Beige China Fräse 6040 mit 1,5kW Spindel

micbu

User
Ich habe mir spaßeshalber jetzt auch mal eine dieser Fräsen gekauft. Eigentlich hatte ich, nur um mal zu sehen was geht, einen Preisvorschlag von knapp unter 800€ gemacht. Was soll ich sagen, dieser wurde angenommen - Versandkostenfrei. Da war ich doch schon einigermaßen überrascht. Was ich auf den Produktbildern leider nicht ersehen konnte war, dass die Lineareinheiten der Portalachse nicht unterstützt sind. Das werde ich auf jeden Fall noch ändern. Aber hey, was erwartet man von einer Fräse für 800€ auch?
Das Teil soll mit Mach 3 betrieben werden und dementsprechend ist auch ein Mach3 Board verbaut. Das flog direkt als erstes raus, da ich noch einen arbeitslosen Mark3/4 Controller von Planet CNC in der Schublade liegen hatte. O.k, um auch die Spindel anzusteuern müsste ich mir noch ein spezielles Anschluss Board kaufen, aber wozu? Manuell ist für mich völlig o.k.
Der Umbau von Mach 3 zu Planet CNC gestaltet sich völlig problemlos. Altes Board raus, neues rein, fertig. Als nächstes die paar Einzelteile zusammengeschraubt (Alles passt perfekt) um das Teilchen ausprobieren zu können. Die Lösung mit den mehreren Aluprofilen als Frästeilauflage ist suboptimal. Eigentlich sollen die nur am vorderen und hinteren Ende auf der Auflage verschraubt werden. Ich habe diese aber noch zusätzlich untereinander verbunden um zum einen die Durchbiegung zu verringern und den Höhenunterschied auszugleichen. Kann für den Hausgebrauch so bleiben. Die Z-Achse verfügt nicht über ein Festlager! Das geht gar nicht. Was also machen? Zuerst einmal einfach einen 8mm Stellring unten befestigt, der gegen das vorhandene Lager drückt. Mal schauen ob das reicht, oder ob ich das Flanschlager zunoch fixieren muss. So, alles fertig aufgebaut.
Die Portalachse werde ich noch mit unterstützten Lineareinheiten aufrüsten, aber das hat noch Zeit, zuerst mal ein bisschen damit spielen.Die mitgelieferten Fräser......kann man getrost vergessen. Altmetall. Die Bauteilklemmen........ funktionieren, ist mir aber zu umständlich. Schnellspanner sind da deutlich angenehmer.
Dann mal gleich getestet, was das Maschinchen so an Geschwindigkeit kann.
Wow, damit hätte ich nicht gerechnet. Erst deutlich über 6000mm/Min beginnt es mit Schrittverlusten und bei 6500mm/Min streikt die Maschine. Ich habe dann also die max. Geschwindigkeit deutlich zurückgenommen und auf 4800mm/Min beschränkt. Bei solch einer kleinen Maschine ist aber ja auch ganz schnell das jeweilige Bahnende erreicht.
Die verbaute Spindel läuft ruhig und leise. Die "Teichpumpe" zur Kühlung wurde direkt entsorgt, da gibt es sinnvoller nutzbare (leisere) Pumpen.
Was erhält man also im Endeffekt für wirklich wenig Geld?
Man glaubt es kaum, aber für bereits so wenig Geld bekommt man eine Maschine, die genau das tut was sie soll! Selbst im Auslieferungszustand und mit Mach3 ausgerüstet kann man damit sehr gut Holz und auch Kunststoff bearbeiten. Multiplexplatten und POM war kein Problem. Metall ist im Auslieferungszustand eigentlich nicht brauchbar bearbeitbar.
Der Aufbau der Maschine ist billig gehalten. Eine Erdung der Fräse ist nicht vorhanden, das muss unbedingt gemacht werden.
Wer die Fräse im Auslieferungszustand betreiben möchte, der macht bei dem aufgerufenen Preis nichts falsch. Das Teil hat aber auch potential, mit ein paar Veränderungen, wirklich relativ gut zu werden (Austausch der Lineareinheiten am Portal, Lagerung der Spindeln an den Motoren, Festlager an der Z-Achse, Unterbau der Nutenplatten). Wer also noch einmal ca. 200€ investiert kann eine wirklich brauchbare Fräse bekommen, mit der man dann auch z.B. Alu und Messing bearbeiten kann. Metall ist im Auslieferungszustand eigentlich nicht brauchbar bearbeitbar.
Der aufgerufene Preis kann wirklich nur als Schnäppchen angesehen werden.
 

Teddito

User
Hatte die kleine 3020. Mit der konnte ich nicht mal anständig gravieren.
Habe mir dann selbst eine Maschine gebaut. Die läuft gut.
Ansonsten behaupte ich für 1000-1200€ eine brauchbare Chinafräse zusammen schustern
zu können die für den Hobbybereich passabel Alu fräsen kann.
Allerdings exckl. Frässpindel.
Präzisionstechnik und Elektronik komplett aus China für um 600€
Alu für um 300€ und noch Luft für Kleinzeug.

Wer es Billig mag kann ich auch für 200USD ne Spindel aus China ink Fu zulegen.
Die wird auch nicht viel schlechter sein. Reicht nur aber für 1.5 - 4mm Werkzeuge in Alu.
Kunsstoffe geht auch mehr ( 8-10mm) Gravieren eher schlecht.

Die Chinateile sind out of the Box nichts. Man muss immer etwas machen.
Für Bastler aber kein Problem.
 

micbu

User
Die Chinateile sind out of the Box nichts. Man muss immer etwas machen.
Kann ich so nicht bestätigen. Die Maschine die ich erhalten habe kann, out of the box, problemlos Holz und GFK/CFK bearbeiten. Man muss sich dann halt nur mit Mach3 rumschlagen. Ich war echt überrascht, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich bin mir sicher, dass nach meinen Modifikationen, auch Alu oder Messing kein Problem darstellen wird. Aber das hat Zeit, dafür habe ich meine andere Fräse.
 

Teddito

User
Du hast allerdings schon einiges gemacht. Wieso, wenn du doch zufrieden gewesen wärst?

Ich habe von Elektronik/Ansteuerung nicht die aller meiste Ahnung. Aber ich für meinen Teil mag ich das BOB auch nicht.
Die Probleme einer Chinaspindel sind weitgehend bekannt. Die Vorschübe sind schon sehr sportlich.
Bin interessiert wie viel Spiel die Führungen und die Spindel haben. Scheint mir nicht sehr stark vorgespannt zu sein.
Und wie sich die Schrittverluste unter Last äußern. Bzgl. Vorschub denke ich das die schon locker ihre 3m-4m/min safe macht (unter Last),
was im Allgmeinen für Kunststoffe und Holz völlig ausreicht. Sofern kein Grat beim Holzfräsen aufgeworfen wird,
ist auch die Stabilität/Ausrichtung ok (selbst wenn nicht fest vorgespannt ist. Bei Holz ist das optisch weniger kritisch.
Bei Plexi merkt mans aber schon! Wobei man im Falle eines Falles dann schon wieder sagen müsste dass
Kunststoffe nur bedingt gut gehen. Von Präzision spreche ich absichtlich nicht. Die ist bei den meisten (mir auch) völlig egal.
ABER bei Umkehrspiel, oder flatterne Führungen hast du eben ein schlechteres Schnittbild. Was eben die meisten nicht brauchen.

Ansonsten kannst du mit der Maschine Alu ritzen, aber nicht wirklich fräsen.
Ferner interessiert mich das Echtholzfräsen mit der Maschine mit richtigen Fräsen.
Ob es ausfranzt, weil die Spindel schief sitzt, oder sich irgendwas verzieht, oder ob das Schnittbild sauber ist.
Ähnliches gilt auch für Plexi. Ob die Kanten klar sind ohne Rattermacken.
Ich habe es mit meiner 3020 nicht hinbekommen ( ok, hab aber auch kein Holz gefräßt.
Aber genügend Experimente mit Plexi gemacht.
Ist die Maschine nicht optimal ausgerichtet, wird es schwierig korrekte Arbeit abzuliefern.
Den korrekt ausrichten ist nicht immer einfach bei jeder Maschine möglich beeinträchtigt das Fräsbild aber schon ordentlich je nach Anwendung.

WEr nur eine "automatisierte " Bandsäge brauch, der brauch sich darüber keine Gedanken machen...
WEr aber Optisch brauchbare Teile fertigen will, ohne Unmengen Zeit der Nacharbeit investieren zu müssen,
der braucht entsprechende Hardware. Unterm Strich läufts doof und man hat wirklich einiges an Nacharbeit.
Da würde ich dann lieber eine fertige Einsteigermaschine von Sorotec kaufen oder eben gleich selbst bauen.
Denn weiteres Geld wird fließen müssen, Hirnschmalz und Zeit investiert werden müssen...

Ich stand vor 3 Jahren vor der selben Entscheidung. Wollte nur eine kleine Maschine zum gravieren und Plexi fräsen.
Mit der 3020 hats nicht geklappt. Dann die Frage ob eine fertige bei Sorotec, oder ein vernünftiger Selbstbau.
Hab mich dann für letzteres entschieden und wurde nicht enttäuscht. Die Maschine kann sogar mehr als sie soll.
Ok, war teuer. Ist nichts mehr für den normalen Hobbyist. kann man sich aber mich Chinateile und die Hälfte an Alu für gut 1200€ nachbauen.
Damit geht dann auch für Hobbyniveau einigermaßen Alu. Und damit meine ich das man Alu gemäß Schnittwerte der Tabelle fräsen kann ohne
das es sich ungesund anhört oder Grat aufgeworfen wird. Nur kann man dann eben nicht 10mm zustellen...
 

micbu

User
Warum vergleichst du eigentlich Ferrari mit Dacia???
Bei meiner aktuellen Eigenbaufräse war alleine das Material 3x so teuer wie diese fertige Fräse komplett.
Darum geht es doch gar nicht. Es wird immer so viel auf diesen bösen Chinafräsen rumgehackt. Jetzt konnte ich mir selbst mal ein Bild davon machen. Mein persönliches Fazit ist, dass man verdammt viel Gegenwert für das gezahlte Geld bekommt. Jeder, der sich solch eine Fräse kauft, ist sich sicherlich vollkommen im Klaren darüber, dass dies kein High-End Gerät ist. Holz und Kunststoff funktionieren völlig problemlos. Das ist genau das, was wohl mehr als 90% der Käufer bearbeiten werden.
 

Teddito

User
Ist dann wohl Ansichtssache. Zu eine Fräse gehört mehr als nur ein paar Achsen die sich bewegen.
Wenn man nur bisschen was schnitzen möchte und die Fräsqualität des Investitionsvolumens gleich kommt ist das doch ok für die jenigen die nicht mehr brauchen.
Das kommt aber meinen Bedürfnissen eben nicht nach. Wenn ich Holz fräse, möchte ich nicht unbedingt Grat. Wenn ich Taschen fräse, dann möchte ich möglichst keine Riefen spüren.
Das geht auch mit 1000€ Maschinen wenn sie gut konstruiert, und zusammengebaut wurden. Was ich bei letzteren aufgrund der chinesischen Fertigungsqualität eben nicht garantieren würde.
Und das hat auch gar nichts mit High End zu tun. Genauso wenig wie Gravuren mit 0.2mm Durchmesser. Geht aber eben nicht mit den billigsten Equipment.

Das alle wissen was sie kaufen/brauchen/wollen halte ich für ein Gerücht. Die Masse guckt was sie fürs Budget bekommen, anstatt das zu investieren was sie müssten um gewisse Arbeiten sachgemäß ausführen zu können. Das werden wir beide nicht ändern, und dieser Satz ist völlig frei jeglicher Bewertungen. Der eine findets gut, der andere nicht. Ich kenne viele, sehr viele die Fehlkäufe getätigt haben.
 
Hallo,

es kommt immer auf die Ansprüche an.

Wer Holz oder Kunststoff bearbeiten möchte und mit Toleranzen im Zehntelbereich leben kann ist mit den Chinafräsen erst mal gut bedient.
Rippensätze für Flugmodelle sind z.B. eine Sache die man mit solchen Maschinen problemlos und ohne Kompromisse herstellen kann.

Das andere Extrem wäre eine Laminierform aus Alu die gebrauchsfertig von der Fräse fallen soll: da ist natürlich nicht im Traum dran zu denken -> eine dafür taugliche Fräse kostet schnell den Gegenwert eines neuen Kleinwagens.

Und in der Mitte der typische "ab und zu mal etwas Alu" Bearbeiter für den aus meiner Sicht die Chinafräsen auch eher weniger geeignet sind und sich besser bei einem europäischen Hersteller beraten lässt.

Es schadet allerdings nicht unbedingt erst mal mit einer sehr billigen Fräse anzufangen und später aufzurüsten - am Anfang kann man seine Ansprüche ohnehin kaum richtig abschätzen.
Und das Anfängerpech den Fräser im Eilgang ins Maschinenbett zu knallen tut bei einer nagelneuen 5000 Euro Fräse auch deutlich mehr weh als bei einem Chinakracherchen.

Wer beim Hobby bleibt wird so oder so selten mit der 1. Maschine gleich einen Volltreffer landen.
1x ganz billig + später 1x angemessen ist immer noch günstiger als sofort einen totalen Overkill zu kaufen und auch billiger als 1x "was gescheites" das sich dann doch als nicht ganz ausreichend erweist und durch etwas "noch besseres" ersetzt werden muss.

Typische Schwachstellen mancher Chinaangebote sind aus meiner Sicht:
  • Überhitzende Endstufen (die winzigen aufsteckbaren Treiberplatinchen -> Finger weg)
    Die großen Endstufen im Blechgehäuse sind dagegen meist erstaunlich solide aufgebaut (hatte da letztens mal eine von einem Kunden auseinandergenommen und war sehr positiv überrascht).
  • Nicht unterstützte Rundführungen -> OK bei Kleinstmaschinchen bis ca. 300mm Verfahrweg, ansonsten auch eher Finger weg.
  • Trapezewindespindeln -> Ok für geringe Ansprüche, ansonsten auf Kugelumlaufspindeln achten.

Ich würde mal so sagen:
  • Totaler Einsteiger ohne große Pläne: ruhig erst mal eine billige Chinafräse.
  • Schon etwas Erfahrung oder genaue Vorstellungen was die Maschine können muss und was nicht: Sorotec oder einen der anderen bewährten Anbieter fragen.


Christian
 

Mr. UD

User
Hallo Leute,

ich steh auch gerade vor der Entscheidung mir "mal eben" eine Fräse für Balsa und Sperrholzteile anzuschaffen und bin schon länger am recherchieren und vergleichen. Aktuell frag ich mich, was der Unterschied zwischen der/den beigen und den Alu-6040ern ist?

Alu-natur

Beige

Die techn. Daten (Kugelumlaufspindeln, USB, 57er Schrittmotoren, 1,5kW-Spindel...) lesen sich (für einen Laien) ähnlich, lediglich die Controller sehen anders aus und bei der SW bin ich mir nicht sicher was bei der Alu mit "USBCNC software is simple and intelligent(CNCUSB software can only use our free version, can not upgrade, upgrade the software you need to buy.)" gemeint ist?

Kann da vielleicht jemand helfen?

Grüße aus dem sonnigen Münchner Süden,

Mario
 
Die Alu natur hat nen anderen Y Achsen Aufbau, sieht man doch.
Dürfte etwas mehr Steifigkeit raus holen, wenn man bei der Maschine überhaupt davon reden kann.


Weiterhin wird die Software halt geklaut sein, wie nahezu alle Steuerungssoftware da drüben.
Sprich....läuft, ist aber nicht offiziell, da ein Lizenzschlüsseö allen gegeben wird.
 
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