aufnehmen, 3 Schritte anlaufen und im Handstart freigeben, Modell kontrollieren ! Nach weiteren ca. 2 weiteren Sekunden brennt die Ladung. SCHUB !!! Es geht vorwärts, das Modell bäumt sich leicht auf, in genau diesem Moment wird in die Raketenphase am Sender umgeschaltet, Dualrate 50 % reduziert. Verzögerung ca. 1,5 Sekunden und es werden nun ca. 2 mm Tiefe zugemischt, das braucht es. Man kann es auch aussteuern, beim C2 leichter als bei der D3 Ladung. Mit der Zumischung ist eine saubere kontinuierliche fast senkrechte Flugbahn gesichert. Mit weissen Schweif beschleunigt das Modell unentwegt, bis auf ca. 29 Meter/ Sekunde senkrecht erreicht wird.
Brennzeit ca 5,5 Sekunden, erreichte Höhe 191 Meter. Auch hier wieder zu sehen, dass nach dem Abbrand das Modell noch weiter Höhe macht obwohl der Schub nachläßt.
Der Sart ist noch nicht vollens optimiert, dazu brauchts noch ein paar Flüge.
Es gibt 2 Varianten von Treibsätzen, die hintere Kennung 0 oder P. P bleibt in der Aluhülse--- 0 wird oben ausgestoßen, Funken fliegen (sieht cool aus, optisches Signal Patrone leer). Die Segelflugphase wird mit ca. 5 bis 6 Sekunden Verzögerung programmiert, Umschaltzeitpunkt ist wenn die Patrone ausgeworfen wird.

Mit etwas über 200 Meter brauchts auch wirkich keine Zweistufenversionen mehr.

Der DMFV versichert bis 20 Gramm Ladung mit.
Die Modelle und Antriebssätze sind ab 18 Jahren frei verkäuflich.
Und bedürfen keiner zusätzlichen Genehmigung.
Verantwortungsvolles Handeln muss eingehalten werden. Silvesterraketen erreichen nur 100 Meter Höhe ! Wir bewegen uns hier in einer anderen Dimension. Beim Start von Raketen im Modellbau soll man auch immer die Startstelle nach Luntenzündung zügig verlassen. Bei dieser Startvariante ist das zwangsläufig gegeben.

Aufpassen sollte man im Sommer wenn die Patrone ausgeworfen wird. Man kann sich nie sicher sein ob sie kalt zu Boden fällt! In diesem Fall lohnt es sich die P Version zu nehmen, die leere Hülse wiegt ca. 12 Gramm, kann man hinnehmen, befindet sich ja im Schwerpunkt. Außerdem dienen diese Papphülsen dann später mal als Bleiträger, für den Fall der Fälle.


Das ist mal was ! Die Sichtbarkeit bei bedecktem Himmel ist sehr gut. Das Absegeln ist dann obligatorisch.

Die Aluhülse nach jedem Flug bitte säubern, sonst läßt sich der nächste Treibsatz nicht mehr richtig positionieren.

Wer es nun nicht erwarten kann....... dem gelingt der Umbau sicherlich recht einfach. Patrick und ich helfen bei Fragen gerne weiter .

Das Sechserpack Motoren C2 kosten derzeit 12,90€uro, die D3 kosten 21,90€uro, eine Aluhülse 1 €uro.

Die D3 haben zu den C2 die doppelte Energie. Nahezu gleiche Brenndauer.


Links.

www.pmsoaring.de
www.raketenmodellbau-klima.de

Viel Spaß

Gruß Andreas

Fotos kommen Morgen, versprochen, ein kleines Video gibt es auch schon.
 
Bilder vom original Birdy

Bilder vom original Birdy

Unterseite ist mit Tape geschützt , man weiss ja nie......

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Das Video dazu bei You Tube: VID 20191218 155918
 
Birdy mit neuem Rumpf

Birdy mit neuem Rumpf

Das Gewicht ist identisch, Rumpf bietet etwas mehr Platz für die Aluhülse. Im Vergleich zum Stabrumpf fliegt er hier ... sich etwas wiederspenstiger im langsamen Kurvenflug , speziell bei der Landung in Bodennähe. Woher es kommt ???

Die hintereinander Anordnung hat sich nicht als störned herausgestellt.

Es sollte nicht mit CA Kleber geklebt werden , sondern mit Epoxid !!
 

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Telemetriedaten zum Pyro Birdy

Telemetriedaten zum Pyro Birdy

Mit Jeti vario.

Bei der C2-0 Patrone ist alles nachvollziehbar.

Bei der D3-0 hört die Beschleunigungsphase bei knappen 30 M/ Sek. auf. Der Höhengewinn geht aber kontinuierlich steigend weiter.

Entweder das Vario hat seine Grenze bei 30m/ Sek. oder der Pyro beschleunigt nicht mehr weiter, eingebaute aerodynamische Bremse. Schützt vor Überbelastung ( wäre ja gut) . Glaube ich aber nicht , da dann die Höhenkurve etwas abflachend zu sehen sein müsste. Oder aber so genau gibt das Vario das einfach nicht wieder. Wichtig ist ja nur die erzielbare Endhöhe.

Gut zu erkennen, dass nach dem Abbrand der Patrone noch weiteres Steigen erfolgt. Übergeschwindigkeit. Wer hier einen exakten Flugphasenübergang erstellt holt das Maximum heraus. Auch der Auswurf der Patrone ist zur Energiebilanz hinzuzufügen, denke das kann man aber getrost vernachlässigen.


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Telemetrie Pyro Birdy

Telemetrie Pyro Birdy

Wieder eine Steigerung. Morgens um 9 Uhr . Der Nebel riss gerade auf. Ca.6 Grad plus, Wind 1-2 .

Anhang anzeigen 2266360

Ab Sekunde 300 Loopings und gerissene Rollen geflogen.
Zu erwartende Gesamtflugzeit ohne Thermik ca. 8 Minuten.



Der Steigflug war immer noch nicht optimal ( fast 212 Meter) , es wird darann gearbeitet.

Der Birdy ist nicht mehr zu bremsen .........
 

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Mordsspass!!

Mordsspass!!

Moin Andreas.
Hab mal mal ein Prospekt vom Beginn meiner Modelbauzeit gefunden. Zu der Zeit gab es sowas nur für den Freiflugbereich. Hatte aber einem Mordsspass gemacht. Manchmal mußte man das Model dann suchen. An eine Fersteuerung war für mich nicht zu denken.
Wünsche Dir noch viel Spass damit.:):cool:
Tach noch
Dieter
 

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