Baubericht GR7 2.0

Hallo zusammen,

nachdem Kasumi schon ein super Baubericht über sein F3D Flieger geschrieben hat, will auch ich hier von einem "kleinen" Update berichten.

Die Formen meiner GR7 habe ich bereits 2014 gebaut und die Flieger seitdem erfolgreich eingesetzt. Dennoch haben mich die ein oder anderen Kleinigkeiten von Anfang an ein bisschen gestört. Der Rumpf ist mir ein bisschen zu „eckig“, beim Flügel / Rumpf Übergang gab es ein kleinen Offset Fehler und es gibt kein "runden" Übergang.

Ziel war es, den Flügel jedoch weiterhin zu benutzen und nur ein neuen Rumpf zu bauen. Nachdem Uli und ein Kumpel die ersten Entwürfe im CAD erstellt haben, war jedoch schnell klar, dass die in der Flügelform vorhandene Rumpfanformung nicht ins neue Konzept passt.

Um nicht eine komplett neue Flügelform fräsen zu müssen, wurden die alten Urmodelle vom Speicher geholt und an der Unterseite die Flügelanformung entfernt. Das wird dann später ein separates Teil… Somit musste „nur“ die Unterseite neu abgeformt werden.

Naja, auch genug Arbeit. Anformung rausschleifen, neu lackieren und Formenbau. Soviel zum kleinen Update 😉
Aber jetzt erstmal ein paar Bilder…

Unterseite neu lackiert...
FluegelLackiert.JPG

Die Flügelform hat eine 3mm umlaufende Nut. Diese wird an der Nasenleiste mit Knete geschlossen und an der Endleiste liegt eine 3mm Gummidichtung als Abschluss.
Die Knete wird bewusst leicht tiefer als die Trennebene abgezogen, dazu später mehr.

FluegelAbformBereit.JPG

Formenharz
Formenharz.JPG

Gewebe
AlleLagen.JPG

Hinterfüllung mit Poraver
Poraver.JPG

Fertig laminierter Deckel, bereits besäumt..
Deckel.JPG

Enformt :-)
Entformt.JPG

Hier sieht man die leichte Erhebung an der Nasenleiste durch die bewusst tief abgezogen Knete
Nasenleiste.JPG

Diese kann einfach mit einer Leiste verschliffen werden, das ergibt dann eine super scharfe Nasenleiste.
Nasegeschliffen.JPG

Fortsetzung folgt...

Gruß
Mario
 
Fräsen, Fräsen, Fräsen...

Fräsen, Fräsen, Fräsen...

Moin Jungs,

es geht weiter mit der HLW und Rumpfform.

Zusammen mit einem Kumpel haben wir uns an die ersten "3D" Teile aus seiner Portalfräse gewagt.
Bisher hatten wir beide Null Erfahrung mit dem Positivfräsen von Urmodellen und haben es auf ein Versuch ankommen lassen.

Für die HLW Form wollte ich diesmal Plexiglas verwenden und die Formen direkt negativ Fräsen.
Gefräst wurde in Plexiglas GS. Was soll ich sagen, wir waren beide mehr als Zufrieden mit unserem ersten Versuch :-)
Nach dem Fräsen waren bereits fast keine Frässpuren zu sehen und die Nacharbeit beschränkte sich auf ein Minimum.

Zum Verschleifen hatten wir zuvor an der Form eine "Schleifschutzkante" entlang der Nasenleiste stehen lassen.
Ich habe hier im RCN gelesen, dass viele die Form dünn lackieren, um beim Schleifen eine besser Kontrolle zu haben. Bei der kleinen HLW Form habe ich mir die Mühe nicht gemacht und nur mit einem Edding ein Kreuzmuster aufgebracht. Geschliffen wurde mit 1000 / 2000 / 3000 Papier und anschließend poliert

Die Struktur, die man in der Form sieht, ist übrigens der versüfte Lappen der unter dem Plexiglas liegt ;-)

image1.jpeg

004.JPG

Gruß
Mario
 
Plexiglas

Plexiglas

Hmm, also ich denke das Plexi ist von der Bearbeitung her noch nicht ganz so anspruchsvoll an die Fräse und lässt sich auch gut nachbearbeiten und polieren. Klar wäre eine Aluform auch schick, aber für die paar Leitwerke die ich brauche sollte das mehr als reichen...

Gruß
Mario
 
Aluformen stehen für den Privatgebrauch überhaupt nicht im Verhältnis zum Aufwand den man betreiben muss um eine ähnliche Oberfläche zu erlangen wie mit den Plexiglas Positivmodellen.

Bei gewerblicher Nutzung wo man bei hohen Temperaturen tempern will damit die Zykluszeit verkürzt wird geht eigentlich kein Weg am Alu vorbei.... (Bruce hat z.B hauptsächlich Aluformen für seine Tragflächen)
 

f3d

Vereinsmitglied
Aluformen

Aluformen

Auch das hohe Gewicht der Aluformen sollte man nicht vernachlässigen.
Besagter Bruce bewegt seine Flächenformen mit einem Elektrostapler.:confused::confused:
 
Urmodelle Rumpf

Urmodelle Rumpf

Hallo,

es geht weiter mit dem "eigentlichen" Update, der neuen Rumpfform...

Für die Rumpfurmodelle habe ich meine alten recycelt, um den bereits vorhandenen Stahlrahmen weiter zu benutzen. Dazu wurden die alten Urmodelle geplant und neues Blockmaterial aufgeklebt. Man sieht auf den Fotos, dass das neue Material etwas kleiner ist als die alten Formen...

Die Oberfläche war nach dem Fräsen schon sehr gut und es musste nur wenig nachgeschliffen werden. Anschließend wurden beide Hälften lackiert. Ich spritze dazu immer zwei unterschiedliche Farben nass in nass übereinander. Diesmal irgendein hellblau und rot. Waren beides Muster für ein T2 Bus...

Warum zwei Farben lackieren nochmal alles schleifen? Glänzend ist nicht gleich glatt. Auch professionel lackierte Teile zeigen immer eine leichte Orangenhaut, die will man natürlich nicht in einer neuen Form. Dafür wird der ganze Rumpf überschliffen und anschließend wieder poliert. Die zweite Farbe dient eigentlich nur als Kontrollschicht, um nicht komplett durchzuschleifen. Schimmert die erste Farbe durch, ist Vorsicht geboten.

Jetzt erstmal Bilder…

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Auf dem letzten Bild ist das fertig verschliffene Urmodell zusehen. Die Farbe bekommt jetzt noch ein paar Tage zeit zum Auslüften, anschließend wird poliert und mit dem Wachsen angefangen.

Mario
 

f3d

Vereinsmitglied
Q 40 Renner

Q 40 Renner

Hallo Mario,

das Modell und Deine Arbeit sehen ja perfekt aus.
Das wird sicher ein ganz toller Racer.

Bitte weiter berichten.

MFG Michael
 
Lang ist´s her...

Ich bin auf mein alten Baubericht gestoßen, den ich hier abschließen möchte 😊
Eigentlich war der Plan, den neuen Flieger für das erste Rennen in Modena / Italien 2020! fertig zu stellen.

Doch dann kam alles ein bisschen anderes. Durch Corona wurden alle Wettbewerbe abgesagt und meine Motivation war erstmal am Boden. Es gab zwar noch ein Wettbewerb Ende der Saison in Rothenburg, an dem ich aber leider nicht teilnehmen konnte.

Auch für 2021 sah es erstmal nicht besser aus. Aufgrund von Corona mussten wir bereits den ersten Wettbewerb absagen. Doch dann konnten wir in Holstein endlich in die neue Saison starten!

Jetzt war endlich wieder der nötige „Druck“ da, den neuen Flieger fertig zu stellen!

Kurz vor knapp habe ich die erste GR-7 aus der neuen Form gezogen und für das Rennen fertigbekommen.

Da ich den Flügel ja bereits mit dem alten Rumpf geflogen bin, konnten die Einstellungen wie Schwerpunkt und Ausschläge grob übernommen werden. Dennoch besteht mit einem neuen Flieger ja immer eine gewisse Nervosität, ob wirklich alles passt. Aber der Erstflug war zum Glück unspektakulär. Der Flieger ging wie auf Schienen und fühlte sich auf Anhieb gut an, woraufhin ich beschlossen habe, ihn auch im Rennen einzusetzen.

Nicht ganz repräsentativ, da der Pylonkurs aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kürzer als normal aufgestellt werden musste, habe ich mit einer 51,7 die schnellste Zeit vom Wettbewerb fliegen und den Wettbewerb gewinnen können.

Hat sich der Aufwand gelohnt? In Sekunden kann ich das nicht beantworten. Dafür gibt es zu viele Einflüsse, die da sicherlich ein größeren Effekt haben. Aber ich finde den neuen einfach schicker. Der ganze Rumpf ist „runder“ und hat überall sauberere Übergänge. Im Prinzip wurde alles umgesetzt, was mich beim alten Rumpf gestört hat. Vielleicht ist das Einbildung, aber gefühlt macht der neue weniger Windgeräusche.

Zur Ausstattung:
Servo HLW: Futaba BLS173SV
Servos Seite, Absteller und Querruder: S3174SV
Empfänger: Futaba 7008 Fasstest
Sender T18SZ
Schalter: Power Box Digi Switch V2
Motor: Nelson Q40 LS

Wie schon bei meinem alten Modellen, benutzte ich für die Querruder die RDS Anlenkung von Oberflugmodellbau.
Im neuen Rumpf kommt auch für das SLW ein RDS System zum Einsatz, sodass der ganze Flieger komplett "clean" ist.

Hier ein paar Bilder mit der 2022er Lackierung.

image0.jpeg
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image2.jpeg



Ich hoffe euch hat der Bericht ein bisschen gefallen und wir sehen uns bald auf den ersten Wettbewerben!

Viele Grüße

Mario
 
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