Spannungsabfall im Flug => Crash

modellflieger1104

Vereinsmitglied
Hallo Zusammen,

ich hatte am Wochenende einen Crash mit einem Segler nach Spannungsabfall im System.

Folgende Infos:

Eneloop AA Accu 5 Zellen direkt auf Empfänger gesteckt (ohne Schalter,...)
Graupner HoTT GR-18 Empfänger
Digital-Servos keinen HV

Nach Auswertung der Log-Datei hat sich folgendes herausgestellt:

- digitaler Spannungsabfall von ca. 6,3V auf 3,5V nach Umschalten der Flugphase (WK Kanal 6 und 7)
- Spannung und Höhe wurden weiterhin aufgezeichnet => kein Empfängerausfall
- wegen zu niedriger Spannung keine Funktion der Servos => Crash nach ca. 30sec

Auswertung Spannung:
File_1.jpg

Auswertung im relevanten Bereich Höhe, Spannung:
File_2.jpg

Auswertung Spannung mit Kanal 6 und 7:
File_3.jpg

Kann sich von Euch jemand erklären, wie es zu dem Spannungsabfall kommen kann?

Vielen Dank
Grüße
 

S_a_S

User
ein Eneloop hat laut Datenblatt Innenwiderstand von 25mOhm, bei 5 Zellen wären das dann 125mOhm.

Spannung vorher etwa 6V, danach 3,5V - Delta 2,5V - was nur durch Spannungsabfall über Innenwiderstand erklärt werden kann. I=U/R=2,5/0,125A = 20A.

Du hast aber auch vorher (260s) schon einen kurzen Spannungseinbrüch von 6,3V auf 5,3V -> 8A Belastung.

Könnte natürlich auch sein, dass es außer im Akku noch andere Übergangswiderstände zum Empfänger gibt (z.B. loser / korrodierter Stecker/Kabel). Dann sind die Spannungsfälle auch bei weniger Strom möglich.

Ursache für die großen Ströme sind nur schwergängige (8A) oder klemmende (20A) Servos, die Spannung erholt sich wieder, sobald die Wicklung bzw. der Transistor oder gar das Servokabel abgeraucht ist. Bzw. nach dem Crash mechanisch getrennt.

Hast Du die Servos schon entsorgt oder kannst Du sie noch auseinandernehmen bzw. der olfaktorischen (Nasen-) Prüfung unterziehen?

Grüße Stefan
 
Der genaue zeitliche Ablauf ist mir noch nicht ganz klar ; wurde beim Umschalten der Flugphase mit K6+7 die beiden WK zur Landung abgesenkt ?
Dann hat sich wohl ein Servo verabschiedet oder verklemmt, und sich beim Aufschlag wieder entklemmt.
 

modellflieger1104

Vereinsmitglied
Das Schalten der Wölbklappen war von Phase Normal auf Thermik ca. 5mm Weg.
WK-Servos gehen noch, sind nicht abgeraucht. Die Frage ist nur, ob bei einem Blockieren vom Servo sich der Spannungsabfall so darstellt, wie im Diagramm zu sehen ist.
 
Ob ein Servo so viel Strom zieht, kannst du ja testen....blockiere eine WK und schau was die Spannung macht!
Dass aber ein Servo die komplette Versorgung so weit runter zieht...??? Was für Servos sind es denn?
Es sei denn es ist ein Flaschenhals irgendwo von Batterie zum Rx
 

onki

User
Hallo,

Grundsätzlich bestehen 2 Möglichkeiten. Entweder hat ein Verbraucher durch eine erhöhte Stromaufnahme diesen Einbruch verursacht oder der "Innenwiderstand" ist in einem Maße angestiegen, dass bei der normalen Stromaufnahme so ein Spannungseinbruch möglich war.

Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass ein solch großer Strom, der zu einem solchen Einbruch führt, auf jeden Fall Spuren hinterlässt. Dies in optischer Form (angeschmolzene Stecker, wie auch als übler Geruch.
Ich tippe auf ein Problem mit dem Akku, der vermutlich inline verlötet ist. Oder die Zuleitung bzw ein Schalter.
Ein hoher Strom bedeutet hohe Leistung über einen gewissen Zeitraum, die dem Akku entnommen wird. Das bedeuetet aber auch dass die Spannungslage nach dem Absturz wesentlich niedriger sein muss, denn auch ein eneloop ist kein Energiewunder.
Daher meine Vermutung mit dem Übergangswiderstand.
 

GC

User
Wenn ich das zweite Diagramm richtig interpretiere, so kam es zu einem Spannungszusammenbruch bis auf 3,5V. Danach ist das Modell aber noch ca 25 sek. lang von ca 20 auf 45m gestiegen, um anschliessend sich mehr oder weniger senkrecht dem Boden zu nähern. Nach dem Einschlag stieg da Spannung wieder auf über 6V.

Dies spricht für die Theorie von Rudi. Wölbklappen wurden auf Thermik gestellt und das Servos wurde blockiert. Es kam zum Spannungseinbruch und Einschlag. Beim Einschlag wurde die Blockade gelöst. Man sieht ganz deutlich wie sich die Spannung langsam erholt hat. Also Überlst!

Der Grund warum das Servo blockierte kann im Servo liegen oder in der Anlenkung.

Schraub doch mal die WK Servos auf, ob hier ein Servo Karies hat oder ob sich ein Getriebe sich verhaken kann.
 

Börny

User
Ich tippe auf ein Problem mit dem Akku...Oder die Zuleitung.

...ja, so denke ich auch. Hinzu kommt ggf. noch kalte Temperaturen, den der genannte Eneloop Akku ebenfalls nicht gewachsen ist. Er schreibt eingangs:

...Eneloop AA Accu 5 Zellen direkt auf Empfänger gesteckt...

...hier geht meine Vermutung da hin, dass dies nur mit einem Stecker am Empfänger und einem 0,14qmm Kabel geschehen ist. Das ist dann der Flaschenhals.


Meine Abhilfe, schon seit Jahrzehnten: Keine Eneloops (!) am Empfänger und mindestens zwei Zuleitungen vom Akku / Weiche / Regler / BEC zum Empfänger.
 

GC

User
...
Meine Abhilfe, schon seit Jahrzehnten: Keine Eneloops (!) am Empfänger und mindestens zwei Zuleitungen vom Akku / Weiche / Regler / BEC zum Empfänger.

Und/oder nur 4Zellen nehmen, dann ich der Strom geringer und die Spannung bricht nicht so stark ein. Keine HV Servos und dann 5 Zellen und noch dazu Eneloop - davon bin ich kein Freund.
 
Bei der zeitlichen Auflösung ist das Raterei.
Wenn Channel 6+7 jeweils nach aussen auschlagen, ist das dann "Speedstellung" und wenn die Graphen zueinander zeigen "Thermikstellung" ?
 

TRX17

User
Kalte Eneloops brechen extrem rasch ein. Ich vermute blockieren eines Servos, oder ein Kurzschluss in der Verkablung. Bin selber auch viel mit Eneloops geflogen. Für Segler mittlerer Grösse oK. Gab im Winter immer Spannungseinbrüche (z.B setzen der Wölbklappen), was bei meinen Jeti Empfängern aber nie zum Abbruch geführt hat.
Bei einem Grosssegler braucht es meines Erachtens eine starke Stromversorgung, welche im Falle eines Kurzschlusses gnadenlos weiterversorgt, bis der Verursacher durchgebrannt ist.

Gruss, Walter
 
Niemals Eneloops als Empfänger Akku nehmen - und bei 2,4 Ghz schon mal gar nicht. Die Servos werden sehr viel gleichzeitiger angesteuert als zu 35 MHz Zeiten. Der Rest wurde schon erklärt (Innenwiderstand, Temperatur, etc.)

MfG
Karsten
 

s.nase

User
Ein Servo das nur wenig bewegt wird(bzw nur ständig eine feste Position halten muß), zeigt oft eine sehr geringe Lebensdauer. Zumindest bei digitalServos habe ich diese Erfahrung gemacht. Das liegt wahrscheinlich an den Kohlebürsten. Plötzlich kommt es zu sehr hohen Servoströmen, und dann geht es manchmal wieder, hat aber kaum noch Kraft.
 

reas

User
Hallo

Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich sofort an Eneloop.
Die Dinger haben einfach in einem Modellflugzeug nichts verloren als Empfängerakku. Die sind einfach den durchaus möglichen Strömen nicht gewachsen. Die Diagramme zeigen eindeutig mehrere Spannungseinbrüche.
Ist ja auch nicht der erste Fall.

VG

Andreas
 
Das stimmt so aber nicht mit den eneloops...
Ich hab sie in einer BH L39 drin und noch nie Probleme gehabt! Belastet mit 5A bricht die Spannung auch nicht auf gefährliche Werte ein.
Aber ich hab auch 0,75mm2 Drähte zum Rx hin, keine dünnen Servokabel!
Und wenn mal 10A und mehr fließen, oder ein Servo blockiert, etc. ist nicht der Akku schuld, wenn alles zusammen bricht!!!
Ein BEC z. B. ausgelegt auf das Modell hätte auch zu gemacht!
Will sagen, versagt ein Bauteile (Servo, Servokabel.... ) und es kommt zu extremen Strömen, nutzt auch ein niederohmiger Akku nicht viel......
 

modellflieger1104

Vereinsmitglied
Ursache gefunden! Thema geschlossen!

Ursache gefunden! Thema geschlossen!

Hallo Zusammen,

ich habe am letzten Wochenende alle Servos ausgebaut und gecheckt. Dabei habe ich eine durchgebranntes Querruder-Servo entdeckt, welches ziemlich sicher den Spannungseinbruch verursacht hat.

Zum Thema Eneloop kann ich mich nur Simon (d.düsentrieb) anschließen. Ich benutze die Accus in vielen Modellen und immer ohne Probleme!

Vielen Dank für Eure Kommentare

Thema geschlossen!!!
 
  • Like
Reaktionen: STT

murmas

User
Servo defekt

Servo defekt

Hallöchen,

exakt diesen Hergang hatte ich auch schon, danach erst den Akku gewechselt, danach festgestellt, dass ein (teures) Graupner DS Servo gestorben war. Lag also nicht an den Eneloops.

Grüße
Andreas
 

Papa14

User
Ich tippe auf ein Problem mit dem Akku, der vermutlich inline verlötet ist. Oder die Zuleitung bzw ein Schalter.
Dem schließe ich mich inhaltlich an. Der Akku könnte aber auch schon altersschwach sein, hinzu kommt noch das Thema Kälte.

Spannung vorher etwa 6V, danach 3,5V - Delta 2,5V - was nur durch Spannungsabfall über Innenwiderstand erklärt werden kann. I=U/R=2,5/0,125A = 20A.

Du hast aber auch vorher (260s) schon einen kurzen Spannungseinbrüch von 6,3V auf 5,3V -> 8A Belastung.
Dieser Theorie kann ich einiges abgewinnen - die hinkt aber, wenn der Akku kalt oder ausgelutscht war.

Das Setzen der WK alleine darf nicht so viel Strom schlucken, dass der Akku einbricht. Ich habe grad gestern die Stromversorgung meiner L123 (4,4m 14kg) durchgemessen - wenn ich Butterfly setze und beide Knüppeln im Kreis drehe, dann bewegen sich 11 tlw. fette Servos. Stromaufnahme bleibt unter 3 Ampere. Wenn ich das SR Servo (Savöx 25kg) bewege und blockiere, dann fließen auch nicht mehr als 3 Ampere. Die anderen Servos würden bei >= 10 Ampere Blockierstrom wahrscheinlich abrauchen. Ziel der Übung war herauszufinden, ob die etwas älteren Life die Last stemmen - nein, tun sie nicht, jetzt kommen Lipos rein. Wenn die Akkus die Spannung halten, dann können natürlich höhere Ströme fließen, Regler ist ein Max BEC II .

Graupner HoTT GR-18 Empfänger
Digital-Servos keinen HV
Was hat denn die Telemetrie gesagt? Bei meinem Testaufbau oben hat der Sender dauernd geschrien "Bling-Bling-Empfängerspannung! Bling-Bling ...", was hat dein Sender gesagt?
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten