Einige Hersteller von formaldehydfreien Holzwerkstoffen und Bindemitteln verwenden als Ersatz hochtoxische und flüchtige Isocyanate. Sie sind Ausgangsprodukte der im Bau-, Wohn- und Heimwerkerbereich zunehmend verwendeten Polyurethan-(PU)-produkte..... Im Gegensatz zu den vorgefertigten Holzwerkstoffen, bei welchen bislang noch keine gesundheitsschädlichen Konzentrationen gemessen werden konnten, wird die Zeit während und kurz nach der Anwendung isocyanatgebundener Produkte im Innenraum als besonders bedenklich angesehen. Insbesondere bei Zwei-Komponenten-Systemen wie Ortschäumen, Reaktionslacken und -klebstoffen und bei frisch verarbeiteten Anwendungen, wie z.B. Fußboden-Beschichtungen können sie austreten. Durch Feuchtigkeit werden diese chemisch wie biologisch reaktiven Isocyanate jedoch schneller abgebaut. Die hohe Giftigkeit der Isocyanate bewirkt Schleimhautreizungen der Augen und der oberen Atemwege, eine Schädigung der Lungenbläschen und kann im weiteren Verlauf Asthma oder andere chronische Erkrankungen zur Folge haben.
Isocyanate sind zudem auch deshalb gesundheitlich problematisch, weil selbst geringste Spuren zu Sensibilisierungen und Krankheiten führen können, Spuren unter der sog. Nachweisgrenze, die mit heutigen Messmethoden nicht oder nur sehr schwer erfassbar sind.
Auch beim Wohnungsbrand werden bei der Verbrennung isocyanat-gebundener Produkte zahlreiche Giftstoffe und sogar Blausäure freigesetzt.
Die bekanntesten Vertreter der Isocyanate werden kurz MDI (= Methandiphenyldi-Isocyanat), HDI (= Hexamethylendi-Isocyanat) und TDI (= Toluylendi-Isocyanat) genannt. Die amerikanische Umweltbehörde EPA zählt TDI zu den 403 giftigsten Chemikalien. Bei MDI und HDI besteht zudem der Verdacht der genotoxischen und kanzerogenen Wirkung.Vor allem auch aus ökologischen Gründen (Lebensweg: Rohstoffe, Herstellung, Transport, Entsorgung) sind Isocyanate keine akzeptable Alternative zu Formaldehyd. Isocyanate sind ein Produkt der Chlorchemie. Ausgangsstoff ist Phosgen, ein äußerst giftiges Gas.