Gelegekombination für Rumpf-Verstärkung: Was ist sinnvoll?

Hallo zusammen.

Hier eine Frage an die Materialfetischisten :-)

Ich habe einen sehr schönen Segler im Zulauf.
430 bzw 514 Spannweite.
Da der Hersteller alles in den Rumpf einbaut was von mir gewünscht wird, möchte iche den Rumpf etwas "versteifen".

Nicht dass es das bräuchte. Da vertraue ich dem Hersteller absolut.

Aber besser ist einfach besser. Und wenn es geht, möchte ich die Gelegenheit nutzen da ich meine Flieger meist sehr lange habe.

Der Rumpf ist von der Seitenruderflosse bis vor den Flächenansatz in Kohle ausgeführt.
Vorne in Standard-Glas.

Ich hätte aber gerne eine etwas schlagzähere Ausführung (Alpinflieger).

Man könnte also die Seitenruderflosse und den Bereich der Flächenanformung mit...

Und hier genau die Frage :-)

Was soll ich einbauen lassen?

Eine weitere Lage Kohle? (wird das nicht zu Spröde)

Eine Lage Kevlar? (Ich liebe Kevlar in Rümpfen)

Oder Kohle/Armidgewebe?
-Als Köper- oder als Leinwand-Knüpfung?

Ein Kevlar-Band an der linken und rechten Rumpfseite von Hinten bis Vorne?

Für sachkundige Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

Ronald
 

lkas2205

User
Hallo Roland,
Ich empfehle dir eine Lage Kevlar zwischen die Glaslagen im Rumpfboot. Wir bauen gerade Nova F3J Rümpfe und haben hier den Unterschied imens gemerkt in der Festigkeit.

Zum Rest kann ich nichts sagen.
Vg
Lukas
 
Hallo Lukas,

ich würde gerne das Grundgelege belassen.
Also Glas - Kole - Glas.

Die Frage ist, mit welchem Kevlar-Kohle Gewebe ich das am besten kombinieren kann?

Ronald
 

lkas2205

User
Hallo Roland,
Also mit Rumpfboot meine ich ja vorne, wo aktuell nur Glas hin soll.
 

genesis

User
Hallo Roland

Also im Rumpfboot 1-2 Lagen Keflar 160gr Köper zwischen die Glaslagen, das beste was du machen kannst
Mfg Max
 
Ich würde behaupten wollen, dass das komplettes Kaffeesatzlesen bleibt, ohne den Gewebeplan des Herstellers zu kennen. Auch ein Wort zum Flieger wäre nicht schlecht: Scale? Zweck? Typ? Rumpflänge etc.
 

LT45

User
Es kommt ja immer darauf an für welche Belastungsarten du verstärken möchtest!?
Um nur zwei Beispiele zu nennen , Stecklandung oder Drehlandung weil eine Flügelspitze im Gelände eingehakt hat.

Stecklandung
Ein Rumpf mit Haube ist ja wie ein halb auf gesägtes Rohr zu betrachten. :eek:
Dadurch entstehen an der Rohrschnittkante oder übertragen auf die Modellbaurümpfe höhere Kräfte um Haubenrahmen, besonders an der horizontalen Linie.
Gute Hersteller sollten diesen Bereich bereits berücksichtigt haben. Leider gibt es genug nicht durchdachte Gegenbeispiele.
Also wie schon von anderen vorgeschlagen, einfach im Bereich der Haubenkante verstärken.:)

Drehlandung (weil eine Flügelspitze im Gelände eingehakt hat, z. B. beim Hangflug oder alpinen Einsatz )
Hakt ein Flügel bei einer Landung einseitig ein, reißt es das Modell rum und es entstehen
im Heck des Rumpfes durch den s.g. „peitscheneffekt“ hohe Kräfte.:mad:Das Heck mit Leitwerk kann dieser schlagartigen Beschleunigung nicht folgen und der Rumpf bricht ein oder bricht ab.:cry:
Hier verstärken viele Hersteller die Modelle mit Kohle, …andere nicht.
Eine gute Methode das einknicken des Heckrohres zu verhindern, bzw. den Bruchpunkt in Richtung höherer Belastung zu verschieben, sind horizontal eingeschobene Depronplatten.
Sie sind sehr leicht und verhindern sehr wirkungsvoll das einknicken des Heckrohres. :)
Hier mal ein foto bzw. link zu „Zaunkönig“ (ich hoffe ich kann das Foto hier einstellen, ansonsten bitte löschen!?)

http://www.rc-network.de/forum/show...-5-m-MIBO)-Präsentation!/page3?highlight=mibo Beitrag #44

http://www.rc-network.de/forum/attachment.php?attachmentid=1997352&d=1534353759

37930310pj.jpg


Das Ganze wirkt aber nicht bei Stecklandungen, ist ja auch die falsche Belastungsrichtung.
Erst recht wirkt es nicht bei T-Leitwerken, bei denen ja die Massen des Höhenruders und des Seitenruders sehr stark aus der Mittenachse des Rumpfes heraus ragen.
Die brechen gerne durch das hohes Drehmoment im Übergang SR zum Rumpf .


Es gab mal einen Hersteller, der hatte Horizontalplatten und Vertikalplatten im Heckbereiches des Rumpfes mit eingebaut.

Aber bei allen Belastungsarten und vorsorglichen Verstärkungen gilt, irgendwann brechen alle!

Gruß Andreas:)
 
Hallo an alle,

Danke für die Ausführungen.
Zum Hersteller will ich nichts sagen. Das könnte falsch ausgelegt werden.

Es handeslt sich um einen Scale-Segler mit T-Leitwerk.
Also die Peitschen-Varianteder Beschäditung wie es LT45 beschreibt.

"Die brechen gerne durch das hohes Drehmoment im Übergang SR zum Rumpf"
Genau dass und die Bildung von hässlichen Haarrissen gilt es zu verhindern!!!


Ich habe selber schon nachträglich eine T-Konstruktion aus Holz in das Heck meiner ASH 26 eingebaut.
Höllenarbeit das nachträglich einzupassen.

Deswegen gleich in die Form etwas mehr Material.
Das minimiert den Aufwand doch erheblich.
Es soll nur nicht zu spröde werden.

Ich tendiere i.M. zu einer zusätzlichen Lage Kohle-Armid.
Nur welche Webart ist die Richtige?
Köper- oder als Leinwand-Knüpfung?

Ronald
 

Hg

User
Eine Verstärkung wie Du sie möchtest macht mit dem Original Gewebe am meisten Sinn. Im Heck eine oder zwei Lagen mehr Kohle, gerade im Übergang Röhre zu Seitenleitwerk. Im Rumpf vorne zusätzliche Glas Lagen macht den Flieger nicht mal viel schwerer, da Du das Blei dementsprechend reduzieren kannst. So hast Du auch im Falle einer Reparatur kein Mischgewebe.
Eine Verstärkung eines Glasrumpfes mit Kohle ist meistens eher unglücklich: die Kohle ist steifer als das Glas, im Falles eines Schlages nimmt die Kohle die volle Belastung auf, wenn die Kohle überlastet ist, kann das Glas auch nichts mehr ausrichten.

Die Gewebe Experten können das aber sicher besser erklären.

LG
Hg
 
Die Gewebeverstärkung muss ja vom Hersteller gleich mit einlaminiert werden.
Ohne Wissen, was in welcher Faserorientierung warum verbaut ist macht es wenig Sinn, Allerwelts-Pauschaltipps zu geben.
Der eine ist Profi und hat schon hunderte Gelege gefertigt, der andere mag sich auch irren, was ist Dir damit geholfen? Du musst dem Hersteller Deine Gedanken nahebringen, und er wird wissen, was er machen möchte und kann.
Für mich neben den bereits gegebenen Hinweisen noch der Tipp, die Naht nicht zu vergessen. Oft sieht man seitlich Bänder eingelegt, an der Naht ist nur eine einfachste Überlappung, und wenn es knickt, kann es beulen und dort Risse bekommen oder aufplatzen. Lässt sich halt schwer laminieren an der Stellle.
Und gerade auch beim T-Leitwerk sollten Rovings von der Rumpfunterseite durchs Knie zur HR-Befestigung raufgehen.
 
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